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Wie bewerbe ich mich richtig? Alle Schritte zur perfekten Bewerbung

Wenn es darum geht, den Traumjob zu bekommen, sollte man keine Möglichkeit außer Acht lassen, um in jeder Phase des Bewerbungsprozesses von sich zu überzeugen. Wir führen dich Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess von Jobsuche über Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgespräch bis zur Zu- oder Absage. Du kannst in jedem Schritt zu diesem Artikel zurückkehren und dich tiefer informieren. Wir geben dir außerdem Einblicke, worauf Personaler:innen bei einer Bewerbung besonders achten und geben dir wertvolle Tipps.

Finde den richtigen Arbeitgeber

Deine Jobsuche sollte nicht vom Regen in die Traufe führen. Daher solltest du dich mit den potenziellen Arbeitgebern befassen und eine feine Vorauswahl treffen, bei denen du dich bewirbst. Hier zählt Klasse statt Masse, denn schließlich möchtest du eine Stelle antreten, die wirklich zu dir passt. Suche deinen potenziellen Arbeitgeber auf kununu und mache dir ein Bild von der Unternehmenskultur, aber auch welches Gehalt für dich möglich wäre.

Wenn ein interessanter Arbeitgeber keine Stellenanzeige online hat, bereite eine gute Initiativbewerbung vor. Möchtest du jedoch in einem Unternehmen bleiben und intern deine Rolle verändern, solltest du diese Punkte bei einer internen Bewerbung beachten. Auch wenn du im ersten Anlauf eine Absage erhalten hast, kannst du dich noch einmal bewerben. Was du dafür wissen musst, liest du hier. Wenn du dich für ein Praktikum bewerben möchtest, können dir diese Hinweise für Praktikumsbewerbungen helfen, aus der Masse an Bewerbungen positiv hervorzustechen.

So erstellst du eine professionelle Bewerbungsmappe

Wird eine Position ausgeschrieben, erhalten Unternehmen meistens zahlreiche Bewerbungen. Aufgrund der hohen Anzahl an Interessierten, haben Personalverantwortliche oft keine Zeit dafür, jede einzelne Bewerbung genau unter die Lupe zu nehmen. Aus diesem Grund findet meist zu Beginn eine erste, grobe Selektion statt, die manchmal bereits von einer Künstlichen Intelligenz übernommen wird. Wichtig ist bereits in dieser Phase, nicht durchs Raster zu fallen, sondern einen positiven Eindruck mit fehlerfreien Unterlagen zu hinterlassen, bei denen alle Formalien stimmen.

Die 4 Teile einer Bewerbungsmappe

1. Das Deckblatt

Ein Deckblatt ist nicht zwingend notwendig, trägt aber dazu bei, dass deine Bewerbungsmappe professioneller und geordneter wirkt. Öffnet der Recruiter deine Dokumente, ist das Deckblatt das erste, was er sieht. Aus diesem Grund sollte es auch ansprechend gestaltet werden.

2. Das Bewerbungsschreiben

Das Bewerbungsschreiben ist die perfekte Chance, um eine überzeugende und individuelle Präsentation der eigenen Qualifikationen und Fähigkeiten zu kommunizieren. Hier geht es darum, in Worte zu fassen, warum genau du die richtige Person für die Position bist und aus welchen Gründen dich die Personalverantwortlich kennenlernen sollten. Damit du die Bewerbung richtig schreibst, solltest du Folgendes beachten:

Tipps für’s Anschreiben

  • Versuche für dein Anschreiben herauszufinden, wer der Empfänger:in deiner Bewerbung ist, um diese:n anzuführen.
  • Im Fließtext ist es wichtig, dass du begründest, warum du die richtige Person für die Position bist und deine Argumente mit bisherigen Berufserfahrungen und Skills untermauerst.
  • Vermeide zu viele Informationen, die für die Recruiter nicht relevant sind und verwende keine altbekannten Floskeln und Phrasen.
  • Vermeide Rechtschreibfehler und Formfehler: Sie sind ein absolutes No-Go und meist ein Ausschlusskriterium für Personaler:innen.
  • Sende keine Standard-Bewerbungsschreiben an mehrere Unternehmen aus.
  • Formuliere deine Gehaltsvorstellung, wenn verlangt.

3. Der Lebenslauf

Nimm dir auf jeden Fall Zeit, einen Lebenslauf zu erstellen, denn es ist das wichtigste Dokument, auf das die Personaler:innen besonders achten. Zeige, welche Kenntnisse du mitbringst, wie viel an Berufserfahrung du bereits sammeln konntest und welche deine Fähigkeiten sind. Geschulte Personaler:innen erkennen anhand deines Lebenslaufs schnell, ob du für die Position qualifiziert bist. Du kannst den Lebenslauf auch je nach Stellenbeschreibung modifizieren, um bestimmte Arbeitsstellen oder Aufgaben hervorzuheben, bzw. Unnötiges wegzulassen. Deine Hobbys und Interessen gehören ebenfalls in den Lebenslauf. Wenn du Lücken im Lebenslauf hast, kommt es hier nur auf eine gelungene Kommunikation an, denn von Lügen im Lebenslauf raten wir dir ab. Übrigens ist es in den DACH-Ländern noch immer üblich dein Bewerbungsfoto im Lebenslauf anzuhängen. Um unbewusste Voreingenommenheit zu umgehen, verzichten einzelne Unternehmen auf dein Bild und kommunizieren das in ihrer Stellenanzeige. Zuletzt kannst du noch deine Unterschrift unter deinen Lebenslauf setzen, musst du aber nicht.

Tipps für den Lebenslauf

  • Gestalte deinen Lebenslauf übersichtlich, sodass sich die Personaler:innen beim Lesen gut zurechtfinden.
  • Gib die Dauer deiner Anstellungen immer an.
  • Verwende ein passendes Foto von dir.
  • Achte darauf, dass deine Kontaktdaten korrekt angeführt sind.

4. Der Anhang

Im Anhang befinden sich relevante Dokumente, die beweisen, dass du bestimmte Qualifikationen und Fähigkeiten erworben hast. Dazu zählen Ausbildungszeugnisse und Arbeitszeugnisse. Achte hierbei auf eine chronologische Reihenfolge, wenn du die Dokumente in einer PDF gesammelt sendest. Ist dem nicht so, benenne deine Dokument entsprechend, sodass die Personaler:innen keine Zeit, mit dem Suchen der einzelnen Dokumente vergeuden müssen. Wenn ein Bewerbungsvideo verlangt war, kommt auch dieses in den Anhang, gegebenenfalls über einen Downloadlink.

Wähle den richtigen Ton

Die Stellenausschreibung gibt oft schon einen guten Einblick, ob es im Unternehmen eher formell oder informell zugeht. Es bietet sich an, dass du deine Bewerbung in einem ähnlichen Ton formulierst wie die Stellenanzeige: Wird dort „du“ benutzt, kannst du auch in deiner Bewerbung duzen. Ist der Ton in der Stellenanzeige eher formell, solltest du auch deine Bewerbung so formulieren.

Tipp: Im Zweifel eher formell. Wenn du dir unsicher bist, bleibe lieber beim „Sie“ und verwende eine förmliche Anrede. 

Vermeide Flüchtigkeitsfehler

Datum, Anschrift und Anrede sind typische Fehlerquellen bei Bewerbungen. Achte darauf, dass alle Informationen korrekt sind. Das gleiche gilt für Rechtschreibfehler. Vier Augen sehen mehr als zwei: Lass deine Bewerbungsunterlagen von einer Vertrauensperson kritisch durchchecken, bevor du auf „send“ oder „upload“ klickst. Nichts ist ärgerlicher als unnötige Flüchtigkeitsfehler in der Bewerbung. Personaler:innen können kleine Fehler in der Bewerbung als Zeichen von mangelnder Sorgfalt bei der Erstellung deiner Bewerbung bewerten. Halte die Formalien für Anschreiben und Lebenslauf strickt ein, schließlich wäre es ärgerlich, wenn deine Bewerbung aufgrund von Formfehlern durchs Raster fällt.

Achte auf die Details

Du kannst davon ausgehen, dass eine Stellenausschreibung keine zufälligen Formulierungen enthält. Das Gleiche gilt für eine erfolgreiche Bewerbung: Lies’ dir genau durch, welche Anforderungen in der Ausschreibung aufgelistet werden. Aus deinen Bewerbungsunterlagen sollte genau hervorgehen, dass du den genannten Anforderungen entsprichst. Das gilt auch für die genannten Aufgaben: Passe deinen CV eventuell entsprechend an oder gehe auf die Aufgaben und warum du bestens für sie geeignet bist in deinem Anschreiben ein. Das betrifft auch Aufgaben, die neu sind für dich: Erläutere, warum du dennoch der perfekt Fit bist oder warum du dich mit einem neuen Aufgabenfeld auseinandersetzen möchtest. Lass deinen Traumarbeitgeber wissen, welche Eigenschaften du mitbringst, die zum Unternehmen passen.

Muss ich in der Bewerbung meine Gehaltsvorstellung formulieren?

Im deutschsprachigen Raum gibt es landesspezifische Unterschiede, zu welchem Zeitpunkt im Bewerbungsprozess das Unternehmen die Gehaltsvorstellungen der Bewerber:innen abfragt. Das liegt unter anderem daran, dass Arbeitgeber in Österreich verpflichtet sind, in der Stellenausschreibung zumindest eine grobe Gehaltsangabe zu machen. In Deutschland und der Schweiz ist es durchaus üblich, dass Unternehmen Bewerbungen nur mit Angabe eines Gehaltswunsches akzeptieren. Für eine erfolgreiche Bewerbung musst du diesem Wunsch nachkommen. Das bedeutet, dass du dir Zeit nehmen solltest, deinen Wert zu definieren und deine Gehaltsvorstellung zu formulieren. 

Checkliste für deine Bewerbungsmappe

Wenn du deine Bewerbung im Kasten hast, solltest du noch einmal prüfen, ob du alle nötigen Informationen angegeben hast und alle Formalien stimmen. Du brauchst eine Mustervorlage? Hol sie dir in diesem Artikel.

Durchschaue Recruiter:innen

Wie viel Zeit nimmt sich ein:e Recruiter:in für meine Bewerbung? Was ist wichtiger: lückenloser Lebenslauf oder hervorstechendes Design? Fragen, mit denen sich bestimmt jede:r Bewerber:in schon mehr als einmal beschäftigt hat.

So sammelst du Pluspunkte

Viel Zeit für den ersten Eindruck haben Bewerber:innen nicht. Rund 40 Prozent der Recruiter:innen investieren maximal fünf Minuten für den ersten Bewerber-Check. Übersichtlichkeit und Struktur sind also der Schlüssel, um positiv aufzufallen. Eine einheitliche Struktur ist wahrscheinlich mit ein Grund, warum sich der Trend der Online-Bewerbung weiter fortsetzt: Über die Hälfte der Personaler:innen bevorzugt eine Bewerbung über Online-Formulare oder Karrierewebsites. Knapp ein Fünftel nimmt mittlerweile One-Click-Bewerbungen an, Tendenz steigend.

Für 99 Prozent der Recruiter ist der Lebenslauf das A und O einer Bewerbung. Dabei ist wichtig, möglichst rasch zu erkennen, ob Bewerber:innen für die Position fachlich in Frage kommen. Unbedingt in den Lebenslauf rein müssen: Ausbildungen, Berufserfahrungen und – ganz wichtig – sonstige Qualifikationen, die dich für die ausgeschriebene Stelle unverzichtbar machen. 87 Prozent legen großen Wert auf eine gute Übersichtlichkeit und die Struktur einer Bewerbung. Gestalte den Kernteil deiner Bewerbung also nach dem Prinzip: kompakt und klar. Zeugnisse und das Anschreiben haben für gut zwei Drittel einen hohen Stellenwert.

Wer bei der Bewerbung punkten will, sollte darauf achten, dass die Unterlagen fehlerfrei sind. Ein ausgefallenes Design oder Arbeitsproben können eine fehlerhafte Rechtschreibung nicht ausmerzen.

„Eine Antwort lies zwar einige Wochen auf sich warten, aber es war das Warten wert.“

Das solltest du lieber vermeiden

Der häufigste Fehler bei einer Bewerbung: fehlerhafte Rechtschreibung. Bei 60 Prozent der Personaler wandert eine fehlerhafte Bewerbung ohne Umwege in den Papierkorb. Nutze daher diese Checkliste.

Personalverantwortliche sehen auf den ersten Blick, wo es Lücken im Lebenslauf gibt. Für knapp die Hälfte der Recruiter ist eine unbegründete Lücke sogar ein Knock-Out-Kriterium. Erkläre deshalb, was du in deiner Auszeit gemacht hast. Auch vor einem möglichen Bewerbungsgespräch solltest du eine passende Antwort dafür parat haben. Tipps, wie du mit der Lücke im Lebenslauf am besten umgehst, findest du hier.

Wie wichtig die individuelle Note des Anschreibens ist, geht ebenfalls aus der Studie hervor. Ein Standardanschreiben bedeutet für 42 Prozent der Personaler das Aus. Bei der Nennung eines falschen Ansprechpartners oder Unternehmens veranlasst sogar für 54 Prozent der Recruiter:innen, dass eine Absage versendet wird.

Bewerber-Check im Netz

Der „Profil-Check“ in sozialen Medien ist für Personaler:innen und Bewerber:innen nichts Neues. Damit das digitale Katz-und-Maus-Spiel nicht böse für Letzteren endet, sollten die Profile entsprechend gepflegt werden. Erste Anlaufstelle für Recruiter:innen ist Google. 6 Prozent geben an, jede:n Bewerber:in zumindest einmal zu googeln. Auf Facebook informieren sich 3 Prozent. Bei mehr als einem Zehntel dieser Checks kommt es zu einer Absage.

Wie der Prozess bis zum Bewerbungsgespräch abläuft

Deine schriftliche Bewerbung hat überzeugt und du erhältst eine Einladung zum ersten Bewerbungsgespräch. Je nach Unternehmen kann dieses mehr oder weniger förmlich ablaufen. Du solltest dich jedoch auf jeden Fall ausreichend darauf vorbereiten, um auf knifflige Fragen elegant antworten zu können.

Telefoninterview oder Videointerview

Häufig wird der Auswahlprozess in der Stellenausschreibung zumindest grob beschrieben. In den meisten Fällen werden die Kandidat:innen in der engeren Auswahl zu einem Gespräch, einem Telefoninterview eingeladen, bei dem die Stelle noch einmal genauer beschrieben wird. Auch Videointerviews werden immer häufiger für ein erstes Kennenlernen genutzt, da sie sich ohne größeren Aufwand durchführen lassen. Für beide Formate von Telefoninterview und Videointerviews haben wir die passenden Tipps für dich.

Assessment-Prozess oder Testaufgabe

Manche Unternehmen sehen auch einen Assessment-Prozess vor oder vergeben eine Test-Aufgabe. Dies kann für dich ebenfalls hilfreich sein, um die Aufgabenfelder der ausgeschriebenen Stelle einschätzen zu können, aber auch um mit den Menschen innerhalb des Unternehmens in Kontakt zu kommen. Solltest du dir bei der Aufgabenstellung unsicher sein, zögere nicht, die Personalabteilung noch einmal zu kontaktieren und ihnen zu schildern, wie du die Aufgabe verstanden hast.

Bewerbungsgespräch vor Ort

Für die meisten ist ein Besuch des Unternehmens vor Ort mit Nervosität verbunden. Doch wer gut vorbereitet erscheint, hat nichts zu befürchten. Überlege dir gut, welches Outfit du zur Bewerbung tragen möchtest und schau dir auch diese Tricks für deine Körpersprache während des Gesprächs an. Inhaltlich solltest du dich ebenfalls in das Unternehmen eingelesen haben und dich auf die häufigsten Fragen im Bewerbungsgespräch vorbereiten. Auch mit einer gut vorbereiteten Antwort zur Frage nach deinen Stärken und Schwächen kannst du punkten. Wichtig ist aber auch, dass du zum Ende des Gesprächs hin die richtigen Fragen stellst, die dein Interesse bezeugen.

Tipps fürs Bewerbungsgespräch

Wird deine Bewerbung als interessant empfunden, kannst du dich über eine Einladung zum ersten Gespräch freuen. Mit guter Vorbereitung sollte dabei nichts schief gehen – schau dich also bei folgenden Artikeln um, damit du Standardfragen gut meistern und Red Flags erkennen kannst.