Bewerbungsvideo drehen: Tipps für das perfekte Video
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Damit es mit der Bewerbung für deinen Traumjob klappt, ist eines ganz besonders wichtig: Dass du dich positiv von den anderen Bewerber:innen abhebst. Mit den klassischen Bewerbungsunterlagen geht das nur bedingt. Eine Option, mit der du als Bewerber:in herausstechen kannst, ist ein Bewerbungsvideo. Wir zeigen dir, welche Vorteile dir ein Bewerbungsvideo bringt, was du unbedingt beachten solltest, und geben Tipps und Tricks für die Erstellung deiner Videobewerbung.
Bewerbungsvideos als neue Bewerbungsform
So lange ist es noch gar nicht her, dass professionelle Bewerbungsvideos nur von Expert:innen erstellt werden konnten. Die neueren Smartphone-Generationen machen uns alle nicht nur zu perfekten Fotograf:innen, auch das Erstellen und Teilen von Videos ist ganz unkompliziert. Die meisten von uns nutzen die Handykamera vor allem für private Fotos und Videos – dabei kann ein persönliches Video als Teil einer Bewerbung das gewisse Extra sein, das dafür sorgt, dass du den Job bekommst. Allerdings gilt für das Bewerbungsvideo das Gleiche wie für das Bewerbungsfoto (sofern du noch eines verwendest): Nicht jeder Schnappschuss ist geeignet. Damit dein Bewerbungsvideo die gewünschte Wirkung hat, solltest du dir für die Erstellung Zeit nehmen und dir Gedanken machen über den Inhalt, dein Outfit, den Hintergrund und weitere Details. Eventuell macht es auch Sinn, in zusätzliches technisches Equipment zu investieren.
Warum ein Bewerbungsvideo das entscheidende Detail sein kann
Klassischerweise bestehen Bewerbungsunterlagen aus den folgenden Bestandteilen:
- Anschreiben und/oder Motivationsschreiben
- Lebenslauf
- Anhänge (Zeugnisse, Referenzen, Arbeitsproben)
Diese übliche Form lässt es nur bedingt zu, dass man als Bewerber:in eine individuelle Note ergänzt. Außerdem erfolgt die Vorstellung lediglich schriftlich. Seit einiger Zeit wird auch diskutiert, ob eine Bewerbung überhaupt ein Bewerbungsfoto enthalten soll. Einige Unternehmen geben mittlerweile vor, dass der Lebenslauf ohne Foto verschickt werden soll. Der Hintergrund ist absolut richtig, denn so soll Diskriminierung am Arbeitsplatz vorgebeugt werden. Ohne Foto sind Bewerbungsunterlagen jedoch im wahrsten Sinne gesichtslos. Deine Persönlichkeit kommt durch deine Stimme, deine Mimik und Gestik zum Ausdruck. Und auch deine Motivation für den neuen Job kannst du in einem Bewerbungsvideo viel besser rüberbringen.
Vorteile eines Bewerbungsvideos
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- Du kannst deine Persönlichkeit zeigen
- Durch den freiwilligen Zusatzaufwand unterstreichst du dein Engagement
- Du stichst heraus aus der Masse der Bewerber:innen
- Lücken sowie Inkonsistenzen im Lebenslauf lassen sich mündlich besser erklären (Achtung: kurz fassen!)
Achtung: Video ersetzt nicht die klassische Bewerbung!
Ein Bewerbungsvideo kommt nur als zusätzliches Medium infrage. Die Hauptbestandteile deiner Bewerbungsunterlagen stellst du auf Basis der Vorgaben des jeweiligen Unternehmens zusammen und übermittelst sie auch entsprechend. Vor allem große Unternehmen haben recht genaue Vorgaben, wie Bewerbungen eingereicht werden können (zum Beispiel per E-Mail an eine bestimmte Adresse, per Upload auf einem Portal). An diese solltest du dich in jedem Fall halten, ansonsten wird deine Bewerbung im Zweifel direkt aussortiert. Dein Bewerbungsvideo ist lediglich ein ergänzender Zusatz zu deinen Bewerbungsunterlagen.
Bewerbungsvideo gefordert!
Mittlerweile setzen einige Unternehmen bereits auf Bewerbungsvideos im Recruitingsprozess und verlangen diese sogar explizit, zusätzlich zu den herkömmlichen Bewerbungsunterlagen. So können Personaler:innen ohne örtlich gebunden zu sein, einen ersten Eindruck von den Bewerber:innen bekommen. Achte daher also immer genau darauf, welche Bewerbungsunterlagen in der Stellenausschreibung von dir gefordert werden, vielleicht ist sogar ein Bewerbungsvideo dabei.
Bewerbungsvideo selbst machen oder von Profi erstellen lassen?
Ob du dein Bewerbungsvideo selbst drehst oder dir besser professionelle Hilfe suchst, hängt vor allem davon ab, wie sehr du dich mit der Materie beschäftigen möchtest. Wenn du auch privat gerne Fotos und Videos machst und vielleicht ohnehin schon ein Schneideprogramm für dein Handy hast, spricht nichts dagegen, dein Bewerbungsvideo selbst zu drehen. Alternativ gibt es zahlreiche professionelle Anbieter für Bewerbungsvideos. Letztendlich kommt es aber auf dich und deine Skills an und diese kannst du auch ohne professionelle Hilfe und zusätzliche Kosten abbilden.
Wie viel kostet ein Bewerbungsvideo?
Der Preis für ein Bewerbungsvideo hängt vor allem davon ab, ob du es selbst drehst oder ob du dir professionelle Hilfe suchst. Der Preis für einen Dreh durch einen Dienstleister beginnt bei zirka 300 Euro. Wenn du dein Bewerbungsvideo mit dem eigenen Smartphone drehst, musst du eventuell in ein Schnittprogramm und weitere technische Ausrüstung wie Mikrofon, Licht, Stativ etc. investieren. Das technische Equipment kannst du natürlich auch anmieten.
Bewerbungsvideo planen: 7 Tipps
Du spielst mit dem Gedanken, ein Bewerbungsvideo für eine Bewerbung zu erstellen? Beachte folgende Tipps:
Fasse dich kurz
Personaler:innen haben einen straffen Zeitplan und sichten pro Tag viele unterschiedliche Bewerbungen. Erleichtere ihnen das Leben und fasse dich in deinem Video kurz. Als Richtwert gilt, dass dein Bewerbungsvideo nicht länger als zwei Minuten dauern sollte.
Ergänze deine Unterlagen
Dein Bewerbungsvideo sollte nicht nur kurz sein, sondern auch unterhaltsam. Und es sollte einen Mehrwert bieten. Auf keinen Fall solltest du nicht einfach deinen Lebenslauf oder dein Anschreiben ablesen. Dann bietet deine Videobewerbung keinen Mehrwert. Ein gutes Bewerbungsvideo enthält zusätzliche Informationen über dich, die so aus deinen Bewerbungsunterlagen nicht hervorgehen oder diese ergänzen.
Erstelle ein Drehbuch
So wie du dir vorher ein Gerüst für dein Anschreiben überlegst, gehst du auch bei deinem Bewerbungsvideo vor: Lege dir genau zurecht, was du in deinem Bewerbungsvideo vermitteln möchtest, und formuliere deine Aussagen vor. Am authentischsten kommst du bei der Aufnahme rüber, wenn du nicht abliest, sondern frei sprichst. Das bedeutet für die meisten: Üben, üben, üben!
Überlege dir dein Outfit und das Setting
Ähnlich wie beim Vorstellungsgespräch gilt: Der erste Eindruck zählt. Und dazu zählt nun mal das Outfit. Kleide dich für die Aufnahme deines Bewerbungsvideos so, als würdest du schon zum Interview gehen. Dazu hilft es, wenn du dich über das Unternehmen informierst, zum Beispiel auf kununu. Generell gilt: Wähle Kleidung, in der du dich wohlfühlst und dennoch professionell rüberkommst. Das gleich gilt für das Setting, beziehungsweise den Hintergrund. Der sollte neutral und hell sein und deine inhaltlichen Aussagen unterstreichen.
Tipp: Trage zum Vorstellungsgespräch nicht das Gleiche Outfit wie im Bewerbungsvideo.
Hol’ dir Feedback
Es schadet nie, sich die Einschätzung anderer zu holen – Freund:innen oder Familienmitglieder kennen dich gut und können dir ehrliches Feedback geben – das betrifft sowohl die Bewerbungsunterlagen als auch dein Video.
Professionell, aber persönlich
Ein Bewerbungsvideo kann dir helfen, dich besonders authentisch zu präsentieren, fast ein bisschen wie im Bewerbungsgespräch. Vor allem, wenn du es nicht gewöhnt bist, vor der Kamera zu stehen, wird sich das alles am Anfang etwas seltsam anfühlen. Versuche, du selbst zu sein und nimm dir Zeit.
Lass dich inspirieren
Auf YouTube findest du viele Beispiele für Bewerbungsvideos. Lass dich inspirieren und sammle kreative Ideen – natürlich ohne zu kopieren!
Was sollte ein Bewerbungsvideo enthalten?
Dein Bewerbungsvideo ist eine audiovisuelle Ergänzung deiner Bewerbungsunterlagen. Dein persönliches Drehbuch kannst du zum Beispiel nach diesem Aufbau erstellen:
- Kurze Vorstellung und eine Info, auf welche Stelle du dich bewirbst
- Ausbildung und bisherige berufliche Stationen
- Eventuell eine Info, weshalb du dich gerade bei diesem Unternehmen/auf diesen Job bewirbst
- Kurze Erläuterung deiner fachlichen und deiner soft Skills
- Eventuell Interessen und Hobbys
- Begründung, weshalb du in das Unternehmen passt/weshalb du für die Position geeignet bist
- Persönlicher Gruß am Ende, der Lust macht, dich persönlich kennenzulernen
Bewerbungsvideo: Welches Equipment ist nötig?
Kamera oder Smartphone: Die neuen Generationen von Smartphones sind meistens schon ausreichend, um ein halbwegs professionelles Bewerbungsvideo zu drehen. Alternativ kannst du auf eine Kamera zurückgreifen.
Stativ: Ein wackeliges Kamerabild lässt dein Bewerbungsvideo unprofessionell erscheinen. Stative, die kompatibel sind mit allen gängigen Smartphones und Kameras sind mittlerweile recht günstig erhältlich.
Mikrofon: Eventuell ist das Mikrofon deines Smartphones ausreichend für dein Bewerbungsvideo. Das solltest du vorher auf jeden Fall testen. Bei vielen Smartphones ist die Reichweite des Mikrofons auf zirka einen Meter beschränkt. Wenn du weiter entfernt bist, musst du dann laut sprechen, damit man deine Stimme im Bewerbungsvideo verstehen kann. Es kann daher sinnvoll sein, in ein Ansteckmikrofon zu investieren. So kannst du auch Aufnahmen draußen machen/in Räumen mit Hintergrundgeräuschen.
Tipp: Teste mit deinen Kopfhörern die Tonqualität direkt im Anschluss an jeden Take. Es ist viel weniger aufwendig, schnell eine weitere Aufnahme zu machen als im Nachhinein eine unschöne Tonspur zu fixen.
Licht: Vielleicht reicht das Tageslicht schon aus für deinen Dreh für dein Bewerbungsvideo. Wenn du dein Smartphone benutzt, kannst du die Helligkeit auch über das Bedienungsprogramm beeinflussen. Wenn du drinnen drehst, solltest du das Licht vorher auf jeden Fall testen. Solltest du eine Lampe benutzen, so achte darauf, dass du indirekt beleuchtet wirst. Es gibt auch sogenannte Ringlichter für Smartphones, die für eine gleichmäßige Beleuchtung sorgen.
Tipp: Achte auf den Schatten (vor allem, wenn du im Freien drehst) und dass man deine Gesichtszüge gut erkennen kann. Wie für Fotos gilt: Nie gegen das Licht aufnehmen.
5.: Schneideprogramm: Es gibt mittlerweile gute Schneideprogramme für das Smartphone. Mit etwas Übung kannst du so deinem Video einen professionellen Touch geben, unterschiedliche Szenen zusammenschneiden etc. Apps wie Splice (iOS) oder Quik (Android und iOS) funktionieren recht intuitiv.
Bewerbungsvideo – horizontal oder vertikal drehen?
Bis vor kurzem waren horizontale Bewerbungsvideos gängig. Durch TikTok, Instagram, YouTube Shorts etc. werden seit einiger Zeit vertikale Videos immer beliebter, sowohl im privaten als auch im professionellen Umfeld. Es ist daher dir überlassen, für welches Format du dich entscheidest.
Bewerbungsvideo – welches Dateiformat?
Achte darauf, dass du dein Bewerbungsvideo in einem gängigen Dateiformat abspeicherst, beispielsweise MP4 oder MOV. Diese Formate können von den meisten Geräten geöffnet werden.
Bewerbungsvideo – wie verschicken?
Du hast unterschiedliche Möglichkeiten, dein Bewerbungsvideo zu verschicken. Welchen Weg du wählst, hängt auch ein bisschen davon ab, wie du deine restlichen Bewerbungsunterlagen versendest. Das Bewerbungsvideo sollte auf jeden Fall als Teil deiner Bewerbung beim jeweiligen Unternehmen eingehen:
- Per Mail-Anhang
Das macht Sinn, wenn du deine restlichen Bewerbungsunterlagen per Mail verschickst. Allerdings solltest du darauf achten, dass dein Bewerbungsvideo nicht größer als 5 MB ist – ansonsten besteht die Gefahr, dass deine E-Mail nicht verschickt werden kann, beziehungsweise nicht empfangen werden kann.
- Per Download-Link
Du kannst dein Video auch bei YouTube hochladen (Achtung: auf privat stellen!) und dann diesen Link teilen oder als klickbaren Link in dein Anschreiben integrieren. Auch ein Link zu einem Dropbox Ordner oder zu einem Ordner in deiner Cloud ist möglich (Achtung: Definiere die Zugangsrechte vorher genau).
Letztes Update: 26. Februar 2024