
Brutto & Netto berechnen: Wie viel Netto bleibt vom Brutto?
Ob Gehaltsabrechnung, Steuerbescheid oder Rechnungen: Die Begriffe Brutto und Netto erscheinen auch 2025 wieder auf vielen Zahlungsbelegen. Dabei ist nicht immer gleich ersichtlich, was von den jeweiligen Beträgen abgezogen wird. Bei deinem Gehalt hängt hiervon allerdings ab, wie wieviel Geld am Ende des Monats von deiner Vergütung wirklich auf dem Konto landet.
Damit du einen genauen Überblick über deine Abgaben hast und dein monatliches Budget besser planen kannst, fassen wir für dich alles Wissenswerte rund um dein Brutto-Netto-Gehalt zusammen. Wir erklären dir, was eigentlich genau der Unterschied zwischen brutto und netto ist, wie sich das Brutto- oder das Nettogehalt einfach berechnen lässt und wie viel Netto von deinem Brutto übrig bleibt.
Definition: Was bedeuten die Begriffe Brutto und Netto?
Brutto bezeichnet im herkömmlichen Sinne einen Geldbetrag vor dem Abzug der Steuern und sonstigen Abgaben. Im Gegensatz dazu steht netto. Das bedeutet, dass die Steuern bereits abgezogen sind.
Aber woher kommen die beiden Begriffe eigentlich? „Brutto“ (brutus) entstammt ursprünglich der lateinischen Sprache und bedeutet soviel wie „unrein“. Im wirtschaftlichen Sinne kann ein gewisser Geldbetrag also als „unrein“ betrachtet werden, wenn noch keinerlei abzuziehende Beträge abgezogen sind. „Netto“ leitet sich ebenfalls aus dem lateinischen ab und lässt sich mit „rein“ übersetzen. Heute kennt man brutto und netto eher aufgrund ihrer Übersetzung aus dem Italienischen, nämlich vor Abzug (brutto) und nach Abzug (netto).
Merkhilfe: Um sich die Unterscheidung von brutto und netto leichter zu merken, gibt es eine Eselsbrücke: Das Wort „netto“ hat einen Buchstaben weniger als „brutto“. Das bedeutet, vom Netto wurde etwas abgezogen.
Bei deinem Bruttogehalt handelt es sich also um dein vom Arbeitgeber gezahltes Gehalt ohne die Abgaben wie Krankenversicherung, Lohn- oder Kirchensteuer. Sind diese bereits vom Betrag abgezogen, erhältst du dein Nettogehalt.
Brutto & Netto berechnen: die Gehaltsrechnung
Auf der Gehaltsabrechnung wird das Gehalt für gewöhnlich als Bruttogehalt angegeben. Das hat den Grund, dass das Nettogehalt – also das Gehalt, dass du tatsächlich ausgezahlt bekommst – nach den Abzügen sehr unterschiedlich sein kann. Um einen Überblick über deine Finanzen zu behalten, zeigen wir dir, wie du dein Brutto und Netto ganz einfach berechnen kannst.
Die grundsätzliche Berechnung von Brutto zu Netto basiert auf simplen mathematischen Formeln. Wichtig ist: Brutto steht immer für den Gesamtbetrag, netto hingegen für den Restbetrag.
Die Berechnungsformeln für Brutto und Netto lauten:
- Brutto = Netto + Aufschläge
- Netto = Brutto – Aufschläge
- Aufschläge = Brutto – Netto
Bruttogehalt berechnen: Wie funktioniert das?
Im Prinzip bestimmt deine individuelle Gehaltsverhandlung die Höhe deines Bruttogehalts. Eine klassische und allgemein gültige Berechnungsformel dafür gibt es also nicht.
Das Bruttogehalt beinhaltet dein Grundgehalt, die noch nicht abgezogene Lohnsteuer sowie den Arbeitnehmer:innenanteil der Sozialausgaben.
Nettogehalt berechnen: So geht es
Um auf Basis deines Bruttogehalts die Höhe des Nettogehalts zu ermitteln, wird die Summe sämtlicher verpflichtender Abgaben berechnet und im Zuge dessen von deinem Brutto abgezogen. Das gilt grundsätzlich für alle unselbstständig tätigen Arbeitnehmer:innen gleichermaßen. Jedoch müssen nicht alle Personen die gleichen Pflichtabgaben leisten. Aber sehen wir doch genauer hin!
Brutto- & Nettogehalt: Was wird abgezogen?
Von deinem Bruttogehalt werden zur Berechnung deines Nettoverdienstes ausschließlich Steuern und Sozialabgaben abgezogen. Diese unterteilen sich wiederum in einzelne Bestandteile.

Die Höhe der gesammelten Steuer- und Sozialabgaben ist von Person zu Person unterschiedlich. Wie viel Netto vom Brutto übrig bleibt, ist also abhängig von den persönlichen Lebensumständen des Arbeitnehmenden. Die Sozialabgaben werden in Deutschland anteilig vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer:in getragen.
Lohnsteuer | Grundlage der Lohnsteuer ist das Einkommenssteuergesetz. Diese Form der Quellensteuer auf Einkünfte aus selbstständiger Arbeit wird monatlich vom Lohn abgezogen und direkt an das Finanzamt ausgezahlt. Für selbstständig Beschäftigte gilt die Einkommenssteuer für Selbstständige. Die Höhe des Steuersatzes ist davon abhängig, in welcher Steuerklasse du dich befindest. |
Arbeitslosenversicherung | Vor dem Fall der Arbeitslosigkeit besteht eine Versicherungspflicht. Die Höhe der Arbeitslosenversicherung liegt derzeit bei 2,6 Prozent des beitragspflichtigen Bruttogehalts. Arbeitgeber und Beschäftigte tragen jeweils die Hälfte. |
Pflegeversicherung | Ob gesetzlich oder privat versichert: Die Pflegeversicherung sichert dich vor dem Fall einer Angewiesenheit auf dauerhafte Pflege (mehr als 6 Monate). Diese beträgt für Personen mit Kindern grundsätzlich 3,6 Prozent monatlich. Für Arbeitnehmer:innen ohne Kinder erhöht sich der Betrag um 0,6 Prozent auf 4,2 Prozent. Arbeitnehmer:innen und der Arbeitgeber teilen sich die Beiträge zur Hälfte, allerdings ohne den Kinderlosenzuschlag. |
Krankenversicherung | Seit dem 1. Januar 2009 besteht eine allgemeine Krankenversicherungspflicht. Im Falle der gesetzlichen Versicherung hängt die Höhe des Beitrags vom Einkommen ab, bei Privatversicherten vom Alter und dem gesundheitlichen Zustand. Der allgemeine Beitragssatz für die Krankenversicherung beläuft sich auf 14,6 %, auf den:die Arbeitnehmer:in entfallen 7,3%. |
Rentenversicherung | Grundsätzlich sind Arbeitnehmende gesetzlich rentenversichert. Der allgemeine Beitragsanteil liegt bei 18,6 Prozent des monatlichen Bruttogehalts, auf den:die Arbeitnehmer:in entfallen 9,3 Prozent. |
Kirchensteuer | Wer Mitglied einer anerkannten Kirche ist, muss Kirchensteuer zahlen. In Deutschland liegt der Steuersatz je nach Bundesland zwischen 8 Prozent und 9 Prozent. |
Solidaritätszuschlag | Der Solidaritätszuschlag - im Volksmund auch "Soli" genannt - ist ein Zusatz zur Einkommensteuer. Dieser betrifft seit 2025 ausschließlich Arbeitnehmer:innen mit einem Einkommenssteuersatz über 19.950 Euro im Jahr bei einer Einzelveranlagung. Bei einer Zusammenveranlagung liegt der Betrag 2025 bei 39.900 Euro. Darunter muss kein Soli bezahlt werden. |
* Stand April 2025. Die Prozentsätze können je nach Arbeitnehmer:in unterschiedlich ausfallen.
Kammerbeiträge
Je nach Bundesland, können in Deutschland zusätzlich zu den Sozialabgaben Kammerbeiträge anfallen. So zahlen z. B. in Bremen und Saarland Arbeitnehmer:innen einen Beitragssatz in der Höhe von 0,15 Prozent des Bruttogehalts an die Arbeitnehmer:innenkammer. Unsere hier empfohlenen Brutto-Netto-Rechner berücksichtigen diese Zusatzleistungen.
Übrigens: Gemäß dem Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. lag die Höhe der durchschnittlichen Steuern und Abzüge (dazu zählen auch die nicht für jede Person anfallende Kfz-Steuer oder die Umsatzsteuer) in Deutschland je Arbeitnehmer:in bei 52,6 Prozent im Jahr 2024. Berücksichtigt man ausschließlich die Lohnsteuer und Sozialabgaben, betragen die durchschnittlichen Abzüge 47,9 Prozent. Der mittlere Bruttojahresverdienst liegt in Relation dazu bei 52.159 Euro.
Brutto-Netto berechnen: Unterschiede nach Bundesländern
Die Brutto-Netto-Gehälter können je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen, da die Höhe der Kirchensteuer verschieden ist. In Bayern und Baden-Württemberg beträgt der Steuersatz 8,0 Prozent, im Rest von Deutschland sogar ganze 9,0 Prozent.
Brutto & Netto berechnen in Österreich
In Österreich gestaltet sich die Berechnung von Brutto-Netto ähnlich wie im Nachbarland Deutschland. Auch hier werden Steuern und Sozialabgaben fällig. Die Höhe des Steuersatzes ist dabei abhängig von den persönlichen Lebensumständen und der Höhe des Gehalts. Mit dem Brutto-Netto-Rechner vom Bundesministerium für Finanzen kannst du dein Netto-Verdienst für Österreich präzise berechnen lassen.
Die Sozialabgaben für Arbeitnehmer:innen in Österreich umfassen:
- Krankenversicherung: 7,65 Prozent (3,87 Prozent Arbeitnehmer:in, 3,78 Prozent Arbeitgeber)*
- Unfallversicherung: 1,1 Prozent (vom Arbeitgeber getragen)*
- Arbeitslosenversicherung: 5,9 Prozent* (2,95 Prozent Arbeitnehmer:in, 2,95 Prozent Arbeitgeber)*
- Pensionsversicherung: 22,8 Prozent (10,25 Prozent Arbeitnehmer:in, 12,55 Prozent Arbeitgeber)*
* Stand April 2025. Die Prozentsätze können je nach Arbeitnehmer:in unterschiedlich ausfallen.
Brutto & Netto berechnen in der Schweiz
Obwohl die Schweiz in Deutschland den Ruf einer Steueroase genießt, kennen auch die Schweizer:innen einen Brutto- und einen Nettolohn. Bei den Abgaben handelt es sich wie in Deutschland um die Steuern und die Sozialabgaben. Die Lohnsteuer in der Schweiz ist jedoch anders als in Deutschland oder Österreich von Kanton und Gemeinde abhängig. Hier findest du den Brutto-Netto-Rechner von lohncomputer.ch für die Schweiz, mit dem du dein Netto-Gehalt einfach und präzise berechnen kannst.
Die Sozialabgaben für Arbeitnehmer:innen umfassen eine Reihe an Pflichtversicherungen, die in der Regel je zur Hälfte von Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber getragen werden:
- Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV): 8,7 Prozent*
- Invalidenversicherung (IV): 1,4 Prozent*
- Erwerbsersatzordnung (EO): 0,5 Prozent*
- Arbeitslosenversicherung: 2,2 Prozent* für Einkommensteile bis 148.200 CHF, 1 Prozent* für Einkommensteile >148.200 CHF
* Stand April 2025. Die Prozentsätze können je nach Arbeitnehmer:in unterschiedlich ausfallen.
Brutto-Netto-Vergleich: Deutschland, Österreich & Schweiz
Im Vergleich der drei deutschsprachigen Länder fällt schnell auf, dass in der Schweiz tatsächlich sehr viel mehr vom Brutto übrig bleibt als in Deutschland oder Österreich. Die Sozialabgaben und Steuern 2024 in der Schweiz beliefen sich durchschnittlich auf 29,3 Prozent. In Österreich werden von deinem Bruttolohn im Durchschnitt 47,2 Prozent abgezogen. Deutschland hingegen belegt mit 47,9 Prozent schon seit Jahren den zweiten Platz bei den höchsten Steuerabgaben in der Europäischen Union.
Statista gab hinsichtlich des Bruttojahreslohns im Verhältnis zu den Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen für das Jahr 2023 – eine neuere Statistik hierzu liegt leider nicht vor – die folgenden Zahlen an:
Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Kaufkraft des Geldes und das Preisniveau in den Ländern variieren kann. So ist das Preisniveau in Deutschland und Österreich relativ gleich, in der Schweiz liegt es jedoch deutlich höher. Für das Jahr 2025 gibt es hierzu leider noch keine neuen Daten, jedoch kannst du weiterhin von einem weitaus höheren Preisniveau in der Schweiz ausgehen.

Der kununu Brutto-Netto-Rechner für Deutschland
Du möchtest wissen, wie viel Gehalt dir nach allen Abzügen bleibt? Der Brutto-Netto-Rechner von kununu hilft dir dabei, dein Nettogehalt einfach und präzise zu berechnen. Je mehr Angaben du in den Lohnrechner einfügst, desto genauer kann das Nettogehalt berechnet werden. Berechne jetzt dein Nettogehalt mit unserem kununu Brutto-Netto-Rechner.