Diese Lügen im Lebenslauf erkennt jeder Personaler

Eine Lücke im Lebenslauf mit einem Selbstfindungstrip in Australien kaschieren, das eingerostete Schulfranzösisch in ein besseres Licht rücken oder das bisherige Gehalt aufpolstern? Den Lebenslauf aufzuhübschen kann verlockend sein. Denn als Bewerber will man sich natürlich so gut wie möglich präsentieren. Welche Lügen Personalern am häufigsten aufgetischt werden und warum du in jedem Fall die Finger davon lassen solltest, erfährst du hier.

Hier wird am häufigsten geschummelt

Eine aktuelle Umfrage unter 2.400 Personalverantwortlichen zeigt, welche Punkte im Lebenslauf am häufigsten geschönt werden. Am meisten gelogen wird demnach, wenn es um den beruflichen Werdegang und Erfahrung geht: Hier ist jeder zweite Bewerber (52 Prozent) unehrlich und versucht seine Unterlagen mit "alternativen Fakten" aufzubessern. Knapp dahinter liegen falsche Angaben zu Fachkenntnissen (44 Prozent), sowie zu Ausbildung und Qualifikationen (39 Prozent). Mehr als jeder Zehnte (13 Prozent) macht sogar unwahre Angaben zu seinem letzten Gehalt.[1]

Die Ergebnisse: In welchen Bereichen ihres Lebenslaufs haben Bewerber schon falsche oder übertriebene Informationen angegeben? [1]


1. Berufserfahrung: 52%

2. Fachkenntnisse: 44%

3. Ausbildung/Qualifikationen: 39%

4. Fremdsprachen: 34%

5. Aufgabenbereiche früherer Positionen: 28%

6. Führungskompetenz: 25%

7. Praktika: 16%

8. Projektmanagementfähigkeiten: 15%

9. Früheres Gehalt: 13%


Das eingerostete Schulfranzösisch oder die Standard-Phrasen Italienisch aus dem letzten Strandurlaub sind doch mindestens Fremdsprachengrundkenntnisse? Mit der Idee bist du zwar nicht alleine – denn Schummeln bei Fremdsprachen (34 Prozent) liegt hoch im Kurs – gut ist sie aber dennoch nicht. Denn wenn es plötzlich nicht mehr nur um deine Selbsteinschätzung im Lebenslauf, sondern um ein kurzes Gespräch mit dem Personaler in einer Fremdsprache geht – tja, spätestens dann ist dein kleines Geheimnis gelüftet.

Wie sieht es mit einer Lücke im Lebenslauf aus? Klar, ein Bruch in der Vita ist nicht optimal und die Angst, deshalb vorschnell aussortiert zu werden, ist groß. Doch Notlügen sind auch hier nicht erlaubt. Ob Sabbatical, Elternzeit oder Arbeitslosigkeit – Ecken und Kanten in der beruflichen Laufbahn gehören nun mal zum Leben dazu. Um so wichtiger ist es, auch offen und ehrlich zu sein und nicht zu versuchen den zukünftigen Arbeitgeber zu täuschen oder gar falsche Angaben zu machen.

Lügen haben kurze Beine

Recruiter wissen genau, wie sie Unwahrheiten im Lebenslauf oder Bewerbungsgespräch aufdecken. Bei Zweifeln an der Echtheit der Angaben haken sie meist genau an diesem Punkt nach. Zum Beispiel mit Detailfragen zu Nebensächlichkeiten, mit denen unehrliche Bewerber nicht rechnen können. Außerdem gibt Robert Szvetecz, Country Manager bei Robert Half in Wien, zu bedenken: "Etwa zwei Drittel der befragten Manager schließen Bewerber aus, nachdem sie mit falschen Angaben ertappt werden." Wer also beim Schummeln erwischt wird, fliegt aus dem Bewerbungsprozess. Daher unser Tipp: Egal, wie verlockend es auf den ersten Blick wirkt – Mach es nicht! Bleib dir und vor allem den Tatsachen treu. Denn diese Lügen durchschaut jeder Personaler.

Und wenn man trotz falscher Angaben den Job bekommt? Sollte man sich nicht zu früh freuen. Fällt die Lüge im Arbeitsalltag auf, kann das ein Grund für eine fristlose Kündigung sein. Wenn durch die Vortäuschung falscher Tatsachen ein Schaden im Unternehmen entstanden ist, kann sogar eine Schadensersatzforderung vom Arbeitgeber gestellt werden. Hier zeigt sich: Lügen haben nun einmal kurze Beine.