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Umfrage zu Büro-Snacks und -Getränke: Was sagen sie über deinen Arbeitgeber?

Wirf einen Blick in die Büroküche und du weißt, wie dein Arbeitgeber tickt? Ganz so einfach ist es zwar wahrscheinlich nicht. Trotzdem sind wir überzeugt, dass sich hinter Kaffeemaschine, Wasserspender und oft durchgekauten Obstkorb erstaunlich präzise Hinweise auf die Unternehmenskultur verbergen.

Eine neue Umfrage von kununu hat den Kaffee- und Snack-Kosmos im deutschen Büroalltag mal etwas unter die Lupe genommen. Schon mal vorab: Wer seinen Kaffee selbst zahlt, zahlt oft auch emotional drauf.

Jedes (fehlende) Detail übermittelt eine Botschaft

Wenn es ums Thema Benefits geht, denken viele sofort an Firmenwagen, Homeoffice oder Weiterbildungsbudgets. Oft übersehen, aber nicht minder wichtig, sind die kleinen, feinen Details im Büro (oder der Teeküche).

Dabei geht es um nicht weniger als um Haltung und Wertschätzung. Ein kostenloser Apfel ersetzt natürlich kein 13. Monatsgehalt, aber er flüstert: „Schön, dass du da bist.“ Wer seinen Mitarbeitenden nicht mal einen Becher Filterkaffee spendieren will, setzt damit ebenfalls ein Zeichen. Nur eben in die entgegengesetzte Richtung.

Wie steht es um die Großzügigkeit der deutschen Arbeitgeber?

Die Ergebnisse der kununu Umfrage zeichnen ein durchaus gemischtes Bild. Sagen wir es mal so: Im Hinblick auf die Snack-Versorgungslage in Büros gibt es noch reichlich Luft nach oben.

Kaffee gibt es zwar in den meisten Büros, allerdings nicht immer kostenlos. Auch der berühmt-berüchtigte Obstkorb ist lange nicht so häufig anzutreffen, wie Stellenanzeigen es vermuten lassen.

Die harten Fakten:

  • Fast jede:r zweite Angestellte zahlt den Kaffee selbst (47 %)
  • 27 % der Angestellten bringen ihre Wasserflasche von zu Hause mit
  • Obstkörbe wurden nur in 24 % der Firmen gesichtet
  • Softdrinks stehen in schlanken 15 % der Unternehmen kostenlos zur Verfügung

Wer knausert am Kaffee?

Ob Espresso, Latte oder klassisch im Filter aufgebrüht: Kaffee ist für viele Menschen Ritual und Lebenselixier. Durchschnittlich 2,1 Tassen pro Tag trinken deutsche Angestellte im Büro. Knapp ein Drittel kommt sogar auf noch mehr.

  • 79 % der Angestellten greifen morgens zur Tasse
  • 50 % gönnen sich mittags ein Käffchen
  • 40 % trinken ihn in Meetings
  • 31 % holen sich in stressigen Phasen einen Koffeinkick

Die Kaffeepause hat es in sich

Mehr als zwei Drittel der Kaffeetrinkenden fühlen sich nach dem Genuss motivierter, 74 % arbeiten anschließend konzentrierter. Die vielleicht wichtigste Erkenntnis für Kaffee-knausrige Arbeitgeber: Satte 73 % bezeichnen das gemeinsame Kaffeetrinken als wichtiges Team-Ritual.

Die bescheidene Kaffeemaschine ist Treffpunkt, Inspirationsquelle, Teambuilding-Tool und unternehmensinternes Stimmungsbarometer in einem. Damit ist sie das, was Kickertisch und Pizzanight immer sein wollten. Wer ihre Bedeutung unterschätzt, ist selber schuld. Wie gut der Kaffee schmeckt, ist dabei vielleicht sogar zweitrangig.

Wasser im Büro: Lieber keine Dürre riskieren

Mit 89 % täglicher Konsumquote ist Wasser das mit Abstand beliebteste Getränk am Arbeitsplatz. Fast drei Viertel der Befragten trinken es mehrmals täglich, weitere 15 % immerhin einmal am Tag. Nur ein Prozent verzichtet ganz: Das scheinen wohl die Kandidat:innen zu sein, die von Luft und Liebe leben.

Klar, Wasser gibts aus dem Hahn. Das ist aber ungefähr dasselbe wie zu sagen „Licht kommt aus dem Fenster“. Gut ein Drittel der Angestellten hat das Gefühl, insgesamt zu wenig zu trinken. Die Gründe sind fehlendes Angebot, unpraktische Aufbereitung oder einfach, weil sie das Trinken vergessen.

Gut hydriert ist halb gewonnen

Für Arbeitgeber zahlt es sich zweifellos aus, in die Flüssigkeitsaufnahme der Belegschaft zu investieren: 90 % der Befragten geben an, sich durch genug Wasser besser konzentrieren zu können, 85 % fühlen sich ausgeglichener, 77 % motivierter.

Wissenschaftliche Studien belegen diese Aussagen: Schon eine leichte Dehydrierung von nur ein bis zwei Prozent reduziert die Leistung des Gehirns und kann langfristig das Krankheitsrisiko erhöhen. Daher gilt: Lieber nicht am falschen Ende sparen und Anreize bieten, damit mehr getrunken wird. Wer seine Mitarbeitenden verdursten lässt, sollte sich über trockene Ideen nicht wundern.

Wie sieht es bei euch im Büro mit Kaffee, Getränken und Snacks aus? Siehst du Parallelen zur Unternehmenskultur? Bewerte jetzt anonym deinen Arbeitgeber und hilf anderen, die richtige Entscheidung zu treffen!

Der Obstkorb lebt: Aber oft nur in der Theorie

Ach ja, der Obstkorb. Er ist gefühlt in jeder Stellenanzeige vertreten, im echten Büroalltag aber ein eher seltener Anblick. Nur 24 % der Umfrage-Teilnehmer:innen bekommen ihn kostenlos. 20 % müssen sogar für den Vitamin-Boost in der Arbeit bezahlen. Der Obstkorb ist also sowas wie der Yeti der Bürokultur: Viele reden über ihn, kaum jemand hat ihn je gesehen.

Mitarbeiterbindung geht durch den Magen

Und auch sonst scheinen Arbeitgeber wenig gegen den kleinen Hunger zwischendurch zu tun: Nur bei einem Fünftel der Unternehmen stehen Süßigkeiten für die Belegschaft bereit. Das ist wahrscheinlich kein Drama, die meisten Menschen wollen sowieso weniger Zucker essen. Auch der Obstkorb ist nicht das Maß aller Dinge. Niemand kündigt, weil es keine Bananen gibt.

Allerdings stellt sich die Frage, wie ernst es Unternehmen mit der „Wohlfühlkultur“ am Arbeitsplatz ist, wenn schon kleine Snacks zu viel verlangt sind.

Zeig mir, was ich dir wirklich wert bin

Snacks und Getränke wären eigentlich ein Paradebeispiel für Low-Budget-High-Impact-Maßnahmen. Ein Kaffeevollautomat kostet nicht die Welt, dasselbe gilt für den Obstkorb und ein paar Müsliriegel. Dahinter steckt mehr als eine nette Geste: Snacks und Getränke gehören zu den einfachsten Möglichkeiten, im Arbeitsalltag Wertschätzung zu zeigen.

Unternehmen, die hier klug investieren, zeigen, dass sie ihre Teammitglieder aktiv unterstützen wollen. Fürsorge lautet hier das Zauberwort.

Trotzdem unterschätzen viele Arbeitgeber, welchen Unterschied solche Kleinigkeiten machen können. Führungskräfte tun gut daran, das Thema nicht einfach zu parken. Wer den Raum gestaltet, in dem sich Menschen jeden Tag aufhalten, gestaltet damit immer auch den Vibe.  

Man könnte fast sagen: Kaffee ist Unternehmenskultur in flüssiger Form.

Fazit: Sag mir, was in deiner Büroküche steht

Kein Mensch kündigt wegen fehlender Softdrinks. Und niemand bleibt, nur weil es Obst gibt. Kaffee und Co. ersetzen kein gutes Gehalt, keine faire Führung und keine gesunde Work-Life-Balance. Trotzdem sind Getränke und Snacks stille Botschafter des Arbeitsklimas.

Sie zeigen, ob jemand mitdenkt. Ob der Mensch als Ganzes gesehen wird oder nur als Humankapital. Gerade in Zeiten von Remote Work, Quiet Quitting und gesellschaftlicher Unsicherheit können kleine Gesten manchmal Großes bewirken.

Ein durchdachtes Angebot in der Büroküche ist fast sowas wie ein Versprechen: Wir sehen dich. Wir versorgen dich. Wir wollen, dass du bleibst. Echte Wertschätzung zeigt sich eben oft an den kleinen Dingen.

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