Mach dich beliebt: So haben dich alle Kollegen gern!
Inhaltsverzeichnis
Während ein starker Kolleg:innenzusammenhalt schon mal über miese Vorgesetzte und endlose Überstunden hinwegtröstet, kann durch missgünstige Kolleg:innen sogar ein Traumjob zum täglichen Spießrutenlauf werden. Liebe Kolleg:innen sorgen für Glücksgefühle, versüßen dir bittere Tage und können sogar deine Produktivität steigern.
Eine gute Beziehung zu anderen Mitarbeiter:innen aufzubauen, ist also durch die Bank ratsam. Wir haben daher ein paar Tipps für dich gesammelt, wie du dich bei deinen Kolleg:innen ruckzuck beliebt machst.
Gute Kolleg:innen beeinflussen Produktivität und Gesundheit
Eigentlich könnte deine Motivation gerade nicht kleiner sein. Aber als du morgens an deinem Arbeitsplatz ankommst, geben alle schon wieder Vollgas und zeigen, was in ihnen steckt. Wenn deine Kolleg:innen für dich bereits wie eine erweiterte Familie sind, wirst du es ihnen wahrscheinlich gleichtun und nun ebenfalls motiviert in den Arbeitstag starten.
In einer freundschaftlichen Atmosphäre, in der auch mal gelacht wird, arbeiten wir naturgemäß lieber und sind oft produktiver als in einem gänzlich professionellen Umfeld. Freundschaften im Job wirken sich Studien zufolge nicht nur positiv auf die Produktivität, sondern auch auf das persönliche Innovationsdenken aus und beugen ungesundem Perfektionismus und Burnout vor.
Zudem leiden Mitarbeiter:innen, die einen starken Kolleg:innenzusammenhalt erfahren, deutlich weniger unter Stress. Alles gute Gründe also, sich mit den Kolleg:innen gut zu stellen. Doch wie macht man sich erst mal so richtig beliebt am Arbeitsplatz?
Mach dich beliebt: Welche Eigenschaften machen gute Kolleg:innen aus?
Um herauszufinden, wie man im Job möglichst beliebt wird, solltest du erst einmal herausfinden, welche Eigenschaften gute Kolleg:innen eigentlich ausmachen. Das Marktforschungsinstitut Spectra hat hierzu 2020 eine Erhebung durchgeführt. Das sind die Top-10-Eigenschaften von idealen Kolleg:innen laut Umfrageergebnis:
Top 10 Eigenschaften von Kolleg:innen
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- Ehrlich
- Hilfsbereit
- Kompetent
- Freundlich
- Pünktlich
- Aufrichtig
- Kameradschaftlich
- Humorvoll
- Intelligent
- Gepflegt
Tipps, um selbst zur guten Kollegin oder zum guten Kollegen zu werden
Die passenden Eigenschaften hast du grundsätzlich, aber deine Kolleg:innen sehen sie vielleicht noch nicht? Hier sind einige praktische Tipps, die dir dabei helfen können, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und das Vertrauen deiner Kolleg:innen zu gewinnen.
Vertraute Arbeitsatmosphäre schaffen
Der Grundstein jeder positiven Beziehung ist – du kannst es dir wahrscheinlich schon denken – gegenseitiges Vertrauen. Klingt einfach, bedarf aber etwas zwischenmenschlicher Arbeit. Keine Sorge, du musst nicht gleich dein Innerstes preisgeben. Das wirkt gerade in der Kennenlernphase eher abschreckend, als vertrauenserweckend.
Ein simples „Na, wie war dein Wochenende?“ an der Kaffeemaschine reicht für den Anfang. Du kannst dabei - sofern du das möchtest - natürlich die ein oder andere Information aus deinem Privatleben preisgeben. Wie war dein Skiurlaub? Was hast du gestern gekocht? Diese Punkte können zeigen, dass du dich bei deiner Kollegin oder deinem Kollegen wohlfühlst. Und wie heißt es so schön? Nur wer Vertrauen schenkt, dem wird im Gegenzug auch vertraut.
Grüppchenbildung vermeiden
Ja, in der Schule war es wichtig, einer Clique anzugehören. Der Schulabschluss liegt nun aber schon etwas zurück. Trotzdem gibt es an jedem Arbeitsplatz Mitarbeiter:innen, die stets unter sich bleiben. Klar, es ist ja auch bequem, sich immer mit denselben Personen zu umgeben.
Das kann aber auch zu Misstrauen und Ablehnung durch andere führen. Obendrein ist da noch die berühmte Gruppendynamik. Die kleinen Frustrationen des Arbeitsalltags schaukeln sich in einer Gruppe gerne mal hoch. Und schon wird die Person am Empfang kollektiv geächtet, weil sie ein Gruppenmitglied nicht gegrüßt hat.
Mit solchen Aktionen machst du dich in deiner Clique vielleicht beliebt. Andere Kolleg:innen finden dich deshalb womöglich unnahbar und wenig sympathisch. Besser: Halte dich von toxischen Grüppchen fern und bleibe offen für neue Kontakte.
Aus Freundschaft wurde mehr? Egal ob Beziehung oder Büroehe, wir haben die wichtigsten Informationen sowie Pro und Contra zu einer Beziehung am Arbeitsplatz für dich.
Halte dich von Lästereien fern
Ab und zu muss man Dampf ablassen. Das ist vollkommen normal und kann sogar heilsam sein. Halt machen solltest du aber vor persönlichen Beleidigungen oder richtigen Schimpftiraden. Niemand möchte selbst dein potenzielles nächstes Opfer werden und deine Beliebtheit könnte darunter langfristig leiden. Auch wenn du dich daher über die Fehler anderer ärgerst: Bleib gelassen und suche lieber das persönliche Gespräch.
Besser zuhören lernen
Ein offenes Ohr kann die Gesprächskultur am Arbeitsplatz nachhaltig verbessern. Die 70:30-Regel kann dir dabei helfen. Sprich: 70 Prozent des Gesprächs hörst du zu und 30 Prozent des Gesprächs sprichst du selbst. Jede:r Kolleg:in schätzt doch gute Zuhörer:innen.
Du wirst sehen, dass dein Sympathiebarometer am Arbeitsplatz damit langfristig steigt. Außerdem erhältst du in den Gesprächen möglicherweise Informationen, die du wiederum für den Aufbau einer guten Kolleg:innenbeziehung nutzen kannst. Win-Win!
Setze dich für andere ein
Die oben erwähnte Spectra-Studie besagt: Kameradschaftliche Kolleg:innen kommen gut an. Deine Führungskraft schiebt dir stets die interessanten Projekte zu, während die anderen nur sich wiederholende Aufgaben erledigen?
Gerade, wenn du der Liebling unter den Chef:innen bist, solltest du diese ungleiche Behandlung proaktiv ansprechen. Du musst hier keineswegs mit der Tür ins Haus fallen. Vielleicht klappt es ja so: „Als mir die Praktikantin assistiert hat, ist mir aufgefallen, dass sie richtig gut mit Zahlen umgehen kann. Ich glaube, ihr könnte man ein eigenes Projekt geben.“
Als Insider:in weißt du über die Stärken deiner Kollegen und Kolleginnen am besten Bescheid. Lässt du deine Vorgesetzten an diesem Wissen teilhaben, beweist du, dass dir der Erfolg des großen Ganzen am Herzen liegt. Und unter den anderen Mitarbeiter:innen machst du dich damit zusätzlich beliebt.
Diese goldene Regel führt zu Beliebtheit im Job
"Was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem anderen zu." Die goldene Regel gilt im Leben wie am Arbeitsplatz. Sie ist wohl das, was alle bereits genannten Punkte zusammenfasst. Du würdest lieber nicht alleine Überstunden machen, weil sich dein:e Kolleg:in pünktlich um fünf Uhr verabschiedet hat? Dann biete selbst Hilfe an, wenn es nötig ist.
Egal, ob jemand eine helfende Hand beim nächsten Projekt oder wieder einmal eine Einschulung für technische Geräte braucht: Sei stets die oder der Kolleg:in, die oder den du dir selbst wünschst.
Wie wirst du am Arbeitsplatz von deinen Kolleg:innen wahrgenommen?
Am Arbeitsplatz wirst du in erster Linie durch dein Verhalten, deine Leistung und deine zwischenmenschlichen Fähigkeiten wahrgenommen.
Ein respektvoller Umgang, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit tragen deshalb dazu bei, dir ein möglichst positives Image unter den anderen zu verschaffen. Zudem ist es wichtig, konstruktive Kritik von Kolleg:innen anzunehmen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, um auch noch in einem Jahr einen positiven Eindruck zu machen.
Konkurrenz & Co. - Aus diesen Gründen könnten dich deine Kolleg:innen nicht mögen
Irgendwie scheinen dich deine Kolleginnen und Kollegen nicht allzu gern zu mögen. Du merkst es vielleicht daran, dass du nie zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen wirst oder die anderen auch privat viel miteinander unternehmen. Bei dir wäre das undenkbar.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Kolleg:innen jemanden nicht mögen könnten. Ein wichtiger Aspekt könnte eine respektlose oder unangemessene Kommunikation sein, die zur Belastung für das Arbeitsklima wird. Auch egoistisches Verhalten, Unehrlichkeit oder mangelnde Teamfähigkeit können dazu führen, dass du ausgeschlossen wirst. Konkurrenzdenken - beispielsweise, wenn du trotz ähnlicher Leistung schon wieder bei der Beförderung bevorzugt wurdest - kann eure Beziehung ebenso negativ beeinflussen. Zusätzlich könnten folgende Gründe eine Rolle spielen:
- Konflikte oder Differenzen in der Zusammenarbeit
- Gerüchte oder negative Kommentare über Kolleg:innen
- Mangelnde Unterstützung bei gemeinsamen Projekten
So gehst du damit um, wenn deine Kolleg:innen dich nicht mögen
Sie mögen mich einfach nicht und das wird sich auch nie ändern. Genau das sollte nicht dein Gedanke sein! Es gibt fast immer einen Ausweg aus einer verzwickten Situation, so natürlich auch bei Unbeliebtheit bei Kolleg:innen. Du solltest dich und dein Verhalten im Job dafür unbedingt selbst reflektieren und unter Umständen sogar die anderen um ihre ehrliche Meinung bitten. Wie nehmen sie dich wahr? Gab es Vorkommnisse, die du nicht (mehr) auf dem Schirm hast? Nur so kannst du herausfinden, wie du deine Stellung im Team wieder verbessern kannst.
Mein Kollege hasst mich trotzdem! Was nun?
Egal, wie viel Mühe du dir gibst, beliebt zu sein: Es wird immer Kolleginnen und Kollegen geben, die du nicht gänzlich von dir überzeugen kannst. Das liegt oft nicht mal an dir, sondern durchaus auch an den anderen. Davon solltest du dich weder beeindrucken noch verunsichern lassen.
Wenn dein:e Kolleg:in bei jedem deiner Vorschläge mit den Augen rollt oder dich auf andere Art und Weise schlecht behandelt, dann gibt es nur zwei Lösungen. Entweder akzeptierst du, dass du nicht von allen geliebt wirst oder du stellst die Person in einer ruhigen Minute zur Rede.
Vermeide dabei verallgemeinernde Anschuldigungen. Ein guter Gesprächsanfang könnte zum Beispiel sein: „Ich empfinde es so, als würdest du mich meiden. Habe ich etwas getan, was dich gekränkt hat?“ Vielleicht machst du ja unbewusst wirklich etwas, dem du den Sympathieverlust verdankst. Ob sich das Problem damit lösen lässt, oder nicht: Bleib stets professionell und lass dich auf keine Spielchen ein.
Kolleg:innen sprechen mit allen außer mir: Was tun?
Beispiel
Beim Mittagessen wurdest du nicht gefragt, über das anstehende Meeting hat niemand mit dir gesprochen und an der Kaffeemaschine wurdest du auch ignoriert. Diese Situationen traten schon häufiger auf. Dabei sind deine Kolleg:innen untereinander eigentlich sehr gesprächig. Nur mit dir scheinen sie partout nicht reden zu wollen.
Unsere Tipps in so einem Fall:
- Sprich aktiv mit ihnen: Manchmal täuscht die eigene Wahrnehmung. In einem bestimmten Zeitraum könntest du deine Kolleg:innen aktiv ansprechen und herausfinden, ob sie tatsächlich so ablehnend reagieren, wie du befürchtest.
Reflektiere dich selbst: Könntest du das Verhalten deiner Kolleg:innen durch eine bestimmte Tat oder eine Aussage ausgelöst haben? Was könntest du tun, um mögliche Missverständnisse zu klären?
Such das Gespräch: Egal, ob du eine (Teil-)Schuld am Verhalten deiner Kolleg:innen hast oder nicht - es schadet der Zusammenarbeit und der Arbeitsatmosphäre. Such deshalb ein klärendes Gespräch mit den betreffenden Personen.
Binde eine Führungskraft mit ein: Hat dein Gesprächsversuch keinerlei positive Konsequenzen oder wird sowieso gänzlich ignoriert, solltest du den Schritt zu eurer Führungskraft gehen. Diese kann entweder selbst vermitteln oder professionelle Mediator:innen hinzuziehen.
Kündigung als letzte Konsequenz: Die oder der Klügere gibt nach - zum eigenen Vorteil. Kannst du keine langfristige Verbesserung der Situation erzielen oder fühlst dich immer noch ignoriert, kann dir eine Kündigung und ein neuer Job wieder zu mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz verhelfen.
Kolleg:innen grenzen dich aus: So kannst du vorgehen
Beispiel
Ausgrenzung geht noch weiter als, wenn deine Kolleg:innen "nur" nicht mit dir sprechen. Es könnte beispielsweise sein, dass du bewusst nicht mehr mit auf E-Mail-Verteiler genommen oder bei Meetings nicht eingeladen wirst. Das kann sogar zum beruflichen Nachteil werden, wenn du im Job nicht mehr up-to-date bist.
Wie du gegen die Ausgrenzung vorgehen kannst und endlich wieder glücklicher im Job wirst:
- Selbstreflexion und Dokumentation: Gibt es etwas, was das Verhalten der Kolleg:innen ausgelöst haben und kannst du das grundliegende Problem durch ein Gespräch aus der Welt schaffen? Schreib dir in jedem Fall alle ausgrenzenden Handlungen auf und dokumentiere Zeit und Ort.
- Offenes Gespräch: Auch in so einer Situation solltest du das Gespräch mit allen Beteiligten suchen. Solltest du bewusstes Mobbing vermuten oder dich so einfach wohler fühlen, kannst du schon jetzt deine:n Vorgesetzte:n oder eine Vertrauensperson einbinden.
- Hol dir rechtliche Unterstützung: Mobbing am Arbeitsplatz ist strafbar. Deshalb solltest du dir rechtliche Hilfe suchen, wenn du nicht mehr weiter weißt. Anwält:innen können dich bei deinen nächsten Schritten beraten und führen ggf. einen Gerichtsprozess mit dir.
- Mehr Arbeitszufriedenheit in einem neuen Job: Du musst dir die Ausgrenzung durch deine Kolleg:innen nicht weiter antun. Sofern es für dich eine denkbare Option ist, kannst du dir eine neue Stelle suchen und kommst so mit einem neuen Team hoffentlich wieder mit einem Lächeln in die Arbeit.
"Ich halte es mit meiner:m Kolleg:in nicht mehr aus!" - So klappt es doch!
Beispiel
Dein:e Kolleg:in leistet im Job absolut nichts und überlässt alle Aufgaben dir. Dafür bedankt sie:er sich nicht einmal, sondern jammert noch, wie schwer sie:er es in der Arbeit doch habe. Bei den Führungskräften heimst die:der Kolleg:in außerdem regelmäßig die Lorbeeren für deine Arbeit ein. Da kann man schon einmal denken: "Ich halte es nicht mehr aus!"
Aber wie geht man in so einem schwierigen Fall vor? Wir schlagen vier Steps für eine angenehmere Zusammenarbeit vor:
- Mach dir Notizen: Überlege, welche konkreten Verhaltensweisen dich stören und wie oft sie vorkommen. Notiere dir Beispiele und reflektiere eigene Reaktionen und mögliche Auslöser. Die Dokumentation hilft dir bei späteren Gesprächen als Argumentation.
- Such das Gespräch: Um ein Gespräch mit der:dem betroffenen Kolleg:in kommst du kaum herum. Bleib dabei ruhig und sachlich und erkläre, welches Verhalten dich konkret stört und welche Auswirkungen damit verbunden sind. Ziel sollte es sein, gemeinsam eine Lösung zu finden.
- Sprecht gemeinsam mit eurer Führungskraft: Ein Gespräch mit eurer Führungskraft kann eine neutrale Sicht auf eure Situation bringen. Es kann euch helfen, die Situation aus einer anderen Perspektive zu sehen und möglicherweise weitere Unterstützung zu erhalten.
- Führe ein zusätzliches Gespräch allein: Bleibt die Zusammenarbeit mit deiner:m Kolleg:in angespannt? Lege deiner:m Vorgesetzten deine angefertigte Dokumentation vor und berichte von deinem Versuch, das Problem direkt zu lösen. Besprecht gemeinsam mögliche Maßnahmen. Das kann beispielsweise Mediation oder eine klare Aufgabenverteilung sein.
Letztes Update: 1. Oktober 2024