Mach dich beliebt: So haben dich alle Kollegen gern!

Während ein starker Kollegenzusammenhalt schon mal über miese Vorgesetzte und endlose Überstunden hinwegtröstet, kann durch missgünstige Kollegen sogar ein Traumjob zum täglichen Spießrutenlauf werden. Liebe Kollegen sorgen für Glücksgefühle, versüßen dir bittere Tage und können sogar deine Produktivität steigern. Eine gute Beziehung zu den übrigen Mitarbeitern aufzubauen ist also durch die Bank ratsam. Wir haben daher ein paar Tipps für dich gesammelt, wie du dich bei deinen Kollegen ruck zuck beliebt machst. ♥

Gute Kollegen = Gute Arbeit

Eigentlich liegt deine Motivation gerade Cocktails trinkend am Strand. Aber als du morgens an deinem Arbeitsplatz ankommst, sind deine alle schon wieder schwer damit beschäftigt, das Bruttosozialprodukt zu steigern. Wenn deine Kollegen für dich bereits wie eine erweiterte Familie sind, wirst du dich wahrscheinlich nicht lumpen lassen, und ebenfalls in die Hände spucken. In einer freundschaftlichen Atmosphäre, in der auch mal gelacht wird, arbeiten wir naturgemäß lieber und sind oft produktiver als in einem gänzlich professionellen Umfeld. Freundschaften am Arbeitsplatz wirken sich Studien zu Folge nicht nur positiv auf die Produktivität, sondern auch auf das persönliche Innovationsdenken [1] aus, und beugen ungesundem Perfektionismus und Burnout [2] vor. Zudem leiden Mitarbeiter, die einen starken Kollegenzusammenhalt erfahren, deutliche weniger unter Stress. [3] Alles gute Gründe also, sich mit den Kollegen gut zu stellen. Doch wie macht man sich erst mal so richtig beliebt am Arbeitsplatz?

Vertrauen säen, Vertrauen ernten

Der Grundstein jeder positiven Beziehung ist – du kannst es dir wahrscheinlich schon denken – gegenseitiges Vertrauen. Klingt einfach, bedarf aber etwas zwischenmenschlicher Arbeit. Keine Sorge, du musst weder deine Kollegen darum bitten, einen Seelenstriptease hinzulegen, noch selbst direkt dein Herz ausschütten. Das wirkt gerade in der Kennenlernphase eher abschreckend, als vertrauenserweckend. Ein simples „Na, wie war dein Wochenende?“ an der Kaffeemaschine reicht für den Anfang. Gib dabei auch die eine oder andere Information aus deinem eigenen Privatleben preis. Denn nur wer Vertrauen schenkt, dem wird im Gegenzug auch vertraut. Belasse es dabei fürs Erste bei oberflächlichen Infos. Wie dein Skiurlaub war oder was du gestern Feines gekocht hast: Perfekt. Dass es in deiner On-Off-Beziehung mächtig kriselt oder wie die Verdauung deiner Katze läuft: Too much information.

Vermeide die Cliquen-Falle

Ja, in der Schule war es wichtig, einer Clique anzugehören. Der Schulabschluss liegt nun aber schon etwas zurück. Trotzdem gibt es an jedem Arbeitsplatz Mitarbeiter, die stets unter sich bleiben, kichernd durch die Gänge ziehen und in der Kaffeeküche sofort verstummen, wenn ein Außenseiter die Szene betritt. Es ist bequem, sich immer mit denselben Kollegen zu umgeben, führt aber auch zu Misstrauen und Ablehnung durch andere. Obendrein ist da noch die berühmte Gruppendynamik. Die kleinen Frustrationen des Arbeitsalltags schaukeln sich in einer Gruppe gerne mal zu einem Wirbelsturm der negativen Energien empor. Und schon wird die Dame am Empfang kollektiv geächtet, weil sie ein Gruppenmitglied nicht gegrüßt hat. Mit solchen Aktionen machst du dich in deiner Clique vielleicht beliebt. Andere Kollegen jagst du damit allerdings davon. Besser: Halte dich von toxischen Grüppchen fern und fische auch mal außerhalb deines Teichs. Vielleicht schaut die Empfangsmitarbeiterin ja genauso gerne Seifenopern wie du?

Halte dich von Lästereien fern

Klar, ab und zu mal Dampf ablassen muss sein. Solange es bei einem spöttischen Kommentar bleibt, ist das auch völlig in Ordnung. Niemand kann vierzig Stunden die Woche pfeifend durch den Betrieb tanzen und Gänseblümchen verstreuen. Wenn du allerdings dazu tendierst, regelmäßig in Schimpftiraden zu verfallen und auch vor privaten Beleidigungen nicht Halt machst, steigerst du dadurch nicht unbedingt deine Beliebtheit. Mit einem unternehmensbekannten Lästermaul umgibt sich aus Angst, selbst zum Opfer zu werden, niemand gerne. Auch wenn du dich daher über die Fehler anderer ärgerst: Bleib gelassen. Wahrscheinlich hast du in deinem Arbeitsleben auch schon das eine oder anderen mal Mist gebaut. Und dass der Buchhalter seine Frau für eine Jüngere verlassen hat? Solange er weiterhin ordentlich die Bücher macht, kann es dir im Grunde genommen egal sein. Wer arbeitet, der darf sich den Titel „Erwachsener“ ans Revers heften. Verhalte dich daher auch als solcher und verkneif dir kindische Lästereien.

Hör doch einfach mal zu

Leider hören wir uns oft am liebsten selbst beim Reden zu. Irgendwie wissen wir es selbst eben am besten und unser Leben interessiert uns naturgemäß mehr als das von anderen. Falls du dich darin wiedererkennst, solltest du dein egozentrisches Weltbild deiner Beliebtheit unter den Kollegen zuliebe vielleicht überdenken. Auch wenn du dein Arbeitspensum als monströs und stundenlanges Jammern darüber als angemessen empfindest: Den anderen Mitarbeitern geht es mitunter ähnlich. Und auch wenn die Fotos deiner Katze die süßesten sind: Manchmal ist es auch mal angebracht, das Handy in der Tasche zu lassen, und stattdessen nach den Kindern des Kollegen zu fragen. Um deine Gesprächskultur nachhaltig zu ändern, kannst du dich einfach einmal bewusst an die 70:30-Regel halten. Sprich: 70 Prozent des Gesprächs hörst du zu und 30 Prozent des Gesprächs sprichst du selbst. Jeder schätzt einen guten Zuhörer. Du wirst sehen, dass dein Sympathiebarometer am Arbeitsplatz damit langfristig steigt.

Setz dich für die Armen und Schwachen ein

Dein Vorgesetzter schiebt dir stets die interessanten Projekte zu, während deine Kollegen in die Röhre gucken? Der Praktikant mit zweifachem Master-Abschluss hat durchblicken lassen, dass er sein Talent beim Kaffeekochen irgendwie verschwendet sieht? Gerade wenn du der Liebling des Vorgesetzten bist, solltest du diese ungleiche Behandlung ansprechen. Fall dabei nicht mit der Tür ins Haus, sondern taste dich langsam vor. Vielleicht so: „Als mir der Praktikant assistiert hat, ist mir aufgefallen, dass der richtig gut mit Zahlen umgehen kann. Ich glaube, dem könnte man getrost ein eigenes Projekt auftragen.“ Als Insider weißt du über die Stärken deiner Kollegen am besten Bescheid. Lässt du deinen Vorgesetzten an diesem Wissen teilhaben, beweist du, dass dir der Erfolg des großen Ganzen am Herzen liegt. Jeder vernünftige Chef wird sich freuen wie ein Schnitzel, wenn du ihn auf versteckte Potentiale aufmerksam machst. Und unter deinen Kollegen machst du dich damit zusätzlich beliebt.

Lass den Zeigefinger in der Hosentasche

Mit dem Finger auf die Fehler deiner Kollegen zu deuten mag dich vielleicht kurzzeitig als den besseren Mitarbeiter dastehen lassen. Über kurz oder lang machst du dir damit allerdings keine Freunde. Mal ehrlich, sich gegenseitig zu verpetzen war schon damals in der Sandkiste uncool. Auch wenn du in einer Branche oder einem Unternehmen mit besonders hohem Konkurrenzdruck arbeitest: Versuch lieber durch überragende Leistungen beim Chef zu glänzen.

Die goldene Regel der Beliebtheit

"Was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem anderen zu." Die goldene Regel gilt im Leben wie am Arbeitsplatz. Du würdest lieber nicht alleine Überstunden schieben, weil sich dein Kollege pünktlich um fünf in eine Staubwolke verwandelt? Dann biete auch selbst Hilfe an, wenn Not am Mann ist. Oder würde es dich kränken, wenn sich keiner deiner Kollegen an deinen Geburtstag erinnern könnte? Geh selbst mit gutem Beispiel voran, und sei der erste, der dem nächsten Geburtstagskind im Betrieb ein Ständchen singt. Egal ob du dir eine helfende Hand beim nächsten Monster-Projekt oder die zehnte Einschulung am Kopierer wünschst: Sei stets der Kollege, den du dir dir selbst wünschst.

Mein Kollege hasst mich trotzdem! Was nun?

Egal wie viel Mühe du dir gibst, beliebt zu sein: Es wird immer Kollegen geben, die du nicht von dir überzeugen kannst. Das liegt oft nicht mal an dir, sondern an dem Kollegen selbst. Davon solltest du dich weder beeindrucken noch verunsichern lassen. Wenn dein Kollege bei jedem deiner Vorschläge mit den Augen rollt und demonstrativ die Treppe nimmt, wenn ihr zusammen auf den Lift wartet, dann gibt es nur zwei Lösungen. Entweder akzeptierst du, dass du nicht von allen geliebt wirst, oder du stellst den Kollegen in einer ruhigen Minute zur Rede. Vermeide dabei verallgemeinernde Anschuldigungen. Ein guter Gesprächsanfang könnte zum Beispiel sein: „Ich empfinde es so, als würdest du mich meiden. Habe ich etwas getan, was dich gekränkt hat?“ Vielleicht machst du ja unbewusst wirklich etwas, dem du den Sympathieverlust verdankst. Ob sich das Problem damit lösen lässt, oder nicht: Bleib stets professionell und lass dich auf keine Spielchen ein.