Berufe mit Zukunft: Diese Jobs sind auch zukünftig gefragt

Der Arbeitsmarkt befindet sich seit Jahren im Wandel. Hierfür sind besonders die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung verantwortlich. Während der technische Fortschritt einerseits das Potenzial bietet, die Wirtschaft anzukurbeln und neue Berufsfelder zu schaffen, stehen viele Branchen vor großen Veränderungen. Die anhaltende Corona-Krise beschleunigt zum einen den digitalen Wandel und heizt damit die Nachfrage nach Fachkräften in vielen technischen Bereichen an. Auf der anderen Seite leiden traditionelle Industrien durch geschlossene Geschäfte, Restaurants und Reisebeschränkungen. Es ist abzusehen, dass die Corona-Krise auch den Arbeitsmarkt nachhaltig verändern wird. Welche Berufsfelder und Jobs eine Zukunft haben und welche nicht, erfährst du hier.

Berufe mit Zukunft & gutem Gehalt

Den Traumberuf sollte man von den persönlichen Interessen und Fähigkeiten abhängig machen, aber natürlich spielt auch die Nachfrage in der Zukunft sowie die Bezahlung eine Rolle. Wenn du auf der Suche nach dem passenden Job mit Zukunft bist und außerdem ein hohes Gehalt verdienen möchtest, haben wir hier eine Übersicht für dich zusammengestellt.

Software-Entwickler:in

Programmierer:innen und Software-Entwickler:innen zählen zu den gefragtesten Berufen auf dem Arbeitsmarkt. Grund ist, dass die Nachfrage nach guten Fachkräften deutlich höher ist als das Angebot – und das wirkt sich auf die Gehälter aus. Das Einstiegsgehalt als Software-Entwickler:in in Deutschland beträgt laut dem kununu Gehaltscheck 56.600 Euro* im Jahr. Erfahrene Software-Entwickler:innen können ihr Jahresgehalt auf bis zu 86.700 Euro* ausbauen.

Möchtest du Software-Entwickler:in werden? In unserem Berufsbild Software-Entwickler:in haben wir alle Informationen zu den Ausbildungswegen und Karrieremöglichkeiten sowie zu den Voraussetzungen, die du für diesen Zukunftsberuf mitbringen solltest, zusammengefasst.

UX Designer:in

Der Beruf UX Designer:in ist relativ neu. UX steht für User Experience, UX Designer:innen haben die Aufgabe, die User Experience, also die Nutzung digitaler Produkte und Angebote attraktiv zu gestalten. Digitale Produkte sollen möglichst intuitiv und barrierefrei nutzbar sein, sodass die User:innen ein echtes Mehrwerterlebnis haben. UX Designer fungieren als Schnittstelle zwischen dem Produkt und der Technik dahinter und den Nutzer:innen. Als UX Designer:in solltest du dich in die User:innen hineinversetzen können und in der Lage sein, ihre Bedürfnisse und Erwartungen nachzuvollziehen. Gleichzeitig solltest du ein gewisses Maß an technischem Verständnis mitbringen, um einschätzen zu können, welche technischen Umsetzungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

In allen Bereichen unseres täglichen Lebens wächst das Angebot an digitalen Produkten, Websites und Apps. Die Nachfrage nach UX Designer:innen, die dafür sorgen, dass User:innen Spaß an der Nutzung haben und einen Mehrwert erfahren, wächst. Das macht das Berufsbild zu einem Zukunftsjob und spiegelt sich auch in den Gehältern wider. Als UX Designer:in kannst du laut dem kununu Gehaltscheck mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 50.600 Euro* rechnen. Erfahrene Fachkräfte können ihr Gehalt auf bis zu 75.100 Euro* pro Jahr ausbauen.

Es gibt unterschiedliche Wege, UX Designer:in zu werden. Da der Beruf recht neu ist, existieren bisher wenige direkte Ausbildungsmöglichkeiten. Häufig sind es beispielsweise Informatiker:innen oder Software-Entwickler:innen, die feststellen, dass ihre eigentliche Leidenschaft die Gestaltung der User Experience ist. Für solche Menschen bietet sich eine berufsbegleitende Weiterbildung an. Das Gleiche gilt für Fachkräfte mit Design-Hintergrund, die sich in Richtung User Experience spezialisieren möchten.

Apotheker:in

Es sind nicht nur die neuen, innovativen Berufe, die auch in Zukunft gefragt und gut bezahlt sein werden. Apotheker:in ist einer der ältesten Berufe, es gibt ihn bereits seit dem Mittelalter. Und dennoch ist er weiterhin relevant und wird es in einer alternden Gesellschaft auch bleiben. Der kununu Gehaltscheck gibt das Durchschnittsgehalt für Apotheker:innen mit 59.200 Euro* pro Jahr an, aber auch Gehälter bis zu 84.000 Euro* sind möglich.

Wenn du Apotheker:in werden möchtest, führt kein Weg an dem anspruchsvollen Pharmaziestudium vorbei. Das Studium umfasst drei Staatsexamen und eine Approbation. Anschließend ist eine Weiterbildung zum:zur Fachapotheker:in möglich oder eine Promotion. Durchhaltevermögen und Ehrgeiz zahlen sich aus: Als Apotheker:in winkt dir ein Beruf mit Zukunft und gutem Gehalt.

Umwelt-Ingenieur:in

Es ist kein Geheimnis: Die zukünftigen Generationen werden Mittel und Wege finden müssen, um dem Raubbau an Umwelt und Klima Einhalt zu gebieten und in Zeiten des Klimawandels möglichst viele Gebiete der Erde bewohn- und nutzbar zu halten. Da ist Fachwissen, beispielsweise von Umwelt-Ingenieur:innen, gefragt. Als Umwelt-Ingenieur:in schaffst du technische Lösungen, um Menschen, Tieren und Pflanzen einen optimalen Lebensraum und den Unternehmen eine wirtschaftlich sinnvolle Produktionsweise zu ermöglichen. Umwelt-Ingenieur:innen werden zukünftig in vielen Bereichen gesucht werden – das macht den Beruf zum sicheren Zukunftsjob.

Du kannst Umweltingenieurwesen oder Ingenieurwissenschaften mittlerweile an vielen Fachhochschulen und Universitäten studieren. Während des Studiums stehen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen sowie häufig auch Umweltrecht auf dem Stundenplan.

Das Studium lohnt sich: Laut dem kununu Gehaltscheck erwartet dich als fertig ausgebildete:r Ingenieur:in ein durchschnittliches Jahresgehalt von 65.100 Euro*. Ein Spitzengehalt kann bis zu 99.700 Euro* pro Jahr betragen.

Bioinformatiker:in

Der Bedarf an innovativen Medikamenten, die Krankheiten wie Krebs oder Autoimmunerkrankungen lindern oder heilen, ist groß. Der Beruf Bioinformatiker:in ist noch recht neu und innerhalb kurzer Zeit zu einem Beruf mit Zukunft geworden. Du arbeitest zum Beispiel in der angewandten Forschung an der Entwicklung neuer Medikamente und Behandlungsformen. In der Bioinformatik werden Naturwissenschaften wie Neuro- und Molekularbiologie, Biochemie und Genetik mit Informatik sowie Mathematik verknüpft. Das Studium ist ein Mix aus theoretischer Wissensvermittlung und anwendungsorientierter Praxis. Die Biologie, besonders das Thema Genetik, ist ein großer Schwerpunkt. Ergänzend kommen anwendungsorientierte Kenntnisse aus der Informatik hinzu. Mittlerweile bieten zahlreiche Hochschulen Studiengänge im Bereich Bioinformatik an. Das Studium ist interdisziplinär angelegt und durchaus anspruchsvoll. Neben Interesse an Biologie (vor allem Genetik) und Informatik solltest du Interesse am Umgang mit Computern und Datenbanken sowie ein hohes Maß an logischem Denken mitbringen.

Ein Beruf der Zukunft, der auch noch gut bezahlt ist: Laut dem kununu Gehaltscheck liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für Einsteiger:innen in Deutschland bei 43.200 Euro*. Das Durchschnittsgehalt beträgt 60.300 Euro* und im besten Fall kannst du als erfahrene:r Bioinformatiker:in bis zu 85.500 Euro* im Jahr verdienen.

Lehrer:in

In Deutschland gibt es bereits seit einigen Jahren einen Mangel an ausgebildeten Lehrer:innen. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung werden im Jahr 2025 bis zu 26.300 Absolvent:innen für das Grundschullehramt fehlen. Die Zahl der Schüler und Schülerinnen steigt, während die Zahl der Lehrer:innen stagniert beziehungsweise sogar sinkt. Die Bildungspolitik ist in Deutschland Ländersache, weshalb der Mangel an Lehrkräften nicht in jedem Bundesland gleich stark ausgeprägt ist. Generell lässt sich sagen, dass der Bedarf in den östlichen Bundesländern noch höher ist als in den westlichen. Sicher ist: Wenn für dich der Beruf als Lehrer:in infrage kommt, hast du überall im Bundesgebiet gute Berufsaussichten. Finde mit dem kununu Gehaltscheck heraus, wie deine Gehaltsaussichten als Lehrer:in sind. Um Lehrer:in zu werden, eignet sich ein Studium auf Grundschullehramt oder Lehramt für die Sekundarstufen.

Das durchschnittliche Brutto-Jahresgehalt für Lehrer:innen liegt laut dem kununu Gehaltscheck bei 50.100 Euro*. Mit zunehmender Berufserfahrung liegt das Spitzengehalt als Lehrer:in bei bis zu 79.500 Euro*. Das Gehalt variiert auch je nach Bundesland, in dem Lehrer:innen tätig sind: Die Spitzenplätze des Lehrer:innen-Gehalt liegen in Schleswig-Holstein mit 54.300 Euro* und Bayern mit einem durchschnittlichen Verdienst von 53.000 Euro.

Tipp: Alles Wissenswerte über Gehaltsunterschiede und Besoldungsgruppe erfährst du in unserem Artikel zu Gehalt und Verdienstunterschieden als Lehrer:in.

Lehrer:in ist auch ein Job mit Zukunft für Quereinsteiger:innen: Für Berufstätige, die sich umorientieren möchten, ist ein Quereinstieg als Lehrer:in durchaus möglich. Besonders gefragt sind Ingenieur:innen mit Berufserfahrung, die sich für den Quereinstieg als Berufsschullehrer:in entscheiden. Übrigens: Auch als Quereinsteiger:in hast du, je nach Bildungsabschluss, eine Chance auf Verbeamtung.

Du möchtest mehr über den Beruf als Lehrer:in erfahren?

Jobs mit Zukunft & Ausbildung

Der Trend geht zum Studium. Viele traditionelle Ausbildungsberufe sind heute bereits am Aussterben. Doch werden an ihrer statt neue Ausbildungsberufe entstehen, die in der Zukunft stark gefragte Jobs sein werden. Du möchtest nicht studieren und suchst nach der richtigen Ausbildung für dich? Diese Ausbildungen gehören schon jetzt zu Berufen der Zukunft:

Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel zu den Ausbildungsberufe mit Zukunft.

Kreative Berufe mit Zukunft

Du bist ein kreativer Mensch und dein Interesse für Informatik und Naturwissenschaften hält sich in Grenzen? Keine Sorge, auch kreative Berufe haben Zukunft. In den vergangenen Jahren sind bereits einige neue Berufsbilder entstanden, bei denen Kreativität in Kombination mit technischem Verständnis und einem Gefühl für digitale Medien zählt. Einige Beispiele:

Grundsätzlich müssen sich Arbeitnehmer:innen in vielen Bereichen darauf einstellen, dass sich ihr Berufsbild über die Jahre ändert. Ständige Weiterbildung und Interesse an neuen Techniken und Medien sind daher Voraussetzung, gerade für kreative Berufe. Das mag auf den ersten Blick beängstigend wirken und ein Gefühl der Unsicherheit vermitteln. Für Arbeitnehmer:innen bieten sich jedoch auch viele Chancen: Die Zahl der Berufsbilder, in denen man als Quereinsteiger:in ohne spezifische fachliche Ausbildung starten kann, wird zunehmen.

Berufe ohne Zukunft

Der Wandel am Arbeitsmarkt bietet viele Chancen, wird einige Berufe jedoch über die Zeit überflüssig machen. Berufsanfänger:innen sollten sich mit der Frage auseinandersetzen, ob sie auch 2030 oder 2050 noch in ihrem Traumjob arbeiten können. Der Haupttreiber, der Jobs überflüssig macht, ist die Digitalisierung. Immer mehr Tätigkeiten, die früher von Menschen ausgeführt wurden, erledigen heute Computer. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Damit du nicht die falsche Berufswahl triffst, haben wir eine Liste mit Berufen ohne Zukunft zusammengestellt:

Lagerist:in

Der Logistikbereich ist schon heute größtenteils automatisiert. Wareneingänge, Warenausgänge, das Heraussuchen von Produkten anhand einer Bestellliste, Verpacken und Verschicken: Roboter und Computerprogramme können all diese Vorgänge zuverlässiger und günstiger als Menschen erledigen.

Jurist:in

Softwareprogramme können bereits jetzt viel besser und vor allem verlässlicher Gesetzestexte screenen und abgleichen. Natürlich besteht die Juristerei nicht nur daraus, Gesetzestexte auswendig zu lernen und abzurufen und es wird auch in Zukunft eine Nachfrage nach erfahrenen Spezialisten geben. Insgesamt wird der Arbeitsmarkt jedoch weniger Jurist:innen benötigen.

Sachbearbeiter:in

Ein weiterer Job ohne Zukunft: Sachbearbeiter:innen. Sie sind dafür zuständig, festgelegte Vorgänge zu prüfen und nach einer bestimmten Vorgabe zu bearbeiten. Sachbearbeiter:innen arbeiten zum Beispiel bei Versicherungen, bei Telefongesellschaften, in Behörden oder im kaufmännischen Bereich. Wie sie Vorgänge bearbeiten, ist meistens klar vorgegeben und reglementiert – und damit prädestiniert, von einem Algorithmus übernommen zu werden.

Mitarbeiter:in im Reisebüro

Der Trend hat bereits vor einigen Jahren begonnen: Immer mehr Reisende buchen ihre Urlaubs- oder Geschäftsreisen über das Internet oder das Smartphone. Während der Corona-Epidemie ist die Zahl der beruflichen und privaten Reisen gesunken. Expert:innen erwarten, dass Reisen mittelfristig deutlich teurer wird, auch wegen zusätzlicher CO2-Abgaben für den Klimaschutz, und die Nachfrage demnach weiter sinken wird. Wer einen Job mit Zukunft sucht, sollte sich nach einer Alternative zur Mitarbeit im Reisebüro umsehen.

LKW-Fahrer:in, Lokführer:in, Pilot:in

Studien und Tests zum Thema autonomes Fahren gibt es schon seit einigen Jahren, getrieben unter anderem von großen Tech-Firmen. Noch klingen fahrerlose Autos, Lastwagen, Züge und Flugzeuge nach Zukunftsmusik, aber es wird nicht mehr lange dauern, bis autonome Fortbewegungsmittel Teil unseres Alltags werden. Berufe wie LKW-Fahrer:in, Lokführerin oder sogar Pilot:in könnten daher über kurz oder lang Berufe ohne Zukunft sein. Gerade der Beruf Pilot:in - ehemals der Traumberuf vieler Mädchen und Jungen - hat bereits durch die Corona-Krise und durch das steigende Umweltbewusstsein einen Dämpfer erfahren.

* Hinweis: Die Gehaltsbänder der verlinkten Gehaltsseiten werden laufend aktualisiert und neu berechnet. Werden neue Gehaltsangaben durch kununu Nutzer:innen abgegeben, können sich neue Einsteigs-, Durchschnitts- und Maximalgehälter ergeben. Da dieser Artikel nicht täglich aktualisiert wird, können die in diesem Artikel mit Stand 25. Juli 2023 genannten Gehaltsangaben sich von denen auf unseren Gehaltsseiten unterscheiden. Im kununu Gehaltscheck findest du stets aktuelle Gehaltsinformationen.

Bewerte jetzt deinen Arbeitgeber!

letztes Update: 25. Juli 2023