
Arbeitstrends 2025: So verändern sie die Zukunft der Arbeit
Der Arbeitsmarkt 2025 steht ganz im Zeichen von Artificial Intelligence (AI). Allerdings ist das nicht der einzige Trend, der das Potenzial hat, unsere aktuelle Arbeitswelt nachhaltig zu verändern.
Hast du beispielsweise schon einmal von Employee Reskilling, Coffee Badging oder gar Naked Quitting gehört? Nein? Dann solltest du schnellstens unseren Artikel zu den Arbeitstrends 2025 in Deutschland, Österreich und der Schweiz lesen.
Das sind die Trends am Arbeitsmarkt 2025
Es ist Fakt: Die Arbeitswelt unterliegt einem ständigen Wandel. Kein Wunder, denn schließlich könnte schon eine einzige Innovation, Technologie oder Theorie ganz plötzlich alles verändern. Dazu kommen gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen, die stets neue Anpassungen von Unternehmen – und auch Arbeitnehmer:innen – verlangen.
2025 werden vor allem Themen wie künstliche Intelligenz, Flexibilisierung und eine stärkere Fokussierung auf individuelle Bedürfnisse den Arbeitsmarkt prägen. In diesem Artikel zeigen wir dir einige der daraus entstandenen Trends und diskutieren, wie sie dein Arbeitsumfeld beeinflussen könnten.
AI und ihre unterschiedlichen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt 2025
Die Geschichte der künstlichen Intelligenz (KI) bzw. Artificial Intelligence (AI) begann bereits im Jahr 1956. Damals den Teilnehmenden an einer Konferenz am Dartmouth College noch nicht bewusst gewesen sein, dass der Begriff knapp 70 Jahre später den Arbeitsmarkt in Deutschland, Österreich, der Schweiz und eigentlich der ganzen Welt prägen würde.
Künstliche Intelligenz revolutioniert nicht nur den Bewerbungsprozess durch Tools, die beispielsweise automatisch deinen Lebenslauf analysieren. Auch der Arbeitsalltag selbst wird maßgeblich beeinflusst.
Zum einen können maschinelle Prozesse dich bei sich wiederholenden Tätigkeiten unterstützen und effizientere Arbeitsabläufe ermöglichen. Zum anderen kann generative AI deine Kreativität oder das Finden von Innovationsmöglichkeiten anregen. Du fütterst die KI dabei mit Informationen und sie generiert daraus in Verbindung mit anderen bereits erlernten Daten neue Dinge.
Was auf den ersten Blick ausschließlich positiv klingt, bringt am Ende einige Herausforderungen mit sich. Manche Jobs könnten durch AI ersetzt werden, während jedoch gleichzeitig neue Berufe in Bereichen wie Datenanalyse, Machine Learning oder KI-Entwicklung entstehen.
Allgemein gesehen lässt sich sagen, dass der Bedarf an digitaler Kompetenz mehr und mehr steigen wird. In diese Kerbe schlägt auch der Trend Employee Reskilling, den wir dir nun näher beschreiben.
Employee Reskilling löst Upskilling ab
Kontinuierliches Lernen und der Wille, mit dem eigenen Wissen immer am neuesten Stand zu bleiben, ist 2025 für Arbeitnehmer:innen unerlässlich. Weiterbildung – auch bekannt als Upskilling – allein reicht jedoch in vielen Fällen nicht mehr aus.
An diesem Punkt kommt Employee Reskilling zum Einsatz. Unternehmen erkennen zunehmend die Bedeutung von Reskilling-Programmen, um Mitarbeitende für neue Herausforderungen fit zu machen. Besonders betroffen sind Branchen, in denen Automatisierung Prozesse übernimmt. Denn es geht beim Reskilling darum, als Mitarbeiter:in teils vollkommen neue Kompetenzen zu erlernen.
Diese sollen dich für andere Positionen qualifizieren oder einen Einsatz in Bereichen, die kurzfristig nicht durch AI abgelöst werden, möglich machen.
Reskilling bedeutet also nicht nur eine Chance für Unternehmen, wertvolle Fachkräfte weiterzuentwickeln, sondern auch für Arbeitnehmer:innen, die dadurch ihre langfristige Beschäftigungsfähigkeit sichern können.
Beispiele: Diese Kompetenzen könnte dein Arbeitgeber beim Employee Reskilling schulen
- Digitale Kompetenzen (Nutzung bestimmter Tools und Technologien)
- Umgang mit AI
- Change Management
- Projektmanagement
- Mitarbeiter:innenführung
Coffee Badging: Die neue Form der hybriden Zusammenarbeit?
Ein Kaffee mit den Kolleg:innen am Morgen und dann wieder ab ins Homeoffice? Die hybride Arbeitswelt bringt neue Arbeitsmodelle mit sich – und Coffee Badging ist eines davon. Dabei handelt es sich um das Phänomen, dass Mitarbeitende nur kurz im Büro erscheinen, sich zeigen („badgen“) und dann wieder nach Hause fahren, um remote zu arbeiten.
So soll sowohl die Kommunikation zwischen den Arbeitnehmer:innen gefördert werden, als auch auf individuelle Bedürfnisse geachtet werden. Dass Coffee Badging 2025 zum Trend wird, heißt nicht weniger als dass flexible Arbeitsmodelle mehr und mehr zur Norm werden.
Ob ein Arbeitgeber Coffee Badging als positiv oder negativ wahrnimmt, hängt stark von der Unternehmenskultur ab. Immer noch legen einige Unternehmen großen Wert auf deine physische Anwesenheit. Anderen ist wichtiger, dass die Ergebnisse und die Zusammenarbeit im Team stimmen.
Nudgetech: Wie geht es dir, Mitarbeiter:in?
Eine Umfrage des Beratungsunternehmens Gartner ergab, dass nur 29 Prozent aller Arbeitnehmer:innen mit der Zusammenarbeit an ihrem Arbeitsplatz glücklich sind. Zeit für Nudgetech!
Nudgetech gilt unter HR-Expert:innen als spannender Trend bei der Mitarbeiter:innenzusammenarbeit und Kommunikation am Arbeitsplatz. Aber was versteht man darunter überhaupt? Gemeint ist eine Kombination aus „Nudging“ bzw. Anstupsen und KI-gestützten Technologien. Mitarbeiter:innen sollen dadurch subtil motiviert werden, produktiver, gesünder oder motivierter zusammenzuarbeiten.
Nudgetech-Tools können Erinnerungen an regelmäßige Pausen, automatische Vereinbarungen von Coffee Dates, Nachfragen zum persönlichen Wohlbefinden, Aufforderungen zum Teilen von Erfolgen und viel mehr sein. Ziel ist stets, dein Verhalten positiv zu beeinflussen, ohne dich dabei unter Druck zu setzen.
Beispiel: Kolleg:innen danken und Teamwork verbessern
Mit Nudgetech-Tools wie Assembly, Motivosity oder Kudos kannst du dich auf unterschiedliche Art und Weise bei deinen Kolleg:innen bedanken. Die einen setzen dabei auf öffentliche Danksagungen in internen Kommunikationschannels, andere sogar auf kleine Geldgeschenke.
Deine Kolleg:innen oder du werden über die Wertschätzung per Benachrichtigung informiert. Das hellt den Arbeitsalltag auf und verbessert neben deinem persönlichen Wohlbefinden auch die Kommunikation innerhalb eures Teams.
Gig Working: Win-Win für alle Beteiligten
Die klassische Festanstellung bleibt der Standard für die meisten Arbeitnehmer:innen. Dennoch reagiert der Arbeitsmarkt 2025 auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen. Und diese beinhalten unter anderem den Wunsch nach finanziellem Freiraum und Spontanität.
An diesem Punkt kommt Gig Working ins Spiel. Gig Working, also das Arbeiten auf Projektbasis oder in kurzfristigen Engagements, nimmt weiter zu. In den USA sind es bereits rund 38 Prozent der Arbeitnehmer:innen, die in irgendeiner Form Freelancing betreiben. Plattformen wie Fiverr oder Upwork erleichtern Freelancer:innen den Zugang zu internationalen Aufträgen. Der Trend schwappt jedoch zugleich langsam über den Atlantik hin nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz und wird auch für Mitarbeiter:innen hierzulande attraktiver.
Für Unternehmen bietet Gig Working den Vorteil, dass sie flexibel auf Auftragsspitzen reagieren können, ohne langfristige Verpflichtungen einzugehen. Dafür gibt es auch Kritik, weil Arbeitnehmer:innen unter Umständen auf diese Weise in prekäre Arbeitsverhältnisse ohne soziale Sicherung gedrängt werden könnten.
So oder so: Gig Worker:innen müssen eigenverantwortlich agieren, erhalten dafür aber im besten Fall eine angemessene finanzielle Kompensation oder Abwechslung in ihrem Arbeitsalltag.
Tipp: Worauf du beim Freelancing achten musst und was du dabei auf gar keinen Fall vergessen solltest, erfährst du hier.
Naked Quitting: Nackt in den nächsten Job
Nach Quiet Quitting kommt nun Naked Quitting. Aber keine Sorge, niemand ist hier wirklich nackt! Vielmehr geht es bei dem aus China stammenden Trend darum, ohne einen Plan B zu kündigen. Mitarbeiter:innen sind mit ihrem Arbeitgeber so unzufrieden, dass sie lieber Phasen der Arbeitslosigkeit riskieren als einen weiteren Tag in ihrem Unternehmen zu arbeiten.
Dieser Trend zeigt, dass Arbeitnehmer:innen sich 2025 nicht mehr mit schlechten Arbeitsbedingungen zufriedengeben wollen. Unternehmen sind gezwungen, ihren Umgang mit Mitarbeiter:innen – und damit ihre Gehaltsstruktur oder Arbeitskultur – ernsthaft zu überdenken.
Endlich eine faire Arbeitswelt 2025? Dafür steht DEIB
DEIB oder DEI ist ein Trend, der viele arbeitnehmer:innenorientierte Entwicklungen am Arbeitsmarkt in einem Begriff zusammenfasst. Diversität, Gleichberechtigung, Inklusion und Zugehörigkeit (DEIB: Diversity, Equity, Inclusion, Belonging) sind für Personaler:innen 2025 nicht mehr nur Schlagworte, sondern in vielen Unternehmen gelebte Realität.
Firmen, die sich aktiv für eine faire und inklusive Unternehmenskultur einsetzen, sind bei Bewerber:innen besonders gefragt. Deshalb setzen manche Arbeitgeber zunehmend auf Programme, die Diversität fördern, Barrieren abbauen und eine inklusive Unternehmenskultur schaffen.
Transparente Gehaltsstrukturen, diversitätsbewusste Recruiting-Prozesse und psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz sind essentielle Beispiele für eine DEIB-fokussierte Unternehmensstrategie.
Kritik an DEIB aus den USA
Der republikanische US-Präsident Donald Trump und der Regierungsbeauftragte und Tech-Milliardär Elon Musk machen keinen Hehl daraus, was sie von DEIB bzw. DEI halten: Nichts.
Mit bisher (Stand: 7. Februar 2025) zwei Executive Orders hob Trump unter anderem Gleichberechtigungsmaßnahmen in der öffentlichen Verwaltung auf und kündigte das Verbot jeglicher DEI-Initiativen in ebendieser an. Weitere Schritte, die Diversity-Programme am Arbeitsmarkt einschränken oder verbieten sollen, sind nicht ausgeschlossen.
Großkonzerne wie Amazon, Google oder Meta haben bereits angekündigt, auf Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion angelegte Strategien wieder aus ihren Unternehmensrichtlinien zu nehmen oder diese zumindest zurückzuschrauben.
So reagieren Arbeitgeber auf die Trends
Viele Trends am Arbeitsmarkt sind gekommen, um zu bleiben. Sie zeigen, dass die neue Generation von Arbeitnehmer:innen teils ganz andere Bedürfnisse hat als die ältere. Unternehmen stehen deshalb vor der Herausforderung, sich an die Arbeitstrends anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und qualifizierte Fachkräfte zu halten.