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Ausbildung Konditor:in – alles, was du wissen musst

Kuchen backen, Pralinen verzieren, Rezepte entwickeln, Speiseeis zubereiten: Das Berufsbild Konditor bzw. Konditorin klingt für viele wie ein Kindheitstraum, ein Freifahrtschein in das Reich der Süßigkeiten. Und tatsächlich umgeben sich Konditor:innen vor allem mit verlockenden Leckereien, sind für die Herstellung, den guten Geschmack und die optischen Highlights zuständig. Wer also Lust auf traditionelles Handwerk hat, dabei aber offen für technische Innovationen (wie 3D-Druck) und ästhetische Feinarbeit ist, eignet sich bestens für die Ausbildung zum Konditor bzw. zur Konditorin.

Der Arbeitsalltag von Konditor:innen

Natürlich kann der Arbeitsalltag von Konditor:innen von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschiedlich aussehen. Einige Gemeinsamkeiten gibt es jedoch:

Umgebung: Ob Hitze durch den Ofen oder Kälte im Kühlraum: als Konditor:in solltest du dich darauf einstellen, es häufig mit extremen Temperaturen zu tun zu haben.

Kleidung: Du wirst berufstypische Arbeitskleidung (weiße Jacke, Schürze und Kopfbedeckung) tragen, die dir meist dein Arbeitgeber zur Verfügung stellt.

Arbeitszeiten: Deine Arbeitswoche umfasst für gewöhnlich 40 Stunden. Je nachdem in was für einem Betrieb du tätig bist, können sie sich aber unterschiedlich verteilen. Viele Betriebe fangen bereits in der Nacht an, die Waren für den kommenden Morgen zu bereiten. In den meisten Fällen wirst du aber früh (gegen 6 oder 7 Uhr) anfangen und dementsprechend am Nachmittag Feierabend haben.

Was du sonst noch wissen musst:

Kreatives Arbeiten: Die Kunst des Konditorhandwerks erfordert ein hohes und regelmäßiges Maß an Kreativität. Die Konditor:innen müssen in der Lage sein, neue Geschmacksrichtungen und Designs zu kreieren, um die Kundschaft immer wieder zu überraschen, um sich etwa von den Backabteilungen in Supermärkten abzusetzen. Hierbei sind sowohl handwerkliches Geschick als auch eine gute Vorstellungskraft gefragt.

Sauberes Arbeiten: Ein weiterer wichtiger Aspekt des Arbeitsalltags ist die Pflege der Arbeitsumgebung. Die Hygienevorschriften sind streng und müssen eingehalten werden, um eine sichere Produktion von Lebensmitteln zu gewährleisten. 

Saisonales Arbeiten: Konditor:innen – auch wenn sie noch in der Ausbildung sind – sollten in der Lage sein, mit hohem Arbeitsaufkommen umzugehen. Denn besonders während der Hauptsaison wie Ostern, Weihnachten oder Valentinstag kann das Pensum enorm steigen. Eine gute Organisation und die Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten, sind hierbei von Vorteil.

Konditor:in, Bäcker:in, Patissier/ Pâtissière und Zuckerbäcker:in – was sind die Unterschiede?

Häufig werden diese berufsbezeichnenden Begriffe parallel benutzt, aber es gibt wichtige Abgrenzungen:

Der Bäcker / die Bäckerin

Bäcker:innen sind Expert:innen für Teigen und Hefeteigen und die Zubereitung von zum Beispiel Brot, Brötchen oder Croissants. Der Fokus liegt dabei auf der Herstellung von Backwaren und umfasst den gesamten Prozess von der Herstellung des Teigs bis hin zur Fertigstellung der Backwaren. 

Der Konditor / die Konditorin

Konditor:innen hingegen beschäftigen sich mit süßen Backwaren wie Torten, Kuchen oder Pralinen. Sie verarbeiten Zutaten wie Butter, Zucker, Eier, Mehl und Schokolade zu süßen Köstlichkeiten. Hierbei sind nicht nur das handwerkliche Geschick und die Kreativität des Konditors gefragt, sondern auch das Wissen über die verschiedenen Aromen und Zutatenkombinationen. Darüber hinaus lernen Konditor:innen in der Ausbildung für gewöhnlich auch die Herstellung von Brot und Brötchen, aber hier liegt nicht der Hauptfokus. 

Der Patissier / die Pâtissière

Der Patissier/die Pâtissière ist eine Spezialform des Konditor:innen-Berufs und befasst sich mit der Herstellung von hochwertigen und raffinierten Desserts. Hierbei geht es nicht nur um den Geschmack, sondern auch um die Ästhetik und Präsentation der Speisen. Pâtissiers arbeiten oft in gehobenen Restaurants oder Hotels und kreieren Desserts, die ein Fine-Dining- Erlebnis perfekt abrunden.

Der Zuckerbäcker / die Zuckerbäckerin

Zuckerbäcker:innen sind weitere Spezialist:innen innerhalb der Backbranche und haben sich auf die Herstellung von Süßwaren und Süßigkeiten spezialisiert. Hierbei werden Zutaten wie Zucker, Glukosesirup und Farbstoffe verwendet, um zum Beispiel Bonbons, Gummibärchen oder Schokolade herzustellen. Auch die Kunst des Zuckerziehens und Verzierens von Torten und Gebäck gehört zum Aufgabenbereich.

Die Ausbildung zum Konditor/zur Konditorin im Überblick 

Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und ist dual, du verbringst also einen Teil der Zeit in der Berufsschule, den anderen im Ausbildungsbetrieb. Das können zum Beispiel Konditoreien, Cafés oder Bäckereien,  großer Hotels oder Restaurants sein. Die Ausbildung ist sehr praxisorientiert, da das Handwerk des Konditors vor allem durch praktische Erfahrung erlernt werden muss, jedoch kommen auch einige theoretische Grundkenntnisse hinzu. Das erlernte Wissen wird bereits nach dem 2. Ausbildungsjahr in einer Zwischenprüfung abgefragt. Abgeschlossen wird die Ausbildung nach dem 3. Lehrjahr mit der Gesellenprüfung.

Das lernst du in der Ausbildung zum:zur Konditor:in:

  • Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Arbeiten im Team
  • Umsetzen von Hygienevorschriften
  • Handhaben von Anlagen, Maschinen und Geräten
  • Herstellen von Backwaren und Konditoreierzeugnissen
  • Lagern und Kontrollieren von Lebensmitteln und Verpackungsmaterialien
  • Kundenberatung und Verkauf
  • Gestalten von Torten und Konditoreierzeugnissen

Voraussetzungen für die Ausbildung zum:zur Konditor:in

Rechtlich gibt es keine Voraussetzungen, um die Ausbildung zum Konditor/zur Konditorin anzutreten. Für den Umgang mit Lebensmitteln benötigt man jedoch eine Belehrung und eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes, die aber unkompliziert durchgeführt werden kann und nicht dem Bewerbungsprozess vorausgehen muss.

Es gibt darüber hinaus natürlich bestimmte Talente und Neigungen, die gute Grundvoraussetzungen für die Ausbildung sind:

  • Leidenschaft fürs Backen und die Zubereitung von Süßspeisen 
  • handwerkliches Geschick
  • Fingerspitzengefühl
  • Gefühl für Ästhetik
  • Kreativität  
  • Geduld 
  • Teamfähigkeit
  • körperliche Fitness (da man viel stehen und schwer heben muss)

Ausbildungsgehalt Konditor:in 

Die Ausbildungsvergütung ist abhängig vom Bundesland und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach Tarifvereinbarungen. Doch auch nicht-tarifgebundene Betriebe sind per Gesetz verpflichtet, eine angemessene Vergütung zu zahlen.

Beispiel Bäckerhandwerk (monatlich brutto):

1. Ausbildungsjahr: € 1.020

2. Ausbildungsjahr: € 1.090

3. Ausbildungsjahr: € 1.230

Beispiel Brot- und Backwarenindustrie (monatlich brutto – je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 821 bis € 1.233

2. Ausbildungsjahr: € 908 bis € 1.370

3. Ausbildungsjahr: € 1.031 bis € 1.546

Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt bei mindestens 28.100 Euro brutto im Jahr. Durch Zusatzqualifikationen und zusätzliche Tätigkeiten kann das Gehalt aber weiter steigen. Im kununu Gehaltscheck wird das Gehalt für die Berufsgruppe Konditor:in in Deutschland mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 32.300 Euro brutto angegeben.

Weiterbildungsmöglichkeiten als Konditor/Konditorin

Um mit den neuesten Trends und Technologien in der Branche Schritt zu halten und sich weiter zu spezialisieren, gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten.

Eine Option ist eine Weiterbildung zum Konditormeistern/zur Konditormeisterin, die zur Führung eines eigenen Betriebs oder zur Übernahme von Führungspositionen in der Branche qualifiziert. Die Konditormeisterprüfung umfasst nicht nur vertiefte Kenntnisse in der Herstellung von Backwaren und Süßspeisen, sondern auch betriebswirtschaftliche Fähigkeiten.

Für Konditor:innen, die sich auf eine bestimmte Art von Backwaren spezialisieren möchten, gibt es auch spezielle Fortbildungen, wie zum Beispiel zur/zum Torten- oder Pralinenhersteller:in. Diese Kurse konzentrieren sich auf die spezifischen Techniken und Rezepte, die für die Herstellung dieser Produkte erforderlich sind.

Eine weitere Option ist die Teilnahme an Workshops und Seminaren, die von Branchenverbänden oder Unternehmen angeboten werden. Diese können sich auf Themen wie neue Zutaten, Techniken oder Marketingstrategien konzentrieren und bieten eine Gelegenheit, sich mit anderen Konditor:innen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

Darüber hinaus können Konditor:innen auch einen Abschluss in verwandten Bereichen wie Lebensmitteltechnologie, Ernährungswissenschaften oder Betriebswirtschaft anstreben, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich für Führungspositionen zu qualifizieren.

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Zusammenfassung & Steckbrief: Ausbildung als Konditor:in

Ausbildung als Konditor:in

Berufsbezeichnung: Konditor/Konditorin
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Schulische Voraussetzung: keine
Ausbildungsgehalt (DE): 821-1.546 Euro brutto im Durchschnitt, je nach Ausbildungsjahr, Betrieb und Bundesland

Wir haben für dich alles Wissenswerte rund um die Ausbildung als Konditor:in im Steckbrief übersichtlich zusammengefasst – inklusive einer Checkliste. Welche Voraussetzungen sind erforderlich, wie hoch ist das Gehalt und welche Eigenschaften muss ich mitbringen, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen? Alle Fakten in einem PDF zum Downloaden, Ausdrucken und Vergleichen.