Ausbildung Zahntechniker:in - alles, was du wissen musst
Inhaltsverzeichnis
Wie forme ich einen Gebissabdruck? Welches Material benutze ich dafür am besten? Welche Werkzeuge und Maschinen gibt es für den Prozess und wie werden sie richtig benutzt? Das sind die ersten Inhalte, die du während deiner Ausbildung zum:zur Zahntechniker:in lernen wirst. Denn sie stellen das menschliche Gebiss in all seiner Funktionalität in den Fokus. Und das ist schließlich einer der wichtigsten Aufgaben von Zahntechniker:innen: Menschen zu helfen, deren Gebiss nicht mehr in Takt oder gesund ist, und künstliche Alternativen zu schaffen, die dem „Original“ in nichts nachstehen. Ob mit Prothesen, Zahnschienen, Kronen etc. – du lernst nicht nur, wie du sie herstellst, sondern auch welche Lösungen für welches Problem am besten passen.
Zahntechniker:in Ausbildung: Ablauf & Ausbildungsdauer
Die Ausbildung zum:zur Zahntechniker:in dauert dreieinhalb Jahre und erfolgt dual, du bist also einen großen Teil deiner Zeit in deinem Ausbildungsbetrieb vor Ort und lernst in der Praxis. Hier bekommst du außerdem ein Gefühl dafür, was es bedeutet, Teil eines Teams zu sein und erhältst Einblicke in die organisatorischen Abläufe eines Labors, einer Zahnklinik oder einer Praxis. Du besuchst aber auch die Besuchsschule, um dir das theoretische Fachwissen anzueignen sowie mit anderen Auszubildenden in Kontakt zu kommen und dich mit ihnen auszutauschen.
Ausbildungsinhalte Zahntechniker:in
Das lernst du in der Ausbildung zum:zur Zahntechniker:in
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- Erstellen, Modellieren und Reparieren von Prothesen, Implantaten, Brücken, Kronen, zahntherapeutischen Hilfsmitteln
- Verschiedene Herstellungsverfahren von Prothesen, Zahnersatz und anderen Hilfsmitteln
- Benutzung der zahnmedizinischen Fachsprache (z. B. für die Kommunikation mit Zahnärzt:innen)
- Betreuung und Beratung von Patient:innen
- Beurteilung von Patient:innen-Situationen und -Anforderungen (z. B. bzgl. Ästhetik)
- Benutzung und Datenauswertung von Kieferbewegungssimulatoren
- Auslesen und Deuten von Datensätze von 3-D-Gesichtsscan, Intraoralscan und digitalen Röntgenaufnahmen
- Funktionalität von Gebiss und Kiefer
Wissenswertes zur Ausbildung als Zahntechniker:in
Zukunftsperspektiven als Zahntechniker:in
Laut einer Studie aus dem Jahr 2016 brauchen über 50 Prozent der Menschen in Deutschland im Laufe ihres Lebens Zahnersatz (Tendenz steigend, da die Menschen immer älter werden), hinzu kommen ästhetische Bedürfnisse. Der Markt für die Zahntechnik ist also riesig – und entwickelt sich bei den technischen Standards und Materialien immer weiter. Dementsprechend ist der Beruf nicht nur sehr zukunftssicher, sondern bleibt auch abwechslungsreich und spannend. Dementsprechend lohnt es sich, auch nach der Grundausbildung regelmäßig Fortbildungen zu besuchen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Arbeits- & Einsatzorte
Es gibt eigenständige zahntechnische Labore, in denen du deine Ausbildung machen kannst. Außerdem haben viele zahnärztliche oder Kieferorthopädie-Praxen ihre eigenen, an die Praxis angeschlossenen, Labore, um den Patient:innen möglich unkompliziert zahntechnische Produkte und Zusatzleitungen anbieten zu können. Auch Zahnkliniken bieten Ausbildungsmöglichkeiten an – es kann also sein, dass du in einem sehr großen Betrieb mit vielen Kolleg:innen arbeitest oder in einer kleinen, eher familiären Praxis. Wenn du Präferenzen hast, was die Teamgröße betrifft, kannst du schon bei der Bewerbung für die Ausbildung zum:zur Zahntechniker:in darauf achten, bei welchen Betrieben du dich vorstellen möchtest. Beachte dabei aber, dass gerade kleine Unternehmen für gewöhnlich nicht so viele Ausbildungsplätze vergeben können.
Unabhängig vom Betrieb wirst du in deiner Ausbildung sowohl Zeit in Laboren und Werkstätten verbringen, wo die zahntechnischen Produkte hergestellt werden, als auch in Büroumgebung/Praxisräumen, wo du die administrative Arbeiten kennenlernst.
Arbeitszeiten als Zahntechniker:in
Normalerweise arbeiten Zahntechniker:innen in geregelten Arbeitszeiten, um die acht Stunden am Tag. Los geht es morgens meist zwischen acht und neun Uhr. Während Wochenenddienste und Schichtdienste so gut wie nie vorkommen, kann es sein, dass es in manchen Fällen – wenn ein Produkt dringend fertig werden muss – zu Überstunden kommt. Diese können aber für gewöhnlich abgebummelt werden oder werden extra vergütet.
Spezielle Arbeitskleidung
In der Herstellung von Produkten arbeitest du mit Materialien, die sehr feine Staubkörner produzieren, wenn man sie bearbeitet. Damit du diese und bei der Arbeit entstehende Dämpfe weder einatmest noch in die Augen bekommst, wirst du bei der Laborarbeit Schutzbrille und Maske tragen, die vom Arbeitgeber bereitgestellt werden. Auch Handschuhe gehören im Alltag dazu, wenn du zum Beispiel mit bestimmten Materialien und klebrigen Flüssigkeiten in Berührung kommst oder direkt bei Patient:innen zum Beispiel Abdrücke im Mund nimmst. Für gewöhnlich trägst du bei der Arbeit außerdem einen Kittel, der deine Kleidung vor Verschmutzung schützt.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum:zur Zahntechniker:in
Gesetzlich gibt es keine bestimmten Voraussetzungen, die du erfüllen musst. In den letzten Jahren haben Betriebe hauptsächlich Auszubildende mit mittlerem Bildungsanschluss und Hochschulreife eingestellt (jeweils 42 Prozent), aber auch Menschen mit Hauptschulabschluss (13 Prozent). Da du dich immer persönlich bei den Betrieben bewirbst, zählen neben Schulabschlüssen und -noten auch immer deine Persönlichkeit und deine Motivation.
Checkliste: Die Ausbildung zum:zur Zahntechniker:in passt zu dir, wenn du:
- Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein mitbringst
- vertraulich mit den Daten der Patient:innen umgehst
- Fingerspitzengefühl und räumliches Vorstellungsvermögen hast
- geduldig bei kleinteiligen Arbeiten bist
- mathematisches, physikalisches und technisches Verständnis hast
Gehalt: während und nach der Ausbildung als Zahntechniker:in
Je nachdem ob dein Ausbildungsbetrieb tarifgebunden ist oder nicht, wirst du nach tarifvertraglichen Vereinbarungen oder individuell bezahlt. Jedoch sind alle Betriebe dazu verpflichtet, eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Gehälter runterscheiden sich außerdem nach Bundesland, eine gesammelte Übersicht findest du hier.
Im Durchschnitt verdienen Auszubildende zum:zur Zahntechniker:in (monatlich brutto - je nach Bundesland):
1. Ausbildungsjahr: 585 bis 705 Euro
2. Ausbildungsjahr: 690 bis 770 Euro
3. Ausbildungsjahr: 790 bis 870 Euro
4. Ausbildungsjahr: 819 bis 899 Euro
Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt – bei Tarifvergütung – bei 1.800 bis 2.500 Euro brutto im Monat. Durch Zusatzqualifikationen und zusätzliche Tätigkeiten kann das Einkommen aber erhöht werden. Im kununu Gehaltscheck wird das Gehalt für die Berufsgruppe Zahntechniker:in in Deutschland mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 34.500 Euro brutto angegeben:
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Weiterbildung: Diese zusätzlichen Qualifikationen kannst du als Zahntechniker:in erwerben
Wer nach der Ausbildung noch weiter lernen oder nach einigen Jahren in der Arbeitspraxis Zusatzqualifikationen erlangen möchte, für den gibt es als ausgebildete:r Zahntechniker:in unterschiedliche Möglichkeiten:
Zahntechnik-Meister:in:
Wie bei vielen Ausbildungen ist die Weiterbildung zum:zur Meister:in ein logischer nächster Schritt, wenn du dich zum Beispiel mit einem eigenen Labor selbstständig machen und selber Nachwuchs ausbilden möchtest. Außer der abgeschlossenen Prüfung zum:zur Zahntechniker:in gibt es keine Voraussetzungen, die Weiterbildung dauert 12 bis 24 Monate, je nachdem ob du sie in Teilzeit oder Vollzeit absolvierst.
Dentalhygieniker:in
In der Fortbildung als Dentalhygieniker:in erlernst du intensives Wissen über Dentalhygiene und Prävention. Du bist damit die direkte Schnittstelle zwischen Zahnärzt:innen und Patient:innen, kannst aber auch eigenständig behandeln und beraten. Die Zusatzausbildung umfasst 800 bis 950 Fortbildungsstunden und kann in Vollzeit innerhalb von sechs Monaten, in Teilzeit in ca. 13 Monaten durchgeführt werden.
Studium Medizinische Technik:
Wenn dich in der Ausbildung vor allem der technische Aspekt interessiert hat und du in Zukunft an der Entwicklung von zahnmedizinischen Geräten (wie Röntgengeräten, Simulatoren etc.) mitarbeiten möchtest, passt dieses dreijährige Bachelor-Studium zu dir. Für gewöhnlich brauchst du für ein Studium die Hochschulreife, an manchen Universitäten reicht aber auch eine abgeschlossene Ausbildung. Über die Details sprichst du am besten mit einer Studienberatung.
Studium Zahnmedizin:
Die Ausbildung hat dir gezeigt, dass du gern als Zahnärzt:in oder Kieferchirurg:in arbeiten möchtest? Dann kannst du dich für auf einen Studienplatz für Zahnmedizin bewerben, was für gewöhnlich zehn Semester umfasst, also fünf Jahre dauert. Auch hier gilt, dass du an einigen Universitäten ohne Abitur studieren kannst, wenn du deine Ausbildung erfolgreich beendet hast.
Zusammenfassung & Steckbrief: Ausbildung als Zahntechniker:in
Ausbildung als Zahntechniker:in
Berufsbezeichnung: Zahntechniker:in
Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
Schulische Voraussetzung: keine
Ausbildungsgehalt (DE): 585 bis 899 Euro brutto im Durchschnitt, je nach Ausbildungsjahr, Betrieb und Bundesland
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letztes Update: 9. Dezember 2022