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Loyalität zum Arbeitgeber: 5 Wege, wie du sie sichtbar machst

Loyalität zum Unternehmen gehört für Arbeitgeber:innen zu den wichtigen Grundwerten, die Mitarbeitende im Job mitbringen sollten. Und tatsächlich fühlen sich viele Arbeitnehmende stark mit ihrem Unternehmen verbunden. Drei Viertel der Befragten, um genau zu sein, wie eine aktuelle kununu-Studie zeigt. Doch mehr als die Hälfte meint auch, dass ihre Loyalität im Arbeitsalltag gar nicht wahrgenommen wird. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel, hybriden Arbeitsmodellen und einem wachsenden Bedürfnis nach Sinnstiftung stellt sich die Frage: Wie kann man als Arbeitnehmer:in diese Loyalität sichtbar machen – ohne sich anzubiedern oder unglaubwürdig zu wirken?

Wir zeigen dir in diesem Artikel, wie du deinem:deiner Arbeitgeber:in gegenüber deine Loyalität zum Ausdruck bringen kannst – was sich wiederum positiv auf dein Wohlbefinden im Unternehmen und deine Motivation auswirkt.

Was bedeutet eigentlich Loyalität zum:zur Arbeitgeber:in?

Loyalität im Kontext des Arbeitsplatzes bedeutet, dass Mitarbeitende dem Unternehmen und dessen Zielen gegenüber treu und verbunden sind. Damit ist nicht gemeint, zu allem „Ja“ zu sagen oder lange im Unternehmen zu sein. Es geht um gegenseitiges Vertrauen, Respekt und Wertschätzung. Loyalität äußert sich z. B. in einer Identifikation mit den Unternehmenswerten und -zielen, Engagement, einer positiven, motivierten Einstellung und dem Einsatz für den Unternehmenserfolg, an dem Mitarbeitende einen entscheidenden Anteil haben – auch über die reine Arbeitsleistung hinaus. Wer loyal ist, identifiziert sich mit dem Unternehmen, übernimmt Verantwortung, bringt sich aktiv ein – und steht auch in schwierigen Zeiten zum Team.

Ich bin loyal – aber sieht das überhaupt jemand?

Aber: Loyalität ist keine Einbahnstraße. Sie muss auf Resonanz stoßen. Fehlt diese Rückmeldung, kann aus Treue Frust werden – und der Wunsch nach beruflicher Veränderung wachsen. Arbeitgeber:innen sollten Loyalität fördern, indem sie eine positive Arbeitsumgebung schaffen, in der Mitarbeiter:innen sich wertgeschätzt fühlen und ihre Entwicklungsperspektiven sehen. 

Was ist die Treuepflicht von Arbeitnehmer:innen?

Die arbeitsrechtliche Treuepflicht verpflichtet Beschäftigte dazu, im Sinne des:der Arbeitgeber:in zu handeln – etwa keine Betriebsgeheimnisse zu verraten oder dem Unternehmen nicht zu schaden. Loyalität geht darüber hinaus: Sie ist keine Pflicht, sondern ein freiwilliges Bekenntnis.

5 Wege, deine Loyalität zu zeigen

Du möchtest deine Loyalität gegenüber deinem Unternehmen zum Ausdruck bringen? Hier sind fünf Tipps.

1. Bringe deine Loyalität gezielt und strategisch zur Sprache

Deine Loyalität muss sich nicht unbedingt anhand deiner Handlungen zeigen. Nutze insbesondere Entwicklungsgespräche oder Feedbacks mit Vorgesetzten, um dein Engagement auszudrücken. Eine proaktive Kommunikation zeigt deine Verbundenheit und Motivation, gemeinsam die Zukunft zu gestalten, was das Vertrauen in beide Richtungen stärkt.

Benutze etwa Aussagen wie:

  • „Ich arbeite gern hier – sehe aber auch Entwicklungspotenzial/Herausforderungen, etwa in […]. Ich wäre motiviert, das mitzugestalten.“
  • „Ich sehe mich auch in Zukunft in diesem Unternehmen – wenn wir gemeinsam weiter an […] arbeiten.“

Tipp: Mache deine Motivation deutlich, ohne in Lobhudelei zu verfallen. Authentizität wirkt überzeugender als übertriebene Loyalitätsbekundungen.

2. Zeige, dass man sich auf dich verlassen kann

Ob die Übernahme zusätzlicher Aufgaben, konstantes Engagement oder zuverlässiges Teamplay: Wenn du dich voll in deinen Job reinhängst, darfst du das ruhig zeigen. Damit ist nicht gemeint, dich zu inszenieren, aber anknüpfend an den ersten Tipp kannst du gezielt kommunizieren, was du leistest. In Projekt-Reviews oder 1:1-Gesprächen kannst du etwa Erfolge oder Verantwortungsschritte transparent machen. Indem du deine Leistungen sichtbar machst, zeigst du deine Anerkennung, erhältst aber umgekehrt auch Anerkennung von deinem:deiner Arbeitgeber:in.

Tipp: Dokumentiere deinen Erfolg und Einfluss. Sei es in Projekt-Zusammenfassungen, in Präsentationen oder deinen eigenen Aufzeichnungen. So hast du die entscheidenden Informationen für etwaige Gespräche parat.

3. Transportiere die Unternehmenskultur und präge dein Umfeld

Wer loyal ist, kann nicht nur bleiben – sondern auch prägen. Als loyale:r Angestellte:r unterschätzt du vermutlich, wie viel positiven Einfluss du auf das Teamklima nehmen kannst. Sich beim Onboarding neuer Kolleg:innen einbringen, bei Events helfen oder Wissen teilen: Wer sich über den eigenen Aufgabenbereich hinaus für das Team einsetzt, stärkt nicht nur die Kultur, sondern auch die eigene Rolle im Unternehmen.

Tipp: Mach deutlich, warum du dich engagierst: „Ich möchte, dass neue Kolleg:innen sich hier genauso willkommen fühlen wie ich damals, und engagiere mich daher gern im Onboarding.“

4. Äußere Kritik, gerade weil du loyal bist

Loyalität bedeutet nicht, alles abzunicken. Im Gegenteil: Wer dem Unternehmen verbunden ist, möchte mitgestalten und Unternehmenserfolge sowie ein positives Arbeitsklima erzielen. Kritik kann ein Zeichen echter Loyalität sein – wenn sie konstruktiv und lösungsorientiert geäußert wird.

Beispiel: „Ich sehe viel Potenzial im aktuellen Prozess. Mir ist aber aufgefallen, dass […] bisher nicht funktioniert. Ich bin daran interessiert, dass wir es gemeinsam lösen können und habe mir auch bereits Gedanken gemacht.“

5. Achte auf deine Wortwahl und deren Signalwirkung

Loyalität drückt sich auch nonverbal aus: In der Sprache (sage zum Beispiel „wir“ statt „die Firma“), in Gesten der Wertschätzung, in der Bereitschaft zuzuhören und sich aktiv einzubringen. Auch Kleinigkeiten haben eine starke Signalwirkung, auch wenn sie nicht bewusst wahrgenommen werden.

Loyal – aber frustriert? Reflektiere dich selbst:

  • Fühle ich mich für meine Loyalität gesehen und wertgeschätzt?
  • Gibt es Raum, mich konstruktiv einzubringen?
  • Wird meine Verbundenheit auch in Entwicklungsmöglichkeiten oder Entscheidungen berücksichtigt?

Generationenfrage: Wer ist eigentlich loyal?

Laut kununu-Studie sagen 54 % der Befragten, dass die Generation 50+ loyaler sei als Jüngere. Selbst unter den 18–29-Jährigen bestätigen das 44 % – sie empfinden die Generation ihrer Eltern als loyaler als die eigene. Nur ein Viertel der jungen Beschäftigten sieht keinen Unterschied.

Was wir daraus lernen können:
Jüngere Arbeitnehmer:innen wollen Sicherheit und Sinn in ihrem Job und sind dann bereit, sich auch langfristig zu binden. Ältere schätzen Stabilität und Erfahrung. Beide Gruppen wünschen sich mehr Wertschätzung für ihre Bindung.

Fazit: Sichtbare Loyalität stärkt dich – und dein Unternehmen

Loyalität ist keine Einbahnstraße. Sie wirkt dann am stärksten, wenn sie gesehen, gehört und gewürdigt wird. Indem du deine Loyalität sichtbar machst, leistest du einen echten Beitrag zur Unternehmenskultur und trägst zur beidseitigen Bindung bei. Jüngere könnten von der Geduld und Ausdauer älterer Kolleg:innen profitieren, während ältere Generationen von der Direktheit und Veränderungsbereitschaft der Jüngeren lernen können.

Du willst wissen, wie loyal andere sich fühlen? Oder wie dein:e Arbeitgeber:in abschneidet? Dann schau auf kununu.com vorbei – oder gib deine eigene Bewertung ab.