
Lebenslauf: Aufbau & Inhalt
Auf ein Anschreiben kann man bei der Bewerbung unter gewissen Umständen verzichten. Den aktuellen Lebenslauf verlangen jedoch in der Regel alle Unternehmen von ihren Bewerber:innen. Schließlich zeigt er, ob ihre Qualifikationen und berufliche Erfahrung zum ausgeschriebenen Job passen könnten. Deshalb lohnt es sich, Zeit in den richtigen Aufbau und einen vollständigen Inhalt zu investieren.
Befindest du dich womöglich gerade auf Jobsuche und willst deine Bewerbungsunterlagen neu gestalten? In unserem Überblick erhältst du praktische Tipps rund um den Aufbau und Inhalt deines Lebenslaufs.
Lebenslauf für die Bewerbung: Wieso braucht man ihn?
Der Lebenslauf gilt als das Herzstück einer jeden Bewerbung. Personaler:innen gewinnen damit in kürzester Zeit einen Überblick über deinen beruflichen Hintergrund und prüfen, ob dein Profil zum ausgeschriebenen Job passen könnte.
Ein klar strukturierter Lebenslauf sorgt dafür, dass deine Stärken sofort sichtbar werden. Wichtig ist dabei, dass er fehlerfrei, übersichtlich und individuell auf die jeweilige Stelle zugeschnitten ist. Das ist gerade deswegen wichtig, weil im HR-Bereich immer häufiger künstliche Intelligenz eingesetzt wird. Diese ist unter anderem auf gewisse Buzzwords trainiert und checkt, ob dein Lebenslauf diese beinhaltet.
Ein Beispiel:
Du bewirbst dich auf eine Stelle als IT-Projektmanager:in. In der Stellenausschreibung erwähnt das Unternehmen Erfahrungen im Umgang mit gewissen Softwarelösungen als Anforderung an den Job.
Listest du diese Softwarelösungen in deinem Lebenslauf auf, wenn du tatsächlich schon mit ihnen gearbeitet hast, registriert das die künstliche Intelligenz – und natürlich erkennen das auch die Personaler:innen.
Das verschafft dir einen Vorteil gegenüber anderen Bewerber:innen, die entweder noch nicht mit der Software gearbeitet haben oder vergessen haben, ihre Erfahrung damit im Lebenslauf aktiv zu erwähnen.
Lebenslauf: Das ist der optimale Aufbau
Der klassische Lebenslauf ist tabellarisch aufgebaut. In Deutschland ist es üblich, die Angaben antichronologisch zu sortieren. Das heißt, dass deine aktuelle oder letzte Station ganz oben steht.
Folgende Abschnitte solltest du beim Aufbau des Lebenslaufs einplanen:
- Persönliche Daten: Dazu gehören unter anderem Name, Adresse, Telefonnummer und eine seriös klingende E-Mail-Adresse, am besten mit Vor- und Nachnamen.
- Berufserfahrung: Liste deine bisherige berufliche Erfahrung mit Zeitangaben und besonderen Erfolgen auf. Auch eine genaue Tätigkeitsbeschreibung macht an dieser Stelle Sinn.
- Ausbildung und Studium: Gib deine wichtigsten Stationen an. Starte mit dem höchsten Abschluss.
- Praktika oder Weiterbildung: Praktika und mögliche Weiterbildungen (Kurse, Seminare etc.) sind besonders dann zu erwähnen, wenn sie für die angestrebte Stelle relevant sind.
- Kenntnisse und Fähigkeiten: Dazu gehören beispielsweise Sprachen, IT-Kenntnisse oder Soft Skills.
- Optionale Angaben: Etwaige Hobbys oder Ehrenämter sollten im Lebenslauf stehen, wenn sie einen konkreten Bezug zum Job haben. Ansonsten kannst du darauf verzichten.
Die wichtigsten Regeln zum Lebenslauf
Eigene Kontaktdaten
Auch im Lebenslauf solltest du deine eigenen Kontaktdaten anführen, damit dich der Personaler oder die Personalerin schnell und unkompliziert kontaktieren kann.
Hier stehen in der Regel folgende Kontaktinformationen: Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Staatsbürgerschaft, Familienstand, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Anschrift.
Unterschrift und Datum
Unterzeichne deinen Lebenslauf am Ende. Genauso wie bei der Anschrift entscheide dich für die digitale Variante oder wähle einen blauen oder schwarzen Kugelschreiber oder einen Füller zum handschriftlichen Unterschreiben. Achte auch darauf, dass du im gleichen Stil unterzeichnest, wie auf deinem Anschreiben, beispielsweise in beiden Fällen mit dem kompletten oder abgekürzten Vornamen.
Das aktuelle Datum, ebenfalls im selben Stil wie in deinem Motivationsschreiben, solltest hier auch anführen und zwar am Ende, neben deiner Unterschrift.
Länge
Dein Lebenslauf sollte in der Regel nicht länger als zwei Seiten sein. Welche wichtigen Formalien du darüber hinaus im Lebenslauf und beim Anschreiben beachten solltest, liest du hier in unserem Artikel.
Dieser Inhalt gehört in den Lebenslauf
Manche Menschen tendieren dazu, ihren Lebenslauf zu lang auszuschmücken. Dabei ist nicht alles, was du jemals gearbeitet hast, automatisch relevant für den Lebenslauf.
Entscheidend ist vielmehr, dass deine Angaben darin möglichst gut zum jeweiligen Stellenprofil passen. Jede berufliche Station braucht klare Zeitangaben und beinhaltet optimal eine kurze Beschreibung deiner dortigen Aufgaben.
Besonders überzeugend kann es wirken, wenn du konkrete Erfolge nennst. Hast du zum Beispiel Projekte erfolgreich umgesetzt oder hat deine Tätigkeit messbare Ergebnisse erzielt? Auch Schul- und Ausbildungsabschlüsse sollten im Lebenslauf bzw. den Bewerbungsunterlagen enthalten sein, beginnend mit dem höchsten Abschluss.
Welcher Inhalt gehört nicht in den Lebenslauf?
Du weißt nun, welcher Inhalt in den Lebenslauf sollte. Aber worauf solltest du lieber verzichten?
Vermeide Angaben, die nichts mit deinem beruflichen Profil zu tun haben. Dazu gehören zum Beispiel zu viele private Details wie Familienstand, Religion oder politische Zugehörigkeit. Auch irrelevante Nebenjobs aus Schul- oder Studienzeiten oder veraltete Stationen ohne Bezug zur Stelle gehören nicht hinein. Falls du frühere Nebenjobs doch erwähnen willst, musst du entsprechend den aktuellen Bezug herstellen.
Negative Formulierungen – darunter etwa der Hinweis auf abgebrochene Ausbildungen – wirken unprofessionell. Lücken im Lebenslauf oder Phasen der beruflichen Umorientierung sollten stets erklärt werden.
Lücken im Lebenslauf
Lücken im Lebenslauf sind kein Drama. Du solltest sie nur nachvollziehbar erklären können – und das nicht erst im Bewerbungsgespräch, sondern bestenfalls schon im Lebenslauf selbst.
Du weißt nicht genau, wie du das am besten machen sollst? Die wichtigsten Tipps zum proaktiven Umgang mit beruflichen Unterbrechungen findest du in unserem Artikel.
Diese Fähigkeiten kannst du im Lebenslauf anführen
Neben den Stationen deines Werdegangs sind deine Fähigkeiten ein entscheidendes Auswahlkriterium dafür, ob du zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wirst oder nicht. Die meisten Fähigkeiten lassen sich klar in Hard und Soft Skills unterteilen.
Zu den sogenannten Hard Skills gehören messbare Fähigkeiten wie etwa Sprachkenntnisse (z.B. verhandlungssicheres Englisch), der Umgang mit Software wie Excel, PowerPoint oder SAP sowie spezifische Fachkenntnisse. Soft Skills beschreiben persönliche und soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Organisationstalent oder Kommunikationsstärke. Sie zeigen einem potenziellen Arbeitgeber, wie du im Arbeitsalltag funktionierst.
Gewisse Hobbys können dein Set an Fähigkeiten ergänzen. Betreibst du beispielsweise Mannschaftssport und agierst deshalb häufig in Teams? Engagierst du dich ehrenamtlich und musst dabei empathisch auf andere Menschen eingehen? All das gibt Personaler:innen nicht nur Hinweise, wie du deine Freizeit verbringst, sondern noch mehr.
Wenn du wissen willst, welche Hobbys im Lebenslauf besonders sinnvoll sind, informiere dich in unseren Artikeln über Hobbys und Interessen im Lebenslauf und den Cultural Fit.
Kleine Details ergänzen den Aufbau des Lebenslaufs
Manchmal sind es die Kleinigkeiten, die für Personaler:innen bei der Entscheidung zwischen zwei Bewerber:innen den Unterschied machen. Darunter fällt beispielsweise die Unterschrift des Lebenslaufs. Diese bestätigt die Richtigkeit deiner Angaben und verleiht dem Dokument Seriosität. Worauf du dabei achten solltest und in welchen Fällen eine digitale Signatur reicht, liest du in unserem Artikel zum Thema Lebenslauf unterschreiben – Ja oder Nein?.
Dasselbe gilt für eine konsistente Nutzung der richtigen Schriftart (empfehlenswert: Arial oder Times New Roman) für Lebenslauf und Anschreiben und der korrekten Formatierung der Unterlagen.
Ob du heutzutage ein Bewerbungsfoto anhängen musst, erfährst du in diesem Artikel:
Ein klar strukturierter Lebenslauf überzeugt immer
Ein gelungener Lebenslauf punktet bei seinen Leser:innen mit einem klaren Aufbau und vollständigem Inhalt. Er ist individuell an die jeweilige Stelle angepasst.
Bei der Gestaltung deiner Unterlagen solltest du dich auf relevante Angaben fokussieren und auf eine übersichtliche Struktur achten. Mit zusätzlichen Hinweisen zu Fähigkeiten, Hobbys oder dem Umgang mit Lücken zeigst du zudem Persönlichkeit.
Gleichzeitig sollte der Lebenslauf fehlerfrei und optisch ansprechend sein. Rechtschreibfehler oder ein unruhiges Design hinterlassen schnell einen negativen Eindruck. Überprüfe auch auf Fehler, die passieren, wenn du den Lebenslauf mit einer KI erstellst oder übersetzen lässt.
Wenn du diese Punkte berücksichtigst, hast du die besten Chancen, mit deinem Lebenslauf positiv aufzufallen. Das öffnet dir idealerweise die Tür zum Bewerbungsgespräch für deinen Traumjob.
Bereit, deine Bewerbungsmappe zu vervollständigen? Dann gibt es hier alles Wissenswerte zum Arbeitszeugnis und deinem Anschreiben (mit KI) sowie eine Checkliste, mit der du den Überblick behältst: