Ab wann ist man Topverdiener:in?
Denkt man an Topverdiener:innen, hat man automatisch öffentlichkeitswirksame Berufe wie Fußballer:innen, Schauspieler:innen oder Sänger:innen im Kopf. Dabei gibt es auch einige andere Jobs, die dich in die Riege der am meisten verdienenden Menschen bringen.
Wir klären in diesem Artikel die Fragen: Ab wann ist man Topverdiener:in? Welches Gehalt muss man dafür verdienen und in welchem Beruf muss man arbeiten? Außerdem sehen wir uns an, ab wann man im Gegensatz dazu als Niedrigverdiener:in gilt. Für unsere Definitionen nutzen wir in erster Linie Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aus dem Jahr 2022, die im März 2025 veröffentlicht wurden.
Ab wann gilt man als Topverdiener:in?
Du möchtest wissen, ob du mit deinem Gehalt zu den Topverdiener:innen Deutschlands zählst? Gemäß IW zählst du als Single mit einem Einkommen von mehr als 5.300 Euro netto im Monat zum einkommensstärksten Zehntel der Bevölkerung. Ab 7.100 Euro netto steigst du sogar in das oberste Prozent der Einkommensskala auf. Die Werte gelten für Ein-Personen-Haushalte. Lebst du mit Partner:in oder Familie zusammen, verändern sich die Schwellenwerte entsprechend.
Topverdiener:in zu sein, bedeutet nicht automatisch, wirklich reich zu sein. Schließlich können gewisse Verpflichtungen (z.B. Ausgaben für Angehörigenpflege, Kindesunterhalt, Kreditrückzahlungen, Wohnkosten etc.) dafür sorgen, dass dir am Ende weniger Geld zur Verfügung steht. Sicher bleibt jedoch, dass du mit deinem Durchschnittsverdienst theoretisch einen (sehr) hohen Lebensstandard hast.
Top 7 Jobs: Berufe von Topverdiener:innen in Deutschland
Diese sieben Jobs gehören in Deutschland zu den Berufen mit den höchsten Gehältern des Landes. Nicht immer fällt ihre Gehaltszufriedenheit entsprechend gut aus.
| Berufsbezeichnung | Durchschnittsgehalt (brutto) | Gehaltszufriedenheit |
| Chefärzt:in | 177.142 € | 65,1 % |
| Notar:in | 140.701 € | 40,0 % |
| Fachärzt:in Ophthalmologie | 134.623 € | 50,0 % |
| Director of Engineering | 132.934 € | 92,3 % |
| Chief Financial Officer | 130.770 € | 89,0 % |
| Oberärzt:in | 128.900 € | 58,9 % |
| Chief Information Officer | 127.572 € | 78,1 % |
In unserer Liste der Berufe von Topverdiener:innen sticht vor allem eine Berufsgruppe deutlich hervor. Chefärzt:innen verdienen im Schnitt 177.142 Euro brutto im Jahr. Ihre Gehaltszufriedenheit liegt bei 65,1%. Natürlich sind nicht alle Jobs von Spitzenverdiener:innen so bekannt wie Chefärzt:innen.
Directors of Engineering gehören mit ihrem Gehalt ebenfalls zur absoluten Spitze. Sie leiten unter anderem technische Abteilungen in Unternehmen, oft in der IT oder Industrie. Ihr durchschnittliches Jahresbruttogehalt liegt bei rund 132.900 Euro. Die Gehaltszufriedenheit von 92,3 Prozent zeigt, dass die Arbeitnehmer:innen in diesem Job das Gefühl haben, leistungsgerecht bezahlt zu werden. Auch Chief Financial Officers (CFOs), also die Finanzvorstände bzw. -verantwortlichen von Unternehmen, kommen auf rund 130.770 Euro. Ihre Gehaltszufriedenheit liegt bei stolzen 89,0 Prozent.
Fachärzt:innen Ophthalmologie beschäftigen sich mit Augenheilkunde und zählen – neben Oberärzt:innen und Chefärzt:innen – ebenfalls zu den Arbeitnehmer:innen mit den besten Gehältern. Erstaunlicherweise liegt ihre Gehaltszufriedenheit aber nur bei 50 Prozent, trotz eines Durchschnittsjahresgehalts von 134.623 Euro.
Chief Information Officers (CIO) kümmern sich um die IT innerhalb eines Unternehmens, sowohl strategisch als auch operativ. Sie sorgen dafür, dass IT-Prozesse und ganze Systeme optimiert und auf neuestem Stand gehalten werden.
Berechnung: Wie du die Daten richtig interpretierst
Das IW gibt in seiner Studie zur einkommensbasierten Abgrenzung von Top- und Niedrigverdiener:innen jeweils Nettomonatseinkommen an. Auf kununu werden dagegen die Bruttojahreslöhne der User:innen abgefragt.
Somit musst du die oben stehenden Gehälter – oder natürlich dein eigenes – einerseits durch 12 dividieren, um auf den jeweiligen Monatsbruttolohn zu kommen. Da du den endgültigen Vergleich erst mit dem Nettogehalt ziehen kannst, musst du außerdem den Nettobetrag errechnen. Hierzu empfehlen wir dir den kununu Brutto-Netto-Rechner.
Top 7 Jobs von Topverdiener:innen in Österreich und der Schweiz
Die bestbezahlten Jobs in Österreich und der Schweiz unterscheiden sich teilweise von jenen in Deutschland. Aus diesem Grund stellen wir dir auch diese kurz vor.
Österreich
Wichtig für die korrekte Einordnung der Gehälter: Während du in Österreich mit einem Monatsbruttogehalt von 11.064 Euro zum obersten Prozent gehörst, musst du in der Schweiz deutlich mehr verdienen. Hier die Zahlen für Österreich:
| Berufsbezeichnung | Durchschnittsgehalt (brutto) | Gehaltszufriedenheit |
| Chefärzt:in | 160.606 € | 60,0 % |
| Chief Financial Officer | 118.806 € | 79,2 % |
| Oberärzt:in | 115.022 € | 52,0 % |
| Flugverkehrskontrolleur:in | 108.082 € | 50,0 % |
| Tunnelbau-Ingenieur:in | 98.272 € | 100 % |
| Pilot:in | 97.651 € | 68,2 % |
| Data Engineer:in | 88.615 € | 72,7 % |
Schweiz
Mit einem monatlichen Bruttogehalt von mehr als 25.000 CHF bist du hier Teil des einkommenreichsten Prozent der Bevölkerung.
| Berufsbezeichnung | Durchschnittsgehalt (brutto) | Gehaltszufriedenheit |
| Chefärzt:in | 240.873 CHF | 59,1 % |
| Chief Financial Officer | 175.328 CHF | 84,3 % |
| Ärzt:in | 154.429 CHF | 53,6 % |
| Agile Coach | 136.651 CHF | 69,6 % |
| Softwarearchitekt:in | 136.137 CHF | 73,4 % |
| Studiengangsleiter:in | 134.238 CHF | 50,0 % |
| Legal Counsel | 134.005 CHF | 76,5 % |
Ab wann ist man Niedrigverdiener:in?
Wenig Gehalt, aber harte Arbeit: Zwei Drittel der Arbeitnehmer:innen fühlen sich unterbezahlt und sind unzufrieden mit ihrem Verdienst. Ab wann gilt man in Deutschland aber offiziell als Niedrigverdiener:in? Laut IW liegt die Grenze bei einem Jahresbrutto von weniger als 22.429 Euro (Stand: 2022). Das entspricht einem monatlichen Bruttoeinkommen von rund 1.870 Euro.
Diese Zahl ist allerdings nicht ganz einfach einzuordnen. Die Studie basiert auf den Einkommensdaten des Jahres 2019 und wurde im Jahr 2022 veröffentlicht Seitdem ist bekanntlich einiges passiert. Von Inflation über Anpassungen beim Mindestlohn oder Tarifsteigerungen haben sich die Gehälter über alle Branchen hinweg spürbar verändert.
Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass ein Blick in die kununu Gehaltsdatenbank zeigt, dass darin kein Beruf mit einem Durchschnittsgehalt unter dieser Grenze gelistet ist. Trotzdem lässt sich sagen: Einige Berufsgruppen verdienen im Vergleich besonders wenig und gelten demnach als Niedrigverdiener:innen – wenn auch nicht (mehr) im Sinne der IW-Studie.
Top 7 Jobs: Berufe von Niedrigverdiener:innen in Deutschland
In welchen Jobs verdienen die Arbeitnehmer:innen in Deutschland am wenigsten? Wir haben unsere Daten aus dem kununu Gehaltscheck ausgewertet und die Top 7 Jobs von Niedrigverdiener:innen zusammengestellt.
| Berufsbezeichnung | Durchschnittsgehalt (brutto) | Gehaltszufriedenheit |
| Lieferant:in | 26.889 € | 36,1 % |
| Tankstellenmitarbeiter:in | 26.842 € | 38,2 % |
| Raumpflege-Fachperson | 26.742 € | 49,1 % |
| Bäckerei-Fachverkäufer:in | 26.525 € | 41,2 % |
| Runner:in | 26.153 € | 25,9 % |
| Lingerie-Mitarbeiter:in | 25.824 € | 31,7 % |
| Stagehand | 25.592 € | 40,0 % |
Unter den Berufen mit den niedrigsten Durchschnittsgehältern finden sich viele Tätigkeiten aus dem Service- und Gastronomiebereich, aber auch im Verkauf scheinen die Löhne teils eher niedrig zu sein.
Bäckerei-Fachverkäufer:innen etwa verdienen im Schnitt 26.525 Euro brutto im Jahr mit einer Gehaltszufriedenheit von nur 41,2 Prozent. Hast du schon einmal vom Beruf Runner:in gehört? Dabei handelt es sich meist um Aushilfskräfte in der Gastronomie oder Eventbranche, die für den schnellen Transport von Speisen, Getränken oder Equipment zuständig sind. Ihr Gehalt liegt bei lediglich 26.153 Euro, die Zufriedenheit bei nur 25,9 Prozent. Auch Stagehands, also Bühnenhelfer:innen bei Veranstaltungen, kommen mit 25.592 Euro kaum über die Niedriglohnschwelle hinaus. Dabei erledigen sie häufig körperlich anstrengende Tätigkeiten.
Top 7 Jobs von Niedrigverdiener:innen in Österreich und der Schweiz
Du lebst in Österreich oder der Schweiz? Zu den Niedrigverdiener:innen zählen hier teils andere Berufe als in Deutschland. Aber sieh am besten selbst!
Österreich
Übrigens sind Niedrigverdiener:innen in Österreich gemäß der Lohnsteuerstatistik all jene Arbeitnehmer:innen, die unter 1.317 Euro brutto im Monat verdienen.
| Berufsbezeichnung | Durchschnittsgehalt (brutto) | Gehaltszufriedenheit |
| Tankstellenmitarbeiter:in | 26.265 € | 51,9 % |
| Reinigungskraft | 26.234 € | 61,7 % |
| Taxifahrer:in | 26.032 € | 65,6 % |
| Bäckereifachverkäufer:in | 25.929 € | 55,6 % |
| Florist:in | 25.610 € | 36,4 % |
| Küchenhilfe | 25.597 € | 50,7 % |
| Kurier:in | 25.308 € | 42,9 % |
Schweiz
In der Schweiz giltst du als arm, wenn du als Einzelperson ein Gehalt von weniger als 2.259 CHF im Monat zur Verfügung hast.
| Berufsbezeichnung | Durchschnittsgehalt (brutto) | Gehaltszufriedenheit |
| Küchenhilfe | 53.559 CHF | 37,2 % |
| Fachverkäufer:in für Textilien | 53.150 CHF | 15,2 % |
| Fitnesstrainer:in | 52.866 CHF | 24,1 % |
| Barista | 50.910 CHF | 40,7 % |
| Kassierer:in | 52.283 CHF | 39,7 % |
| Friseur:in | 50.043 CHF | 43,6 % |
| Flugbegleiter:in | 47.095 CHF | 13,4 % |
