Sozialarbeiter:in: Gehalt, Karriere & Ausbildung

Sozialarbeiter:innen sind eine wichtige Stütze für unsere Gesellschaft. Sie unterstützen Menschen in Not- oder Ausnahmesituationen - zum Beispiel Familien oder Alleinerziehende, wenn sie mit der Kinderbetreuung überfordert sind, Jugendliche, die in der Schule und der Zukunftsplanung überfordert sind, verurteilte Straftäter:innen, Drogenabhängige, Personen mit psychischen Erkrankung oder verschuldete Personen. Sozialarbeiter:innen sind Teil unseres sozialen Netzes, ohne sie würden viele Menschen durch das Raster rutschen. Der Beruf ist sehr fordernd und kann teilweise belastend sein – und Sozialarbeiter:innen sind gefragter denn je. In der Sozialen Arbeit klafft die größte Fachkräftelücke des deutschen Arbeitsmarktes: Im Jahr 2022 fehlten in Berufen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik rund 23.100 Fachkräfte. Eines steht fest: Die soziale Arbeit ist ein sicherer Berufszweig, den die Digitalisierung weniger umkrempeln wird als viele andere Bereiche. 

Du interessierst dich für einen Beruf in der sozialen Arbeit? Hier erfährst du, welche Voraussetzungen du mitbringen musst, welche Ausbildungswege es gibt, wie viel Gehalt du als Sozialarbeiter:in erwarten kannst und welche Spezialisierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt.

Wofür sind Sozialarbeiter:innen zuständig?

Als Sozialarbeiter:in fokussierst du dich auf die Prävention, Bewältigung und Lösung von Herausforderungen, mit denen sich Menschen aus unterschiedlichsten Gründen konfrontiert sehen. Je nach Einsatzbereich und Position arbeitest du mit einzelnen Personen oder Gruppen beziehungsweise Familien. 

Deine wichtigste Aufgabe ist es, Klient:innen zu beraten und gemeinsam mit ihnen eine Lösung für ihre individuelle Situation zu erarbeiten und dabei möglich Konflikte zu schlichten. Doch Beratung und Betreuung sind bei weitem nicht alles: Zu Tätigkeiten in der Sozialen Arbeit zählen auch Organisation, Verwaltung und Planung. Jeder einzelne Fall muss genau dokumentiert und festgehalten werden. Viele Klient:innen sind auf Unterstützung bei der Ausführung der erarbeiteten Lösungswege angewiesen und benötigen beispielsweise Hilfe bei Anträgen, bei Behördengängen oder bei Bewerbungen. Die Arbeit von Sozialarbeiter:innen stellt für viele Personen in Krisen- und Notsituation eine große Unterstützung da, ohne die sie ihren Alltag und ihr Leben nur mehr schwer meistern könnten. 

Voraussetzungen um Sozialarbeiter:in zu werden

Die wichtigste Voraussetzung, um als Sozialarbeiter:in zu arbeiten: Du stehst gerne im Kontakt mit Menschen und kommunizierst gut und gerne. Du solltest ein hohes Maß an Empathie mitbringen, um dich in deine Klient:innen hineinversetzen zu können. Gleichzeitig musst du die Fähigkeit besitzen, dich abgrenzen zu können, um deine persönliche Gesundheit zu schützen. Du benötigst auch Entschiedenheit und ein gesundes Maß and Durchsetzungsvermögen sowie die Fähigkeit, in Konflikten zu vermitteln und sie zu schlichten. Wenn du über all die genannten Eigenschaften verfügst, hast du als Sozialarbeiter:in die Aussicht auf einen abwechslungsreichen Job, in dem du viel Gutes bewirken kannst.

Berufsmöglichkeiten als Sozialarbeiter:in

Der Beruf als Sozialarbeiter:in ist sehr vielseitig – es gibt in vielen unterschiedlichen Bereichen und Branchen einen hohen Bedarf. Hier eine Übersicht von Einrichtungen, die Sozialarbeiter:innen beschäftigen:

Das sind die Beschäftigungsmöglichkeiten

• • Jugendämter (Beratung für Familien und Jugendliche)
  • Beratungsstellen für unterschiedliche Lebenssituationen, zum Beispiel für jugendliche Schwangere
  • (Jugend-)Vollzugsanstalten
  • Schuldner:innenberatung
  • Suchthilfe
  • Vereine und Verbände oder gemeinnützige Einrichtungen
  • Kindertagesstätten
  • Schulen (Schulsozialarbeiter:in)
  • Jugendzentren
  • Soziale Dienste wie die Caritas oder Arbeiterwohlfahrt
  • Alten- und Pflegewohnheime
  • Behindertenhilfe
  • Frauenhäuser
  • Obdachloseneinrichtungen

Soziale Arbeit und Sozialpädagogik – was ist der Unterschied?

Soziale Arbeit und Sozialpädagogik werden oft synonym verwendet – mit gutem Grund. Die Definition von sozialer Arbeit ist sehr weit gefasst – es geht generell um die Beratung und Betreuung von Menschen jeden Alters. Sowohl die Tätigkeiten von Sozialarbeiter:innen als auch die von Sozialpädagog:innen fallen daher unter den Begriff der sozialen Arbeit. Sozialarbeiter:innen sind Generalisten, während Sozialpädagog:innen sich schon während des Studiums auf den Bereich Erziehung und Bildung/Kindheitspädagogik spezialisiert haben. Die Abschlüsse staatlich anerkannte:r Sozialarbeiter:in und staatlich anerkannte:r Sozialpädagoge:in sind gleichgestellt.

Sozialarbeiter:in: Ausbildung oder Studium?

Voraussetzung, um als Sozialarbeiter:in arbeiten zu können, ist ein abgeschlossenes Studium der Sozialen Arbeit (B.A.). Die Regelstudienzeit für einen Bachelorstudiengang liegt bei sieben bis acht Semestern. Je nach Hochschule variieren die genauen Inhalte des Studiums. Unabhängig von der Hochschule wird Wissen in folgenden Bereichen vermittelt:

• Methodik der Sozialarbeit
• Angewandte Sozialwissenschaften
• Psychologie
• Pädagogik
• Ethik
• Rechtliche Grundlagen
• Sozialwirtschaft

Voraussetzung, um ein Studium der sozialen Arbeit zu beginnen, ist das Abitur beziehungsweise die Fachhochschulreife. Aber kann ich auch ohne Studium Sozialarbeiter:in werden?

Ohne ein abgeschlossenes Studium der Sozialen Arbeit darfst du dich nicht als Sozialarbeiter:in bezeichnen. Wenn ein Studium für dich nicht infrage kommt, hast jedoch du die Möglichkeit, eine Ausbildung in einem verwandten Beruf zu absolvieren, zum Beispiel als Sozialhelfer:in oder als Pfleger:in. 

Ist ein Quereinstieg als Sozialarbeiter:in möglich?

Um dich offiziell als Sozialarbeiter:in zu bezeichnen, ist ein Studium der Sozialen Arbeit nötig. Dennoch ist der Bereich der Sozialen Arbeit prädestiniert für Quereinsteiger:innen, die aus ihrem bisherigen Berufsleben ausbrechen möchten, zum Beispiel um etwas Sinnstiftendes zu tun. Mögliche Jobs im sozialen Bereich für Quereinsteiger:innen:

Erzieher:in

Qualifizierte Erzieher:innen werden händeringend gesucht. Das ist ein Grund, weshalb dieser Bereich für Quereinsteiger:innen geöffnet wurde. Häufig gelingt der Einstieg über ein Praktikum. Informiere dich hier über Einstiegsgehälter, Durchschnittsgehälter und Top-Gehälter als Erzieher:in.

Altenpfleger:in

Wenn dir die Arbeit mit älteren Menschen liegt, ist ein Quereinstieg als Altenpfleger:in in den sozialen Bereich eine Option. Informiere dich hier über Einstiegsgehälter, Durchschnittsgehälter und Top-Gehälter als Altenpfleger:in.

Pflegeassistent:in

Fachkräfte für Pflegeassistenz erledigen Einkäufe und Besorgungen, lagern und kontrollieren Lebensmittel und andere Haushaltswaren in Pflegeeinrichtungen. Die Aus- oder Weiterbildung dauert maximal zwei Jahre. Wie viele andere Kräfte sind Pflegeassistent:innen sehr gefragt. Informiere dich hier über Einstiegsgehälter, Durchschnittsgehälter und Top-Gehälter als Pflegeassistent:in.

Durchschnittsgehalt: Wie viel Gehalt verdient man als Sozialarbeiter:in?

Die meisten als Sozialarbeiter:in Beschäftigten verdienen in Deutschland ein durchschnittliches Brutto-Jahresgehalt zwischen 37.080 Euro und 42.960 Euro. Das durchschnittliche Jahresgehalt (brutto) für Sozialarbeiter:innen liegt bei 41.300 Euro. Als Top-Verdiener:in mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung kannst du in der Sozialen Arbeit ein Gehalt von bis zu 60.600 Euro im Jahr verdienen. 

Wo in Deutschland verdient man besonders gut als Sozialarbeiter:in?

Im Saarland gibt’s die besten Gehälter für Sozialarbeiter:innen, in Sachsen verdient man am wenigsten. Weitere Details zum Gehalt nach Bundesländern als Sozialarbeiter:in kannst du der Tabelle entnehmen oder hier erfahren.

Gehalt als Sozialarbeiter:in nach Branchen

Sozialarbeiter:innen sind in vielen unterschiedlichen Branchen gefragt. Wir haben die kununu-Daten ausgewertet, um herauszufinden, in welchen Branchen Sozialarbeiter:innen mit welchem Gehalt rechnen können.

Letztes Update: 14. August 2023