Manipulation im Job: So durchschaust du Kollegen und Vorgesetzte

Wir alle manipulieren unsere Mitmenschen – so lautet eine These aus der Sozialpsychologie. Dabei sind viele dieser manipulierenden Verhaltensweisen unbewusst und über soziales Verhalten erlernt. Anders sieht es hingegen mit gezielter Manipulation im Privatleben oder Arbeitsalltag aus. Welche Strategien Vorgesetzte und Kollegen anwenden und wie du dich dagegen wehren kannst, erfährst du hier.

Was bedeutet Manipulation im Job?

Wir alle werden manipuliert und beeinflussen auch andere – und bis zu einem gewissen Ausmaß, ist das auch vollkommen okay. Schließlich lernen wir bereits als Kleinkinder was wir tun müssen, um das zu bekommen, was wir wollen. Aber auch Eltern beeinflussen ihre Kinder, um wünschenswertes Verhalten zu erzielen. Durch Verhandlungsgeschick und Menschenkenntnis schneller die Karriereleiter zu erklimmen, gehört ebenfalls dazu. Doch der Begriff Manipulation ist in unserem alltäglichen Sprachgebrauch eher negativ besetzt und auch laut Duden versteht man darunter "undurchschaubares, geschicktes Vorgehen, mit dem sich jemand einen Vorteil verschafft".[1] Deshalb gilt: Sobald Manipulation auf Kosten anderer geht, ist die moralische Grenze überschritten. Wenn Vorgesetzte oder Kollegen also andere durch ihr Verhalten negativ beeinflussen, um selbst einen Vorteil daraus zu ziehen, geht das auf jeden Fall zu weit.

Wie funktioniert Manipulation durch Kollegen und Vorgesetzte?

Im Berufsleben wird Manipulation von Führungskräften vor allem dafür verwendet um Kontrolle über Mitarbeiter auszuüben und sie "produktiver" zu machen oder unliebsame Aufgaben auf andere abzuwälzen. Besonders oft nutzen Manipulatoren die Schuldgefühle anderer aus. Sie stehen dir einmal unterstützend zur Seite und nutzen diese "Schuld" dann, um mit einer Bitte auf dich zu zukommen. Vielleicht denkst du dir jetzt: Sich gegenseitig einen Gefallen zu tun ist doch ganz normal, oder? Nicht wenn es darum geht, To-Do's auf dich zu übertragen, die vielleicht gar nicht in deinen Aufgabenbereich fallen oder dich überfordern. Doch bist du erst einmal in die Schuldenfalle getappt, fällt es oft schwer Nein zu sagen – und genau dieses Gefühl nutzen Manipulatoren aus.

Denn Menschen, die gezielt beeinflussen wollen, kenn die wunden Punkte der anderen meist ganz genau. Eine besonders wirkungsvolle Strategie passiert über Lob und Anerkennung. Beispielsweise über das Einbeziehen in vermeintlich wichtige Informationen. Manipulation kann aber auch durch das Vorgeben von Schwäche funktionieren. Zum Beispiel durch Aussagen wie diese: "Ich kann das nicht. Wenn überhaupt jemand mit dieser schwierigen Situation umgehen kann, dann du." So geben dir Kollegen und Vorgesetzte das Gefühl, nur du könntest ihnen helfen und sie würden deine Fähigkeiten besonders brauchen – während sie sich entspannt zurücklehnen. Es gibt viele verschiedene Wege, die manipulative Führungskräfte und Kollegen nutzen, um an ihr Ziel zu kommen, entscheidend ist sie zu erkennen.[2]

Das kannst du dagegen tun

Um Manipulation im Job zu verhindern und sich dagegen wehren zu können, ist es also zunächst einmal wichtig zu wissen, dass man zum eigenen Nachteil beeinflusst wird. Vor allem besonders geschickte Manipulatoren sind oftmals schwer zu enttarnen. Mit diesen Tipps und Strategien kannst du dich selbst schützen:

1. Hinterfrage Informationen

Manipulation fällt besonders leicht, wenn du einfach hinnimmst, was andere sagen. Um eine mögliche Manipulation erkennen zu können, solltest du deshalb durchaus kritisch sein. Wenn dir Informationen und Aussagen ungewöhnlich vorkommen, zögere nicht noch einmal genauer zu hinterfragen, bevor du sie einfach akzeptierst.

2. Überprüfe deine Entscheidungen

Bevor du eine wichtige Entscheidung triffst, stell dir selbst diese Frage: Ist das wirklich meine Entscheidung? Wähle ich das, was ich wirklich möchte? Oder wurde mir dieser Weg vielleicht von jemand anderem nahegelegt? Ratschläge sind willkommen, doch am Ende solltest du dir immer sicher sein können, deine eigene Entscheidungen getroffen zu haben.

3. Raus aus dem toxischen Arbeitsumfeld

Wenn Manipulation zum Alltag gehört, ist es definitiv Zeit die Reißleine zu ziehen. Denn das ist nicht zuletzt ein mehr als deutliches Anzeichen für ein toxisches Arbeitsumfeld. Deshalb empfiehlt sich: Achte bei der Suche nach dem richtigen Arbeitgeber schon vorab auf Warnsignale – wie beispielsweise in den Erfahrungsberichten von Mitarbeitern auf kununu.com.

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Quellen:

[1] duden.de

[2] derstandard.at