Von Plant Manager:in bis Happiness Officer: Wir präsentieren die 12 kuriosesten Jobs

Die Arbeitswelt ist voller außergewöhnlicher Berufe, aber manche Jobs sind so lustig und ungewöhnlich, dass sie uns ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Ob Plant Manager:in, Chief Happiness Officer oder Wasserrutschen-Tester:in – es gibt Berufe, die mehr Spaß versprechen, als man sich vorstellen kann. In diesem Text werfen wir einen Blick auf einige der lustigsten und verrücktesten Jobs der Welt, die zeigen, dass Arbeit durchaus auch humorvoll und abwechslungsreich sein kann.

1. Plant Manager:in

Was macht eigentlich ein:e Plant Manager:in? Ha, eine Fangfrage. Plant Manager:in ist einfach eine ausgefallene Bezeichnung für Gärtner:in, oder? Weit gefehlt. Als Plant Manager:in ist man für die Leitung eines gesamten Werks oder eines Betriebs (engl.: plant) zuständig. Der lustige Jobtitel bezeichnet vereinfacht gesagt jene Person, die sämtliche Herstellungsprozesse in einem oder mehrerer Werke leitet. Sie wacht über Qualität und Kosteneffizienz in den Bereichen Planung, Wartung und Produktion. Ziemlich viel Verantwortung also, und nur etwas für außerordentliche Organisationstalente.

2. Vice President

Falls du bei dieser Berufsbezeichnung an ein politisches Amt denkst, müssen wir dich leider enttäuschen. Und mit einer Stellvertreter:innen-Position hat dieser kuriose Jobtitel ebenfalls nicht zwangsweise zu tun. In vielen Großunternehmen gibt es nämlich nicht nur einen, sondern gleich eine Vielzahl an Vice Presidents. Auch wenn der Titel dies nahelegt: Es handelt sich auch nicht um den:die Vizepräsident:in des Unternehmens. Vielmehr versteht man unter dieser Stellenbezeichnung die Leitung eines Ressorts oder Bereichs. Vice Presidents stehen damit über Director-Positionen und berichten an die Geschäftsführung. Genauso daneben liegst du übrigens, wenn du glaubst, der direkte Vorgesetzte des Vice President ist – wie sollte es anders sein – der President. Die richtige Antwort: Es ist der Senior Vice President. Aber keine Sorge, im Dschungel der englischen Berufstitel kann man schon mal den Überblick verlieren, wenn es nur so von Junior und Senior Managern, Director-Positionen und Chief Officers wimmelt.

3. Galvaniseur:in

Der Beruf Galvaniseur:in oder Galvaniker:in klingt ein wenig komisch, weil der Name wie eine Mischung aus Wissenschaft und Zauberei wirkt. Er erinnert an Begriffe wie „Galvanismus“ (der historische Versuch, Muskeln mit Elektrizität zu aktivieren – wie in Frankenstein!) oder an futuristische Technik. Viele Menschen wissen nicht, was genau ein:e Galvaniseur:in macht, weshalb der Beruf oft kurios erscheint. Dabei steckt dahinter ein hochpräzises Handwerk: Das Überziehen von Oberflächen mit Metall – quasi das Verwandeln von Alltagsgegenständen in glänzende Kunstwerke. Trotzdem klingt es ein bisschen so, als würden Galvaniseur:innen in einer geheimen Werkstatt Blitze einfangen, um daraus magische Metallbeschichtungen zu machen. Vielleicht liegt hier der Witz: Der Beruf hat eine so beeindruckende Bezeichnung, dass er geheimnisvoller klingt, als er eigentlich ist!

4. Chief Agent

Die Berufsbezeichnung Chief Agent klingt fast wie die Hauptfigur eines Geheimagentenfilms – nach einer Person, die nicht nur Anzüge trägt, sondern auch sämtliche Top-Secret-Missionen übernimmt: von „Operation Kaffeebohne“ (die Suche nach dem besten Cappuccino im Büro) bis hin zu „Mission Unmöglicher Jahresabschluss“ (die Rettung von Excel-Tabellen rettet, bevor sie explodieren). Natürlich hat ein:e Chief Agent immer einen Plan, ein Gadget (vielleicht den ultimativen Kugelschreiber mit Laserpointer) und ein Pokerface, das selbst James Bond neidisch machen würde. Im wahren Leben ist der Beruf allerdings etwas unspektakulärer: Ein:e Chief Agent ist in der Regel ein:e leitende:r Vertreter:in oder Manager:in im Bereich Vertrieb/Außendienst. Der Begriff wird häufig in unterschiedlichen Kontexten verwendet, weshalb die Aufgaben variieren können.

  • Versicherungsbranche: In der Versicherungswelt ist ein:e Chief Agent oft für die Leitung einer regionalen Niederlassung oder einer Gruppe von Agent:innen verantwortlich. Er:sie überwacht deren Arbeit, sorgt für die Erreichung von Verkaufszielen und repräsentiert das Unternehmen in seinem Zuständigkeitsbereich.
  • Immobilien oder Vertrieb: Ein:e Chief Agent kann für die Steuerung von Verkaufsteams oder Makler:innen verantwortlich sein. Er:sie koordiniert Strategien, analysiert Markttrends und sorgt unter anderem für die Einhaltung von Unternehmensstandards.

5. Director of First Impressions

Eigentlich selbsterklärend, aber trotzdem ein tolles Beispiel dafür, altmodische Berufsbezeichnungen mit englischer Übersetzung aufzupolieren: Ein Director of First Impressions sorgt bei Kund:innen, Lieferant:innen, Mitarbeiter:innen und Geschäftspartner:innen für einen gelungenen ersten Eindruck, indem er:sie alle Gäste des Unternehmens am Empfang begrüßt. Gemeint wird also der Beruf als Empfangsmitarbeiter:in oder der Rezeptionist:in. Als alternativer Jobtitel findet sich auch gerne der Front Office Manager. Ein Director of First Impressions ist die erste Person, die Besucher:innen zu Gesicht bekommen und dementsprechend ein Aushängeschild des Unternehmens. Er:sie wehrt unter anderem fliegende Händler:innen ohne Anmeldung ab oder lotst nervöse Bewerber:innen in die richtige Richtung. Wichtigste Eigenschaft: Always keep cool. Also immer schön freundlich bleiben und Geduld beweisen. Zusätzliche Fremdsprachenkenntnisse erweisen sich ebenfalls oft als hilfreich.

6. Mystery Shopper:in

Der Beruf Mystery Shopper:in mag zunächst witzig klingen. Das Wort Mystery (Geheimnis) wird oft mit Spionage oder Krimis assoziiert, während Shopper (Käufer) einen ganz gewöhnlichen, banalen Vorgang beschreibt, in der Kombination klingen die beiden Begriffe komisch. Und was macht man als Mystery Shopper:in? Spionage klingt sehr spektakulär, aber der Begrifft trifft es gar nicht so schlecht: Ein:e Mystery Shopper:in testet verdeckt die Servicequalität, Kundenorientierung und Einhaltung von Standards in Unternehmen, indem er:sie als gewöhnliche:r Kund:in auftritt. Bewertet werden unter anderem Aspekte wie Freundlichkeit, Fachwissen der Mitarbeiter:innen, Sauberkeit und Wartezeiten sowie die Servicequalität. Mystery Shopper:innen werden in Bereichen wie Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus und Dienstleistungen eingesetzt und helfen Unternehmen, Schwachstellen zu erkennen und die Kundenzufriedenheit zu verbessern. Der Job erfordert Diskretion, Objektivität und ein gutes Auge für Details.

7. Wasserrutschen-Tester:in

Zuallererst mal: Ja, diesen komischen Beruf gibt es wirklich. Im Jahr 2013 vergab der britische Reiseanbieter First Choice den Job des Wasserrutschen-Testers an einen Studenten. Der Auftrag lautete: Sechs Monate lang Wasserrutschen testen. Klingt jetzt schon nach einem tollen Job? Es kommt noch besser: Für sein Engagement und die sicherlich harten Arbeitsbedingungen erhielt der Student eine Vergütung von 34.000 Euro. Das ist mal ein außergewöhnliches Jobangebot! Zwei Brüder aus Deutschland haben ebenfalls diesen außergewöhnlichen Job für sich entdeckt: Julian und Luca Tschech betreiben einen YouTube-Kanal, in dem sie Wasserrutschen-Tests in Erlebnisbädern auf der ganzen Welt vorstellen.

8. Schlangenmelker:in

Dieser Beruf klingt nun wirklich sehr kurios – aber es gibt ihn wirklich. Ein:e Schlangenmelker:in gewinnt das Gift von Schlangen, das danach für die Herstellung von Gegengiften und in der medizinischen Forschung verwendet wird. Dabei werden die Schlangen sicher gehandhabt und dazu gebracht, ihr Gift in ein spezielles Gefäß abzugeben. Neben der eigentlichen Melkarbeit kümmern sich Schlangenmelker:innen auch um die Pflege und artgerechte Haltung der Tiere. Da der Beruf ein hohes Risiko birgt, sind umfangreiche Kenntnisse über Schlangenverhalten, Sicherheitsmaßnahmen und Präzision unverzichtbar. Dieser seltene und spezialisierte Beruf leistet einen wichtigen Beitrag zur Medizin und Wissenschaft.

9. Chief Evangelist

Preisfrage: Gehört ein Chief Evangelist A) in das Neue Testament, B) an das Rednerpult einer neumodernen Sekte oder C) in jedes Tech-Unternehmen, das heutzutage etwas auf sich hält? Ding, ding, ding! Natürlich in das Tech-Unternehmen. Der Titel Chief Evangelist wird vor allem in der Technologie- und Innovationsbranche vergeben. Die Hauptaufgabe besteht darin, ein Produkt, eine Marke oder eine Idee leidenschaftlich zu fördern und eine Community aufzubauen. Der Chief Evangelist fungiert als eine Art Botschafter des Unternehmens und verbindet Fachwissen mit Begeisterung, um potenzielle Kunden, Partner oder Interessengruppen zu überzeugen. Chief Evangelist bezeichnet wörtlich eine:n Prediger:in oder Missionar:in und meint damit Vordenker:innen, die mit ihrer Begeisterung möglichst alle um sich herum mitreißen können. Ihren Ursprung hat die Bezeichnung übrigens bei Apple, wo sich Guy Kawasaki 1980 als erstes den ehrwürdigen Jobtitel verlieh.

10. Spielpatzdesigner:in

Spielplatzdesigner:in – ein weiterer Beruf, der lustig klingt. Die meisten Erwachsenen verbinden "Spielen" mit Freizeit und nicht mit der Arbeitswelt. Die Idee, den Lebensunterhalt damit zu verdienen, klingt erstmal komisch. Spielplatzdesigner:innen setzen sich mit dem Spielen auf professionelle Art auseinander. Sie gestalten kreative und sichere Spielräume, die Kinder zum Spielen, Lernen und Entdecken einladen. Dafür verbinden sie gestalterische Kreativität mit technischem Know-how, um Spielgeräte und Flächen zu entwerfen, die motorische, soziale und kognitive Fähigkeiten fördern. Der Beruf verlangt Expertise in vielen unterschiedlichen Bereichen sowie kreative, technische und pädagogische Fähigkeiten. Ein Verständnis für Materialien ist ebenso wichtig wie Spielplätze Kinder zum spielerischen Lernen anregen – und dabei vor allem sicher sind. Als Spielplatzdesigner:in muss man sich daher mit den gängigen Sicherheitsnormen auskennen und diese umsetzen. Der Beruf vereint Ernsthaftigkeit und Fantasie, Wissenschaft und Kindheitsträume – klingt eigentlich wie ein Traumjob.

11. Geräuschemacher:in

Tatsächlich handelt es sich bei Geräuschemacher:in um einen echten Beruf. Geräuschemacher:innen, auch Foley Artist genannt, erzeugen und synchronisieren Alltagsgeräusche für Filme, Serien, Hörspiele oder Videospiele, um Szenen lebendiger und realistischer zu gestalten. Mithilfe von unterschiedlichsten Gegenständen und Techniken im Studio werden Schritte, Türenknarren, Wettergeräusche oder Spezialeffekte imitiert, die bei den Dreharbeiten nicht aufgenommen wurden oder später verstärkt werden müssen. Dieser kreative Beruf erfordert ein gutes Gehör, Vorstellungskraft und handwerkliches Geschick, um passende Klänge zu entwickeln und sie präzise mit der Bild- oder Tonspur abzustimmen. Geräuschemacher:innen tragen entscheidend zur Atmosphäre und Immersion eines Werkes bei. Die Nachfrage nach hochwertiger Audio-Postproduktion wächst, weshalb es sich bei Geräuschemacher:in durchaus um einen Beruf mit Zukunft handelt. Streaming-Dienste, Videospiele, Podcasts und Virtual-Reality-Erlebnisse benötigen authentische und atmosphärische Geräuschkulissen. Zumindest noch kann weder Software noch AI die kreative und intuitive Herangehensweise von Geräuschemacher:innen oft nicht vollständig ersetzen, insbesondere bei komplexen oder subtilen Geräuschen.

12. Happiness Officer

Ein weiterer Job, der lustig klingt und Spaß verspricht: Als Happiness Officer testet man sich doch sicher nur durch Zuckerwatteberge und Lutschbonbons und verbringt Stunden in der Hüpfburg, oder? Nicht ganz: Ein:e Happiness Officer ist dafür verantwortlich, das Wohlbefinden, die Zufriedenheit und die Motivation der Mitarbeiter:innen in einem Unternehmen zu fördern. Ziel ist es, eine positive Unternehmenskultur zu schaffen, die nicht nur die Produktivität, sondern auch die Bindung der Mitarbeiter:innen stärkt. Der Trend, eine:n Glücksbeauftragten anzustellen, kommt aus dem Silicon Valley und hält hoffentlich auch bald Einzug in Unternehmen hierzulande. Folgende Aufgaben gehören konkret zum Job als Happiness Officer:

  • Zufriedenheit fördern: Regelmäßige Umfragen zur Stimmung im Team durchführen, Feedback einholen und Maßnahmen entwickeln, um das Arbeitsumfeld zu verbessern.
  • Teambuilding und Events: Organisation von Aktivitäten, die den Teamgeist stärken, wie Workshops, Firmenfeiern oder Freizeitveranstaltungen.
  • Arbeitsplatzgestaltung: Gestaltung eines angenehmen und gesunden Arbeitsumfelds, etwa durch ergonomische Büros, Ruhezonen oder flexible Arbeitsmodelle.
  • Mentale und physische Gesundheit fördern: Initiativen für Stressmanagement, Sportprogramme oder Zugang zu Beratung und Coaching.
  • Unternehmenskultur stärken: Werte und Visionen des Unternehmens kommunizieren und eine Atmosphäre schaffen, in der Mitarbeiter gerne arbeiten.

Letztes Update: 25. November 2024

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