So verändert KI die Arbeitswelt: Chancen & Risiken
Inhaltsverzeichnis
Die künstliche Intelligenz (KI) wird die moderne Arbeitswelt verändern? Soviel ist schon jetzt sonnenklar! Wie stark die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und Arbeitsprozesse sein könnten und welche Chancen und Risiken die immer breitere Einführung von KI im Job bringen, beleuchten wir jetzt für dich.
Wie KI Arbeitsplätze und Prozesse verändert
Wo Artificial Intelligence (AI) in Arbeitsplätze und -prozesse integriert wird, ändern sich klassische Vorgehensweisen. Einerseits kann AI im Arbeitsalltag eine immense Unterstützung für dich sein. Schließlich werden damit sich ständig wiederholende Routineaufgaben - beispielsweise Dateneingaben, Administration oder mathematische Berechnungen - automatisiert und du kannst dich auf andere Tätigkeiten konzentrieren.
Schwer automatisierbare Aufgaben
Als schwer automatisierbare Aufgaben zählen zum Beispiel jene, bei denen zwischenmenschliche Interaktionen wichtig sind oder diejenigen, die besonders viel Kreativität oder strategisches Denken erfordern.
Andererseits könnten eure bisherigen Prozesse zur Entscheidungsfindung durch den Einsatz künstlicher Intelligenz gänzlich auf den Kopf gestellt werden. Deinem Team könnten auf einmal deutlich mehr Daten zur Verfügung stehen als zuvor. Auf deren Basis könntet ihr nun schneller Vorhersagen treffen, müsst aber zeitgleich darauf achten, weiterhin ethisch zu handeln und mögliche Auswirkungen auf die Gesellschaftsstruktur im Hinterkopf behalten.
Außerdem wäre da noch das Thema "Generative AI", das in der Arbeitswelt zusätzlich für große Veränderungen sorgen könnte. Was es damit auf sich hat?
Traditionelle vs. generative AI
Traditionelle AI
Das Ziel traditioneller AI ist es, ein bestimmtes Verhalten nachzuahmen oder vorhandene Daten zu analysieren. Maschinelles Lernen gilt als Basis dafür, dass vordefinierten Regeln und Mustern gefolgt werden kann. Dabei werden zunächst keine neuen Datensätze kreiert.
Generative AI
Generative AI geht einen Schritt weiter. Wie der Name schon vermuten lässt, generiert die künstliche Intelligenz selbstständig neue Daten. Diese ähneln stets jenen, mit denen das KI-System trainiert wurde. Sie folgen jedoch nicht unbedingt Regeln und Voraussetzungsmustern.
Bisher könnte dir generative AI beispielsweise bei der Erstellung von Bildern und Videos oder beim Programmieren von Code begegnet sein.
Die Auswirkungen von generativer AI auf den Arbeitsmarkt sind noch schwerer abzuschätzen als jene von traditioneller KI. Denn mit der selbstständigen Erstellung von Daten können generative Systeme bis zu einem gewissen Grad sogar die menschliche Kreativität nachahmen. Außerdem können sie Impulse für Innovationen geben, was Unternehmen effizienter arbeiten lassen könnte. Das war bei traditionellem maschinellem Lernen bisher undenkbar und öffnet neue Türen.
Auswirkungen von KI auf die Joblandschaft: Diese Chancen gibt es
Rund sechzig Prozent der Jobs dürften laut einer Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) in naher Zukunft von KI beeinflusst werden. Manche davon stärker, manche wiederum weniger.
Egal, wie stark betroffen deine Stelle ist: Arbeitnehmer:innen, die sich mit künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und darauf basierenden Systemen auskennen, könnten - wenn es nach der IWF-Studie geht - bald deutlich mehr Geld verdienen als andere. Für Menschen mit Hochschulabschluss könnten Jobs mit KI-Bezug allgemein einen eher positiven Einfluss haben.
Die Effizienzsteigerung durch Automatisierung sorgt dafür, dass Prozesse und Aufgaben weitaus schneller als bisher durchgeführt werden können. Entlastete Arbeitnehmer:innen finden dann wieder Zeit für kreative und innovative Tätigkeiten. Sie müssen sich nicht mehr mit sich wiederholenden und langweiligen Aufgaben auseinandersetzen und schaffen so Kapazitäten für andere Dinge. Tätigkeiten könnten also statt ersetzt zu werden, eher ergänzt werden. Berufliche Entscheidungen könnten ganz nebenbei aufgrund maschinell erstellter Daten schneller und vorausschauender getroffen werden.
Außerdem geht man davon aus, dass KI unzählige Stellen in neuartigen Berufen schaffen könnte. Machine Learning Engineer, KI-Entwickler:in oder Deep Learning Engineer sind dabei nur drei von vielen Jobs, die langsam in die moderne Arbeitswelt Einzug gewinnen. Möglicherweise könnten neben den neuen Berufsfeldern zusätzlich ganze Branchen erschaffen werden, die es heute noch nicht gibt.
Die Vorteile und Chancen von KI zusammengefasst
- Effizienzsteigerung
- Übernahme sich wiederholender Aufgaben
- Mehr Zeit für kreative oder innovative Tätigkeiten
- Unterstützung bei Entscheidungsfindung
- Schaffung neuer Jobs und Branchen
- Mehr Gehalt für KI-Expert:innen
Risiken von AI für Arbeitnehmer:innen und Unternehmen
Die massive Ausbreitung KI-basierter Tools und Systeme betrifft nun auch höher qualifizierte und besser bezahlte Jobs - zusätzlich zu den bereits früher von technologischen Veränderungen betroffenen Stellen. Die Risiken für Arbeitnehmer:innen und Unternehmen betreffen nahezu alle Branchen und sollten deshalb neben allen Chancen und Vorteilen nicht vernachlässigt werden.
Ganz oben steht hinsichtlich der Priorität natürlich die Möglichkeit, dass AI Jobs überflüssig machen könnte. Wenn für betroffene Arbeitnehmer:innen keine alternative Beschäftigung gefunden werden kann, könnte sich die Arbeitslosigkeit drastisch erhöhen. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) glaubt zwar nicht, dass dieses gefürchtete Szenario in dieser Ausprägung eintritt. Dafür ergab ihre kürzlich veröffentlichte Studie, dass Frauen von KI stärker negativ betroffen sein könnten als Männer und reichere Nationen mehr als ärmere.
Ein großer Teil der weiteren Herausforderungen hat mit Ethik und Verantwortungsbewusstsein zu tun. So können AI-Tools zum Beispiel aufgrund ihrer Trainingsdaten zu diskriminierenden Ergebnissen und Vorurteilen neigen. Dieser Bias würde in bestimmten Bereichen - zum Beispiel bei der Kreditvergabe - Ungerechtigkeit fördern. Ein ethisches Problem kann auch entstehen, wenn das Machine Learning nicht mehr nachvollziehbar und damit intransparent wird oder wenn mit sensiblen Daten umgegangen wird.
Welche gesetzlichen Regelungen getroffen werden müssen, um diese Dinge zu verhindern, wird kontinuierlich von Politik und Wirtschaft evaluiert. Als Arbeitnehmer:in solltest du bei einem ethisch verantwortungsvollen Umgang mit KI stets kritisch bleiben und Entscheidungen oder Empfehlungen von maschinellen Systemen hinterfragen.
Mögliche Risiken und Herausforderungen von KI zusammengefasst
- Jobverlust
- Gender-Gap
- Ethische Probleme wie Diskriminierung oder Ungerechtigkeit
- Intransparenz
- Datenschutz
Aktuelle Erkenntnisse: Werden durch künstliche Intelligenz Jobs verschwinden?
Man geht laut jetzigem Stand davon aus, dass Artificial Intelligence zwar bestimmte Jobs überflüssig machen wird, jedoch insgesamt mehr neue Stellen schaffen wird. Das schätzt unter anderem die OECD - die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - in ihrer Studie "The Impact Of AI On The Workplace" aus dem Jahr 2023 so ein.
Mehr neu geschaffene Stellen klingen ja erstmal ganz gut, aber: Du möchtest trotzdem herausfinden, ob und warum dein Job unmittelbar gefährdet sein könnte? Wir stellen dir Berufsfelder vor, die es aufgrund des Einsatzes von KI bald nicht mehr geben könnte.
ChatGPT: Welche Veränderungen sind durch das beliebte AI-Tool zu erwarten?
Hey ChatGPT! Welche Veränderungen sind durch euer AI-Tool in den nächsten Jahren zu erwarten?
Stellt man ChatGPT die oben genannte Frage, antwortet das beliebte Chatbot-Tool folgendermaßen:
"Als KI-Modell kann ich keine Vorhersagen über die Zukunft machen, da mein Training nur bis Januar 2022 reicht und ich keinen direkten Zugang zu aktuellen Entwicklungen habe. Allerdings können wir basierend auf dem bisherigen Fortschritt der KI-Technologie und den Trends in diesem Bereich einige potenzielle Veränderungen erwarten:
- Verbesserungen in der Sprach- und Textverarbeitung
- Anwendungsbereiche in neuen Branchen
- Entwicklung von personalisierteren und präziseren Diensten
- Autonome Systeme und Robotik
- Ethik und Regulierung
- Integration in den Alltag"
Natürlich sollte man sich nicht nur auf die Selbsteinschätzung von ChatGPT verlassen. Deshalb ordnen wir das Tool, sein Potenzial und seine Herausforderungen kurz für dich ein.
ChatGPT ist ein vom US-amerikanischen Softwareunternehmen OpenAI entwickelter Chatbot. Dieser gehört den generativen AI-Tools an und nutzt maschinelles Lernen, um natürliche Gesprächsverläufe zu simulieren. Der Chatbot kann unter anderem für diese Use Cases genutzt werden:
- Recherche von Informationen
- Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten
- Unterstützung bei kreativen Aufgaben (Liedtexte, Gedichte usw.)
- Softwareentwicklung
- Allgemeine Assistenz bei Arbeitsaufgaben (z.B. Erstellung von Texten oder Tabelleneinträgen, Durchführung von Rechnungen)
- Kommunikation
Du merkst schon: Die Bandbreite, die ChatGPT mit seinem Service abdeckt, ist groß. Genauso groß ist demnach das Potenzial des 2022 veröffentlichten Programms. Mehrere Universitäten, darunter die FH Wien, haben bereits beschlossen, ihre Studierenden keine Abschlussarbeiten mehr schreiben zu lassen. Der Grund dafür? Immer mehr Student:innen haben sich beim Schreiben von ChatGPT unterstützen lassen.
Im Job greifen 50 Prozent der Menschen auf das KI-System zurück. Teils weiß die Führungskraft das nicht einmal. Grundsätzlich wäre das alles halb so schlimm. Immerhin wird so Zeit gespart und man bleibt als Arbeitskraft effizient. Doch der Chatbot unterscheidet nicht, ob er mit kritischen Datensätzen gefüttert wird oder ob die Eingaben unproblematisch sind. Außerdem liefert er durchaus immer wieder falsche Informationen. Wer die Ergebnisse nicht hinterfragt, verbreitet diese weiter und weiter. Die richtigen Informationen zu erkennen, wird damit vor allem für Laien und Laiinnen schwieriger.
ChatGPT ist dabei längst nicht das einzige KI-Tool, das einer breiten Masse kostenlos zugänglich ist. Chatbots wie Google Gemini oder WolframAlpha werden von Bild-, Audio- und Video-Generatoren wie Craiyon, AIVA oder DALL-E 2 ergänzt. Worum es sich auch handelt: Die Chancen und Risiken der AI-Tools bleiben stets dieselben.
Übrigens: Dein Arbeitgeber geht bereits vorbildlich mit dem Thema Künstliche Intelligenz um? Teile es anonym auf kununu.
Letztes Update: 7. März 2024