Handwerkliche Berufe mit gutem Gehalt: Anpacken lohnt sich
Studium oder doch lieber was Handfestes? Wer mit den Händen arbeiten will, kann heutzutage richtig gut verdienen! Fachkräftemangel macht's möglich. Wir haben uns die Gehaltsdaten angeschaut und verraten, wo sich Anpacken besonders lohnt.
Elektrotechniker:innen sind mit durchschnittlich 55.200 € brutto ganz vorne mit dabei, gefolgt von Dachdeckermeistern und Liftmonteur:innen. Auch Mechatroniker:innen und Heizungsinstallateure können sich über ein ordentliches Gehalt freuen. Wichtig: Spezialisierung und Weiterbildung, z.B. zum Meister, pushen das Gehalt. Energiewende und Digitalisierung sorgen für volle Auftragsbücher und Top-Verdienstmöglichkeiten im Handwerk. Also, worauf wartest du noch?
Erst das Studium, dann ein Leben vor dem Bildschirm im Großraumbüro: Nicht immer ist dieser Berufsweg der Richtige. Viele Menschen träumen von einem Beruf, bei dem sie etwas Handfestes erschaffen. Aber welche Handwerksberufe sind am besten bezahlt? Wir sagen dir, wo es sich besonders lohnt, mit den Händen zu arbeiten, und stellen dir fünf handwerkliche Berufe mit gutem Gehalt vor.
Gute Handwerker:innen sind sehr gefragt
Handwerker:innen verdienen nichts, haben schlechte Aufstiegschancen und wer wirklich etwas werden will, muss sowieso studieren? Solche und ähnliche Aussagen kannst du getrost vergessen.
Die Realität sieht 2025 komplett anders aus. Ob Energiewende oder Digitalisierung: Ohne das Handwerk lassen sich die aktuellen Herausforderungen nicht bewältigen. Und schon sind Elektrotechniker:innen wieder gefragter als so manche:r Akademiker:in.
Wie viel verdient man als Handwerker:in?
Während andere noch über ihren Karriereweg grübeln, verdienen viele gut ausgebildete Handwerker:innen schon früh ordentlich Geld. Laut kununu Gehaltsdaten liegt der Durchschnittsverdienst in der Branche Handwerk in Deutschland aktuell bei 52.126 € brutto pro Jahr. Die Gehaltszufriedenheit liegt bei 55 Prozent.
Handwerkliche Berufe mit technischem Know-how spielen mittlerweile also in einer Liga mit vielen akademischen Jobs. Mit einer Spezialisierung oder klaren Nische sind oft sogar noch deutlich höhere Handwerks-Gehälter drin. Und dank Fachkräftemangel können sich Handwerker:innen ihre Arbeitgeber praktisch aussuchen.
5 handwerkliche Berufe mit Top-Verdienstpotenzial
Wir haben die kununu Gehaltsdaten analysiert: Im folgenden stellen wir dir fünf der bestbezahlten Handwerksberufe vor. Vielleicht inspiriert dich das ja, einen dieser Ausbildungswege einzuschlagen oder doch nochmal umzusteigen.
Elektrotechniker:in
Was machst du als Elektrotechniker:in installierst du elektrische Systeme, wartest Anlagen, behebst Störungen und programmierst Steuerungssysteme. Ob in der Industrie, im Handwerk oder in der Energietechnik: Ohne dich geht buchstäblich das Licht aus. Du arbeitest mit komplexen elektronischen Bauteilen, Schaltplänen und moderner Mess- und Prüftechnik.
Warum werden Elektrotechniker:innen gut bezahlt?
Elektrotechniker:innen tragen eine hohe Verantwortung für die Sicherheit elektrischer Anlagen. Ein Fehler kann im schlimmsten Fall sogar Leben kosten. Die Energiewende katapultiert die Nachfrage nach Expert:innen noch weiter nach vorne. Photovoltaik, Wärmepumpen, Smart Home bzw. Smart Office Technologie oder E-Mobilität: Die Nachfrage ist enorm. Das ermöglicht sehr gute Gehälter für die Handwerker:innen.
Mechatroniker:in
Als Mechatroniker:in verbindet du Mechanik, Elektronik und Informatik. Damit bist du so etwas wie das Schweizer Taschenmesser der Technikberufe. Du wartest komplexe Maschinen und Anlagen, führst Fehlerdiagnosen durch und sorgst dafür, dass in Produktionshallen alles reibungslos läuft. Von Industrierobotern bis zu automatisierten Fertigungsstraßen: Du kennst dich aus.
Warum werden Mechatroniker:innen gut bezahlt?
Industrie 4.0 macht Mechatroniker:innen unverzichtbar. Unternehmen brauchen Fachleute, die schrauben und programmieren können: Diese Kombination ist eher selten und entsprechend gefragt. Dazu kommt, dass der Beruf als extrem zukunftssicher gilt: Maschinen werden schließlich tendenziell immer komplexer.
Liftmonteur:in / Aufzugsmonteur:in
Als Liftmonteur:in installierst, wartest und modernisierst du Aufzugsanlagen. Du solltest unbedingt schwindelfrei sein: Oft in luftiger Höhe montierst du tonnenschwere Komponenten und stellst sicher, dass Menschen sicher von A nach B kommen. Technische Prüfungen und Sicherheitschecks gehören genauso zu deinem Alltag wie die Fehlersuche bei Störungen.
Warum werden Liftmonteur:innen gut bezahlt?
Dieser Beruf verlangt technisches Verständnis, höchste Präzision und eine gute Portion Mut. Du trägst viel Verantwortung, denn es geht schließlich um Menschenleben. Dazu kommt, dass der Modernisierungsbedarf in Deutschland enorm ist: Viele alte Aufzüge müssen ersetzt werden, in Neubauten werden moderne Liftsysteme installiert. An Aufträgen mangelt es Liftmonteur:innen selten, entsprechend gut sind die Gehälter für die Handwerker:innen.
Dachdeckermeister:in
Als Dachdeckermeister:in planst und überwachst du verschiedene Arbeiten an Dach und Fassade. Dazu gehören Verkleiden, Dämmen und Abdichten sowie das Anbringen von Dachfenstern und die Installation von Solaranlagen oder Regenwassersystemen. Als Meister:in berätst du Kunden, kalkulierst Kosten und leitest andere Fachkräfte an. Von der ersten Beratung bis zur finalen Abnahme: Du trägst die Verantwortung für den gesamten Projekterfolg. Neben handwerklichem Geschick brauchst du dafür auch kaufmännisches und organisatorisches Talent.
Warum werden Dachdeckermeister:innen gut bezahlt?
Der Meisterbrief macht hier den entscheidenden Unterschied: Er entspricht einem akademischen Bachelortitel und bringt dir eine satte Gehaltserhöhung. Als Meister:in kannst du ein Team leiten, Azubis ausbilden und deinen eigenen Betrieb gründen. Mit gefragten Spezialisierungen wie Solartechnik, Bauwerksabdichtung oder energetische Sanierung wird dieser handwerkliche Beruf finanziell noch lukrativer.
Heizungsinstallateur:in / Anlagenmechaniker:in
Als Heizungsinstallateur:in installierst du Heizungs-, Sanitär- und Klimaanlagen, wartest sie und reparierst defekte Systeme. Außerdem berätst du Kunden zu modernen Heizsystemen wie Wärmepumpen oder Solarthermie-Anlagen. So sorgst du für mehr Energieeffizienz und stellst sicher, dass es zu Hause im Sommer kühl und im Winter kuschelig warm ist.
Warum werden Heizungsinstallateur:innen gut bezahlt?
Die Energiewende ist gut fürs Geschäft: Alte Ölheizungen werden durch Wärmepumpen ersetzt, Gasheizungen durch klimafreundlichere Alternativen. Außerdem entscheiden sich immer mehr Menschen dazu, eine Klimaanlage zu installieren. Der Bedarf ist riesig: Entsprechend lang sind die Wartezeiten bei vielen Handwerksbetrieben. Wer sich auf Klimatechnik spezialisiert oder den Meisterbrief macht, kann noch höhere Handwerks-Gehälter erzielen.
Wann gibt es für einen Handwerksberuf ein gutes Gehalt?
Klar, nicht jeder handwerkliche Beruf wird fürstlich bezahlt. Wie hoch das Gehalt ausfällt, hängt von bestimmten Faktoren ab:
- Komplexität: Je technischer und anspruchsvoller die Tätigkeit, desto höher das Gehalt für die Handwerker:innen.
- Verantwortung: Wer für die Sicherheit von Menschen oder die Funktionsfähigkeit kritischer Infrastruktur zuständig ist, wird besser bezahlt.
- Spezialisierungen: Wer sich auf gefragte Nischen wie Schweißtechnik, Energieeffizienz oder Smart-Home-Systeme spezialisiert, verdient meist mehr als Allrounder.
- Fachkräftemangel: In Berufen, in denen händeringend Fachkräfte gesucht werden, steigen die Löhne. Die Energiewende hat etwa Heizungsinstallateur:innen zu sehr gefragten Spezialist:innen gemacht.
- Qualifikation: Mit einem Meisterbrief steigen die Gehälter in handwerklichen Berufen um etwa 10.000 bis 15.000 Euro brutto pro Jahr.
- Region: In Baden-Württemberg, Bayern oder Hamburg verdienen Handwerker:innen oft deutlich mehr als in strukturschwächeren Regionen.
- Unternehmensgröße: Große Konzerne zahlen meistens mehr als kleine Handwerksbetriebe. Dafür ist die Arbeitsatmosphäre dann weniger familiär.
- Tarifbetriebe: Beschäftigte in Betrieben mit Tarifvertrag verdienen im Schnitt 11 Prozent mehr als ihre Kolleg:innen ohne Tarifbindung.
Fazit: Die bestbezahlten Handwerks-Berufe
Auch in Zeiten von KI steigt die Nachfrage nach guten Handwerker:innen. Das ermöglicht eine gute Bezahlung. Handwerksberufe verbinden technisches Know-how mit Kreativität, Präzision und sozialer Kompetenz: Fähigkeiten, die sich nicht so einfach digitalisieren lassen.
Energiewende und Digitalisierung geben dem Handwerk Rückenwind, gleichzeitig ist der Fachkräftemangel im Handwerk besonders groß. Außerdem gelten die meisten Handwerksberufe als sehr krisensicher: Ein Dach über dem Kopf, Elektrizität, warmes Wasser und funktionierende Heizungen brauchen die Menschen immer.
Mit den Händen zu arbeiten, lohnt sich also auch finanziell. Wer technisches Geschick mitbringt, sich weiterbildet und in gefragten Bereichen arbeitet, verdient als Handwerker:in gut oder sehr gut. Mit Meisterbrief, ein paar Jahren Berufserfahrung und idealerweise einer klaren Spezialisierung sind Jahresgehälter möglich, bei denen so mancher Bachelor-Absolvent blass wird.
FAQ: Handwerkliche Berufe mit gutem Gehalt
Das durchschnittliche Bruttogehalt von Handwerkern in Deutschland liegt bei etwa 37.000 bis 42.000 € pro Jahr. Die Gehaltsspanne variiert dabei aber beträchtlich, abhängig von Qualifikation, Berufserfahrung und Spezialisierung.
Zu den bestbezahlten Handwerksberufen zählen unter anderem Elektrotechniker:innen, Mechatroniker:innen und Liftmonteur:innen. Sie erfordern ein hohes Fachwissen, viel Präzision und umfassen oft körperlich anspruchsvolle Arbeit. Je mehr du dich auf eine bestimmte Nische (zum Beispiel energetische Sanierung) spezialisierst, desto höher deine Verdienstchancen.
Ein Meistertitel bringt im Handwerk einen erheblichen Gehaltssprung von durchschnittlich 10.000 bis 15.000 € brutto pro Jahr. Dieser „Meisterbonus“ macht die Weiterbildung zu einer lohnenden Investition, die sich in der Regel innerhalb weniger Jahre amortisiert. Außerdem eröffnet der Meistertitel dir bessere Chancen auf Führungspositionen oder auch eine Selbstständigkeit.
Ja, eine Karriere im Handwerk lohnt sich finanziell durchaus, besonders wenn man sich weiterbildet und spezialisiert. Dazu kommt, dass der anhaltende Fachkräftemangel die Verhandlungsposition stärkt und viele Betriebe attraktive Zusatzleistungen bieten. Zudem bietet das Handwerk exzellente Aufstiegschancen, Jobsicherheit und die Möglichkeit, mit den eigenen Händen etwas Greifbares zu schaffen.