Dresscode am Arbeitsplatz: Die passende Kleidung für den Sommer im Büro

Gerade im Sommer stellen sich viele Arbeitnehmer:innen die Frage: Wie kann ich mich im Job angemessen kleiden, ohne dabei den Dresscode am Arbeitsplatz zu missachten? Vielleicht hast du darüber und über etwaige Kleidervorschriften ja auch schon einmal nachgedacht. Wir beantworten im folgenden Artikel die wichtigsten Fragestellungen zum Thema Sommerkleidung in der Arbeit.

Passend oder unpassend: Welche Sommerbekleidung ist im Job angemessen?

Die Wahl der optimalen Sommerkleidung im Büro hängt von verschiedenen Faktoren ab. In welcher Branche bist du tätig? Welcher Arbeit gehst du konkret nach? Welche Unternehmenskultur herrscht bei euch? In einem eher konservativen Arbeitsumfeld - wie zum Beispiel in einer Bank oder in einer Anwaltskanzlei - kann es sein, dass du als Frau Kostüme, Röcke oder Absatzschuhe tragen musst. Männer müssen in solchen Betrieben häufig in Anzug und Krawatte zum Dienst erscheinen. Das wird grundsätzlich auch bei hohen Temperaturen von dir erwartet. Den Blazer oder das Sakko bei Hitze wegzulassen, dürfte aber selten ein Problem darstellen - zumindest, wenn das Outfit darunter weiterhin elegant und gepflegt aussieht.

Eine kreative bzw. moderne Arbeitsumgebung lässt dir beim Sommerstyling meistens mehr Spielraum. Alltagsklamotten sind dort auch am Arbeitsplatz völlig okay und du kannst dein Lieblings-T-Shirt und eine kurze Hose anziehen. Wenn du dich damit wohler fühlst, spricht jedoch nichts gegen elegantere Outfits. Du musst dir nur dessen bewusst sein, dass deine Kolleg:innen eher casual angezogen sein könnten und du mit deiner Kleidung hervorstichst.

Dresscode: Im Sommer am Arbeitsplatz

Komfortabel und kühl soll es sein, aber bitte auch professionell! Es ist gar nicht mal so leicht, im Sommer ein passendes Arbeitsoutfit zu finden. Natürlich ist es zunächst wichtig, die im Unternehmen herrschende Kleiderordnung im Hinterkopf zu behalten. Vorgeschriebene Schutzkleidung könnte dir bei brütender Hitze ebenfalls im Wege stehen.

Wenn du beides bedacht hast und in der Auswahl deiner Outfits nicht weiter eingeschränkt bist, kannst du dich bei sommerlichen Temperaturen mit folgenden Punkten an angemessene, aber dennoch kühlende Kleidung herantasten:

  • Wähle temperaturausgleichende Stoffe wie Leinen, Baumwolle oder Wolle. Diese helfen dir dabei, den Tag ohne starkes Schwitzen zu überstehen.
  • Verzichte auf zu viel Haut und halte dein Outfit neutral.
  • Kleider und Röcke sind luftig. Solange sie nicht allzu kurz sind, bist du damit quasi in jedem Unternehmen passend angezogen.
  • Es muss nicht immer der klassische Anzug sein. Im Sommer reichen oft auch Leinenanzüge, die für viel Luftzirkulation am Körper sorgen.
  • Nimm eine dünne Jacke mit zur Arbeit. Oder weißt du genau, dass der Kollege mit Hitzewallungen nicht wieder die Klimaanlage auf 18 Grad dreht?
  • Klamotten in hellen Farben heizen sich weniger schnell auf als dunkle. Wie wärs? Tausche doch dein schwarzes Hemd einmal gegen ein weißes.

"Im Sommer heiß (Dresscode "Shorts" ist kein Problem); im Winter kalt."

Business Casual: Die Lösung aller Probleme bei Hitze?

Hast du schon einmal vom Begriff Business Casual gehört? Nein? Dann aufgepasst, denn das Business-Casual-Prinzip könnte dir bei der Wahl deines sommerlichen Bürooutfits unter die Arme greifen. Der Dresscode kann für Personen jeglicher Geschlechtszugehörigkeit angewandt werden und steht für eine Mischung aus formeller und informeller Kleidung.

Du trägst dabei keine Alltagskleidung, musst dich aber auch nicht auf Anzug, Krawatte, Kostüm oder Etuikleid beschränken. Stattdessen kannst du deine Outfits mit neutralen Blusen, Chinos, schlichten Hemden oder knielangen Röcken zusammenstellen. Mindestens ein Kleidungsstück sollte im Business-Stil gehalten sein. Dabei gibt es mit kühlenden Stoffen wie Leinen, Tencel oder Baumwolle viele Möglichkeiten, um auch im Sommer nicht ins Schwitzen zu kommen.

Wichtig ist aber: Der Dresscode Business Casual muss in deinem Unternehmen prinzipiell erlaubt sein. Wer in sehr konservativen und formellen Bereichen arbeitet, wird sich damit leider nicht behelfen können. Der Anzug und das Kostüm bleiben weiterhin notwendig - auch, wenn es im Sommer darunter ziemlich warm wird.

"Dresscode ist eher Business bis Business Casual. Wer Kundenkontakt hat, muss auch entsprechend aussehen."

Eine 3.1

Darf der Arbeitgeber im Sommer Kleidungsvorschriften machen?

Grundsätzlich haben Unternehmen unabhängig von der Jahreszeit die Möglichkeit, dir bestimmte Vorschriften bei der Kleidungsauswahl zu machen. Das gilt also auch im Sommer. Die genauen Regelungen unterscheiden sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Detail. Deshalb haben wir dir die Gesetze zur Arbeitskleidung in den drei Ländern kurz zusammengefasst:

Deutschland

Deutsche Arbeitgeber dürfen ihren Angestellten im Sommer und allen anderen Jahreszeiten Kleidungsvorschriften machen. Wichtig ist dabei, dass diese angemessen und verhältnismäßig sind.

Das ist in erster Linie dann der Fall, wenn die Kleiderordnung niemanden diskriminiert. Außerdem müssen die Vorgaben zur Unternehmenskultur, zur Branche und zur Art der Tätigkeit passen. Der Arbeitsort muss ebenfalls berücksichtigt werden, sodass du im Sommer draußen nicht bei 30 Grad unter mehreren unnötigen Lagen Arbeitskleidung schwitzen musst.

Wichtig zu wissen ist, dass dein Betrieb dich über bestehende Kleidervorgaben informieren muss. Sollte das nicht passiert sein, kann theoretisch niemand auf eine bestimmte Outfitwahl bestehen.Sofern es konkrete Berufsbekleidung gibt, muss diese dir in Deutschland übrigens kostenlos von deinem Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Das ist in § 3 des Arbeitsschutzgesetzes festgehalten.

Österreich

Wie in Deutschland darf auch ein Unternehmen in Österreich Vorgaben zur Kleidung machen. Deine Menschenwürde darf zu keiner Zeit verletzt werden. Es kann dich also im Sommer beispielsweise ohne deine Zustimmung niemand dazu zwingen, im Bikini oder in der Badehose zu arbeiten. Umgekehrt kannst du aber auch nicht darauf bestehen, in knapper Bekleidung im Kontakt mit Kund:innen arbeiten zu dürfen. Für Kleidungsvorschriften sollte es immer einen sachlichen Grund geben.

Schweiz

Die Schweiz verlangt von ihren Arbeitgebern, dass diese ihre Kleidungsvorschriften an die Tätigkeit und die Unternehmenskultur anpassen. Des Weiteren dürfen die Vorgaben nicht diskriminierend sein oder gegen Persönlichkeitsrechte verstoßen. In konservativeren Branchen - beispielsweise bei Banken, in Anwaltskanzleien oder bei Behörden - wird auch im Sommer oft formelle Geschäftskleidung von den Arbeitnehmer:innen verlangt.

Das richtige Outfit für das Vorstellungsgespräch im Sommer

Yay, eine Einladung zum Bewerbungsgespräch ist hereingeflattert! Wenige Sekunden später bricht latente Panik aus, denn du hast absolut keinen blassen Schimmer, was du dafür anziehen sollst. Denn es ist heiß, du hast Angst vor unangenehmen Hitzewallungen, willst aber auch nicht zu leger rüberkommen. Wer kennt das nicht? Wir haben fünf Tipps für das perfekte sommerliche Bewerbungsoutfit für dich:

Unternehmenskultur im Blick behalten

Wenn du dich für deine Bewerbung näher mit einer Firma auseinandergesetzt hast, kannst du normalerweise die Unternehmenskultur gut einschätzen. Hast du es eher mit einem konservativen oder modernen Betrieb zu tun? Bei Letzterem reicht ein gepflegter Look mit Alltagskleidung. Kurze und luftige Kleidungsstücke sind erlaubt, solange sie auf deine Gesprächspartner:innen nicht anstößig wirken könnten. Konservative Firmen überzeugst du wahrscheinlich eher im Kostüm oder im Anzug - selbst, wenn das starkes Schwitzen bedeutet.

Schwitzen vermeiden

Mal ehrlich - Schweißflecken machen nervös und Nervosität macht noch mehr Schweißflecken. Das kann beim Bewerbungsgespräch niemand brauchen. Achte also darauf, in der Kleidung nicht zu sehr zu schwitzen. Klar, du sollst natürlich auch nicht frieren. Immerhin weißt du nicht, wie viel Grad es bei deinem potenziellen Arbeitgeber hat. Ein Zwiebellook aus mehreren Schichten kann dir dabei helfen, auch in unbekannten Räumen immer passend zur Temperatur angezogen zu sein.

Weniger ist mehr

Deine Accessoires sollten nicht vom Wesentlichen ablenken - nämlich von dir als Person. Mit einem einfacheren, aber dennoch professionellen Outfit bist du in verschiedenen Situationen angemessen gekleidet.

Tipp: Mehr über das passende Outfit zum Vorstellungsgespräch kannst du in unserem Ratgeber nachlesen.

Dein Wohlbefinden steht im Vordergrund

Ein Outfit kann noch so schön sein. Wenn es aber überall zwickt und zwackt und du dich so gar nicht mehr wohlfühlst, ist es nicht das richtige. Ein Vorstellungsgespräch im Sommer kann an sich schon eine Stresssituation sein, weswegen dein Komfort im Vordergrund stehen sollte. So bekommst du bei einer zu engen Hose beispielsweise nicht plötzlich Bauchschmerzen.

Einfach nachfragen

Du hast alle Tipps beachtet, aber irgendwie bist du dir trotzdem unsicher? Es spricht nichts dagegen, einfach bei deiner Ansprechperson im Unternehmen nachzufragen, welche Kleiderwahl beim Bewerbungsgespräch von dir erwartet wird.

letztes Update: 5. Oktober 2023