
Berufe mit Zukunft: Diese Jobs sind auch 2030 gefragt
Der Arbeitsmarkt befindet sich seit Jahren im Wandel. Hierfür sind besonders die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung durch KI-gestützte Technologien verantwortlich.
Der technische Fortschritt bietet das Potenzial für Innovationen und ein großes Wirtschaftswachstum. Zugleich kann es theoretisch sein, dass dein Job deshalb langfristig gesehen wegfällt oder sich dein Aufgabenbereich stark verändert.
Du möchtest für die Zukunft gewappnet sein und wünschst dir möglichst geringe Auswirkungen auf deinen Job? Außerdem ist dir eine angemessene Bezahlung wichtig? Welche Berufsfelder und gut bezahlten Jobs es aller Voraussicht nach auch 2030 gibt und welche nicht, erfährst du hier.

Software-Entwickler:in
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die gesamte Coding-Welt und damit die Jobs von Programmierer:innen und Software-Entwickler:innen zu revolutionieren. Grundsätzlich ist es möglich, dass Code in Zukunft ausschließlich von KI geschrieben wird.
Aktuell ist das noch nicht der Fall, da die Ergebnisse der Tools häufig fehlerhaft oder unvollständig sind.
Egal, welche Veränderungen dich hier noch erwarten: Als Software-Entwickler:in dürfte deine Stelle trotzdem sicher sein. Du musst allerdings damit rechnen, dass sich der Fokus deiner Arbeit hin zur AI-getriebenen Entwicklung neu ausrichten könnte.
Bis dahin dürfte dir der IT-Fachkräftemangel in finanzieller Hinsicht in die Karten spielen. Dieser treibt die Gehälter vergleichsweise hoch. Das Durchschnittsgehalt als Software-Entwickler:in in Deutschland beträgt laut dem kununu Gehaltscheck 59.400 Euro im Jahr. Besonders erfahrene Software-Entwickler:innen können ihr Jahresgehalt auf einen Spitzensatz von 90.200 Euro brutto jährlich ausbauen. In der Schweiz sind für Entwickler:innen sogar bis zu 149.000 CHF möglich.
Möchtest du Software-Entwickler:in werden? In unserem Berufsbild Software-Entwickler:in haben wir alle Informationen zu den Ausbildungswegen und Karrieremöglichkeiten sowie zu den Voraussetzungen, die du für diesen Zukunftsberuf mitbringen solltest, zusammengefasst.

UX Designer:in
Der Beruf UX Designer:in ist relativ neu und erlebt erst seit den 2010er Jahren einen echten Aufschwung. UX steht dabei für User Experience. Und diese User Experience ist gewissermaßen auch der Grund, warum der Job ziemlich sicher Zukunft hat.
Denn UX Designer:innen haben die Aufgabe, die User Experience – also die Nutzung digitaler Produkte und Angebote – attraktiv zu gestalten.
Digitale Produkte sollen möglichst intuitiv und barrierefrei nutzbar sein, sodass die User:innen ein angenehmes Erlebnis mit Mehrwert haben. Du fungierst als Schnittstelle zwischen Produkt, Technik und den Nutzer:innen und hast einen Job, der trotz AI mindestens als Kontrollorgan für diese bestehen bleiben dürfte.
Die Nachfrage nach UX Designer:innen, die dafür sorgen, dass User:innen online einen Mehrwert erhalten, wächst im Moment. Spiegelt sich das auch im Gehalt wider? Als User Experience Designer:in kannst du laut dem kununu Gehaltscheck mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 51.800 Euro rechnen. Erfahrene Fachkräfte können ihr Gehalt auf bis zu 77.100 Euro pro Jahr ausbauen. In Österreich ist nicht ganz so viel möglich: Die Spitzenverdiener:innen unter den UX Designer:innen erhalten hier 71.300 Euro brutto jährlich.
Es gibt unterschiedliche Wege, UX Designer:in zu werden, weil bisher nur wenige direkte Ausbildungsmöglichkeiten existieren. Häufig sind es beispielsweise Informatiker:innen oder Software-Entwickler:innen, die feststellen, dass ihre eigentliche Leidenschaft die Gestaltung der User Experience ist.
Die Erfahrung zeigt, dass sich in solchen Fällen eine berufsbegleitende Weiterbildung anbietet. Das Gleiche gilt für Fachkräfte mit Design-Hintergrund, die sich in Richtung User Experience spezialisieren möchten.

Ärzt:in
Der Beruf Ärzt:in zählt zu den ältesten und gleichzeitig zukunftssichersten Berufen überhaupt. Medizinische Versorgung wird immer gebraucht – und mit der Alterung unserer Gesellschaft sowie dem medizinischen Fortschritt dürfte der Bedarf an medizinischem Fachpersonal sogar noch steigen.
Als Ärzt:in bist du prinzipiell für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten zuständig. Doch es gibt neben Notaufnahme, Praxis oder einer klinischen Tätigkeit noch weitere Bereiche, in denen du mit deinem Wissen gefragt bist. Durch neue technologische Entwicklungen wie künstliche Intelligenz oder robotergestützte Chirurgie verändert sich der Beruf. Ersetzen lässt er sich nicht.
Je nachdem, in welchem Bereich du arbeitest, kann dein Gehalt stark schwanken. Im kununu Gehaltscheck zeigt sich, wie viel für angestellte Ärzt:innen finanziell drin ist: Durchschnittlich liegt das Bruttojahresgehalt bei 85.400 Euro. Nach oben hin ist jedoch weitaus mehr Gehalt möglich. Bis zu 141.700 Euro kannst du als Ärzt:in in Deutschland verdienen. Blicken wir kurz in die Nachbarländer: In Österreich liegt das Durchschnittsgehalt bei 82.100 Euro und in der Schweiz bei 140.600 CHF.
Du hast dein Medizinstudium abgeschlossen und befindest dich auf Jobsuche? Oder möchtest du einfach deinen Arbeitgeber wechseln? Hier findest du die besten Arbeitgeber in Medizin und Pharma.

Apotheker:in
Du merkst schon: Es sind nicht nur die neuen, innovativen Berufe, die auch in Zukunft gefragt und gut bezahlt sein werden. Neben Ärzt:innen zählen Apotheker:innen zu den weltweit ältesten Berufen. Es gibt sie mindestens seit dem Mittelalter.
Und dennoch ist der Job weiterhin relevant und wird es in einer alternden Gesellschaft auch bleiben.
Kleiner Bonus: Mit einem abgeschlossenen Pharmazie-Studium oder einer Zulassung als Apotheker:in steht dir natürlich auch der Weg in die Forschung vollkommen offen. Wofür du dich beruflich entscheidest, hat Auswirkungen auf dein Gehalt.
Durchschnittlich gesehen können Apotheker:innen in Deutschland 60.500 Euro brutto im Jahr verdienen. Nach oben ist ein nicht ganz so hoher Sprung wie bei Ärzt:innen möglich, sodass du als erfahrene:r Apotheker:in bis zu 85.600 Euro verdienen kannst. Lebst du dagegen in der Schweiz, sind Gehaltsspitzen von 156.200 CHF im Jahr denkbar.
Wenn du Apotheker:in werden möchtest, führt kein Weg an dem anspruchsvollen Pharmaziestudium vorbei. Das Studium umfasst drei Staatsexamen und eine Approbationsprüfung. Anschließend ist beispielsweise eine Weiterbildung zum:zur Fachapotheker:in möglich oder eine Promotion.
Durchhaltevermögen und Ehrgeiz zahlen sich aus: Als Apotheker:in winkt dir ein Beruf, der auch 2030 noch existieren wird.

Umwelt-Ingenieur:in
Es ist kein Geheimnis: Die zukünftige Generation wird Mittel und Wege finden müssen, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten und so möglichst viele Gebiete der Erde weiterhin bewohn- und nutzbar zu halten. Das dazu nötige Fachwissen stammt beispielsweise von Umwelt-Ingenieur:innen.
Als Umwelt-Ingenieur:in schaffst du technische Lösungen, um Menschen, Tieren und Pflanzen einen optimalen Lebensraum und den Unternehmen eine wirtschaftlich sinnvolle Produktionsweise zu ermöglichen. Mehr und mehr wirst du den Umgang mit AI-Technologien erlernen müssen, um deine Expertise mit Analysen und Daten zu unterfüttern. Spätestens dann hast du einen sicheren Zukunftsjob.
Laut dem kununu Gehaltscheck erwartet dich als fertig ausgebildete:r Umweltschutzingenieur:in ein durchschnittliches Jahresgehalt von 65.100 Euro. Ein besonders hohes Gehalt kann bis zu 76.600 Euro brutto pro Jahr betragen. Die Lohnspanne in der Schweiz reicht von 76.700 CHF bis höchstens 110.00 CHF.
Du kannst Umweltingenieurwesen oder Ingenieurwissenschaften mittlerweile an vielen Fachhochschulen und Universitäten studieren – häufig auch in Kombination mit Bioingenieurswissenschaften. Während deines Studiums stehen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen sowie Umweltrecht auf dem Stundenplan.

Bioinformatiker:in
Der Bedarf an innovativen Medikamenten, die Krankheiten wie Krebs, Demenz oder Autoimmunerkrankungen lindern oder heilen können, ist nach wie vor groß. Ein Beruf, der bei der Entwicklung solcher Präparate unerlässlich geworden ist und damit Zukunft hat, ist Bioinformatiker:in.
Der Bedarf an innovativen Medikamenten, die Krankheiten wie Krebs, Demenz oder Autoimmunerkrankungen lindern oder heilen können, ist nach wie vor groß. Ein Beruf, der bei der Entwicklung solcher Präparate unerlässlich geworden ist und damit Zukunft hat, ist Bioinformatiker:in.
In der Bioinformatik werden Naturwissenschaften wie Neuro- und Molekularbiologie, Biochemie und Genetik mit Kenntnissen aus Informatik sowie Mathematik verknüpft. Das Studium ist ein Mix aus theoretischer Wissensvermittlung und anwendungsorientierter Praxis. Ergänzend kommen anwendungsorientierte Kenntnisse aus der Informatik hinzu. Mit deinem Wissen aus diesem Bereich bringst du zusätzlich gleich die Grundvoraussetzungen für einen Job als Software-Entwickler:in mit. Somit wärst du für die Zukunft beruflich gleich doppelt gewappnet.
Laut dem kununu Gehaltscheck liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für Einsteiger:innen in Deutschland bei 41.700 Euro. Das Durchschnittsgehalt von Bioinformatiker:innen beträgt allerdings 61.700 Euro. Im besten Fall kannst du sogar bis zu 91.900 Euro im Jahr verdienen.
Mittlerweile bieten zahlreiche Hochschulen Studiengänge im Bereich Bioinformatik an. Das Studium ist interdisziplinär angelegt und gilt als durchaus anspruchsvoll. Neben Interesse an Biologie und Informatik solltest du Interesse am Umgang mit Datenbanken mitbringen. Strategisches und logisches Denken gehören idealerweise ebenso zu deinem Skillset.

Lehrer:in & Pädagog:in
In Deutschland gibt es bereits seit einigen Jahren einen Mangel an ausgebildeten Lehrer:innen und Pädagog:innen. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung werden im Jahr 2025 bis zu 26.300 Absolvent:innen für das Grundschullehramt fehlen.
Kurz: Die Zahl der Schüler und Schülerinnen steigt, während die Zahl der Lehrer:innen stagniert beziehungsweise sogar sinkt.
In Deutschland gibt es bereits seit einigen Jahren einen Mangel an ausgebildeten Lehrer:innen und Pädagog:innen. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung werden im Jahr 2025 bis zu 26.300 Absolvent:innen für das Grundschullehramt fehlen. Kurz: Die Zahl der Schüler und Schülerinnen steigt, während die Zahl der Lehrer:innen stagniert beziehungsweise sogar sinkt.
Die Bildungspolitik ist in Deutschland Ländersache, weshalb der Mangel an Lehrkräften nicht in jedem Bundesland gleich stark ausgeprägt ist. Generell lässt sich sagen, dass der Bedarf in den östlichen Bundesländern noch höher ist als in den westlichen. Ähnliches gilt im Übrigen auch für Erzieher:innen oder Hochschullehrer:innen, die ebenso zu den Jobs mit Zukunft zählen.
Entgegen häufiger Klischees kannst du als Lehrer:in durchaus gut bezahlt sein. So liegt das durchschnittliche Brutto-Jahresgehalt laut dem kununu Gehaltscheck bei 50.900 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung liegt das Spitzengehalt als Lehrer:in bei bis zu 80.400 Euro. Achtung: Das Gehalt variiert von Bundesland zu Bundesland stark.
Tipp: Alles Wissenswerte über Gehaltsunterschiede und Besoldungsgruppe erfährst du in unserem Artikel zu Gehalt und Verdienstunterschieden als Lehrer:in.
Lehrer:in ist auch ein Job mit Zukunft für Quereinsteiger:innen. Aufgrund des großen Fachkräftemangels sind viele Bundesländer offen für Berufstätige, die sich zur:zum Pädagog:in umorientieren möchten. Auch unter diesen Voraussetzungen hast du in der Regel Anspruch auf eine Verbeamtung.
Ausbildungsberufe mit Zukunft
Auf 10 Studierende kommen 4,3 Auszubildende. Der Trend geht in Deutschland also zum Studium. Das heißt aber keinesfalls, dass Ausbildungsberufe 2030 oder später verschwunden sein werden. Gerade traditionelle Jobs im Handwerk sind weiterhin gefragt wie nie. Zudem gibt es Ausbildungsplätze in neuen Berufsfeldern – darunter zum Beispiel Gestalter:in für immersive Medien.
Gedanken über die Zukunft deines gewählten Jobs solltest du dir vor Ausbildungsbeginn dennoch unbedingt machen. Diese Ausbildungen gehören schon jetzt zu Berufen, die es auch noch in einigen Jahren geben wird:
Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel zu den Ausbildungsberufen mit Zukunft.
Kreative Berufe mit Zukunft
Du bist ein kreativer Mensch und dein Interesse für Informatik und Naturwissenschaften hält sich in Grenzen? Keine Sorge, auch kreative Berufe haben Zukunft. In den vergangenen Jahren sind bereits einige neue Berufsbilder entstanden, bei denen Kreativität in Kombination mit technischem Verständnis und einem Gefühl für digitale Medien zählt. Einige Beispiele:
- Social Media Manager:in
- Gestalter:in für digitale Medien
- Online Marketing Manager:in
- Online Redakteur:in
Arbeitnehmer:innen diverser Bereiche müssen sich in jedem Fall darauf einstellen, dass sich ihr Berufsbild über die Jahre ändern kann. Ständige Weiterbildung und ein Interesse an neuen Techniken und Medien sind daher wichtig – gerade für kreative Berufe. Das mag auf den ersten Blick beängstigend wirken und ein Gefühl der Unsicherheit vermitteln. Für Arbeitnehmer:innen bieten sich jedoch auch viele Chancen: Die Zahl der Berufsbilder, in denen man als Quereinsteiger:in ohne spezifische fachliche Ausbildung starten kann, wird zunehmen.
Berufe mit unsicherer Zukunft
Nicht nur Berufsanfänger:innen sollten sich schon heute mit der Frage auseinandersetzen, ob sie auch 2030 oder 2050 noch in ihrem Traumjob arbeiten können. Eine endgültige Aussage darüber, ob Jobs eine langfristige Zukunft haben oder nicht, lässt sich nicht leicht treffen. Sicher ist nur, dass der Wandel am Arbeitsmarkt viele Chancen für Wachstum bietet, die negative wie positive Auswirkungen auf gewisse Berufe haben werden.
Der Haupttreiber, der Jobs überflüssig macht, ist die Digitalisierung. Immer mehr Tätigkeiten, die früher von Menschen ausgeführt wurden, erledigen heute Computer. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Damit du bei der Berufswahl gut vorbereitet bist, haben wir eine Liste mit Berufen mit eher unsicherer Zukunft zusammengestellt:
Lagerist:in
Der Logistikbereich ist schon heute größtenteils automatisiert. Wareneingänge, Warenausgänge, das Heraussuchen von Produkten anhand einer Bestellliste, Verpacken und Verschicken: Roboter und Computerprogramme können all diese Vorgänge zuverlässiger und günstiger als Menschen erledigen.
Sachbearbeiter:in
Ein weiterer Job mit fraglicher Zukunft: Sachbearbeiter:innen. Sie sind dafür zuständig, festgelegte Vorgänge zu prüfen und nach einer bestimmten Routine zu bearbeiten. Sie arbeiten zum Beispiel bei Versicherungen, bei Telefongesellschaften, in Behörden oder im kaufmännischen Bereich. Wie sie Vorgänge bearbeiten, ist meistens klar vorgegeben und reglementiert – und damit prädestiniert, von einem Algorithmus übernommen zu werden. Ein ähnliches Schicksal könnte Buchhalter:innen erwarten.
Mitarbeiter:in im Reisebüro
Der Trend hat bereits vor einigen Jahren begonnen: Immer mehr Reisende buchen ihre Urlaubs- oder Geschäftsreisen über das Internet oder das Smartphone. Expert:innen erwarten zusätzlich, dass Reisen mittelfristig deutlich teurer wird und die Nachfrage demnach weiter sinken wird. Wer einen Job mit Zukunft sucht, sollte sich nach einer Alternative zur Mitarbeit im klassischen Reisebüro umsehen.
LKW-Fahrer:in oder Lokführer:in
Studien und Tests zum Thema autonomes Fahren gibt es schon seit einigen Jahren. Noch klingen fahrerlose Autos, Lastwagen oder Züge nach Zukunftsmusik. Aber es dürfte nicht mehr lange dauern, bis autonome Fortbewegungsmittel Teil unseres Alltags werden. Berufe wie LKW-Fahrer:in oder Lokführerin könnten daher über kurz oder lang Berufe ohne Zukunft sein.