Fehler im Job: was du tun solltest, wenn dir ein Fehler unterlaufen ist
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Fehler gehören zum Arbeitsalltag – kein Mensch ist perfekt, und auch die erfahrensten Fachkräfte machen gelegentlich einen Fehler. Trotzdem können manche Fehler negative Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben. Wir verraten dir in diesem Artikel unseren acht Schritte-Notfallplan und zeigen dir, wie du professionell und souverän mit Fehlern auf der Arbeit umgehst.
1. Du hast einen Fehler gemacht? Erst einmal durchatmen!
Wenn dir ein Fehler unterläuft, ist der erste Schritt: Ruhe bewahren. Es ist ganz normal, dass dir die Situation unangenehm ist oder du dich ärgerst. Doch bevor du vorschnell reagierst, nimm dir einen Moment, um deine Gedanken zu sammeln. Emotionales Handeln könnte die Situation verschlimmern.
„Die offene Fehlerkultur ermöglicht es Dinge auszuprobieren und selbst zu lernen.“
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2. Analysiere deinen Fehler
Um aus einem Fehler zu lernen, ist es wichtig, die Situation objektiv zu analysieren. Welcher Fehler ist dir unterlaufen und was könnten mögliche Konsequenzen für dich, das Projekt, das Team, Kund:innen oder das gesamte Unternehmen sein? Hast du vergessen, einen wichtigen Kundenvertrag rechtzeitig zu versenden, eine fehlerhafte E-Mail versendet oder das Firmenlaufwerk gelöscht? Dabei kannst du dir auch Gedanken darüber machen, ob du den Fehler eventuell sogar selbst beheben kannst oder Unterstützung benötigst. Diese Analyse hilft dir, besser vorbereitet zu sein und souverän auf Rückfragen zu reagieren.
3. Steh zu deinem Fehler und übernimm Verantwortung
Es gibt kaum etwas, das deine Glaubwürdigkeit mehr untergräbt, als Ausreden zu suchen oder die Schuld auf andere zu schieben. Zeige stattdessen Verantwortungsbewusstsein, indem du deinen Fehler eingestehst. Gehe offen auf deine Führungskraft zu und formuliere etwa folgenden Satz: „Mir ist ein Fehler unterlaufen, der [Thema] betrifft. Ich übernehme die Verantwortung und würde gerne mit Ihnen besprechen, wie wir die Situation lösen können“. Das zeigt, dass du dir deines Fehlers bewusst bist, jedoch professionell damit umgehst und um eine schnelle Lösung bemüht bist.
Nicht jeder Fehler hat gravierende Auswirkungen. Kleinere Pannen, wie ein Zahlendreher in einer E-Mail oder ein Missverständnis bei der Terminplanung, lassen sich oft schnell beheben. In solchen Fällen reicht es, den Fehler proaktiv anzusprechen und eigenständig zu korrigieren, bevor andere ihn bemerken.
4. Was tun bei schwerwiegenden Fehlern?
Bei größeren Fehlern ist eine klare und offene Kommunikation entscheidend. Informiere alle betroffenen Personen rechtzeitig, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Erläutere dabei, welche Maßnahmen du bereits ergriffen hast oder planst, um den Schaden zu begrenzen. Indem du Lösungsvorschläge präsentierst, signalisierst du Initiative und Verantwortung. Gleichzeitig solltest du empathisch bleiben und zeigen, dass dir die Folgen bewusst sind.
5. Die richtige Kommunikation mit Kolleg:innen und Vorgesetzten
Offene und ehrliche Kommunikation sind der Schlüssel, um Vertrauen zu bewahren – auch in schwierigen Momenten. Viele Unternehmen haben eine positive Fehlerkultur integriert und bestärken Mitarbeitende darin, aus Fehlern zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Beschränke dich auf die Fakten und verzichte auf überflüssige Rechtfertigungen. Zeige stattdessen, dass du aus deinem Fehler lernen möchtest, indem du um konstruktives Feedback bittest. Folgender Satz bietet eine gute Grundlage für ein darauf aufbauendes, positives Gespräch: „Ich möchte aus diesem Fehler lernen und sicherstellen, dass er sich nicht wiederholt. Haben Sie Vorschläge, wie ich meine Arbeitsweise verbessern könnte?“
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6. Ich mache ständig Fehler auf der Arbeit? Woran liegt es?
Wenn dir häufiger Fehler unterlaufen, solltest du die Ursachen ergründen. Manchmal können Überlastung, mangelnde Organisation oder unklare Prozesse für Fehler verantwortlich sein. Doch auch private Probleme und Herausforderungen können sich negativ auf die Arbeit auswirken. Eine gute Strategie ist es, mit deinem Team oder deiner Führungskraft offen darüber zu sprechen. Vielleicht lassen sich Arbeitsabläufe optimieren oder Aufgaben klarer verteilen, um die Fehlerquote zu reduzieren. Auch bei privaten Herausforderungen wird dein:e Vorgesetzte:r sicherlich Verständnis mitbringen und dir seine:ihre Unterstützung anbieten.
7. Was tun, wenn dein:e Chef:in ständig Fehler sucht?
Leider kann es auch vorkommen, dass Führungskräfte oder Kolleg:innen eine besonders kritische Haltung einnehmen und gezielt nach Fehlern bei Mitarbeitenden suchen. Das kann herausfordernd sein, aber es gibt Wege, damit professionell umzugehen. Bleibe sachlich und dokumentiere deine Arbeit, um bei Bedarf eine sorgfältige Arbeitsweise nachweisen zu können. Eine offene Kommunikation über konstruktives Feedback kann ebenfalls helfen, das Verhältnis zu verbessern. Anders sieht es aus, wenn dein Arbeitsumfeld toxisch ist. Solchen Arbeitgeber:innen wirst du es nie recht machen können und du solltest dich daher möglichst bald nach einer Alternative umschauen.
8. So lernst du aus Fehlern im Job
Jeder Fehler bietet dir die Gelegenheit, zu wachsen. Nutze die Situation, um deine Arbeitsweise zu hinterfragen und Schwachstellen zu erkennen. Wenn du reflektierst, wie der Fehler entstanden ist, kannst du Maßnahmen ergreifen, um künftige Fehler zu vermeiden. Vielleicht ist es auch sinnvoll, Arbeitsprozesse oder Kommunikationswege anzupassen, um ähnliche Probleme in Zukunft zu verhindern. Fehler sind eine Chance, dich weiterzuentwickeln – sowohl fachlich als auch persönlich.
Wie gehen andere mit dem Thema "Scheitern" um?
Scheitern und Fehler machen gehören - zum Glück - mittlerweile zur Kultur vieler Unternehmen. In Startups und jungen Unternehmen werden Fehler sogar im Rahmen sogenannter "Fuckup Nights" zelebriert. In diesem Artikel erfährst du etwa, wie die Psychologie mit dem Thema Scheitern umgeht und welche positiven Schlüsse aus Fehlern auf den unterschiedlichsten Ebenen gezogen werden können. Über die Unternehmenskultur verschiedener Arbeitgeber:innen kannst du dich auch auf kununu informieren. Regelmäßig zeichnen wir zudem die Top Arbeitgeber:innen in unseren Rankings aus.
20. Dezember 2024