Was nach dem Abi machen? Diese beliebten Möglichkeiten stehen dir offen

Du hast nach all den Schuljahren endlich dein Abitur oder deine Matura in der Tasche. Die ganze Anspannung der letzten Wochen und Monate fällt von dir ab. Aber nur kurz. Denn immer lauter fragt deine innere Stimme: Was willst du nach dem Abi machen? 

Entdecke die beliebtesten Möglichkeiten für die Zeit nach dem Schulabschluss, erfahre mehr über die klassischen Karrierepfade Studium und Ausbildung und bekomme wertvolle Tipps für das Finden des richtigen Berufswegs für dich. 

Von einer Zeit, die nie wieder kommt

Im Jahr 2023 haben knapp 260.000 Menschen in Deutschland ihr Abitur geschafft. Die ersten Monate nach dem Abschluss der Hochschulreife sind für sie einfach magisch. Manche Abiturient:innen nutzen die einmalige Zeit zum Feiern, andere reisen durch die Welt, wieder andere starten eine Berufsausbildung oder beginnen ein Studium.

Deine Zeit ist jetzt. Es scheint, als ständen dir alle Türen offen. Leider ist die vermeintlich magische Phase für manche auch eine Zeit der Orientierungslosigkeit.
Psychischer Druck baut sich für diejenigen auf, die noch nicht wissen, wie sie ihre berufliche Zukunft gestalten wollen. Dieses unangenehme Gefühl kann vor oder kurz nach dem Abi eintreten, aber auch erst nach einiger Zeit kommen - wenn du beispielsweise erstmal die Welt durch Reisen entdeckst.

Egal, wann dir vor oder nach deinem Schulabschluss die Orientierung fehlt: Um dich für eine Karriere entscheiden zu können, die dich langfristig zufrieden sein lässt, musst du dich selbst besser kennenlernen.

Selbstfindung und Orientierung: Tipps für die persönliche Weiterentwicklung und Karriereplanung

Stehst du nach dem Abi an einem Punkt, an dem du dir denkst: "Ich muss mich jetzt endlich für eine Karriere entscheiden!"? Unsere Tipps und Fragen rund um deine Weiterentwicklung und Karriereplanung können dir dabei helfen, deine nächsten Schritte individuell zu dir und deinen Bedürfnissen passend zu planen.

Tipps für die Selbstfindung und Orientierung nach dem Abitur

• Reflektiere dich selbst: Was für ein Mensch bist du? Welche Werte sind dir wichtig?
• Lerne deine Stärken, Schwächen und Interessen besser kennen: Worin bist du gut? Worin bist du eher weniger gut? Was macht dich glücklich? Was nicht? Worin würdest du dich gern weiterentwickeln?
• Recherchiere nach entscheidungsrelevanten Infos: Wo stehst du im Moment bei deiner Entscheidungsfindung? Was fehlt dir? Wo kannst du dir Unterstützung suchen? Wo gibt es etwaige Praktika oder Schnuppertage?
• Überlege dir berufliche und persönliche Ziele: Wo möchtest du in einem, fünf oder zehn Jahren stehen? Was brauchst du dafür? Stimmen deine beruflichen mit deinen persönlichen Zielen überein? Wie kannst du sie ggf. vereinbaren?
• Setze dir einen zeitlichen Rahmen: Wie lang möchtest du dir Zeit geben, um dich für den nächsten Schritt zu entscheiden?

 

Studium und Ausbildung: Klassische Karriere nach dem Abitur

Mit Abstand am meisten Abiturient:innen entscheiden sich nach ihrem Abschluss für ein Studium (33 Prozent) oder eine Ausbildung (27 Prozent). Sie beginnen damit einen klassischen Karriereweg. Das muss aber natürlich nicht heißen, dass sie ihr Studium oder ihre Ausbildung auch abschließen. Tatsächlich liegt die Studienabbruchquote beispielsweise relativ hoch - bei rund 35 Prozent.

Aber welche Studiengänge sind eigentlich am beliebtesten? Das fällt bei Männern und Frauen sehr unterschiedlich aus, ihr Favorit ist jedoch derselbe:

Die Ausbildung muss sich hinter dem Studium nicht verstecken. Abiturient:innen machen mittlerweile fast 30 Prozent der Auszubildenden aus. Welche Berufe neben der Ausbildung zur:zum Fachinformatiker:in bei ihnen zu den beliebtesten gehören und was eine Lehre nach dem Abitur besonders attraktiv macht, verraten wir dir in diesem Artikel.

Nach dem Abitur: Weitere beliebte Möglichkeiten

Weder ein Studium noch eine Ausbildung erscheinen dir aktuell für dich passend? Oder vielleicht wäre dir ganz im Gegenteil beides recht? Je nachdem, wie deine persönliche und finanzielle Situation aussieht, stehen dir einige Türen offen. Diese kannst du einerseits dafür nutzen, um deine eigenen Stärken und Schwächen herauszufinden und die Wahl einer Karriere auf später zu vertagen. Andererseits gibt es Möglichkeiten als Alternative zum Studium und zur Ausbildung, die dich dennoch bereits mitten in die Berufswelt führen.

FSJ, FÖJ oder BFD: Diese Optionen helfen dir bei der Berufswahl

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) wird in Deutschland und Österreich (hier bekannt als: Freiwilliges Sozialjahr) in der Regel von Jugendlichen genutzt, die ergründen wollen, wohin genau sie sich persönlich und beruflich entwickeln wollen.

Als FSJler:in bist du bei einem Verdienst von ungefähr 410 Euro netto in einem Zeitraum von bis zu einem Jahr im Sozial- oder Gesundheitsbereich tätig. Du unterstützt die Mitarbeiter:innen bei ihren täglichen Aufgaben. Damit verrichtest du nicht nur einen wichtigen Dienst für die Gesellschaft, sondern kannst klären, ob ein Job in dieser Branche zu dir passt. Bei Arbeitgebern punktest du mit deinem sozialen Engagement in späteren Bewerbungen zusätzlich.

Eine kleine Auswahl der Träger, bei denen du ein FSJ absolvieren kannst:

• Diakonie-Verbände der evangelischen Kirche sowie Einrichtungen der katholischen Kirche
• Global Volunteer Services
• Deutsches Rotes Kreuz
• Lebenshilfe
• Landesfeuerwehrverbände
• Sportjugendverbände und -vereine

Du möchtest dich lieber im ökologischen Bereich engagieren und interessierst dich für Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz? Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) könnte deinen Bedürfnissen entsprechen. Im Gegensatz zum FSJ gibt es hierfür weitaus weniger Träger, die in Deutschland über den ÖBFD (Ökologischer Bundesfreiwilligendienst) organisiert werden. Über Unterstützung freuen sich beispielsweise die Freunde Waldorf Hessen, das Jugendwerk Aufbau Ost oder die Landesforsten Rheinland-Pfalz.

Und der Bundesfreiwilligendienst (BFD)? Dieser beschränkt die Auswahl an möglichen Trägern nicht weiter und macht dir einen zeitlich beschränkten Freiwilligendienst in kulturellen Einrichtungen oder im Sport möglich. Er gilt als Weiterentwicklung des FSJ und wurde im Juli 2011 deutschlandweit eingeführt.

Individuelle Situationen erfordern individuelle Lösungen

Wirst du in einem FSJ glücklich? Kannst du dich beim Reisen durch die ganze Welt selbst finden? Oder bist du emotional schon bereit für eine Entscheidung für ein Studium oder eine Ausbildung?

Diese Fragen beantwortet jede:r Abiturient:in für sich anders. Denn wie es nach dem Abi für dich weitergeht, hängt von vielerlei Faktoren ab. Wohin dich dein Weg auch führt: Er sollte wohl überlegt sein und dem entsprechen, was du beruflich und persönlich wirklich erreichen willst. Wenn du nur die Erwartungen anderer erfüllen willst oder etwas machst, was gar nicht zu dir passt, wirst du auf Dauer unzufrieden.

Letztes Update: 16. Januar 2024