Karrierechancen für Langzeitstudenten: Durchstarten im 25. Semester

Mindeststudienzeit als Mythos – Du hast schon aufgehört die Semester zu zählen, aber ein Ende deines Studiums ist noch lange nicht im Sicht? Als du begonnen hast zu studieren gab es weder E-Learning Plattformen noch W-LAN im Hörsaal und am Lehrplan standen noch Jagen und Sammeln? Erwischt? Keine Sorge, hier bist du genau richtig! Wir verraten dir, wie du als Langzeitstudent durchstartest.

#Kein No-Go

Deine zukünftigen Karrierechancen an die Dauer deines Studiums zu knüpfen wäre schlicht weg falsch. Denn das Dasein als Langzeitstudent ist bei weitem kein Ausschlusskriterium im Bewerbungsprozess. Auch ein Wechsel zwischen unterschiedlichen Studiengängen ist kein No-Go. „Ein bis zwei Wechsel sind durchaus in Ordnung, vor allem wenn die Wechsel am Anfang des Studium vollzogen werden. Oft haben Studierende keine Vorstellung über einen Studiengang und können sich erst nach 1-2 Semester ein Bild davon machen, ob sie in diese Richtung gehen möchten.“, begründet Personalberaterin Elifa Velagic von der International Service Gruppe. Wer bei der Studienwahl nicht gleich einen Volltreffer gelandet hat, muss sich dafür keineswegs schämen!

#Mit Praxis punkten

Konntest du bereits praktische Erfahrungen neben dem Studium sammeln? Berufserfahrung in Form von Praktika oder Volontariate sind in jedem Fall ein Pluspunkt! „Was heute mindestens genauso zählt wie Fachwissen, sind die Persönlichkeit und bereits erlangte Berufserfahrung. Daher eröffnen sich auch Bewerbern mit langen Studienzeiten gute Chancen auf interessante Jobs mit attraktiven Konditionen.“, erklärt Robert Szvetecz, Senior Manager bei Robert Half.  Und auch Personaler wissen: Ein Job neben dem Studium ist eine doppelte Belastung – ob in Teilzeit oder Vollzeit. Wer also trotz Berufstätigkeit ein Studium abschließt, beweist Ehrgeiz.

#Beweise dein Durchhaltevermögen

Schon gewusst? Langzeitstudenten sind keine Ausnahme. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden, Deutschland, machten weniger als die Hälfte (46 Prozent) aller Absolventen im Jahr 2014 ihren Bachelor-Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit. Bei Master-Abschlüssen liegt der Anteil mit einem Drittel (34 Prozent) noch geringer. Legt man noch zwei Semester drauf, erhöht sich zwar der Anteil bei Bachelor-Abschlüssen auf 85 Prozent und bei Master-Abschlüssen auf 87 Prozent.[1] Das bedeutet aber auch, dass mehr als jeder Zehnte zu den Urgesteinen am Campus gehört. Eine Maximalstudiendauer gibt es übrigens nicht: Ein Student der Technischen Universität Braunschweig ist seit rekordverdächtigen 88 Semestern eingeschrieben. Wenn das mal kein Beweis für Durchhaltevermögen ist!

#Der Gesamteindruck zählt

Ob Auslandaufenthalte, Berufstätigkeit oder Freiwilligenarbeit – wer die Länge seines Studiums begründen kann, kann Bedenken seitens des Arbeitgebers sofort aus dem Weg räumen. Aber auch Lücken im Lebenslauf sagen viel über die Persönlichkeit eines Bewerbers aus. Wer souverän und transparent damit umgeht, muss nichts kaschieren und hat die gleichen Chancen sein Gegenüber zu überzeugen. Denn im Endeffekt gilt: „Man muss eine lange Studiendauer auf jeden Fall im Gesamtkontext betrachten: Was zählt, ist der gesamte Eindruck eines jeden Kandidaten!“, verrät uns Hapeko-Standortleiterin Astrid Dominiak.

Quellen:

[1] destatis.de