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Teste dich: Hast du das Zeug zur Führungskraft?

Über ein Viertel der deutschen Arbeitnehmer:innen wünschen sich im Laufe ihres Arbeitslebens eine Führungsposition. Dass eine solche aber nicht für jede:n das Richtige ist, spiegelt sich nicht zuletzt in hohen Unzufriedenheitsraten mit Führungskräften wider. Oder wie es der Journalist Michiel de Hoog formuliert: „Der schlimmste Chef ist der, der der Chef sein will.“

Möchtest du dich, deine Persönlichkeit und damit auch deine Eignung als Führungskraft besser einschätzen können? Unser Test am Ende des Artikels unterstützt dich bei der Beurteilung, ob du ein:e gute:r Vorgesetzte:r wärst oder ob du dir manche Fähigkeiten vor dem beruflichen Aufstieg besser noch aneignen solltest. Leg dir also Zettel und Stift bereit! Zuvor gibt es jedoch einige spannende Infos für alle Menschen, die künftig in einer Führungsposition tätig sein wollen oder es bereits sind (aber eigentlich nur aufgrund des Peter-Prinzips).

Was ist Führungskompetenz?

Eine gute Führungskraft muss – na klar – Führungskompetenz besitzen. Aber wofür steht der Begriff eigentlich? Grundsätzlich umfasst Führungskompetenz eine Vielzahl an Eigenschaften und Fähigkeiten. Auch bereits vorhandenes Wissen und die allgemeine Persönlichkeit einer Person werden in der modernen Forschung zu Leadership-Kompetenz einbezogen. Gemeinsam haben die verschiedenen Faktoren, dass mit ihnen eine Person dazu befähigt wird, ein Team oder eine Organisation erfolgreich zu leiten.

Doch Führungskompetenz ist nicht angeboren – sie kann erlernt und verbessert werden. Hierbei setzt man in erster Linie bei den Eigenschaften und Fähigkeiten an. Aber welche davon benötigen gute Chef:innen überhaupt?

Falls dich in der Zwischenzeit interessiert, welche Unternehmen beim Vorgesetztenverhalten bereits besonders gut abschließen, kannst du dir auf kununu echte Arbeitgeberbewertungen von ehemaligen und aktuellen Mitarbeiter:innen ansehen.

Diese Eigenschaften haben gute Führungskräfte

Es gibt einige wesentliche Merkmale, die erfolgreiche Führungskräfte auszeichnen. Fachliche Kompetenz, Wertschätzung und Vertrauen zählen dabei gemäß einer Studie von meinestadt.de zu den Top-Wünschen von Arbeitnehmer:innen an ihre Vorgesetzten. Eine Umfrage der ManpowerGroup ergänzt diese Liste unter anderem durch eine angemessene Feedback- und Fehlerkultur, die von der Führungsperson erwartet wird. Bei unseren Recherchen haben wir außerdem noch einige zusätzliche wichtige Punkte entdeckt.

Stellst du die folgenden Eigenschaften und Fähigkeiten an dir fest, besitzt du in der Theorie die nötige Grundlage, um zur:zum guten Vorgesetzten zu werden:

Eigenschaften einer Führungskraft

  • Kommunikationsstärke: Eine nachvollziehbare und offene Kommunikation mit dem Team ist essentiell. Dazu gehört nicht nur, Anweisungen zu geben, sondern den Mitarbeiter:innen auch aktiv zuzuhören. Möchtest du zur erfolgreichen Führungskraft werden, kannst du konstruktives Feedback geben, kommunizierst zur Vermeidung von Missverständnissen deutlich und benennst die Unternehmensziele für alle Beteiligten klar.
  • Selbstbewusstsein: Selbstbewusstsein – sowie Selbstvertrauen – schaden in keiner Lebenssituation. Als Führungskraft schaffst du mit einer souveränen Ausstrahlung Vertrauen. Immerhin zeigst du so, dass du deine Kompetenzen kennst. Damit Selbstbewusstsein nicht als Arroganz verstanden wird, solltest du stets offen für neue Ideen und kritisches Feedback vonseiten deiner Mitarbeiter:innen bleiben.
  • Konfliktmanagement: Wer kennt es nicht? Streit und Meinungsverschiedenheiten gehören einfach zum Arbeitsalltag. Als erfolgreiche Führungskraft hast du idealerweise Kompetenzen im Konfliktmanagement und kannst schwelende Konflikte im Team früh erkennen und im besten Fall konstruktiv lösen.
  • Verantwortungsbewusstsein: Eine gute Führungskraft steht für ihre Beschlüsse ein und scheut sich nicht davor, vor dem Team Verantwortung zu übernehmen. Das kann auch bedeuten, nachträglich Fehler einzugestehen und aus ihnen zu lernen.
  • Entscheidungsfreude: Starke Chef:innen treffen fundierte Entscheidungen und berücksichtigen dafür alle notwendigen Meinungen. Du bist als entscheidungsfreudiger Mensch in der Lage, Probleme richtig zu analysieren und dennoch schnell zu handeln.

Diese Fähigkeiten beherrschen gute Führungskräfte

Fähigkeiten und Führungskompetenzen

    • Empathie: Sich in andere und deren Lage hineinversetzen zu können, ist für Führungskräfte ein wichtiger Skill. Empathische Menschen nehmen die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden ernst, zeigen Verständnis für individuelle Herausforderungen und können so eine positive Arbeitsatmosphäre schaffen.
    • Zeitmanagement: Du weißt, wie du Prioritäten setzen musst und kannst deine eigene sowie die Zeit deines Teams effizient nutzen. So vermeidest du Überlastung und sorgst ganz nebenbei für eine ausgewogene Work-Life-Balance bei deinen Mitarbeiter:innen.
    • Kritikfähigkeit: Auch als Führungsperson musst du bereit sein, Feedback anzunehmen und dich zu verbessern. Wer konstruktive Kritik offen annimmt, zeigt Stärke und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Übrigens sind kritikfähige Menschen idealerweise auch in der Lage, selbst wertschätzende Kritik zu formulieren.
    • Delegationsfähigkeit: Du musst nicht alle wichtigen Aufgaben selbst übernehmen. Dein Team besteht schließlich aus kompetenten Mitarbeiter:innen. Vertraust du ihnen und bist gut im Delegieren, vermeidest du Micromanagement und das Unternehmen profitiert vom Skillset mehrerer Menschen in der Kombination.
    • Motivationsfähigkeit: Kannst du dich selbst und dein Team motivieren? Weißt du, wann Anerkennung angebracht ist und wie du eine wertschätzende Arbeitskultur schaffst? Großartig, denn das sorgt in der Regel für bessere Stimmung und Leistung bei allen Beteiligten.
    • Strategisches Denken: Strategisches Denken hilft Führungskräften, kurz- und langfristige Ziele zu definieren und nachhaltige Entscheidungen im Sinne des Teams zu treffen.

Als gute Führungskraft musst du nicht in all den genannten Punkten perfekt sein. Auch ist gewissermaßen sicher, dass du trotz großer Bemühungen nicht überall gleich gut sein wirst. Das ist aber nicht weiter schlimm. Wichtig ist nur, dass du deine eigenen Stärken kennst und diese gezielt einsetzen kannst. Bei etwaigen Schwächen darfst du dir natürlich zu jeder Zeit Unterstützung – auch innerhalb deines Teams – suchen.

Krisenmanagement: Der neue Top-Skill für Vorgesetzte?

Viele Unternehmen sehen sich seit Beginn der Wirtschaftskrise 2020 mit großen Herausforderungen konfrontiert. Aus diesem Grund ist die Fähigkeit, in Krisensituationen adäquat zu handeln, für Führungskräfte wichtiger denn je.

Ob wirtschaftliche Unsicherheit, plötzliche Marktveränderungen oder interne Konflikte – eine gute Führungskraft bleibst du auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig. Das ist für dich aber nicht immer leicht. Schließlich bist du als angestellte Führungsperson zwar einerseits für das Fortbestehen der Geschäfte mitverantwortlich, bekommst zugleich aber die negativen Auswirkungen einer Krise direkt mit.

Du weißt als kompetente Führungskraft, wie du die Krise für dich selbst richtig einordnen und verarbeiten kannst. Für dein Team ist zusätzlich eine ständige Neubeurteilung der Situation sowie eine Anpassung der Strategie erforderlich.

Das Peter-Prinzip

Laurence Peter verfasste 1969 das BuchDas Peter-Prinzip: Alles ist erreichbar: oder Die Hierarchie der Unfähigen / Erfolg kann man lernen.. Darin beschreibt er seine Theorie, weshalb oft inkompetente Menschen zum Chef befördert werden.

Das Peter-Prinzip besagt, dass Mitarbeiter in einer Hierarchie so lange befördert werden, bis sie eine Position erreichen, in der sie inkompetent sind. Da Beförderungen auf bisherigen Erfolgen basieren, führt dies dazu, dass Personen irgendwann Aufgaben übernehmen, für die sie nicht mehr geeignet sind. In der Folge häufen sich in Unternehmen viele ineffektive Führungskräfte, was die Gesamtleistung beeinträchtigen kann.

Als Beispiel nennt Peter den einen großartigen Automechaniker, der als Belohnung für seine Leistung zum Vorarbeiter ernannt wird. Er darf andere Automechaniker anleiten. Da es sich dabei um einen ganz anderen Kompetenzbereich handelt, war dieser Automechaniker kein guter Chef. Ein Expertenwissen in Sachen Autos ist eben nicht dasselbe wie ein gutes Verständnis von Menschen.

Selbstreflexion: Hast du das Potenzial zur:zum top Chef:in?

Die wohl wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Führungskraft ist die Fähigkeit zur Selbstreflexion – und das gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen, bevor du überhaupt in eine leitende Position aufsteigst, zum anderen jedoch auch noch, wenn du diese längst inne hast.

Nur Personen, die sich selbst gut kennen, ihre Stärken und Schwächen realistisch einschätzen und bereit sind, an sich zu arbeiten, werden langfristig gute Führungskräfte.

Frage dich so früh wie möglich selbst: Welche führungsrelevanten Eigenschaften und Fähigkeiten besitze ich? Wie gehe ich beispielsweise mit Stresssituationen um? Inwiefern kann ich konstruktive Kritik annehmen und an ihr wachsen? Wie gut kann ich mich in andere hineinversetzen? Diese und ähnliche Überlegungen können dir dabei helfen, ein realistisches Bild deiner Führungskompetenzen zu erhalten.

Unser Tipp

Ein wertvolles Tool für die Selbstreflexion ist das Einholen von Feedback. Frage Kolleg:innen, Vorgesetzte oder Mitarbeitende nach ehrlichen Einschätzungen zu deinem Führungsverhalten. Dieser offene Austausch kann wertvolle Erkenntnisse bringen.

Hast du das Zeug zur Führungskraft? Teste jetzt deine Führungskompetenzen!

Wir haben für dich einen Test erstellt, mit dem du für dich die Frage beantworten kannst: Könnte ich eine gute Führungskraft sein? Im besten Fall kannst du davon außerdem noch deine individuellen Lernfelder ableiten. Aber schau doch einfach selbst und mach den Check!

Sinnvolle Alternativen zur Führungsposition

Hand aufs Herz: Hast du möglicherweise nach dem Lesen unseres Artikels oder schon viel früher bemerkt, dass eine Führungsposition nicht zu deinen Bedürfnissen als Arbeitnehmer:in passt? Das ist absolut okay.

Dabei ist es gleichzeitig vollkommen nachvollziehbar, über eine Leadership-Rolle als nächsten Karriereschritt nachzudenken. Immerhin winkt dort zumeist ein höheres Gehalt und somit auch ein besserer Lebensstandard. Aber nur aus monetären Gründen führen wollen, obwohl du dich mit deinen Aufgaben nicht wohlfühlen würdest? Muss nicht sein!

Glücklicherweise gibt es einige alternative Karrieremöglichkeiten mit gutem Verdienst, die du dir jetzt unbedingt ansehen solltest. So startest du auch ohne Führungsrolle im Job richtig durch!

Teste deine Führungskompetenzen

Du möchtest wissen, ob du das Zeug zur Führungskraft hast? Dann beantworte die Fragen in diesem Quiz und finde es heraus!

Schritt 1 von 8

Frage 1: Wie gehst du mit Stresssituationen um?

Frage 1: Wie gehst du mit Stresssituationen um?