Really? Diese Sätze will im Bewerbungsgespräch keiner von dir hören

Du bist aufgeregt. Sogar so nervös, dass sich auf deinem frisch gebügeltem Hemd Schweißflecken abzeichnen und dein Mund ganz trocken ist.  Macht nix, denkst du dir. Immerhin hast du dir vorher genau überlegt, was du sagen willst - und was nicht. Damit du auf der sicheren Seite bist, haben wir zusätzlich noch bei Personalern nachgefragt, welche Sätze du im Bewerbungsgespräch besser nicht sagen solltest. Damit du wirklich optimal vorbereitet bist.

Sätze, die du im Bewerbungsgespräch nicht sagen solltest:

#1 Meine größte Schwäche? Ich bin ungeduldig.

Langweilig. Wirst du bei einem Vorstellungstermin nach deinen Schwächen gefragt, dann geht es gar nicht unbedingt darum, was du alles nicht kannst. Denn dass du die Voraussetzungen für den Job erfüllst, hat dein Gegenüber bereits aus deiner Bewerbung ableiten können und dich deswegen überhaupt eingeladen. Vielmehr geht es bei diesem Aspekt darum, wie du mit Schwierigkeiten umgehen kannst, wie ehrlich du zu dir selber bist und ob du lösungsorientiert an deinen Schwächen arbeiten willst.

Fällt es dir beispielsweise schwer, vor vielen Menschen frei zu sprechen und Präsentationen zu halten, kannst du dies offen zugeben und im nächsten Atemzug hinzufügen, wie du dich dieser Herausforderung stellst. In diesem Fall könntest du davon erzählen, wie du dich auf solche Termine vorbereitest, dass du dir Notizen machst und trotz deiner Angst an dir arbeiten willst. Für solche Situationen gilt immer: Suche dir ein konkretes Beispiel heraus, schildere die Problematik und liefere deinen eigenen Lösungsansatz gleich mit. Bei diesem Bewerbungsprozess war es das Unternehmen, das nicht warten konnte:

"Unprofessionell und Ungeduldig."

#2 Ich bin dynamisch, belastbar und ein Teamplayer.

Sure you are. Aber sich selbst einfach mit einer Auflistung von Adjektiven zu beschreiben, überzeugt nur in den wenigsten Fällen. Überlege dir im Vorfeld, was dich dynamisch macht, warum du dich für belastbar hältst und wieso du glaubst, dass du ein Teamplayer bist. Erzähle beispielsweise davon, wie schnell du dich an neue Veränderungen anpassen kannst und wie flexibel du mit neuen Situationen umgehen kannst und benenne diese konkret! Auch über negative Erfahrungen kannst du berichten und Rückschlüsse ziehen, was du daraus für zukünftige Arbeitsweisen gelernt hast. Lass dich dabei auch nicht von Fragen irritieren - egal wie seltsam sie auch sein mögen. In diesem Unternehmen lügt übrigens niemand über seine Teamplayer-Fähigkeiten:

"Teamplayer, die stets offen für (gute) neue Ideen sind - mit Weitblick, Herz, Verstand und Engagement."

#3 Ich habe einen hohen Anspruch an mich selbst.

Mag sein, dass das auf dich zutrifft. Leider ist diese Phrase schon zu abgedroschen und sagt im Grunde nichts über dich aus. Auch wenn Selbstkritik und Reflexion wichtig ist, kann dieser Satz im Bewerbungsgespräch schnell heißen: Ich bin mir selber eigentlich nicht gut genug. Außerdem wirst du im Laufe der Unterhaltung genug von dir erzählen müssen – und mit solch einer Aussage den Fokus noch mehr auf dich und deine Fehler legen.

Versuche lieber, das Gesprächsthema in eine andere Richtung zu lenken und Fragen zur Zusammenarbeit und zum Team zu stellen. Das wirkt sich positiv auf die Wahrnehmung deiner sozialen Eigenschaften aus – denn wer will schon mit jemandem zusammenarbeiten, der die ganze Zeit nur von sich redet? Bei QUALCOMM Austria Research Center sollten die hohen Ansprüche an dich selbst keine leere Phrase sein. Warum? Sieh selbst:

"Hohe Ansprüche an Bewerber und Durcheinander und wenig Professionalität bei potenziellem Arbeitgeber."

#4 Ich wollte schon als kleines Kind in ihrem Unternehmen arbeiten.

Ernsthaft? Wir wissen beide, dass das gelogen ist und auch der Personaler ist nicht auf den Kopf gefallen. Auch, wenn du den Job unbedingt willst - egal, ob du wirklich bei deinem absoluten Traumarbeitgeber vorsprichst oder einfach nur dringend Geld brauchst – du musst dem Personaler keinen Honig um den Mund schmieren. Deshalb gehören offensichtliche Schmeicheleien eindeutig zu den Sätzen, die du im Bewerbungsgespräch nicht sagen solltest.

Überzeuge mit deinen Fähigkeiten und deinem selbstbewussten Auftreten, denn vergiss nicht: Dein Gegenüber bewirbt sich auch bei dir. Überschüttest du deinen Interviewpartner mit Komplimenten, verschiebt sich das Gefälle zwischen euch und du ordnest dich automatisch unter. Daher heißt es: Rücken gerade, Brust raus und eine Portion Selbstvertrauen - und du kommst deinem Ziel ein Stück näher. Viel Erfolg!

Keine Lüge, sondern Ernst: Du wolltest schon als Kind immer in der Automobilbranche arbeiten. Hast du schon Mazda auf dem Schirm? Hier kannst du lesen, wie Mazda im kununu Arbeitgebercheck abgeschnitten hat.

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