Dresscode im Büro: Welche Kleiderordnung gibt es?

Der Dresscode im Büro beeinflusst deine allmorgendliche Entscheidung bei der Kleiderwahl: Trägst du heute einen Anzug oder ein Kostüm? Oder kombinierst du ganz im Stil vom Business Casual elegante mit legerer Kleidung? Bei diesem Dilemma ist es jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung, mit der Kleidung neben professioneller Eleganz auch die eigene Persönlichkeit zu zeigen. Warum so viele Unternehmen einen Dresscode haben, wie du dich im Job am besten kleiden kannst und welche Fehler im Styling Arbeitnehmer:innen besonders häufig begehen, erfährst du hier.

Warum ist ein Dresscode im Büro für Unternehmen wichtig?

Hört oder liest man das Wort Kleiderordnung, nehmen viele Menschen automatisch eine ablehnende Haltung ein, schließlich schränkt ein Dresscode den individuellen Kleiderstil ein. Aber es gibt auch einige Gründe, die für Kleidungsvorschriften am Arbeitsplatz sprechen.

Der Vorgabe eines Dresscodes kann die Kultur und Identität von Unternehmen definieren und diese auch nach außen hin kommunizieren. Mit der Kleidung, die die Arbeitnehmer:innen tragen, können die Werte und Normen einer Firma widergespiegelt werden. Dabei können formelle Outfits die Professionalität und Seriosität ausstrahlen, ein legerer Dresscode kann dagegen für Kreativität und eine moderne Arbeitskultur stehen. Besonders häufig geben Unternehmen Angestellten dann eine Kleiderordnung vor, wenn diese im direkten Kund:innenkontakt arbeiten. Das soll bei Kundinnen und Kunden einen guten Eindruck vermitteln und spiegelt ein einheitliches Bild des Unternehmens nach außen wider.

Icon Glühbirne

Die Universität North Carolina hat hierzu herausgefunden, dass beispielsweise schon die Farbe ihrer Arbeitskleidung das Vertrauen in Ärzt:innen beeinflusst. Das könnte zeigen, dass klassische Kombinationen wie der weiße Kittel bei Ärzt:innen, die blaue Uniform bei Polizist:innen oder die gelbe Dienstkleidung von Postangestellten bei Kundinnen und Kunden tatsächlich für mehr Vertrauen und Seriosität sorgen kann.

Auch innerhalb einer Firma kann ein Dresscode einen positiven Effekt haben. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit kann mit ähnlicher Kleidung steigen und die Bindung der Mitarbeiter:innen zu ihrem Arbeitgeber erhöhen. Bei internen und externen Veranstaltungen wird es unternehmensübergreifend gern gesehen, wenn du die Corporate Identity widerspiegelst. Das kann einerseits durch Firmen-Shirts passieren, aber auch mit gewissen Farbschemata oder durch einen bestimmten Kleidungsstil erreicht werden.

Business Formal, Business Casual oder Smart Business: Die verschiedenen Arten von Bürokleidung

Die unterschiedlichen Arten von Bürokleidung werden mit Begriffen wie Business Formal, Business Casual oder Smart Business beschrieben. Aber was bedeuten die verschiedenen Kleidungsstile überhaupt?

Business Casual

Business Casual gehört zu den am weitesten verbreiteten Ansätzen bei Bürooutfits. Der Stil ist geeignet, wenn du in einem nicht ganz formellen Geschäftsumfeld ohne viel Kund:innenkontakt arbeitest. Wer Business Casual trägt, kombiniert elegante mit legerer Kleidung. Das kann bei Frauen beispielsweise ein neutrales T-Shirt mit einer feinen Marlene-Hose sein. Männer sind mit einer Chino-Hose und einem Langarm-Hemd den Stil-Vorgaben angemessen angezogen.

Business Formal

Der wohl förmlichste Kleidungsstil im Büro ist - der Name lässt es bereits vermuten - Business Formal. Diese Vorschrift kommt vor allem in konservativen Branchen wie Banken oder Recht zum Tragen, kann aber auch in weniger traditionellen Firmen bei viel Kund:innenkontakt angebracht sein. Mit Business Formal folgst du traditionellen Kleidungsvorschriften und trägst Outfits, die deine professionelle Eleganz betonen. Darunter fallen Anzüge mit Krawatte und weiße Blusen mit knielangen Röcken.

Smart Business

Als Kombination aus Business Casual und Business Formal gilt Smart Business. Der Dresscode ist eine Mischung aus Professionalität und Kreativität. Du trägst zwar weiterhin klassisch-formelle Outfits, darfst diese aber beispielsweise mit auffälligeren Accessoires - beispielsweise mit Ohrringen, Ketten oder Uhren - aufpeppen. Diese müssen nicht unbedingt neutrale Farben haben.

Wie ist die Unternehmenskultur bei deinem Arbeitgeber? Folge dem Link, um die Unternehmenskultur zu bewerten!

Business Dresscode für Frauen

Welcher Dresscode für Frauen im Job angemessen ist, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Es gibt jedoch ein paar Anhaltspunkte, an denen du dich orientieren kannst.

  • Kleidung und Schuhe: Kleidungsstücke, die bei Frauen stets eine gute Wahl sind, sind Hosenanzüge, Kostüme, Blusen, Röcke und Etuikleider. Diese sind oft in zurückhaltenden Farben wie Schwarz, Braun, Blau oder Grau gehalten. Die gedeckten Farben gelten auch für Schuhe wie Pumps, Mary Janes oder Loafers.
  • Accessoires: Weniger ist bei Accessoires mehr. Verzichte auf großen, auffälligen Schmuck und setze stattdessen auf Ohrstecker oder dezente Armbanduhren. Tattoos und Piercings sollten in einem konservativen Arbeitsumfeld möglichst unsichtbar bleiben.
  • Frisur: Je nachdem, wie offen dein Arbeitgeber ist, solltest du bunte Haarfarben vermeiden und lieber natürlich bleiben. Die Haare kannst du dir hochstecken oder einfach gepflegt und gekämmt halten.
  • Make-Up: Auch beim Make-Up gilt Mut zur Natürlichkeit. Du triffst immer eine gute Wahl, wenn du dich mit zurückhaltenden Farben schminkst.

Nicht jedes Unternehmen fordert einen strengen Dresscode oder verbietet beispielsweise bunte Haarfarben oder die Sichtbarkeit von Tattoos. Idealerweise orientierst du dich an deinen Kolleg:innen und erkundigst dich bereits zu Beginn darüber, ob es bestimmte Kleidervorschriften für Mitarbeiter:innen gibt. Letztendlich obliegt die Entscheidung dir, inwiefern du die Kleidervorschriften mit deinen persönlichen Wertvorstellungen vereinbaren kannst.

Business Dresscode für Männer

Wie bei Frauen ist ein Business Dresscode auch bei Männern abhängig vom jeweiligen Arbeitgeber. Während die einen klassische Eleganz fordern, kannst du dich bei anderen auch im Band-T-Shirt blicken lassen. Diese Aspekte können dir bei der Orientierung trotzdem helfen:

  • Kleidung und Schuhe: Ein gut sitzender Anzug in unauffälligen Tönen wie Schwarz, Blau, Grau oder Braun ist die typische Business-Kleidung für Männer. Dazu gehört oft ein weißes, langärmliges Hemd und eine farblich passende Krawatte. Die Schuhe bestehen häufig aus glänzendem Leder und sind schwarz oder braun.
  • Accessoires: Als dem Anlass angemessene Accessoires für Männer gelten im Job Armbanduhren, Gürtel oder Manschettenknöpfe. Tattoos und Piercings solltest du nach Absprache mit deiner Führungskraft eher verdeckt halten, wenn du in einer traditionellen Branche arbeitest.
  • Gesichtsbehaarung und Frisur: Bart ist prinzipiell erlaubt, allerdings sollte er wie auch die Haare gepflegt sein.

Dresscode: Das sind häufige Fehler beim Bürostyling

Welches Outfit perfekt ins Büro passt, lässt sich gar nicht mal so einfach beantworten. Klar, dass man bei der Kleiderwahl auch einmal Fehler macht. Häufige Fauxpas beim Bürostyling sind beispielsweise:

  • Die Kleidung ist unangemessen.
  • Die Unternehmenskultur wurde nicht berücksichtigt.
  • Du wirkst ungepflegt.
  • Du hast den geltenden Dresscode ignoriert.

Das Tragen von zu lockerer, offener Kleidung - beispielsweise Shorts oder kurze Kleider und Röcke - kann in Unternehmen als unangemessen angesehen werden. Dasselbe gilt für auffallende Accessoires, die von deiner Professionalität ablenken können. Wichtig ist auch, dass du gepflegt auftreten solltest. Fettige Haare und schmutzige Fingernägel sind in deinem Urlaub egal, im Büro haben sie aber nichts zu suchen.

Am allerwichtigsten ist es aber, den geltenden Dresscode in einer Firma stets zu beachten und die Unternehmenskultur zu berücksichtigen. Wer das nicht tut, kann Führungskräften schnell negativ auffallen. Bei aus wichtigen Gründen vorgeschriebener Kleidung kann das bewusste Nicht-Tragen sogar zu einer Abmahnung oder Kündigung führen.

Passende Bürokleidung: Unterschiede im Sommer und Winter

Jahreszeiten mit gemäßigten Temperaturen wie der Frühling und Herbst, machen bei der Outfitwahl die wenigsten Probleme und lassen den größten Spielraum zu. Im Winter und Sommer sieht es dagegen etwas anders aus.

Mit dem sogenannten Zwiebellook machst du bei eisigen Temperaturen selten etwas falsch. Dabei ziehst du mehrere Lagen übereinander an und entledigst dich ihnen je nach Bedarf. Der Schal ist in der kühlen Kantine perfekt, im Büro ist es aber zu warm dafür? Einfach weg damit. Der Kaschmir-Cardigan ist frühmorgens angenehm, wenn die Sonne in den Raum scheint, aber nicht mehr? Einfach weg damit. Elegant sollte dein Outfit je nach Unternehmenskultur natürlich trotzdem sein. Was du bei Kälte am Arbeitsplatz grundsätzlich beachten musst, kannst du hier nachlesen.

Weg von bitterer Kälte und auf in den heißen Sommer: Wo man am liebsten so wenig wie möglich Kleidung tragen würde, musst du dennoch geltende Regeln und Vorschriften befolgen. Denn wer hätte es sich gedacht? Im Bikini oder in der Badehose darfst du auch bei unaushaltbaren Temperaturen nicht einfach so an den Arbeitsplatz kommen - außer vielleicht, wenn du Bademeister:in bist. Nicht immer ist es aber so klar, welchen Dresscode man im Sommer im Job befolgen sollte. Deshalb haben wir dir die wichtigsten Informationen dazu in unserem Artikel Dresscode im Sommer zusammengefasst.

Sonderfall Arbeitskleidung: An diese Gesetze musst du dich halten

Unternehmen sind aus arbeitsrechtlichen Gründen dafür verantwortlich, zu jeder Zeit deine Gesundheit und Sicherheit zu berücksichtigen und sicherzustellen. Arbeitest du in der Industrie oder vorrangig draußen, kann dein Arbeitgeber als Maßnahme hierzu Arbeits- oder Schutzkleidung vorschreiben. Nur dort? Nein. In Berufen mit viel Kund:innenkontakt kann es zum Beispiel Sinn machen, wenn die Kund:innen dich gleich als Mitarbeiter:in erkennen. In solchen Fällen kann dein Arbeitgeber auf eine Arbeitsuniform bestehen.

Nicht nur die Unternehmenszugehörigkeit soll mit Kleidung gezeigt werden. Dein individueller Schutz ist mindestens genauso wichtig. Darum musst du in manchen Betrieben beim Ausüben deiner Tätigkeit Schutzkleidung tragen. Einige Beispiele dafür sind:

  • (OP-)Masken
  • Sicherheitsschuhe
  • Helme
  • UV-Hüte
  • Handschuhe
  • Overalls

Nicht zu vernachlässigen: Passende Schutz- und Arbeitskleidung zu tragen, beinhaltet oft auch, auf gewisse Accessoires zu verzichten. Ringe oder Ketten können Produkte in der Industrie schnell verkratzen oder aber auch zur Gefahr werden, wenn du an Geräten arbeitest. In Krankenhäusern können sie außerdem zum Hygienerisiko werden. Das Tragen darf deshalb verboten werden.

Dress to impress

Jetzt weißt du, an welchen Dresscodes du dich in Unternehmen orientieren kannst und welche Fehler du bei der Auswahl eines Outfits fürs Büro besser vermeiden solltest. Bist du dir doch einmal unsicher oder fühlst dich hinsichtlich deiner Kleidung beim Ausleben deiner Persönlichkeit eingeschränkt, kann sich ein Gespräch mit deiner Führungskraft lohnen.

Letztes Update: 9. Oktober 2023