Auch Familien können durch den Steuerwettbewerb finanziell besser aussteigen, da einige Kantone großzügigere Abzüge für Kinder oder Familien bieten. Wenn du vorhast umzuziehen oder sogar überlegst, einen neuen Job in einer anderen Region anzunehmen, solltest du definitiv die steuerlichen Unterschiede mit in deine Entscheidung einbeziehen.
Steuersätze und Steuerklassen in der Schweiz: Eine Übersicht
Inhaltsverzeichnis
Die Schweiz ist in den Augen vieler Menschen ein absolutes Steuerparadies. Aber wie wird hier eigentlich dein Einkommensteuersatz berechnet? Gibt es Steuerklassen, die deine Steuerlast vorgeben? Und was ist eigentlich der kantonale Steuerwettbewerb? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Steuersätze in der Schweiz wissen musst.
Steuerklassen in der Schweiz: Gibt es sie überhaupt?
Nein, in der Schweiz gibt es keine Steuerklassen wie beispielsweise in Deutschland. Stattdessen ist dein Steuersatz von Aspekten wie der Höhe deines Einkommens, deinem Wohnort, deinem Privatvermögen und der Anzahl deiner Kinder abhängig.
Gerade dein Wohnort spielt bei der Bestimmung deines Einkommensteuertarifs eine große Rolle. Die Kantone befinden sich nämlich im sogenannten Steuerwettbewerb und erheben teils stark unterschiedlich hohe Steuern. Dein Einkommen wird jedoch nicht nur auf Kantons-, sondern auch auf Bundes- und Gemeindeebene besteuert. Jede dieser Ebenen hat dabei eigene Tarife und Regelungen.
Kantonaler Steuerwettbewerb: Was er dir als Arbeitnehmer:in bringt
Der kantonale Steuerwettbewerb ist das, was die Schweiz für viele Steuerzahler:innen als Wohn- und Arbeitsort so attraktiv macht. Jeder Kanton legt hier seine eigenen Steuersätze fest. Teils unterscheiden sich diese erheblich.
Du profitierst davon, weil du theoretisch deinen Wohnort strategisch so wählen kannst, dass du am Ende des Jahres möglichst wenig Steuern bezahlen musst. Während du in einem Kanton vielleicht höhere Steuern zahlst, könnte ein benachbarter Kanton deutlich niedrigere Sätze anbieten.
Wie wird der Einkommensteuersatz in der Schweiz berechnet?
Dein Einkommensteuersatz wird innerhalb der Schweiz progressiv berechnet. Er nimmt also mit steigendem Einkommen zu. Da du auf drei Ebenen - Bund, Kanton und Gemeinde - Steuern bezahlst, musst du die jeweiligen Steuersätze für deine Gesamtsteuerbelastung beachten. Je nach Einkommen zahlst du auf Bundesebene von 0 Prozent Steuern bis hin zum Höchststeuersatz von 11,5 Prozent (Stand: 2024).
Hinzu kommen die Kantonssteuern, die in der Regel den größten prozentualen Anteil ausmachen. Die Einkommensteuersätze nach Kantonen geordnet (Stand: 2024):
Kanton | Einkommensteuersatz |
---|---|
Schwyz | 22,59 % |
Zug | 22,67 % |
Nidwalden | 24,30 % |
Appenzell Innerhoden | 25,38 % |
Obwalden | 25,73 % |
Uri | 26,06 % |
Schaffhausen | 28,33 % |
St. Gallen | 29,39 % |
Appenzell Ausserrhoden | 29,57 % |
Luzern | 30,03 % |
Graubünden | 30,20 % |
Thurgau | 30,60 % |
Glarus | 31,68 % |
Aargau | 33,33 % |
Freiburg | 33,37 % |
Solothurn | 33,45 % |
Zürich | 37,18 % |
Tessin | 37,64 % |
Wallis | 37,75 % |
Basel-Stadt | 37,83 % |
Jura | 38,47 % |
Neuenburg | 38,90 % |
Basel-Landschaft | 40,73 % |
Bern | 41,07 % |
Waadt | 41,50 % |
Genf | 43,33 % |
Gesamtdurchschnitt Schweiz | 32,73 % |
Die Schweiz zählt 2024 ganze 2.131 Gemeinden. Nachdem die einzelnen Regelungen hierfür den Rahmen unseres Artikels sprengen würden, raten wir dir: Informiere dich vorab bei deiner Wunschgemeinde vor Ort oder online über deren Steuersätze.
Wie können Schweizer:innen Steuern sparen?
Nicht nur dein Wohnort ist für die Minderung deiner Steuerlast in der Schweiz relevant. Da gibt es noch einige weitere Punkte, die du berücksichtigen solltest.
Die Kantone bieten dir zum Beispiel in unterschiedlichem Ausmaß die Möglichkeit, Kinder- und Drittbetreuungsabzüge geltend zu machen. Du hast keine Kinder? Dann - und übrigens natürlich auch, wenn du eben doch Kinder hast - kannst du beruflich bedingte Ausgaben, wie Fahrtkosten, Verpflegung oder Weiterbildungen, steuerlich absetzen.
Mit welchen Kniffen du ansonsten als Schweizer Arbeitnehmer:in Geld sparen kannst, liest du am besten in unserem Artikel zu "Wie bleibt dir mehr Netto vom Brutto?" nach.
Letztes Update: 4. September 2024