
10 Gründe, warum du eine verdammt gute Führungskraft bist (oder wirst)
Vielleicht zweifelst du manchmal, ob du wirklich „die Richtige“ für Führung bist. Spoiler: Bist du. Maren Wölfl liefert dir zehn fundierte, ehrliche und mutmachende Gründe als Expertin für Führungscoaching von Frauen. Dieser Artikel ist eine Einladung von ihr, deinen Einflussbereich bewusst zu gestalten und dich selbst wertzuschätzen. Bitte sieh dich nicht länger als Spielball des Systems, sondern als aktive Gestalterin deines Erfolgs, deines Weges und deiner Wirkung. Führung ist nicht angeboren, sie ist erlernbar. Du darfst dich entwickeln, jeden Tag einen Schritt weiter. Du sollst Fehler machen, daraus lernen und weitergehen an einen Ort, der deine Fähigkeiten erkennt und dich wachsen lässt.
Jetzt ist die Zeit für mehr Frauen in Führung. Aber warum zögern sie noch immer?
Dies ist ein Appell an alle Frauen, die spüren, dass da mehr in ihnen steckt. Wir brauchen DICH dringend an den Tischen, an denen die Zukunft gestaltet wird. Nicht irgendwann – jetzt.
Unsere Welt verändert sich rasant und mit ihr die Anforderungen an Führung. Es braucht mehr weibliche Kompetenzen in der Welt und Frauen, die mit innerer Stärke, Authentizität und einer positiven Haltung vorangehen.
Und dennoch zögern viele, bewerben sich nicht, bleiben im Hintergrund und überlassen anderen die Bühne. Warum ist das so? Viele Frauen haben gelernt, sich infrage zu stellen und kritisch zu beäugen. Alte Strukturen, die Medien und unausgesprochene Denkmuster suggerieren, dass Frauen nie „richtig sind“ und ins System passen. Doch hier kommt die Wahrheit: Du musst dich nicht anpassen, um führen zu können.
Führung darf leise, laut, empathisch, intuitiv und gleichzeitig kraftvoll sein. Vielleicht kennst du diese innere Stimme, die fragt: Bin ich wirklich gut genug? Erfahren genug, kompetent genug, stark genug?
Ich sage dir: Du bist mehr als genug. Du musst nicht perfekt sein. Du musst nur bereit sein, loszugehen.
Hier sind deine 10 Gründe, warum genau DU die Richtige bist:
1. Glaube nicht alles, was du denkst
Du bist aktuell eine Leistungsträgerin, lieferst tolle Ergebnisse, glaubst aber nicht an dein Potenzial? Willkommen in der Realität vieler Frauen. Studien zeigen: Auch wenn Frauen heute überdurchschnittlich gut performen, wird ihnen oft weniger zukünftiges Potenzial zugeschrieben als männlichen Kollegen mit schlechteren Ergebnissen. Das wurde unter anderem im Zuge der Wahl von Kamala Harris untersucht.
Hinterfrage deine Denkmuster und erkenne dein Potenzial.
2. Glaube an dich: Think BIG, start small
Meine Tochter trug jahrelang ein T-Shirt mit der Aufschrift FUTURE CEO. Sie wollte immer gerne Chefin werden – sie war da sehr klar. Es braucht eine positive Haltung, den Glauben an dich und deine Fähigkeiten und natürlich ein förderliches und bestärkendes Umfeld. Bitte baue dir eine Vision und bleibe fokussiert dran. Denk an J.K. Rowling, die mit unerschütterlichem Glauben an ihrem Buch dranblieb – trotz vieler Absagen. Aus Harry Potter wurde ein Welterfolg.
Gehe „einfach“ los – Schritt für Schritt.
Stell dir vor, was möglich wäre, wenn du dich nicht länger klein hältst.
– Marianne Williamson
3. Selbstreflexion ist dein Powertool
Wenn du dich ab und an selbst hinterfragst und zweifelst, dann hast du vielleicht kein klassisches „Alpha“-Verhalten, bei dem sich manche Menschen laufend überschätzen oder leere Sätze ohne Inhalte reden. Selbstreflexion ist kein Makel sondern eine Kompetenz und Führungsbooster. Sie zeigt, dass du dich selbst, deine Wirkung und dein Umfeld bewusst wahrnimmst. Du spürst, was stimmig ist. Du agierst aus deiner inneren Mitte statt aus dem Ego.
Gute Führungskräfte hinterfragen sich selbst und lernen laufend.
4. Mach die Zweiflerin zur deiner Verbündeten
Frauen zwischen 25 und 40 Jahren haben laut Studien ein deutlich geringeres Selbstvertrauen als Männer. Das ist schade, aber kein Grund zu kapitulieren. Mir hat die Frage oft geholfen: „Wie würde ein Mann in meiner Situation denken und handeln?“ Und dann: Einfach machen, ausprobieren, mutig sein, lernen, wachsen. Vielleicht wird im Laufe der Zeit deine innere Kritikerin sogar deine stärkste Verbündete, die dich zu Höchstleistung motiviert.
Finde einen guten Umgang mit deiner Zweiflerin!
5. Frauen sind tolle Führungskräfte
Studien, wie etwa von der Harvard Business Review , zeigen, dass Frauen in 13 von 19 Leadership-Kompetenzen besser abschneiden als Männer. Sie fördern andere, bauen starke Beziehungen auf, kommunizieren klar, handeln integer. Besonders in Krisenzeiten gelten Frauen als die wirkungsvolleren Führungskräfte, weil sie das Wohlergehen des Teams im Blick haben.
Du bist also nicht die Ausnahme, sondern ein Teil einer starken Bewegung, die wir aktuell dringend brauchen – mehr als je zuvor.
Kenne deine Kompetenzen und baue darauf auf!
6. Empathie ist deine Superpower
In einer Welt, in der Künstliche Intelligenz vieles übernimmt, wird Empathie zur Schlüsselkompetenz. Und genau hier liegen die Stärken von vielen Frauen, die für wahre Leaderinnen essenziell sind. Frauen haben oft gelernt, hinzuspüren, mitzufühlen und Beziehungen zu gestalten. Und genau das braucht die Führung in der Arbeitswelt (von morgen).
Dein Mitgefühl für Menschen wird dich weit bringen!
7. Wenn andere an dich glauben – tu es auch
Viele Frauen bekommen Anerkennung und winken sie ab. Sie glauben, dass etwas nur dann wertvoll ist, wenn es schwerfällt. Dabei liegen genau dort oft unsere größten Talente. Bitte nimm eine Position an, wenn du gefragt wirst, frei nach dem Motto: Ergreife Chancen, wenn Sie dir angeboten werden. Deine Führungskraft oder HR bietet dir nur dann eine Stelle an, wenn sie der Meinung sind, dass du eine geeignete Kandidatin wärst.
Höre hin, wenn andere dich loben. Nimm es an. Und glaube ihnen: sie sehen, was in dir steckt. (Dann kannst du es auch!)
8. Du willst anders führen, bitte tu es
Jede Person führt anders und das ist gut so, weil Leadership bei dir und deiner Persönlichkeit beginnt. Du bist introvertiert, beobachtend, suchst echte Verbindung? Perfekt. Du führst auf Augenhöhe, hörst zu, entscheidest klar? Weltklasse. Mitarbeiter:innen sind in der Lage, sich auf viele verschiedene Führungskräfte einzustellen – es sollte nur authentisch sein. Die Menschen sollten spüren, dass du meinst, was du sagst.
Wichtig ist also nur Eines: Sei echt, denn Menschen folgen Menschen, nicht Rollen.
9. Externe Barrieren sind real – und nicht deine Schuld
Der berufliche Erfolg von Frauen ist leider noch immer voller externer Hürden und Barrieren. Am Weg zum Erfolg wirst du Niederlagen erleben, wahrscheinlich auf Vorurteile treffen und dich mit negativen Kommentaren auseinandersetzen (müssen): Frauen werden öfter unterbrochen, ihre Expertise wird häufiger hinterfragt, ihre Emotionen kommentiert. Das liegt nicht an dir, sondern das liegt am System. Es kann also sein, dass die Meinung deines Kollegen mehr gilt und es nicht an dir liegt, wenn deine Vorschläge weniger gehört werden.
Erkenne die Dynamiken und finde bewusst deinen Umgang damit.
10. Führung ist kein Status, sondern ein Weg
Niemand wacht morgens auf und ist eine fertige Führungspersönlichkeit. Für die meisten Personen ist es anfangs schwierig, andere Menschen zu führen, Vorbild zu sein und den eigenen Leadership-Stil zu finden. Die gute Nachricht: Die meisten Personen können es lernen, wenn sie sich auf den Weg machen, gerne mit Menschen arbeiten, ihre eigenen Muster hinterfragen, dazu lernen und sich persönlich weiterentwickeln.
Du musst nicht alles wissen, aber du musst bereit sein, zu lernen.
Ein Aber zum Abschluss
Du musst gar nichts. Wenn du wirklich glaubst, dass du eine gute Expertin bist, deine berufliche Zukunft woanders siehst oder gerne in deiner aktuellen Position bleiben möchtest, dann tue es einfach und vertraue deinem Bauchgefühl. Sei dir jedoch bewusst, dass Angst niemals eine gute Ratgeberin ist. Mut, Vertrauen, Neugierde und viele anderen Werte sind tolle Unterstützerinnen und sollten deine Begleiterinnen sein.

Maren Wölfl ist Businesscoach, Buchautorin und TEDx Speakerin. Als inspirierende Expertin für Frauen, Mütter und Leaderinnen unterstützt sie ambitionierte Frauen bei Leadership, mehr Selbstfürsorge und Erfolgs-Mindset. Maren Wölfl brennt dafür, mehr authentische Frauen in die Führung zu bringen und damit mehr weibliche Kompetenzen für eine bessere Arbeitswelt von morgen zu bündeln.
Foto: Katharina Schiffl