Erfahrungsbericht: Karrierestart in einem Startup

Du hast dein Studium erfolgreich abgeschlossen und bist nun bereit, im Berufsleben so richtig durchzustarten. Dabei stellst du dir folgende Frage: Soll ich mich in einem Startup oder doch lieber bei einem großen Konzern bewerben? Diese Frage hat sich auch Alina Arlott, Strategic Sales Project Managerin bei audibene, gestellt. Sie hat sich kurzerhand bei einem Startup, als auch bei einem Großkonzern beworben. Wofür sie sich schlussendlich entschieden hat? Die Antwort darauf und noch mehr zum Thema Startup oder Konzern, verrät Alina in diesem Beitrag.

Studium erfolgreich abgeschlossen – Was nun?

Mein BWL- und VWL-Studium an der Uni Potsdam hatte ich mit sehr guten Noten absolviert. Ich war hochmotiviert, mich ins Berufsleben zu stürzen, am liebsten Controlling bei einem internationalen Konzern. Das war seit Studienbeginn mein großer Wunsch. Mit einem Praktikum sollte es losgehen. Ich bewarb mich erfolgreich bei einem sehr bekannten Wirtschaftsprüfungsunternehmen und – eigentlich eher als Test - bei dem Startup audibene. Angefangen habe ich jedoch nicht bei dem namhaften Wirtschaftsprüfungsunternehmen, sondern direkt bei dem Berliner Startup. Wie kam es dazu?

Bewerbungsprozess und Onboarding

Im Bewerbungsprozess enttäuschte mich das Wirtschaftsprüfungsunternehmen schwer. Ich sollte zuständig sein für die Vollständigkeit und Korrektheit der Materialien, mit der ein Berater zu den Kunden ging – dafür hatte ich doch nicht studiert. Ich wollte eine eigene, verantwortungsvolle Aufgabe übertragen bekommen. Und diese Tätigkeiten waren alles andere als ein Willkommen an die Adresse einer hochmotivierten Absolventin. Ich ließ die Finger davon.

Ganz anders bei dem Startup audibene, einem Online-Anbieter von Hörgeräten. Dort hatte ich einen HR-Ansprechpartner, der wirklich für mich da war und meinen Bewerbungsprozess vorantrieb. Meine Fragen wurden zügig beantwortet und ich war rasch zu einem Bewerbungsgespräch verabredet. Mir gefiel diese offene und lockere Unternehmenskultur sofort. Mir wurde ganz klar gesagt, dass noch nicht sicher sei, in welchem Aufgabenbereich ich eingesetzt werden würde, ich aber darauf vertrauen könne, eigenverantwortlich zu arbeiten. Denn das täten bei audibene alle. Genau so wollte ich es haben!

Ich bereue es keinen Tag, vor vier Jahren bei dem Startup angefangen zu haben. Dort gibt es einen individuellen Onboarding-Prozess für jeden neuen Mitarbeiter. Mein Teamlead war mein persönlicher Mentor, aber auch jeden anderen Arbeitnehmer im Unternehmen konnte ich unkompliziert ansprechen. Bei allen Kollegen traf ich auf Offenheit und eine Hands-on-Mentalität. Keiner mauerte, Wissenssharing war selbstverständlich und mir wurde wirklich zugehört.

Aus den Startup-Strukturen profitieren

Startups eilt der Ruf voraus, sie seien chaotisch und hätten weder funktionierende Strukturen noch eine effiziente Organisation. Davor hatte ich etwas Bammel, aber das kann ich zumindest für audibene überhaupt nicht bestätigen. Wer selbst gut strukturiert und eigenverantwortlich ist wie ich, profitiert sofort von den weicheren Strukturen in einem Startup. Ich bin heilfroh, dass ich nicht in starre Konzernstrukturen eingebunden bin, sondern mit dem Wachstum des Unternehmens in neuen Problemlösungen immer neue kreative Formate finden darf. So eignet man sich einen strukturierten Arbeitsstil an und wird immer besser und selbstbewusster in seinem Tun.

Erfahre mehr über die Kultur bei audibene.

Berufsbegleitende Weiterbildung

Als Praktikantin hatte ich bei audibene begonnen, als Werkstudentin schrieb ich dort meine Bachelorarbeit und wurde danach sofort für eine Vollzeit-Anstellung übernommen. Nun wollte ich unbedingt noch meinen Master draufsatteln und schwankte zwischen mehreren Möglichkeiten. Sollte ich audibene zwangsläufig für den Master verlassen? Oder da bleiben, wo ich so gern arbeitete, aber dafür leider auf das Masterstudium verzichten? Die Entscheidung wurde mir abgenommen. Paul Crusius, der Co-Founder von audibene, lud mich eines Tages zum Lunch ein und schlug mir vor, den Master of Science berufsbegleitend im Unternehmen zu absolvieren. Das Beste: audibene bezahlte mir dieses Studium an einer der besten deutschen Unis, der WHU in Valendar, ohne irgendeine Bedingung. Das empfand ich als eine enorme Chance, die ich jedem jungen Menschen nur wünschen kann.

Karriere im damaligen Startup

Ich habe in den letzten vier Jahren so rasch Karriere gemacht wie es in einem Konzern wohl nie möglich gewesen wäre. Heute bin ich als Projektmanagerin für strategische Projekte in einer besonderen Rolle: einerseits bearbeite ich strategische Themen, andererseits sind meine Analysefähigkeiten gefragt und außerdem arbeite ich ganz konkret für unsere Hörgerätepartner. audibene hat mir nach meinem Masterstudium in dem großen Partnermanagementteam sogar schon Personalverantwortung gegeben.

Bewahrte Elemente aus den Anfangsjahren

Unser Unternehmen hat jetzt 1.400 Mitarbeiter. Ich arbeite in einem großen Team, das die 4.500 Partnerakustiker in elf Ländern kontinuierlich betreut. Das ist viel Verantwortung. Aber da ich ausführlich und regelmäßig Feedback vom Team und dem Teamlead bekomme, empfinde ich es als best practice und kann mich stark einbringen. Wesentliche Elemente der Unternehmenskultur hat sich das ehemalige Startup aus seinen Anfangsjahren bewahrt und das tut uns allen gut. Beispielsweise die Fehlerkultur. Wir sanktionieren nicht, sondern lernen wirklich aus unseren Fehlern. Es gilt der Grundsatz, dass Fehler heilsam sind, aber nur einmal vorkommen sollten.

Auch, weil so eine Karriere bei audibene möglich ist, haben wir immer noch den motivierenden Spirit eines Startups. Dabei sind wir in den letzten vier Jahren so groß geworden, dass uns keiner mehr als Startup bezeichnen würde. Und ich weiß, wenn ich Lust darauf habe, wird audibene mich unterstützen, eine Zeit lang an einem unserer internationalen Standorte zu arbeiten, vielleicht in Miami, in Bern oder in Hongkong.

Alina Arlott

Alina Arlott hat 2016 als Praktikantin und Werkstudentin im Bereich Sales Operations Analysis bei audibene begonnen und ist mittlerweile erfolgreiche Strategic Sales Projekt Managerin.