kununu Gehaltscheck 2023: Das verdient Deutschland

kununu Gehaltscheck 2023 wertet deutschlandweit mehr als 560.000 Gehaltsdaten aus und zeichnet so ein klares Bild der Einkommenssituation auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Hamburg, 27. Januar 2023. Die Deutschen verdienen jährlich im Durchschnitt 48.538 Euro. Dabei erhalten Männer im Schnitt 8.215 Euro mehr als ihre weiblichen Kolleginnen. Das ist eines der Ergebnisse des aktuellen „kununu Gehaltscheck 2023“, für den die Arbeitgeber-Bewertungsplattform bundesweit 566.000 aktuelle Gehaltsdaten ausgewertet hat. Mehr als 500.000 Gehaltsangaben stammten dabei aus dem Jahr 2022. Demnach sind Beschäftigte in der Versicherungsbranche derzeit die Top-Verdienenden im Land. Mit einem Durchschnittssalär von 59.629 Euro liegen sie knapp vor Arbeitnehmer:innen aus dem Bankenwesen (59.053 Euro), der Beratungsbranche (57.621 Euro), dem IT-Sektor (57.475 Euro) sowie der Energiebranche (56.416 Euro). Am wenigsten wird derweil in der Gastronomie (34.863 Euro) sowie bei Unternehmen aus dem Sport und Beauty-Umfeld (37.569 Euro) gezahlt.

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Personalverantwortung führt zu den größten Gehaltssprüngen

Über Top-Gehälter in Deutschland im sechsstelligen Bereich freuen sich Partner:innen von Anwaltskanzleien (146.818 Euro), Chefärzt:innen (136.861 Euro) und Werksleiter:innen (102.568 Euro). Ebenfalls hoch im Kurs stehen leitende Ingenieur:innen (96.636 Euro), kaufmännische Leiter:innen (94.263 Euro) oder Vertriebsleiter:innen (86.143 Euro).

Einen erheblichen Einfluss auf die Höhe der Vergütung haben Berufserfahrung und Personalverantwortung. So steigt das Gehalt für Beschäftigte mit 6-10 Jahren Berufserfahrung gegenüber Berufsanfängern mit geringen Erfahrungswerten (0-3 Jahre) zu mehr als 40% an. Beispiel: Während ein:e Berufsstarter:in bei einer Bank mit 42.325 Euro startet, landet er oder sie nach einigen Jahren im Job bei 61.388 Euro, eine Steigerung um 45%. Ähnlich groß ist der Unterschied für Beschäftigte mit oder ohne Personalverantwortung. Hier steigt das Gehalt bezogen auf alle Beschäftigten um durchschnittlich 14.392 Euro. Bei Steuerberatungen wächst das Gehalt in diesem Fall um satte 78%. In der Versicherungsbranche verzeichnen die kununu-Analysten eine Zunahme um 48%, während es beispielsweise im Medienumfeld etwas moderater (39%) zugeht.

„Die Tatsache, dass die höchsten Gehälter an Beschäftigte mit Personalverantwortung gehen, ist auch eine Erklärung dafür, warum Frauen im bundesweiten Schnitt vergleichsweise wenig verdienen. Denn gemäß unserer Analyse sind derzeit nur 28,4% aller Führungskräfte weiblich. Das bedeutet auch, dass der Löwenanteil der hohen Gehaltszahlungen an mehr als 71% männlicher Führungskräfte geht“, kommentiert Nina Zimmermann, CEO von kununu, diesen Aspekt der Studienergebnisse.

Spitzenverdiener:innen wohnen in Hessen oder in München

Am höchsten ist das Durchschnittsgehalt derzeit in Hessen, wo die Beschäftigten im Schnitt mit 53.295 Euro in der Lohntüte nach Hause gehen, also 4.757 Euro mehr als der deutschlandweite Durchschnitt. Auf den weiteren Plätzen folgen Hamburg (51.355 Euro) sowie Baden-Württemberg (50.966 Euro). Am wenigsten verdienen dagegen die Arbeitnehmer:innen in Mecklenburg-Vorpommern (38.186 Euro) und Sachsen (39.925 Euro). Auf die deutschen Großstädte bezogen leben die deutschen Spitzenverdiener:innen derweil in München. Hier werden im Schnitt 57.196 Euro verdient, während etwa in Leipzig das Durchschnittsgehalt bei 41.556 Euro liegt. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass auch die Gehaltszufriedenheit in der bayerischen Landeshauptstadt am stärksten ausgeprägt ist. 64,1% der Münchener und Münchenerinnen bewerten ihre aktuelle Einkommenssituation mit gut oder sehr gut. Das ist beispielsweise in Duisburg ganz anders. Hier liegen die Beschäftigten mit 45.913 Euro im Schnitt über Städten wie Bochum, Dresden oder eben Leipzig, zeigen sich damit aber im Vergleich mit allen anderen Großstädten am unzufriedensten (52,5%).

Gehaltszufriedenheit weicht bisweilen vom realen Einkommen ab
Die Branche mit der höchsten Gehaltszufriedenheit ist die Versicherungsbranche. Mehr als sieben von zehn Beschäftigten bewerten ihr Einkommen positiv. Dies ist allerdings naheliegend, da die Arbeitnehmer:innen in dieser Branche auch tatsächlich am meisten verdienen. Interessanter: Mitarbeiter:innen aus Medizin- oder Pharma-Unternehmen belegen immerhin Platz 6 hinsichtlich der realen Höhe ihres Gehalts. Trotzdem sind „nur“ 55,3% von ihnen mit ihrer Bezahlung zufrieden. Das sind 9,1% weniger als etwa in der Internet-Branche, die beim tatsächlichen Gehalt dafür gerade einmal auf Position 15 rangiert. „Die Zufriedenheit mit dem eigenen Gehalt ist oft sehr schwer an den tatsächlichen Zahlen abzulesen. Hier spielen Lebenshaltungskosten am jeweiligen Arbeitsstandort sowie die Zufriedenheit mit der beruflichen Aufgabe eine große Rolle. Jemand, der oder die glücklich mit seinem Job ist und an einem Ort wohnt, an dem zum Beispiel die Miete geringer ist als in einer Großstadt, ist mit einem geringeren Gehalt oft zufriedener als jemand, bei dem sich die Situation genau umgekehrt darstellt“, so Nina Zimmermann.

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