kununu-Analyse: Banken im Umbruch

Wien, 23. November 2016 – Die Bankenbranche befindet sich im Umbruch. Die Digitalisierung und das schwierige Umfeld zwingen die Institute zum Umdenken und Umstrukturieren. Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu hat nun auf Basis von rund 3.000 Bewertungen zu den zehn größten Banken Deutschlands analysiert, wie die Beschäftigten die aktuellen Veränderungsprozesse wahrnehmen.

Am besten wird die DZ Bank von den eigenen Mitarbeitern bewertet. Die DZ Bank, die Ende Juli aus der Fusion des gleichnamigen Instituts mit der WGZ zur drittgrößten Geschäftsbank hervorgegangen ist, hat nicht nur den aktuell höchsten Gesamtscore, sondern führt das Ranking auch in 10 von 13 Kategorien an: Vorgesetztenverhalten, Kollegenzusammenhalt, Interessante Aufgaben, Arbeitsatmosphäre, Kommunikation, Umgang mit Kollegen 45+, Karriere/Weiterbildung, Arbeitsbedingungen, Work-Life-Balance und Image. Außerdem wird der Bewerbungsprozess der DZ-Bank am besten bewertet. Obwohl in der Vergangenheit mehrere Versuche gescheitert waren, die Spitzeninstitute der gut 1.000 Volks- und Raiffeisenbanken zusammenzulegen, verlief die Verschmelzung diesen Sommer fast reibungslos. Das schlägt sich auch in der Tonalität der Bewertungen auf kununu nieder. Ein Mitarbeiter lobt die „klasse interne Stimmung, trotz schwieriger Zeiten während der Fusion.“ Ein anderer sieht in der DZ-Bank einen „sicheren Arbeitgeber in stürmischen Zeiten.“

An zweiter Stelle liegt die Commerzbank. Der Umbau beschäftigt die Mitarbeiter aber intensiv. Ein Angestellter fasst die Situation zusammen: „Eigentlich ein toller Arbeitgeber, der mit Umstrukturierungen kämpft.“ Lobend werden die „Bereitschaft, auch einen echten Change vorzunehmen“ und der „Mut zur Veränderung“ erwähnt. Betrachtet man allerdings nur die Bewertungen der letzten drei Monate, fällt die Commmerzbank auf den sechsten Platz zurück. Kritisiert werden „zu viele Änderungen“ und dass „keine Konstanz zu erkennen“ sei. Noch härter gehen die Mitarbeiter derzeit mit der Deutschen Bank ins GerichtLiegt sie im Gesamtranking noch an sechster Stelle, rutscht sie im Zeitraum der letzten drei Monate gar auf den letzten Platz des Rankings zurück. Die Gründe dafür: Eine „Sanierung auf Kosten der Mitarbeiter“, eine „angespannte Arbeitsatmosphäre durch die aktuelle Situation“, „intransparente Entscheidungen“ und „keine Führungskultur“. Verbesserungspotenzial wird vor allem in der Mitarbeiterkommunikation gesehen.

Kommunikation ist bei den untersuchten Unternehmen auch die Kategorie, die neben dem Image und den Karrieremöglichkeiten insgesamt am schlechtesten bewertet werden. Auch die Zufriedenheit der Bewerber mit den Bewerbungsprozessen nimmt stetig ab. Am besten werden aktuell die Kategorien Kollegenzusammenhalt, Umgang mit Kollegen 45+ und Work-Life-Balance bewertet.

kununu als Indikator für die Mitarbeiterzufriedenheit

kununu ist derzeit mit rund 1,4 Millionen Bewertungen zu 285.000 Unternehmen die größte Arbeitgeber-Bewertungsplattform in Europa. Aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, Bewerber und Lehrlinge bewerten auf kununu Unternehmen unter anderem in den Kategorien Arbeitsbedingungen, Karrierechancen und Gehalt. Die Skala reicht von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut). Mit täglich rund 1.000 neuen Bewertungen zu 500 Unternehmen kommt die Plattform ihrer Vision „Volle Transparenz am Arbeitsmarkt“ mit jedem einzelnen Tag ein Stück näher

„kununu kann ein wertvoller und schneller Indikator für die Mitarbeiterzufriedenheit im eigenen Unternehmen sein“, so Johannes Prüller, Pressesprecher von kununu.  „Was vor nicht allzu langer Zeit einmal pro Jahr in Mitarbeitergesprächen und Mitarbeiterumfragen eruiert wurde, ist heute auf Knopfdruck und in Echtzeit verfügbar. Vor allem in Zeiten der Veränderung können die Bewertungen wertvolle Inputs für etwaige Verbesserungen liefern und konkrete Themen aufzeigen, die die Mitarbeiter gerade beschäftigen.“

Das sieht man auch am Beispiel der Hypovereinsbank, die 2005 im Zuge der größten grenzüberschreitenden Bankenfusion Europas per Aktientausch von der italienischen UniCredit übernommen wurde. „Der Einfluss aus Italien ist sehr schlecht für die Mitarbeiterzufriedenheit“, so ein Angestellter. Oder: „Es hat sich vieles ins Negative gewendet, als Italiener die Firma übernommen haben“. Auch ein anderer Mitarbeiter sieht die Schwierigkeiten in den „Mentalitätsdifferenzen zwischen Deutschen und Italienern“ und wünscht sich eine bessere interne Kommunikation.

Das Gesamt-Ranking

PlatzUnternehmenkununu
Gesamtscore
kununu Score
der letzten 6 Monate
kununu Score
der letzten 3 Monate
1DZ Bank3,983,833,69
2Commerzbank3,653,573,48
3Hypovereinsbank3,633,213,53
4BayernLB3,623,993,73
5KfW-Bankengruppe3,613,333,42
6Deutsche Bank3,423,212,68
7NordLB3,263,442,68
8Landesbank Baden-Württemberg3,213,393,58
9Postbank3,183,483,61
10Helaba3,092,983,37

Quelle: kununu.com; Basis: 2.914 Bewertungen, Stand: 18. November 2016, Skala: 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut).