In diesen Branchen wächst der Gender Pay Gap mit zunehmender Berufserfahrung besonders stark

• Datenanalyse auf Basis von knapp 390.000 Gehaltsangaben
• Versicherung, Pflege und Beratung mit besonders starken Anstiegsraten
• Nur geringe Unterschiede bei Immobilien, Medien und Bildung

Wien/Hamburg, 4. März 2022 – Der Equal Pay Day, der in Deutschland am 7. März stattfindet, markiert symbolisch die bestehende Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag der unbereinigte Gender Pay Gap in Deutschland im Jahr 2020 bei rund 18 Prozent, der bereinigte Gender Pay Gap 2018 bei 6 Prozent. Dabei zeigen sich zwischen den verschiedenen Branchen und hinsichtlich der Berufserfahrung mitunter große Unterschiede. Das zeigt eine Datenanalyse der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu, die auf knapp 390.000 auf der Plattform abgegebenen Gehaltsangaben basiert.

Für die Analyse wurden jene Branchen untersucht, für die bei kununu mindestens 10.000 Gehaltsangaben abgegeben wurden, von denen mindestens 33 Prozent von Frauen stammen. Verglichen wurde dabei der teilbereinigte Gender Pay Gap zwischen Frauen und Männern mit 0 bis 3 Jahren Berufserfahrung mit dem bei 6 bis 10 Jahren Berufserfahrung.

Den Ergebnissen zufolge wächst der Gender Pay Gap mit ansteigender Berufserfahrung insbesondere bei den Branchen „Versicherung“ und „Gesundheit/Soziales/Pflege“ stark an. Liegt der teilbereinigte Gender Pay Gap in der Versicherungsbranche bei einer Berufserfahrung von 0 bis 3 Jahren noch bei 10 Prozent, so liegt er bei einer Berufserfahrung von 6 bis 10 Jahren bei 21 Prozent. Um 10 Prozentpunkte wächst der Gehaltsunterschied in der Branche „Gesundheit/Soziales/Pflege“ von 12 Prozent auf 22 Prozent. Dahinter folgen die Branchen „Beratung/Consulting“ (Wachstum um 8 Prozentpunkte von 14 auf 22 Prozent), „Tourismus/Gastronomie“ (Wachstum um 8 Prozentpunkte von 5 auf 13 Prozent) sowie „Medizin/Pharma“ (Wachstum um 7 Prozentpunkte von 13 auf 20 Prozent).

Vergleichsweise gering wächst der Gender Pay Gap in den Branchen „Immobilien“ (Wachstum um einen Prozentpunkt von 10 auf 11 Prozent), „Medien“ (Wachstum um 2 Prozentpunkte von 7 auf 9 Prozent) und „Bildung“ (Wachstum um 3 Prozentpunkte von 11 auf 14 Prozent).

„Zwar besteht schon zu Karrierebeginn in vielen Branchen ein signifikanter Gehaltsunterschied, doch steigt dieser erst recht an, sobald ein Alter erreicht wird, in dem der Nachwuchs kommt. Es ist daher ein naheliegender Schluss, dass Familienzuwachs noch immer eine Karrierebremse für Frauen ist. Arbeitgeber und Gesetzgeber sind hier in der Pflicht, aktiv gegenzusteuern und eine bessere Diversität am Arbeitsplatz, nicht nur für Frauen, zu fördern und zu gewährleisten“, kommentiert Nina Zimmermann, CEO von kununu, die Ergebnisse.