Entgelttransparenzgesetz unbekannt 

Aktuelle Umfrage zeigt: Nur die wenigsten Beschäftigten wissen, dass sie ein Auskunftsrecht zum Gehaltsgefüge in ihrem Unternehmen haben 

Hamburg/Wien, März 2024. Das Entgelttransparenzgesetz gilt in Deutschland bereits seit 2017. Es hat das Ziel die derzeit mangelnde Transparenz in betrieblichen Gehaltsfragen zum Beispiel bei unterschiedlichen Gehältern für Männer und Frauen zu bekämpfen. Unter anderem enthält das Gesetz den individuellen Anspruch für Beschäftigte auf Auskunft hinsichtlich der Gehaltsstruktur in Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitenden. Leider ist diese rechtmäßig geregelte Möglichkeit nur ganz wenigen Beschäftigten bekannt. Das ergab nun eine aktuelle repräsentative Studie der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu für die bundesweit 1.058 Beschäftigte befragt wurden. Demnach wissen gerade einmal 12% der Arbeitnehmer*innen, dass sie eine solche Auskunft bei ihrem Arbeitgeber einholen könnten. Gerade einmal 8% haben eigenen Angaben zufolge schon einmal Gebrauch davon gemacht. Das Interesse ist indes deutlich größer. So würden insgesamt 39% aller Beschäftigten gerne eine solche Anfrage an ihren Arbeitgeber stellen – besonders Frauen haben mit einem Anteil von 48% Interesse daran, junge Frauen zwischen 18 und 29 Jahren sogar zu einem Anteil von 59%.  

Fast neun von zehn Befragten gehen von geschlechterspezifischen Gehaltsunterschieden aus 

Ein Großteil der Befragten fürchtet, dass es durchaus Gründe dafür gibt, Gebrauch von dem Auskunftsrecht zu machen. So glauben 88% von ihnen, dass es generell bei deutschen Arbeitgebern einen Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern gibt. Interessant: Für den eigenen, aktuellen Arbeitgeber glauben dagegen nur etwas mehr als ein Drittel (35%) an einen solchen „Gender-Pay-Gap“ im Gehaltsniveau ihres Unternehmens. Allerdings liegt der Anteil der der weiblichen Beschäftigten diesbezüglich bei immerhin 40%.  

Gehaltstransparenz für drei Viertel der Frauen wichtig 

Das allgemeine Bedürfnis nach mehr Gehaltstransparenz in den Betrieben ist dementsprechend groß: Ein Großteil der Beschäftigten würde unabhängig von gesetzlichen Regelungen gerne genauer über die tatsächliche Lohnsituation bei ihrem aktuellen Arbeitgeber Bescheid wissen. So wünschen sich 74% der Frauen, dass dieser die tatsächlichen Einkommensverhältnisse im Unternehmen veröffentlicht und so eben auch Unterschiede zwischen Beschäftigtengruppen sichtbar macht. Bei den Männern liegt der Anteil der daran Interessierten nur bei etwas mehr als der Hälfte der Befragten (51%).  

Über die Studie 

Für die repräsentative Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag von kununu 1.058 Beschäftigte. Der Befragungszeitraum lag im Februar 2024. 50% der Befragten waren männlich, 50% weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 44,9 Jahre. Die Teilnehmenden waren je zur Hälfte Akademiker:innen und Nichtakademiker:innen.  

Über kununu: 

kununu ist die führende Arbeitgeber-Vergleichsplattform im deutschsprachigen Raum. Bislang haben Mitarbeiter:innen und Jobsuchende auf kununu.com mehr als 10 Millionen Workplace Insights in Form von Arbeitgeber-Bewertungen, Gehaltsangaben und Einschätzungen der Unternehmenskultur hinterlassen. Jobinteressierte finden auf der Plattform daher authentische, detaillierte und ungefilterte Einblicke in die Arbeitswelt. Arbeitgeber können sich auf kununu authentisch und transparent präsentieren, um genau die Talente anzusprechen, die am besten zu ihnen passen. kununu ist ein Tochterunternehmen der NEW WORK SE. 130 Mitarbeiter:innen arbeiten in Wien, Hamburg, Porto und Berlin daran, gemeinsam mit Arbeitnehmer:innen und Arbeitgebern eine bessere Arbeitswelt für alle zu erschaffen. www.kununu.com