Bei Freude über den Arbeitgeber: Nur die Hälfte der Arbeitnehmenden gibt Feedback

47 Prozent geben ihren Vorgesetzten Rückmeldung, wenn sie sich über ihren Arbeitgeber freuen // Knapp 32 Prozent sprechen mit ihren Vorgesetzten, wenn sie ihren Arbeitgeber in Frage stellen // Bottom-up-Feedback ist ein wesentlicher Gradmesser für die Feedbackkultur innerhalb eines Unternehmens

Wien/Hamburg, 10. Februar 2021 – 77,5 Prozent der deutschen Arbeitnehmenden haben sich schon einmal explizit über ihren Arbeitgeber gefreut. 30 Prozent davon freuen sich einmal im Monat. 22 Prozent tun dies sogar einmal (12,6 Prozent) oder mehrmals (9,4 Prozent) pro Woche. Dennoch spricht dies nur die Hälfte aller Arbeitnehmer intern explizit an: 47,1 Prozent sagen, dass sie ihren Vorgesetzten Rückmeldung geben, wenn sie sich richtig über ihren Arbeitgeber freuen und 7,6 Prozent teilen dies ihrer Personalabteilung mit. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu, die vom Marktforschungsinstitut Trendence unter 1.260 Beschäftigten durchgeführt wurde. Demnach sprechen 63,5 Prozent der Arbeitnehmer privat mit Partner oder Freunden darüber und 19,8 Prozent behalten die Freude komplett für sich.

Noch seltener erfolgt das Feedback im negativen Fall. 60,4 Prozent der Arbeitnehmer haben ihren Arbeitgeber schon einmal in Frage gestellt. Unter diesen sprechen in einem solchen Fall nur 31,8 Prozent mit ihren Vorgesetzten und 9,1 Prozent mit der Personalabteilung. 51,6 Prozent sprechen mit Partner oder Freunden darüber und 36,7 Prozent behalten den Ärger für sich.

„Die Wichtigkeit eines konstruktiven und regelmäßigen Feedbacks ist Bestandteil jeder Führungskraft-Schulung. Wie gut es um eine transparente Feedbackkultur innerhalb eines Unternehmens aber wirklich bestellt ist, lässt sich besonders an der Häufigkeit des Bottom-Up-Feedbacks messen“, erklärt Chesran Glidden, Head of B2B bei kununu. „Dass Arbeitnehmende, selbst wenn sie sich über etwas freuen, dies nur in jedem zweiten Fall an ihre Vorgesetzten weitergeben, zeigt, dass hier noch deutlicher Nachholbedarf besteht. Führungskräfte sollten daher als Vorbild fungieren, indem sie zum einen regelmäßiges Feedback geben und zum anderen die Mitarbeitenden aktiv dazu auffordern, sowohl positives als auch konstruktives Feedback zu geben“, so Glidden weiter.

Als häufigsten Grund dafür, sich über den eigenen Arbeitgeber zu freuen, nannten 76,5 Prozent der Befragten attraktive Aufgaben. Dahinter folgen ein positives Klima im Kollegenkreis mit 76 Prozent, ein im internen Vergleich überdurchschnittliches Gehalt mit 75,2 Prozent, ein guter Führungsstil der Vorgesetzten mit 73,4 Prozent und eine Förderung der eigenen Weiterentwicklung durch das Unternehmen mit 70,3 Prozent.

Besonders ärgern sich Arbeitnehmende, wenn sie von ihren Vorgesetzten kein Feedback erhalten – dies gaben 73 Prozent der Befragten an. Als zweithäufigster Grund wurde genannt, dass die Kollegen mehr verdienen (72,6 Prozent). Weitere häufige Gründe sind mangelnde Förderung über Weiterbildung (72,1 Prozent), unattraktive Arbeitsinhalte (71,8 Prozent) sowie ein unattraktiver Arbeitsplatz (65,1 Prozent).