Traum Home-Office? Diese 8 Dinge musst du wissen!

Arbeiten von zu Hause aus: Ein Arbeitsmodell, das für viele Arbeitnehmer immer noch ein weit entfernter Traum ist. Zu groß ist die Angst vieler Arbeitgeber, die Kontrolle über die Mitarbeiter in Heimarbeit zu verlieren und gnadenlos ausgenutzt zu werden. So haben Unternehmen wie IBM, Yahoo, hp und Reddit ihr Home-Office-Angebot bereits wieder revidiert und die Mitarbeiter zurück ins Büro gerufen. [1] Doch wie läuft das Arbeiten daheim nun wirklich ab? Gemütliches Schaffen ganz nach deinen Bedürfnissen oder Horror in den eigenen vier Wänden? Was du wissen solltest, bevor du dich ins Abenteuer Home Office stürzt: Wir haben nachgeforscht.

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1. Betriebsklima ganz nach deinen Bedürfnissen

Während es draußen schneit, stürmt, Frösche und Heuschrecken regnet, sitzt du gemütlich in Flanellpyjama und Ärmeldecke im Trockenen und brühst dir erst mal ein Teechen mit Honig und Zitrone. Beim Gedanken an die Menschen, die sich zweimal täglich durch das Stauchaos auf der Straße kämpfen oder diverse Gerüche in den öffentlichen Verkehrsmitteln ertragen müssen, erfüllt dich ein wohlig warmes Gefühl. Oh, wie schön ist das Home Office, in dem du das Betriebsklima ganz einfach selbst am Thermostat regulierst. Fördern Walgesänge und Klangschalen deine Konzentration, oder motivieren dich Blümchen und Scooter zu Höchstleistungen? Manch einer gibt während der Arbeit auch selbst gerne Konzerte oder braucht Duftkerzen und Räucherstäbchen, um auf Touren zu kommen. Egal, wie du am liebsten arbeitest: Im Home Office gibst du selbst den Ton an. Your office is your castle.

2. Die Gemütlichkeit zollt ihren Tribut

Gleichzeitig ist der Flanellpyjama mittlerweile auch eines der wenigen Kleidungsstücke, die du noch problemlos über deine Hüften kriegst. Während an herkömmlichen Arbeitsplätzen Geburtstagskuchen und Urlaubsschmankerl von Kollegen locken, und man sich der Etikette halber nur ein Stück gönnt, sieht man sich im Home Office plötzlich ständig von frei verfügbaren Naschereien umgeben. Obendrein verkürzen sich tägliche Bewegungen wie der Weg zur Küche oder zum Schreibtisch. Das gilt natürlich für jeden Schreibtischhelden, doch wenn du im Home Office sitzt, solltest du besonders darauf achten, für einen Ausgleich zum vielen Sitzen zu sorgen. Wie wär's mit einem kleinen Spaziergang zu Mittag, um die kleinen, grauen Zellen wieder anzuregen?

3. Am Ende des Geldes ist kein Monat mehr übrig

Ein Latte-to-go auf dem Weg zur Arbeit, das Curry zu Mittag und mindestens dreimal täglich steht jemand an deinem Schreibtisch, um für den Geburtstag, die Pensionierung oder das Häkel-Diplom der Oma eines Kollegen zu sammeln. Und dann wären da noch die regelmäßigen Shopping-Raubzüge auf dem Nachhauseweg. Irgendwie musst du dich schließlich für den harten Tag belohnen. Puh, Arbeit kann unter Umständen richtig teuer sein. Während du so ganz schnell einige Scheine für Transport, Verpflegung und Sonstiges hinblätterst, sparst du dir diese Ausgaben im Home Office ganz oder kannst sie immerhin minimieren. Dafür musst du je nach Abmachung meist selbst für Strom, Internet und Heizung aufkommen. Andererseits, wozu brauchst du schon eine Heizung, wenn du in deine flauschigste Kuscheldecke gehüllt arbeiten kannst?

4. Das spontane Skype-Meeting

Kleide dich für den Job, den du möchtest, und nicht für den, den du hast. Im Home Office ist dieser Grundsatz schnell vergessen. Leider ist hier die Versuchung, sich morgens erst gar nicht zurechtzumachen, dann doch zu groß. Immerhin sieht's keiner und wenn du in der Jogginghose schon keine körperlichen Hochleistungen vollbringst, dann wenigstens geistige. Doch dann passiert es plötzlich: Der Chef ruft zur spontanen Video-Konferenz. Binnen weniger Augenblicke musst du also dafür sorgen, zumindest deine obere Körperhälfte in einen respektablen Mitarbeiter zu verwandeln. Pro-Tipp wenn's mal wieder schneller gehen muss: Haftnotiz über die Webcam und Roboter-Stimme imitieren. "Sor...ry. Chef. *biep biep* Irgendwie spinnt die *chr chr* Tech. Nik." Oder morgens einfach mal was anziehen.

5. Du läufst zur Höchstform auf

Nur noch diese Tabelle, nur noch diese Seite, nur noch diese eine kleine Grafik. Gerade wenn man neu im Home Office ist, klingen die Warnungen der Mitmenschen laut im Ohr: "Home Office? DU? Da wirst du doch bestimmt nur netflixen und chillen." Um ein deutliches Zeichen gegen das Image des gemütlichen Heimarbeiters zu setzen, setzt du also auf das andere Extrem. Da wird um sechs Uhr morgens am Schreibtisch Platz genommen, auf Pausen verzichtet und die Nacht zum Tag gemacht. Ruhig Blut, Tiger. Nur weil du dich vor anderen beweisen willst, musst du dir nicht vorsätzlich ein Burn-out züchten. Kurze Auszeiten fördern Konzentration und Kreativität und beugen dem Verlust deines Verstandes vor. Am besten verbringst du mehrmals täglich fünf bis zehn Minuten fernab deines Schreibtischs, atmest tief durch und schüttelst auch mal deine Glieder durch. Sieht doof aus, wirkt aber Wunder.

6. Versuchungen, wohin du nur siehst

Vielleicht erlebst du im Home Office aber auch das genaue Gegenteil der großen Motivation. Vielen Menschen fällt es leichter sich zu motivieren, wenn die Kollegen um sie herum ebenfalls fleißig anpacken. Zudem signalisieren fest definierte Orte und Zeiten, an denen die Aufgaben verrichtet werden, dem Gehirn: Schluss mit lustig, es ist Zeit, produktiv zu sein! Fallen diese Rahmenbedingungen weg, ist es für viele schwer, sich aufzuraffen und die Welt von zu Hause aus zu retten. Plötzlich erscheint das Sofa verführerisch wie nie. Und könnten die Möbel nicht mal wieder eine Politur gebrauchen? Die Küche einen neuen Anstrich? Wolltest du nicht immer schon mal lernen, Origami-Kraniche zu basteln?

7. Die Welt ist dein Büro

New York, Rio, Tokyo! Das Home Office ist an keinen Ort der Welt gebunden. Ob im Café um die Ecke oder draußen im Park: Endlich kein schnödes Sitzen am Schreibtisch mehr. Ja, so ist das. In der Theorie zumindest. Tatsächlich sieht es eher so aus, dass du nach dem ersten Hochgefühl der Freiheit dann doch erstmal wieder auf dem harten Boden der Realität beziehungsweise deinem Schreibtischstuhl landest. Der Cafébesitzer ums Eck lässt mittlerweile durchblicken, dass er sich Kundschaft wünscht, die mehr als einen Kaffee und zwei Liter Leitungswasser pro Arbeitstag konsumiert. Und im Park gibt es weder Steckdosen noch WLAN, dafür aber Ameisen, lebhafte Kindergartengruppen und die lieben Gezeiten. Ab und zu mal die Szenerie zu wechseln tut sicherlich gut. Doch das Bild des ungebundenen Weltenbummlers, der auf Berggipfeln und einsamen Inseln seinen Job verrichtet, scheint wohl eher einer Notebook-Werbung als der Wirklichkeit entsprungen zu sein.

8. "Alexa, wie war dein Wochenende?"

Ein Schwätzchen hier, eine Plauderei da. Bei der Arbeit mit Kollegen ergeben sich ganz automatisch jede Menge soziale Interaktionen. Vom belanglosen Smalltalk über das zu heiße / zu kalte / zu nasse / zu trockene Wetter bis hin zum tiefgründigen Philosophieren über Sinn und Unsinn des Arbeitslebens. Egal ob du der geborene Gesellschafter oder ein Einsiedlerkrebs bist: Der Mensch ist ein soziales Wesen. Das eine oder andere Geplänkel mit den Kollegen lässt Frustration verfliegen, gibt geistigen Input und kreative Anstöße. Selbst wenn uns ein Kollege richtig blöd kommt lässt sich daraus immerhin noch eine tolle Anekdote basteln. Sprich: "Also, was sich der Müller heute wieder erlaubt hat, das glaubst du nicht!" Doch wenn du abgeschieden vom Rest der Welt im Home Office sitzt, kann es vorkommen, dass du schließlich sogar den nervtötenden Herrn Müller vermisst. Dann werden die Gespräche mit Siri und Alexa schon mal zum sozialen Highlight des Arbeitsalltags. Wenn du bei Amazon und Zalando bereits auf der schwarzen Liste stehst, weil du die Zusteller regelmäßig zur mehrstündigen Kaffeepause bei dir zwingst, hast du definitiv zu viel Zeit im Home Office verbracht.

19. Februar 2018