Studie: Covid-19 verändert unsere Arbeitswelt - diese Skills werden 2021 gebraucht!

Wie steht es nach einem Jahr Corona um die Kompetenzen von Arbeitnehmenden und den Weiterbildungsmöglichkeiten in Unternehmen? Der State of Skills Report 2021 von Degreed hat die globalen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Qualifikation von Arbeitnehmenden untersucht. Im Rahmen der Studie wurden über 5.000 Beschäftigte in acht Ländern zu ihrer aktuellen beruflichen Situation befragt.

Die erhobenen Daten zeigen, wie viel Dynamik derzeit in Unternehmen herrscht. Im vergangenen Jahr wurden weltweit Mitarbeitende versetzt, freigestellt oder entlassen – Vorgehensweisen, die wir auch im Jahr 2021 noch sehen werden. Diese Entwicklung treibt die Menschen dazu an, ihre aktuellen Fähigkeiten zu verbessern und, was noch wichtiger ist, neue zu erwerben.

Auswirkungen von Covid-19 auf die Arbeitswelt

Die Pandemie hat einen deutlichen Einfluss auf unsere Arbeitswelt. Weltweit sind fast zwei Drittel der Befragten (60 %) der Meinung, dass die Pandemie den Erwerb neuer Skills erforderlich gemacht hat. Im Kontrast dazu steht die Reduzierung von Investitionen in die Weiterbildung von Angestellten. In Deutschland gaben 41 % an, dass ihr Unternehmen die Fortbildungsmaßnahmen in den letzten sechs Monaten gekürzt hat.

In der Praxis führt dies zu Unsicherheit: Mehr als ein Drittel aller Befragten (38 %) fühlt sich im Vergleich zur Zeit vor Corona weniger sicher, über die für ihre Arbeit erforderlichen Skills zu verfügen. Zudem glauben 56 % der Befragten in Deutschland, dass ihre derzeitigen Kenntnisse in spätestens fünf Jahren veraltet sein werden.

Diese Entwicklung hat beträchtliche Auswirkungen auf Arbeitnehmende und Unternehmen, die die aktuelle Krise bewältigen möchten. Über die Hälfte aller Beschäftigten (55 %) empfinden ihre Arbeit als stressiger, weil sie wenig Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten haben. Zusätzlich werden Aufgaben langsamer erledigt (41 %) und die Arbeitsqualität verschlechtert sich (22 %). Letztlich haben diese Faktoren auch Einfluss auf die Mitarbeiterbindung. Nahezu die Hälfte der Befragten weltweit (46 %) gibt an, über eine Kündigung nachzudenken, sollte der Arbeitgeber nicht in die Weiterbildung seiner Angestellten investieren.

"Mehr "learning on the job" als viele Fortbildungen, aktuell noch okay für mich, könnte aber etwas ausgebaut werden in Zukunft."

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Das Wissen um den aktuellen Kenntnisstand

Bevor neue Kompetenzen erworben werden, wird meistens zuerst der aktuelle Stand der eigenen Kenntnisse analysiert. Die Antworten auf die Frage, wo die aktuellsten Daten über die eigenen Fähigkeiten abgespeichert sind, macht jedoch nachdenklich. Gerade mal 28 % der Befragten in Deutschland sehen die Daten ausschließlich in ihrem Lebenslauf auf dem neuesten Stand. 13 % vermuten dies bei ihren Online-Profilen und 32 % sind sich sicher, dass diese Informationen bei ihrem Arbeitgeber hinterlegt sind. Rund ein Viertel (26 %) glaubt dagegen nicht, dass überhaupt irgendwo aktuelle Daten zu ihren Kompetenzen vorhanden sind.

Dabei spielt das Wissen über die eigenen Fähigkeiten für die weitere berufliche Entwicklung eine wichtige Rolle. Es verdeutlicht nicht nur, wo Qualifikationslücken und damit Weiterbildungsbedarf besteht, sondern hilft auch in Personalgesprächen, den aktuellen Kenntnisstand darzulegen – mit der Aussicht, die Karriereleiter emporzusteigen.

Auch Unternehmen profitieren von einem vollständigen Bild über die vorhandenen Kompetenzen ihrer Angestellten, denn damit können Energien und Investitionen zielgerichtet eingesetzt werden. Auf diese Weise können sich Unternehmen ganz auf die Zukunft konzentrieren – auf die Entwicklung der Mitarbeitenden und damit auch auf den Unternehmenserfolg.

Degreed State of Skills Report 2021
Wissen um den aktuellen Kenntnisstand nach Ländern / © Grafik: Degreed, State of Skills Report 2021

Diese Skills werden 2021 gebraucht

Welche Kompetenzen werden 2021 entscheidend sein? Das hängt von Arbeitnehmenden und Unternehmen ab, in welcher Branche wir uns befinden und von der jeweiligen Jobposition. Einige Trends stechen jedoch hervor. So ist das Interesse an technologischen Kompetenzen unter den Befragten besonders groß. Aber auch soziale und kognitive Fähigkeiten werden nachgefragt.

In Deutschland sehen die Befragten vor allem in den Bereichen Führungskompetenz, fortgeschrittene Kommunikations- und Verhandlungskompetenz sowie weiterführende Computer- und Programmierkenntnisse einen Bedarf. Ein internationaler Vergleich zeigt, in welchen Ländern, Branchen und Berufspositionen die Nachfrage nach Weiterbildung am stärksten ist:

  • Global berichten Arbeitskräfte aus Indien, Frankreich und Brasilien am häufigsten über den Wunsch nach beruflicher Weiterqualifizierung.
  • Branchenbezogen sind IT, Finanz- und Ingenieurwesen die Bereiche, die sich hinsichtlich ihrer aktuellen Fähigkeiten am stärksten gefährdet sehen.
  • Bei Berufspositionen geben vor allem Arbeitskräfte aus IT, HR und Marketing einen Bedarf an Weiterqualifizierung an.
Degreed State of Skills Report 2021
Gefragte Fähigkeiten im Jahr 2021 (länderübergreifend) / © Grafik: Degreed, State of Skills Report 2021

"Die Fortbildungen die man durchläuft wenn man dort anfängt sind zwar an sich nicht schlecht, jedoch arbeitet man im Zweifel fast ein ganzes Jahr ohne die zu seinem Klienten passende Weiterbildung absolviert zu haben."

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Neue Skills unabhängig & unkompliziert erwerben

68 % der in Deutschland befragten Beschäftigten möchten sich weiterbilden, um ihre berufliche Karriere voranzutreiben. Allerdings sind nur 63 % zuversichtlich, dass ihr Arbeitgeber sie dabei unterstützen wird, die notwendigen Kenntnisse zu erwerben, um zum einen die eigene Produktivität zu erhalten und zum anderen in ihrer Karriere innerhalb der nächsten 12 Monaten voranzukommen.

Warum sich so viele Beschäftigte nicht auf eine interne Weiterbildung verlassen, haben die vergangenen Monate gezeigt. Diese waren vor allem für die deutschen Unternehmen schwierig, die im Bereich der Mitarbeiterschulung und Personalentwicklung bisher vor allem auf Präsenz-Angebote setzten. Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen nicht nur mit dem Thema Home-Office konfrontiert, sondern auch mit der Frage, wie die Qualifikationen von Mitarbeitenden erweitert werden können, wenn diese nicht vor Ort in der Firma sind. Schnell wurde klar, dass eine simple Videokonferenz oftmals nicht ausreicht.

Aus diesem Grunde erfährt das Digital Learning gegenwärtig bei Privatpersonen und Unternehmen nahezu jeder Größe und der verschiedensten Branchen einen enormen Schub. Diese Entwicklungen zeigen, dass Online-Lernplattformen wie beispielsweise Degreed ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Zukunft sind.

"Weiterbildungen werden zwar gefördert (Bildungsurlaub, Arbeitszeit Anpassung und Geld), aber es ist nicht garantiert, dass man am Ende eine passende Stelle bekommt."

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Dan Tesnjak

Dan Tesnjak, Degreed

Dan Tesnjak ist VP EMEA & APAC bei Degreed. Er blickt auf mehr als 20 Jahre Führungserfahrung im internationalen Vertrieb, Marketing und Business Development zurück. Dazu kommt jahrelange Erfahrung als Berater und Coach zu Themen wie Global Leadership, Diversity und interkultureller Teamarbeit. Degreed ist eine Lernplattform, die alle Ressourcen bereitstellt, die Menschen zum Lernen nutzen – darunter Lernmanagementsysteme sowie Millionen von Kursen, Videos, Artikeln, Büchern und Podcasts. Die Kompetenzen jedes Einzelnen werden analysiert und die berufliche Entwicklung automatisch auf der Grundlage von Aufgaben im Beruf, Stärken und Zielen personalisiert.

11. Februar 2021