Should I stay or should I go? Das steckt hinter einer inneren Kündigung

Wir predigen euch immer wieder: Das Leben ist zu kurz, um jeden Tag unzählige Stunden mit einem Job zu verbringen, der euch unglücklich macht. Einfach die Sachen packen und gehen? Genau das ist manchmal gar nicht so leicht. Denn nicht immer ist uns wirklich klar, dass wir kündigen wollen. Was hinter dem Begriff „Innere Kündigung“ steckt und wie du dich im Fall des Falls verhalten kannst, erfährst du hier.

Dein Herz hat schon die Koffer gepackt.

Eine innere Kündigung entsteht nicht von heute auf morgen, sondern beschreibt einen langsamen und verstecken Prozess – fast immer so unsichtbar, dass der Betroffene selbst nicht merkt, dass sein Herz längst die Koffer gepackt hat. Erst nach Wochen oder Monaten wird ihm bewusst, was da eigentlich mit ihm passiert. Manchmal kann eine innere Kündigung aber auch bis zur Rente andauern, weil die Angst vor Veränderungen oder dem Verlust eines sicheren Jobs und Einkommens unseren inneren Drang nach einem radikalen Schlussstrich im Unternehmen unterdrückt. [1,2]

„Haus der inneren Kündigung.“

kununu Mitarbeiterbewertung bei ALLERGIKA Pharma GmbH

Wie ein Splitter, der sich entzündet.

Problematisch ist nicht unbedingt die Tatsache, dass du deinen Arbeitgeber eigentlich längst verlassen willst – sondern das, was diese unbewusste Entscheidung mit dir macht. Sie ist wie ein kleiner Splitter, der sich fast unbemerkt in deinen Fuß gebohrt hat. Im ersten Moment hat es vielleicht kurz geziept, aber du hast ihn ignoriert. Und jetzt, bei jedem Schritt scheuert er gegen deine Haut, wird unangenehm und entzündet sich immer mehr.

Bei der inneren Kündigung können sich durchaus körperliche Symptome wie Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen zeigen. Hinzu kommt die psychische Belastung – deine Gefühle wollen dir klarmachen: Hier stimmt etwas nicht. Du verlierst deine Motivation. Alles ist in einen grauen Schleier aus Gleichgültigkeit gepackt. Zukunftspläne oder große Visionen? Hast du irgendwie vergessen. [1,2]

„Die innere Kündigung ist dein ständiger Begleiter.“

kununu Mitarbeiterbewertung bei Sparkasse Gera-Greiz

Das Ursache-Wirkungs-Phänomen.

Leider verhält es sich bei einer inneren Kündigung nicht immer so, dass es eine klare Ursache und eine darauf folgende Wirkung gibt. Vielmehr lösen verschiedene kleine Ereignisse eine stetig pochende Unzufriedenheit aus, die die Betroffenen mehr und mehr in einen Teufelskreis ziehen, in dem sie sich immer tiefer verheddern. Fehlende Zukunftsperspektiven im Unternehmen, oder ein zu geringes Gehalt können zum Beispiel zu Konflikten im Team und zu einem schlechten Arbeitsklima führen. [1,2]

Das wiederum kann sich auf die Leistungen auswirken, weswegen Vorgesetzte beispielsweise keine Gehaltserhöhung oder Beförderung gerechtfertigt sehen. Auch ein Widerspruch zwischen den Unternehmenswerten und zu der eigenen Moral, Mobbing, Diskriminierung oder Bore-Out können die Angst vor dem Arbeitsplatz bestärken und in Depressionen und Energielosigkeit münden. Schätzungen zufolge entstehen in der deutschen Wirtschaft durch innere Kündigungen Kosten in Höhe von rund 100 Milliarden Euro jährlich. [1,3]

Und noch eine Kettenreaktion.

Da sich die innere Kündigung wortwörtlich ganz tief im Inneren der Betroffenen abspielt, ist sie für Außenstehende kaum zu erkennen. Entscheidet sich aber ein Mitarbeiter endlich dazu, seine Kündigung auch auszusprechen, löst er damit häufig eine regelrechte Kündigungswelle aus: Fast immer ist er nämlich mit seiner inneren Unzufriedenheit nicht allein und gibt vielen weiteren Mitarbeitern den letzten Schubs, den sie selber für eine Kündigung gebraucht haben. [4]

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen Arbeitnehmer bei ihrem Arbeitgeber bleiben, obwohl sie genau wissen, dass der Job sie unglücklich macht.  Wenn auch du dazu gehörst, dann haben wir einige Tipps für dich parat, wie du in deinem Berufsleben blitzschnell wieder ein kleines Stückchen glücklicher wirst. Und falls du bereit bist, deine Job-Reißleine zu ziehen, zeigen wir dir, wie du richtig kündigst. Wie immer du dich entscheidest, nur du selbst kannst dich aus dem Teufelsrad der Unzufriedenheit herausziehen!

Quellen:
[1]arbeits-abc.de
[2]coaching-report.de
[3]aok-business.de
[4]jobware.de

11. September 2019