Raus aus der Arbeitslosigkeit - Nutze deine Chance!

Du bist seit geraumer Zeit arbeitslos. Politiker aus aller Herren Länder berichten aber schon seit Jahren davon, dass die Arbeitslosenzahlen deutlich gesunken sind. Über Einzelschicksale können (oder wollen) sie nur in Ausnahmefällen sprechen. Die Betroffenen haben deshalb wenig Orientierungsmöglichkeiten und wenden sich hilfesuchend eher an Familie und Freunde als an die Öffentlichkeit. Die Leute meinen es - jedenfalls meistens - nur gut, ihre Tipps gegen die Arbeitslosigkeit sind manchmal aber zum Haare raufen. Wir versprechen dir, dass unsere Tipps dir wirklich weiterhelfen können.

Hol dir Unterstützung

Arbeitslosigkeit zieht sich quer durch alle soziale Schichten: Sie macht weder vor Menschen ohne Schulabschluss Halt, noch vor Akademikern. Du bist nicht allein. Wichtig dazu ist, dass du deine Arbeitslosigkeit so früh wie möglich bei deinem zuständigen Amt meldest. Erst dann hast du den Anspruch auf spezielle Fortbildungen oder finanzielle Unterstützung. Beispielsweise gibt es in Deutschland Spätstarterprogramme, bei der du auch mit einem Alter über 25 Jahren noch eine Berufsausbildung machen kannst. Außerdem gibt es Angebote zur Schuldnerberatung und psychologische Dienste. Was dir genau zusteht und wo dir geholfen werden kann, erfährst du allerdings nur in Gesprächen mit deinem Berater im österreichischen Arbeitsmarktservice, der deutschen Bundesagentur für Arbeit oder dem schweizerischen RAV. Wenn du glaubst, dass dein zugeteilter Berater dich nicht ausreichend unterstützen kann, solltest du um einen Wechsel bitten. Im Normalfall ist das kein großes Problem. Die Angebote allgemein nicht zu nutzen, wäre jedoch schade und vermutlich zu deinem Nachteil.

Nicht verunsichern lassen

Mittlerweile häufen sich die Absagen auf deine Bewerbungen. Die Antworten: Überqualifiziert, unterqualifiziert, besserer Kandidat gefunden, Stelle nicht mehr frei. Das alleine wäre ja noch gar nicht so schlimm, du möchtest es weiter probieren. Richtig weh tun jedoch die Kommentare deiner Freunde und Familie. Zu Beginn haben sie dich noch unterstützt und Verständnis gezeigt, jetzt kommt nur noch: „Wenn du wirklich wollen würdest, dann klappt es auch!“ oder „Du liegst dem Staat auf der Tasche, sei doch nicht so faul!“ Es ist verständlicherweise nicht leicht, sich gegen solche Aussagen zu wehren. Musst du auch nicht. Ignoriere sie einfach, die Stimmen werden irgendwann verstummen. Spätestens dann, wenn du ihnen zeigst, was du kannst. Bitte die Lästermäuler doch zum Beispiel um ein Praktikum in ihrer Firma.

Konstruktiv geäußerte Kritik solltest du aber immer annehmen und gegebenenfalls umsetzen.

Du bist gut

Denk immer daran: Deine Arbeitslosigkeit ist nichts, wofür du dich schämen müsstest. Nicht nach einem Monat und auch nicht nach fünf Jahren. Wer verbietet dir, über deine Probleme zu sprechen? Sei mutig und erzähle in Gesprächen von deiner Arbeitslosigkeit. Mach dir selbst jeden Tag bewusst, dass du deine Sache gut machst. Belohne dich für die kleinen Dinge im Leben. Du solltest dich deshalb auch nur dort bewerben, wo du dir auch vorstellen kannst zu arbeiten. Es macht keinen Sinn, wenn du in einem Job eingestellt wirst, den du nicht (auf Dauer) machen möchtest. Klar kannst du quasi in jede Tätigkeit hineinwachsen, manchmal will man das aber überhaupt nicht. Verkaufe dich nicht unter Wert. Kompromisse schaden aber nie. Für manche spannende Jobs lohnt es sich zum Beispiel, dass du fünf Minuten länger als vorher in die Arbeit fahren musst. Oder ein etwas geringeres Gehalt hinnimmst.

Blick über deinen Tellerrand

In den Jahren vor der Kündigung hast du immer gearbeitet. Es ist nun an der Zeit, diese Zeit zu rekapitulieren und dich weiterzuentwickeln. Was hättest du besser machen können? Wo liegen deine Stärken und Schwächen? Wie muss dein idealer Arbeitgeber sein? Und: Wohin soll dich dein Weg in Zukunft führen? Du hast jetzt die Möglichkeit, um alles anders zu machen. Schon immer hast du gerne geschrieben, gemalt oder doch gebacken? Wieso nicht die Leidenschaft zum Beruf machen? Vielleicht ist sogar der Schritt in die Selbstständigkeit für dich der richtige? Oder du siehst dich in deinem alten Beruf wieder, nur eben bei einem anderen Unternehmen. Bei der realistischen Selbsteinschätzung kann dir Feedback von dir nahestehenden Menschen sehr helfen. Es ist wichtig, dass du deine eigenen Ziele definierst. Ziellos durch das Leben zu laufen, hat nämlich noch nie jemanden weitergebracht. Außer natürlich, wenn du dabei zufällig über deinen Traumjob stolperst. Aber würdest du ihn auch erkennen?

Nutze deine Chancen

Es klingt vielleicht zunächst blöd, aber als Arbeitsloser hast du mehr Zeit als ein Erwerbstätiger übrig. Genieße diese Freizeit ruhig. Du kannst diese Zeit aber auch nutzen und dich ehrenamtlich engagieren. Fast jede Stadt hat heutzutage schon eine Ehrenamtsbörse und die verschiedenen Organisationen freuen sich sicher sehr über deine Hilfe. Das Beste daran? Du wirst wieder gebraucht und erfährst Dankbarkeit für deine Hilfe. In deinem Tag findet sich wieder die notwendige Struktur wieder. Dein Engagement bildet dich daneben auch beruflich weiter. Kompetenzen, die du vorher nicht hattest, gehören nun zu deinem Repertoire und können die Arbeitgeber von dir überzeugen. Trau dich auch und sprich für dich attraktive Unternehmen selbst an. Nicht jede Stelle ist online ausgeschrieben und wer weiß, möglicherweise ist der Chef gerade unbewusst auf der Suche nach jemandem wie dir.

Setz dich nicht unter Druck

Du bist wegen deiner Arbeitslosigkeit kein schlechterer Mensch. Setz dich nicht unter Druck, wenn es nach vielen Bewerbungen immer noch nicht mit dem Job geklappt hat. Obwohl es abgedroschen klingt - aufgeben solltest du nie. Natürlich solltest du etwas an deiner Situation ändern, aber nur dir selbst zuliebe. Trotzdem solltest du jeden Tag sagen können, dass du es auch heute wieder probiert hast. Das pusht dein Selbstvertrauen.

Auf unserem Blog findest du übrigens jeden Tag neue Themen rund um Bewerbung, Karriere & Arbeitswelt.

16. Juli 2018