Zufriedenheits-Atlas 2023: Stimmung unter Deutschlands Arbeitnehmenden verschlechtert sich
- Bundesweiter Rückgang der Arbeitnehmenden-Zufriedenheit um durchschnittlich einen Prozentpunkt
- Die zufriedensten Arbeitnehmenden leben in Bayern und Baden-Württemberg
- Berlin und Hamburg sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die größten Zufriedenheits-Verlierer
Hamburg, 25. Oktober 2023 – Inflation, Fachkräftemangel und Rezession – die Stimmung der Arbeitnehmenden in Deutschland hat sich verschlechtert. Im Durchschnitt sank die Anzahl der Arbeitnehmenden, die angaben, zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Arbeitgeber zu sein in den vergangenen zwölf Monaten von 54,3 Prozent auf 53,3 Prozent. Das zeigt der kununu Zufriedenheits-Atlas 2023, für den die Arbeitgeber-Bewertungsplattform bundesweit über 286.000 Bewertungen ausgewertet hat. Demnach leben die zufriedensten Mitarbeitenden in Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg. Hamburg folgt auf Platz drei, trotz einem Rückgang der Zufriedenheit um 2,3 Prozent-punkte. Am stärksten verschlechterte sich die Stimmung von Berlins Arbeitnehmenden: Sie fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -3,4 Prozentpunkte. In Schleswig-Holstein (+0,2 Prozentpunkte) und Mecklenburg-Vorpommern (+0,8 Prozentpunkte) stieg die Zufriedenheit hingegen leicht an.
Bayern und Baden-Württemberg erklimmen die Spitze, Vorjahreschampion Berlin fällt zurück
Die nach Nordrhein-Westfalen einwohnerstärksten Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg verzeichnen zwar wie der Bundesschnitt einen allgemeinen Rückgang der Zufriedenheit. Dennoch konnten sie sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einer Zufriedenheit von 56,9 Prozent respektive 56,2 Prozent an die Spitze des Zufriedenheitsrankings setzen. Auf dem dritten Platz liegt Hamburg mit einer Zufriedenheit von 56,2 Prozent. Das Bundesland mit den vormalig zufriedensten Mitarbeitenden, Berlin, verlor hingegen und belegt mit einer Zufriedenheit von 55,9 Prozent den vierten Platz.
Geringste Zufriedenheit in Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt
Mit Zufriedenheitswerten von unter 50 Prozent bilden die drei Bundesländer Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt die Schlusslichter. Brandenburg bleibt unverändert auf Platz 14 und muss einen Zufriedenheits-Verlust von -0,8 Prozentpunkten auf 49,8 Prozent verkraften, Thüringen bleibt mit Einbußen um -1,5 Prozentpunkte mit insgesamt 48,9 Prozent auf Platz 15. Sachsen-Anhalt verzeichnet Zufriedenheitsverluste von -1,8 Prozentpunkten und kommt damit im bundesweiten Vergleich auf den schlechtesten Zufriedenheitswert von 48,8 Prozent. Das Bundesland verlor insgesamt drei Plätze und rutscht von Platz 13 auf den letzten Platz.
Zufriedenste Mitarbeitende in der Branche Personalwesen- & Beschaffung
Im Branchenvergleich arbeiten die zufriedensten Mitarbeitenden in Unternehmen aus dem Bereich Personalwesen- und beschaffung. Der Zufriedenheits-Index zeigt hier 75,7 Prozent. Auf Platz zwei folgen Mitarbeitende aus Unternehmen in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung (73,9 Prozent). Dahinter folgt die IT-Branche mit einem Zufriedenheits-Index von 70,7 Prozent. Eher unzufrieden sind Arbeitnehmende in Deutschland in den Branchen Nahrungsmittel/Landwirtschaft (45,1 Prozent), Chemie (45,1 Prozent) und öffentliche Verwaltung (44,7 Prozent). Den letzten Platz belegt trotz eines deutlichen Zufriedenheitsplus von 3,6 Prozentpunkten die Branche Druck/Verpackung mit 44,5 Prozent. Überdurchschnittliche Zugewinne konnten auch die Branchen Tourismus (+3,5 Prozentpunkte), Hotellerie (+3,1 Prozentpunkte) und Banken (+2,9 Prozentpunkte) verzeichnen.
Zufriedenheit in den Branchen Kunst/Kultur und Immobilien-Branche geht zurück
Mit einem Minus von 3,3 Prozentpunkten sank die Zufriedenheit in der Branche Kunst und Kultur im Vergleich zum Vorjahreszeitraum am stärksten, auch Angestellte in der Immobilien-Branche (-2,9 Prozentpunkte) und in der Gastronomie (-2,7 Prozentpunkte) werden unzufriedener. Während die Gastronomie und die Kunst/Kultur-Branche mit einer Zufriedenheit von weniger als 50 Prozent im unteren Drittel der Branchen angesiedelt sind, befindet sich die Immobilien-Branche mit einer Zufriedenheit von 55,9 Prozent weiterhin im Mittelfeld.
Wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflussen die Arbeitszufriedenheit
“Die Zahlen des kununu Zufriedenheits-Atlas 2023 unterstreichen die herausfordernde Phase, in der sich die Wirtschaft und der deutsche Arbeitsmarkt befinden. Grundsätzlich spiegeln die Zufriedenheitswerte die Wirtschaftskraft der jeweiligen Bundesländer recht akkurat wider ”, kommentiert Nina Zimmermann, CEO von kununu, die Ergebnisse. “Auf individueller Ebene bieten Krisenzeiten Arbeitgebern auch Chancen. Ich rate Arbeitgebern: Seien sie gerade jetzt mutig und fortschrittlich und priorisieren Sie Ihre Unternehmenskultur. So gewinnen Sie das Vertrauen ihrer Belegschaft und können die interne Zufriedenheit steigern”, so Zimmermann weiter.
Über den kununu Zufriedenheits-Atlas
Für die vorliegende Auswertung wurden mehr als 286.000 Arbeitgeberbewertungen auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu ausgewertet. Der Betrachtungszeiträume sind 2021/2022 (vom 01.09.2021 bis zum 31.08.2022) und 2022/2023 (vom 01.09.2022 bis zum 31.08.2023). Eingeflossen sind Bewertungen, die von aktuellen oder ehemaligen Arbeitnehmenden verfasst wurden, Bewertungen von Bewerbenden und Azubis wurden von der Auswertung ausgeschlossen. Beobachtungsgegenstand ist der „kununu Score”, welcher sich aus allen bei kununu abgefragten Bewertungsdimensionen speist (z.B. Arbeitsatmosphäre, Vorgesetztenverhalten, Work-Life-Balance, Gleichberechtigung, Gehalt/Sozialleistungen).