Powernap: Eine Frage der (Unternehmens-)Kultur?

Powernap, Siesta oder Inemuri – call it what you want. Der Mittagsschlaf ist in vielen Kulturen Gang und Gebe. Und auch die Wissenschaft sagt laut und deutlich „Ja“ zum Nickerchen zwischendurch. Warum also ist der Powernap hierzulande so verpönt? Eine Frage der Unternehmenskultur.

Power to the nappers

Der Powernap ist die Wohl einfachste Art der Leistungssteigerung am Arbeitsplatz. Schon 15 Minuten tägliches „nappen“ erhöhen die Leistungsfähigkeit um 35%. Vor allem in Südländern wie Spanien, Portugal und Italien ist die Siesta ein Muss. Laut Umfrage empfinden genau die Menschen in diesen Ländern tagsüber am wenigsten Müdigkeit. Während in Deutschland knapp ein Viertel der Bevölkerung über Müdigkeit klagt, sind es in Portugal und Italien lediglich 7 Prozent, in Spanien gar nur 3,5 Prozent. In Asien gehört der sogenannte Inemuri, also ein kurzes Nickerchen in der Öffentlichkeit, sogar zum guten Ton. Dadurch zeigt der Arbeitnehmer, dass er harte Arbeit leistet – und das gerne auch mal während eines Meetings.

Obwohl es keine ersichtlichen Gründe gegen einen Powernap gibt, ist gilt das belebende Nickerchen zwischendurch in den meisten Unternehmen als verpönt. Wer schläft ist faul und leistet nichts. Trotz der kulturellen Barriere, haben Arbeitgeber wie die Lufthansa oder BASF eigens Räumlichkeiten für den Powernap zwischendurch geschaffen. Die Lufthansa führte sogar eine eigene Napping-Policy ein. Auch Giganten wie Google und IBM haben Ihre Büros napfreundlich gestaltet. Wer hier schläft, muss garantiert nicht mit schrägen Blicken rechnen. Der Powernap also wohl eher eine Frage der Unternehmenskultur?

Richtige Powernappen: Auf die Länge kommt es an

Biologisch gesehen, ist der Powernap ein Kurzschlaf außerhalb der nächtlichen Hauptschlafphase. Trotz der positiven Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit, kann der Powernap den Nachtschlaf nicht ersetzten, sondern stellt eine gesunde Ergänzung dar. Am besten genappt wird in der Mittagszeit zwischen 13 und 14 Uhr. Zu dieser Tageszeit ist unser Kreislauf am labilsten – und das unabhängig davon, wie reichhaltig dass Mittagessen war. Damit der Körper nicht in die Phase des Tiefschlafes übergeht, kommt es auf die richtige Länge an. Wer es mit dem Powernap übertreibt, kann bis zu einer Stunde nach dem Erwachen noch Schlaftrunkenheit verspüren. Für den optimalen Powernap werden daher 15-20 Minuten empfohlen. Wer trotzdem leicht diesig im Kopf ist, sollte den Wecker noch etwas früher stellen.

Tipp: Vor dem Powernap einen Kaffee trinken. Da Coffein erst nach 20 Minuten wirkt, bist du nach der kurzen Pause sofort voll da.

So verbessert der Powernap deinen Arbeitsalltag:

  • Positive Wirkung auf das Kurzzeitgedächtnis
  • Steigert die Leistung um 35%
  • Verringert den Heißhunger: Müde Menschen haben größeren Appetit auf Fettiges und Süßes
  • Reduziert das Risiko von Herzkrankheiten
  • Ein Powernap steigert die Konzentration des Hormons Serotonin – das hebt die Stimmung

Quelle: statista.com

11. Juli 2016