Bürohund Vorteile & Nachteile - Darf mein Arbeitgeber ihn mir verbieten?

Im Jahr 2022 lebten in Deutschland rund 10.6 Millionen Hunde - kein Wunder, denn unsere treuen Fellnasen senken nachweislich unser Stresslevel, verringern Konfliktpotenzial und sorgen mit ihrer Anwesenheit für mehr Entspannung. Und wie sieht es aus mit Hunden am Arbeitsplatz? Ganze 47 Prozent der Arbeitnehmer:innen in Deutschland, die in einem Büro tätig sind, haben einen eigenen Hund. Aber: nur jede:r zweite Arbeitnehmer:in kann seinen Vierbeiner auch tatsächlich mit zur Arbeit nehmen. Wir haben für dich Vor- und Nachteile von Hunden im Büro sowie aktuelle gesetzliche Regelungen im Überblick.

Warum Hunde im Büro nachweislich für Glücksgefühle sorgen

Bürohunde zaubern vielen Mitarbeitenden ein Lächeln auf die Lippen und noch dazu sorgen sie für niedrigere Stresslevel, mehr Kreativität und ein geringeres Risiko, an einem Burnout zu erkranken. Aber ist das nicht alles etwas übertrieben?

Aktuelle Studien konnten nachweisen, dass während der Interaktion zwischen Mensch und Hund Oxytocin ausgeschüttet wird. Der zugegeben sehr wissenschaftliche Begriff ist auch unter dem Namen "Liebeshormon" oder "Kuschelhormon" bekannt und kommt mit einer Menge positiven Effekten, schließlich steuert das Hormon unser Wohlbefinden. Studien konnten herausfinden, dass durch den Blickkontakt zwischen Mensch und Hund die Oxytocin-Konzentration bei uns Menschen erhöht wird, mit vielen positiven Folgen.

Denn tatsächlich: Durch die Ausschüttung des Hormons Oxytocin wird nachweislich das persönliche Wohlbefinden erhöht, Stress gesenkt und die Bereitschaft für soziale Interaktion erhöht sich. Aber auch gesundheitsfördernde Aspekte wie die Senkung des Blutdrucks, eine verbesserte Verdauung und eine beruhigende Wirkung sind auf das Hormon zurückzuführen.

Rechtliches: Darf mein Arbeitgeber Hunde im Büro verbieten?

Zwar wird der Anblick von Hunden im Büro immer häufiger, dennoch stellt sich die Frage: Wann darf ich meinen Hund mit an den Arbeitsplatz nehmen? Und darf mein Arbeitgeber mir verbieten, meinen Hund mit in das Büro zu nehmen?

In Deutschland gibt es aktuell für Arbeitnehmer:innen keinen gesetzlichen Anspruch darauf, den eigenen Hund mit zum Arbeitsplatz bringen zu können. Das heißt, das dir dein Arbeitgeber tatsächlich verbieten kann, deinen Hund mit zur Arbeit zu bringen. Grundsätzlich obliegt die Entscheidung, ob Hunde im Büro erlaubt sind oder nicht, also dem Arbeitgeber selbst. Das bedeutet auch, dass du dich bevor du deinen Hund mit zu deinem Arbeitsplatz bringst, erkundigen solltest, welche Regelungen es dazu in deinem Unternehmen gibt. Aus Sicht des Arbeitsrechtes ist es unbedingt notwendig, dass du die Zustimmung deines Arbeitgeber für die Mitnahme deines Vierbeiners eingeholt hast. Mittlerweile gibt es bereits in vielen Unternehmen eigene Richtlinien für die Mitnahme von Hunden in das Büro, an denen du dich orientieren kannst.

Tipp: Möglicherweise eignet es sich, einen Probearbeitstag mit deinem Vierbeiner im Unternehmen zu absolvieren, an dem dein Arbeitgeber und deine Kolleg:innen deine flauschige Begleitung kennenlernen können. So bekommen du und dein Hund, aber auch dein Arbeitgeber, ein erstes Gefühl für den gemeinsamen Büroalltag.

"Außerdem: Ein Hund im Büro? No Problemo!"

Eine 4.8

Hunde im Büro: Das sind die Vorteile

Unsere Fellnasen senken nachweislich die Stresslevel und sorgen für mehr Entspannung in unserem Alltag. Das wirkt sich auch positiv auf den Arbeitsalltag im Büro aus und führt beispielsweise zu einer stärkeren Mitarbeiter:innen-Bindung, aber auch zu mehr Engagement und Motivation. Bürohunde können so einen echten positiven Mehrwert für das Arbeitsklima im Büro schaffen.

Bessere Kommunikation & mehr Kreativität

Ein Bürohund kann nicht nur dazu beitragen, die Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen zu verbessern, auch die Motivation und das Engagement der Beschäftigten kann durch einen Hund im Büro eine wahre Steigerung erfahren und so zusätzlich die Gefahr für erhöhte Stresslevel gesenkt werden. Das steigert nicht nur die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen, sondert sorgt auch für mehr Kreativität und Flexibilität.

Verbessertes Betriebsklima

Die Anwesenheit von Hunden im Büro kann beruhigend wirken und für die Mitarbeiter:innen eine Pause von der gewohnten Perspektive darstellen. Dieser Perspektivenwechsel verbessert unter anderem die Kreativität und kann auch die Arbeitsatmosphäre positiv verändern. Die gemeinsame Interaktion mit dem vierbeinigen Teammitglied kann zudem das Team-Building fördern und die Zusammenarbeit verbessern.

Starke Arbeitgebermarke

Wenn der Arbeitgeber Hunde im Büro erlaubt, bringt das laut dem Bundesverband Bürohund e.V. auch einige Vorteile für das Unternehmen mit sich. So wird die Sympathie eines Unternehmens bei den Beschäftigten, aber auch am Arbeitsmarkt, gesteigert, wenn Bürohunde zugelassen sind. Somit wird die eigene Arbeitgebermarke zusätzlich gestärkt.

Höhere Loyalität & stärkere Mitarbeiter:innen-Bindung

Auch im Recruiting-Prozess spielt es eine große Rolle, ob die Mitnahme von Hunden an den Arbeitsplatz zulässig ist. Einerseits steigt die Loyalität der Mitarbeitenden und das Betriebsklima verbessert sich, zusätzlich erhalten auch die Stellenausschreibungen mit dem Hinweis auf Bürohunde, mehr Aufmerksamkeit. Ein besonders wichtiger Aspekt: Auch die Mitarbeiter:innen-Bindung wird gestärkt.

Icon Glühbirne

Laut einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands Bürohund e.V. sind 34 Prozent der Arbeitnehmer:innen  dazu bereit, ihren Job zu wechseln, wenn sie dadurch ihren Vierbeiner mit in das Büro nehmen dürfen.

Nachteile: Was tun wenn der Hund im Büro nervt?

Ständige Ablenkung, eine Tierhaar-Allergie oder der skeptische Blick auf die Hygiene: Nicht jeder ist ein Fan davon, dass immer mehr Hunde mit in die Büros gebracht werden. Um der Arbeitsatmosphäre im Unternehmen nicht zu Schaden, ist es deshalb besonders wichtig, sich als Hundehalter:in auch über mögliche Nachteile von Bürohunden bewusst zu sein.

Sorgen im Team frühzeitig abklären

Nicht alle Mitarbeiter:innen empfinden einen Hund im Büro als Mehrwert. Deshalb solltest du dich unbedingt vorab mit deinen Kolleg:innen austauschen. So kannst du herausfinden, ob es möglicherweise eine Allergie gegen Tierhaare im Team gibt oder ob es Kolleg:innen gibt, welche Angst vor Hunden haben. Wenn du mögliche Sorgen frühzeitig besprichst, kannst du Lösungen finden und trägst so zu einem besseren Arbeitsklima bei, indem du Rücksicht auf die Bedenken deiner Kolleg:innen nimmst.

Auf die Hygiene achten

Ein häufige Sorge ist der hygienische Aspekt von Hunden im Büro. Die Vierbeiner könnten mehr Schmutz und Dreck verursachen, was unter anderem zu höheren Reinigungskosten für das Unternehmen führt. Wenn du deinen Vierbeiner mit in das Büro bringst, liegt es als Hundebesitzer:in in deiner Verantwortung, dass dein Hund keinen zusätzlich Dreck verursacht. Möglicherweise kannst du deiner Fellnase eine eigene Decke mitbringen und so die Büroräumlichkeiten schützen. Um mögliche Missgeschicke im Büro zu verhindern, solltest du unbedingt auch im Büroalltag für genug Auslauf und Pausen für deine Fellnase sorgen.

Verhalten des Hundes

Grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass sich ein Bürohund benehmen kann. Er sollte auf dich als Besitzer:in hören und freundlich im Umgang mit Menschen und anderen Hunden sein. Auch wenn der Hund im Büro für viel Aufregung sorgt, im Arbeitsalltag sollte weiterhin für alle ein ungestörtes Arbeiten im Büro möglich sein. Bellt er ständig, springt Kolleg:innen an oder unternimmt Spaziergänge auf eigene Faust, kann Unmut aufkommen.

Du fühlst dich in deinem Arbeitsalltag von dem Bürohund im Team gestört? Der beste Weg, um frühzeitig Differenzen und Unzufriedenheiten im Team zu verhindern, ist es den:die Hundebesitzer:in anzusprechen und offen darüber zu reden, was dich konkret stört. Eventuell hilft auch ein gemeinsames Gespräch mit deinem Arbeitgeber, um eine geeignete Lösung zu finden.

Was tun, wenn es nicht klappt?

Auch mit vielen Vorbereitungen und Absprachen kann es sein, dass der Traum vom eigenen Vierbeiner am Arbeitsplatz nicht so funktioniert, wie man es sich ursprünglich vorgestellt hatte. Wenn dein Hund im Büro einfach nicht zur Ruhe kommt oder sich andere Probleme auftun, solltest du zum Wohl deines Vierbeiners eine passende Lösung finden. Möglicherweise stellt das Homeoffice eine geeignete Lösung für euch dar. Andernfalls gibt es eine Vielzahl an Hundesittern, die eine professionelle Hundebetreuung anbieten.

Letztes Update: 26. Januar 2024