Umfrage: Mit diesen Folgen rechnen Arbeitnehmer nach Corona

Die Ausbreitung des Coronavirus hat unsere Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Doch was bleibt vom Homeoffice nach dem Abflachen der Fallzahlen und welche langfristigen Veränderungen erwarten die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen als Folgen der Krise? Antworten auf diese und weitere Fragen, liefern die Ergebnisse unserer Umfrage.

Knapp drei Viertel wollen bei ihrem Arbeitgeber bleiben

Die meisten Arbeitgeber haben den durch das Coronavirus ausgelösten Stresstest für die Arbeitgeberreputation gut überstanden. Das ergibt sich aus einer Analyse von mehr als 12.000 kununu Bewertungen, die Mitarbeitende im Mai und Juni dieses Jahres abgegeben haben (Stand der Daten: 16.06.2020). Demnach haben die Erfahrungen mit der Krise 72,5 Prozent der Arbeitnehmer fest an ihren Arbeitgeber gebunden. Bei 27,5 Prozent der Mitarbeiter hat Corona allerdings einen Wechselwunsch ausgelöst.


Bereits im März 2020 wurden im Rahmen des kununu Corona Employer Transparency Tickers Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu ihren Erfahrungen in der Corona-Krise befragt. Dabei hat sich bereits ein positives Bild gezeigt: Knapp drei Viertel (73%) der Mitarbeitenden in Deutschland, Österreich und der Schweiz gaben demnach an, mit dem Umgang ihrer Arbeitgeber zufrieden zu sein. Seit Anfang Mai konzentriert sich der Ticker nun mit neuen Fragen auf die Folgen der Pandemie für die Arbeitswelt. Das Corona-Management wird demnach nicht nur zum Stresstest für die Arbeitgeber-Reputation, viele Mitarbeitende rechnen auch mit weitreichenden Folgen für die konkreten Arbeitsbedingungen.

Großteil zumindest teilweise wieder am Arbeitsplatz

Den kununu Daten zufolge arbeitet mittlerweile weniger als jeder fünfte Arbeitnehmer (18,6%) ausschließlich von zuhause aus. Vier von zehn Mitarbeitenden (36,8%) teilen sich ihre Arbeitszeit zwischen Büro und Homeoffice auf. Während mehr als ein Drittel (34,4%) seit Beginn der Krise und auch aktuell unverändert ihrer Arbeit am normalen Arbeitsplatz nachgeht.

Zwar ist das Arbeiten von zuhause nicht in jedem Beruf möglich, dennoch hat unsere Umfrage auch gezeigt, dass in vielen Branchen noch ungenutztes Homeoffice-Potential schlummert. Zusätzliche Schutzvorkehrungen neben Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten werden indes nur teilweise eingeführt. So berichtet beispielsweise nur jeder zehnte Arbeitnehmer von der Bereitstellung von Mund-Nasen-Schutzmasken am Arbeitsplatz.


"Kein gutes Vorblild, wenn es im Umgang mit Masken und Sicherheitsabstand geht."

Eine 2.9

Mehr Flexibilität als Folge von Corona

Langfristige Veränderungen erwarten User vor allem in Hinblick auf Flexibilität rund um den Arbeitsplatz: Mit 39,1 Prozent ist flexibleres Arbeiten die am meisten genannte Folge unter den Befragten. Mehr als jeder Fünfte (20,3%) geht außerdem davon aus, dass sich der Zusammenhalt unter den Kollegen verbessern wird.

Jedoch werden nicht nur positive Auswirkungen auf den Arbeitsalltag durch die Krise erwartet: Bei den negativen Folgen werden „mehr persönlicher Stress“ (21,6%) und sogar „schlechterer Kollegenzusammenhalt“ (11,2%) am häufigsten genannt. Fast jeder Zehnte (9,2%) rechnet damit, dass Beförderungen in Zukunft seltener werden. Knapp ein Viertel geht nicht davon, dass durch die Pandemie langfristig Veränderungen in ihrem Arbeitsumfeld eintreten.