Ein Tag im Leben eines Architekten

Du stellst Dir das Architekten-Leben wie das eines Ted Mosbys vor? Frank zeigt Dir, wie der Hase wirklich läuft. Er ist selbstständiger Architekt in Wien und hat unter anderem an der neuen Park & Ride Garage Spittelau mitgewirkt. 

Ein Tag im Leben eines Architekten

Wann stehst Du an einem typischen Arbeitstag auf?

Aufstehen muss ich üblicherweise um 7:00 Uhr, damit ich es pünktlich ins Büro schaffe. Wenn eine Baubesprechung auf der Baustelle außerhalb von Wien ansteht, muss ich manchmal sogar um 4:30 Uhr aufstehen, um dann per Mietwagen rechtzeitig dort zu sein.

Wann kommst Du in der Früh in die Arbeit?

Meist gegen 8:00 Uhr, aber das kann auch mal variieren, abhängig von Außenterminen.

Was machst Du als Erstes, wenn Du in der Arbeit ankommst?

E-Mails checken natürlich. Dann steht das „Tagesgeschäft“ an, dies beinhaltet das abstimmen von Fragen die auf den Baustellen auftauchen sowie Freigaben von Plänen die wir erhalten.

Was sind Deine Hauptaufgaben bei der Arbeit?

Hängt davon ab ob wir uns in der Einreichphase, Planungsphase oder der Bauphase eines Projekts befinden.

In der Einreichphase wird kurz gesagt eine Einreichplanung ausgearbeitet und der Baubescheid vom Magistrat eingeholt. Damit hat man dann die Erlaubnis das Projekt zu bauen. Die Einreichplanung ist eine gröbere Planung die dann als Grundlage für die Ausführungsplanung dient.

In der Planungsphase werden nachdem der Entwurf steht und die Einreichung durch ist, die detaillierte Ausführungsarten der verschiedenen Gewerke abgestimmt mit dem Bauherrn besprochen sowie Angebote eingeholt. Ein möglichst ausgearbeiteter und detaillierter Satz „Polierpläne“ ist dann die Basis für die Bau-Ausführung.

In der Ausführungsphase werden alle nötigen Pläne, inkl. gelegentliche Updates der Polierpläne, die auf der Baustelle benötigt werden angefertigt und an die zuständigen Projektteilnehmer verteilt, ebenfalls müssen die Pläne, die uns von Fachplanern übermittelt werden, geprüft und freigegeben werden.

Welche Aufgaben machst Du am liebsten?

Das „Tüfteln“ an Ausführungs-Details, um eine möglichst saubere und klare Architektur am Ende zu ermöglichen. Das Entwickeln und Prüfen der alternativen Ausführungsarten, um in ständiger Absprache mit dem Bauherrn, eine möglichst einzigartige und kreative Lösung für die Aufgabe zu schaffen.

Welche Aufgaben sind bei Dir weniger beliebt?

Planfreigaben. Hier kommt viel Verantwortung auf einen zu. Es kann vieles übersehen werden. Aber der Zeitaufwand soll natürlich meist minimal gehalten werden.

Was stresst Dich während Deiner Arbeit am meisten?

Es tauchen im Verlauf einer Baustelle ständig neue Probleme auf, die möglichst schnelle Lösungen verlangen, aber der Bauzeitplan kennt hier kein Erbarmen, und läuft weiter.

Wann beendest Du normalerweise Deinen Arbeitstag?

Üblicherweise geht der Arbeitstag bis 19:00 Uhr, Spätschichten bis Mitternacht sind aber mindestens einmal im Monat möglich.

Warum besitzt Du eine Leidenschaft für Deinen Job?

Es klingt kitschig, aber wenn man nach dem ganzen Stress vor dem fertigen Bauwerk steht (und es natürlich gelungen ist), dann gibt es einem ein sehr gutes Gefühl.

Wie bist Du zu Deinem Job gekommen?

Das ist ganz normal über eine Initiativbewerbung gelaufen. Ich habe mich bei circa. 40 Büros beworben und bei 3 ein Bewerbungsgespräch gehabt. Ich konnte mir dann aussuchen bei welchem der 3 ich anfangen möchte.

Hast Du für Deinen Job eine bestimmte Ausbildung absolviert?

Architekturstudium, an der RWTH-Aachen.

Welche Aktivitäten unternimmst Du als Ausgleich zu Deinem Job?

Ich spiele, wenn möglich, einmal die Woche Billard und Tennis. In Stress-Phasen kann aber auch mal die Work-Life Balance leiden. Man muss sehr viel Spaß am Job haben, sonst kann der Stress einen übermannen.