Diese 9 Sätze kosten dich deine Beförderung

Du wartest schon seit Jahren auf deine Beförderung? Bisher hat dein Arbeitgeber aber auf deine subtilen Hinweise nicht reagiert? Dann fühlt es sich für dich vielleicht mittlerweile an, als wärst du für immer an deinem jetzigen Arbeitsplatz gefangen und könntest die große Karriereleiter nie erklimmen. Wir analysieren die scheinbar ausweglose Situation mit dir etwas genauer und zeigen dir die neun Sätze, die daran schuld sein könnten, dass du bei den Beförderungsrunden übergangen wirst.

1. „Verantwortung? Nee, habe ich nicht so Lust drauf.“

Verantwortung zu übernehmen ist quasi das A und O für eine Beförderung und eine Position mit - du hast es schon geahnt - mehr Verantwortung. Heißt das, dass du in einer höheren Jobrolle keine Fehler mehr machen kannst? Duh! Natürlich nicht. Du solltest aber in der Lage sein, diesen Fehler zu reflektieren und direkt Lösungsvorschläge dafür zu bilden und Learning daraus zu ziehen. Nicht immer macht Verantwortung zu übernehmen also großen Spaß. Dafür kannst du am Schluss aber auch gemeinsam mit deinem Team die Lorbeeren ernten. Wenn du die Vor- und Nachteile von Verantwortung abgewägt hast und zu dem Entschluss gekommen bist, dass du eben doch Bock darauf hast, dann mach das deinem Chef schleunigst klar.

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2. „Klar, ich übernehme das wieder einmal für dich.“

Na, kommt dir dieser Satz bekannt vor - egal ob ausgesprochen oder gedacht? Bei deinem Vorgesetzten kommt zwar dein Engagement an, gleichzeitig bist du aber in deinem Job als ewiger Ja-Sager bekannt. Du kannst dich nicht durchsetzen und hast nicht genug Selbstbewusstsein, um zusätzliche Aufgaben auch einmal abzulehnen. Wie soll das dann erst laufen, wenn du in einer Führungsposition die verschiedenen Arbeitsaufträge unter den Kollegen delegieren musst? Für deinen Chef ist das ein Horrorszenario, bei dem du Überstunden bis in die Puppen machst und deine Mitarbeiter über deine erbärmliche Führung klagen. Wie könntest du den Satz besser formulieren? Unser Vorschlag ist: „Ich übernehme die Aufgabe gerne für dich. Ich gehe aber davon aus, dass ich beim nächsten Mal dann umgekehrt auf deine Unterstützung zählen kann.“

3. „Die anderen haben die Beförderung sowieso nicht verdient. Besonders Kollege XY, was kann der schon?“

Vielleicht stimmt dieser Satz sogar und die Kollegin Meier ist nicht sonderlich kompetent in ihrem Job. Trotzdem macht es dich sehr unsympathisch und für deine Beförderung ungeeignet, wenn du dich durch eine solche Aussage profilieren möchtest. Betone im Gespräch mit deinem Chef lieber deine eigenen hervorragenden Fähigkeiten. Solltest du diese sogar noch mit konkreten Leistungen in deinem Job belegen können, steht deiner Beförderung eigentlich nichts mehr im Wege. Außer die neun anderen schädlichen Sätze, die du möglicherweise von dir gegeben hast. Beachte aber bitte, dass dein Chef wahrscheinlich die Beförderungen nicht aus dem Ärmel zaubern kann. Es kann beispielsweise immer sein, dass er ein vorgegebenes Personalbudget hat. Frag doch einfach einmal nach!

4. „Ich gehe nach Hause.“

Überstunden sind ein Graus. Das weiß schon jedes Kind - oder jeder Trainee oder Junior. Trotzdem ist dieser Satz in unserer Liste wahrscheinlich der umstrittenste. Sollte man Überstunden machen, nur weil man unbedingt eine Beförderung haben möchte? Wir sagen: Nein. Wichtig ist aber, dass du deine Aufgaben oder Projekte pünktlich bis zur Deadline beendet hast. Wenn das erfordert, dass du an einem oder mehreren Tagen länger am Arbeitsplatz bleibst, sollte das für dich kein Problem darstellen. Informiere dich am besten bei der Personalabteilung oder deinem Chef, wie du die Überstunden am besten festhalten und sie später abbauen oder dir ausbezahlen lassen kannst.

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5. „Puh, nicht schon wieder ein Weiterbildungsseminar.“

Du glaubst, dass du für die Beförderung schon alle Kompetenzen vorweisen kannst? Schließlich weißt du ganz genau, wie du deinen Job machen musst. Leider heißt das allein nicht, dass du auch für eine höhere Position geeignet wärst. Mit der oben beschriebenen Aussage zeigst du, dass du kein Interesse mehr an Weiterentwicklung hast und auf deinem bisherigen Kenntnisstand stehenbleiben möchtest. Dein Vorgesetzter übergeht dich also bei der Beförderungsrunde, weil er befürchtet, dass du dich nach deiner Beförderung noch mehr ausruhen und kein Engagement mehr zeigen wirst. Wir raten dir: Schluck den Ärger über das fünfte Seminar in diesem Quartal hinunter, schweige dezent und freue dich über jedes kleine Fitzelchen, das du für deine persönlichen und beruflichen Fähigkeiten noch daraus mitnehmen kannst.

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6. „Ich kann das doch gar nicht. Fragen Sie lieber jemand anderen.“

Doch, du kannst es. Garantiert. Lehne eine Aufgabe am besten nie mit einem Satz wie oben ab. Oder möchtest du, dass dein verhasster Kollege von deinem Scheitern profitiert? Bitte zunächst um etwas Bedenkzeit, jage die Aufgabenstellung durch alle Suchmaschinen dieser Welt und löchere deine hilfsbereiten Kollegen mit all deinen Fragen. Immer hat irgendjemand ein bisschen Zeit - und Wissen - übrig, um dir bei neuen Herausforderungen zu helfen. Nach kurzer Zeit solltest du merken, ob, wie und wann du das gewünschte Ergebnis liefern kannst. Natürlich darfst du dir eingestehen und es kommunizieren, wenn du überfordert bist. Deinem Chef zeigst du so oder so, dass du im Job vor nichts zurückschreckst und du in unbekannten Situationen trotzdem anpassungsfähig und selbstbewusst bist. Was kann schon passieren? Im „schlimmsten“ Fall lernst du etwas Neues dazu.

7. „Ich will für immer in diesem Unternehmen bleiben.“

Du bringst dich mit dieser Aussage in eine Position der Abhängigkeit von deinem Unternehmen. Das könnte zum Beispiel daran liegen, dass du beim einzigen wirklich guten regionalen Arbeitgeber arbeitest. Oder daran, dass du nur hier von familienfreundlichen Arbeitszeiten profitieren kannst. Das ist ja eigentlich nicht schlecht, oder? Die Aussage sollte die Glöckchen in den Ohren deines Chefs sogar zum Klingeln bringen. Immerhin wärst du ein jahrelanger und loyaler Mitarbeiter für ihn. Das mag auch sein. Aber was soll ihn dann überzeugen, dich anders zu behandeln und mehr wertzuschätzen als heute? Du bist dem Unternehmen als Mitarbeiter ja sowieso sicher. Beim Kampf um die Beförderung muss man sich deshalb manchmal kleinerer Tricks bedienen und das Pokerface auflegen. Du kannst beispielsweise im Mitarbeitergespräch bekunden, dass ein anderer Arbeitgeber Interesse an dir hat. Achtung: Überlege dir ganz genau, wie du solche Aussagen formulierst und wann du sie triffst. Es kann nämlich auch ganz schön nach hinten losgehen, wenn dein Vorgesetzter sagt: Dann geh doch.

8. „Die Kollegen nerven mich schon wieder wahnsinnig.“

Für eine Beförderung ist es in den meisten Jobs unerlässlich, dass du soziale Kompetenzen mitbringst. Häufig erhältst du mit dem beruflichen Aufstieg mehr Führungsverantwortung und musst mit vielen verschiedenen Menschen kommunizieren. Bist du dazu nicht in der Lage, kann es sein, dass du aus Sicht deines Chefs nicht für die neue Rolle geeignet bist. Du musst mit den Kollegen nach Dienstschluss keinen heben gehen, aber zumindest in der Arbeitszeit respektvoll mit ihnen umgehen. Lass dich also in keinem Fall zu solch einer Aussage provozieren. Konstruktive Kritik an der Arbeitsweise deiner Kollegen ist aber selbstverständlich erlaubt. Versuche aber, ihnen diese Kritik persönlich zukommen zu lassen und schalte den Chef nicht direkt ein.

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9. „An meiner jetzigen Position kann mich niemand ersetzen.“

Wie soll es möglich sein, dass du im Unternehmen aufsteigst, wenn dich an deiner aktuellen Stelle niemand ersetzen kann? Gerade für die Personalabteilung ist es oft schwer, geeignete Nachfolger für bisher perfekt besetzte Positionen zu finden. Man benötigt wieder eine längere Onboarding-Zeit und die ungeduldigen Kollegen und Chefs müssen zu Beginn vielleicht etwas länger auf manche Dinge warten. Alternativ könnten die Personaler den Rekrutierungsprozess so lange verlängern bis sie endlich den hervorragend geeigneten Kandidaten gefunden haben. Mache deinem Vorgesetzten klar, wer deine bisherigen Aufgabenfelder von den internen Mitarbeitern zumindest interimsmäßig übernehmen könnte und welche davon du möglicherweise sogar in deine neue Position mitnehmen könntest. HR bedankt sich dagegen, wenn du sie bei der Anforderungsanalyse für deine Stelle unterstützt, um möglichst schnell einen passenden externen Nachfolger zu finden. Du kannst davon nur profitieren!

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