Cheffing: So führst du deinen Chef

Der kununu Führungskräfte-Report nimmt jedes Jahr die Beziehung zwischen Angestellten und Vorgesetzten unter die Lupe. Ein Ergebnis des Reports ist, dass Arbeitnehmer mit ihren Vorgesetzten immer unzufriedener werden. Diese Unzufriedenheit ist einer der Hauptgründe, warum Arbeitnehmer heute kündigen. Doch anstatt gleich die Flinte ins Korn zu werfen, könntest du den Spieß auch einfach mal umdrehen. Denn es kann auch andersrum funktionieren: Cheffing nennt sich die Führung durch Mitarbeiter und wir verraten dir wie's geht.

#1 Gemeinsamkeiten suchen

Die erste Regel: Wer positiven Einfluss auf seinen Chef nehmen will, muss ihn zunächst kennen. Wie verhält er sich in stressigen Situationen, welchen Tagesrhythmus pflegt er und wie geht er mit Druck um? Vielleicht habt ihr auch mehr gemeinsam als du anfangs denkst. Verbindet euch eure Zielstrebigkeit und habt ihr stets die Ergebnisse im Blick, aber verfolgt unterschiedliche Ansätze um ans Ziel zu kommen. Versuche die Gemeinsamkeiten in eurer Arbeitsweise zu finden und diese in eurer Beziehung in den Vordergrund zu stellen.

#2 Alternativen finden

Hast du das Gefühl, dein Chef überlädt dich mit Aufgaben, weil er keinen Überblick über die Kapazitäten in der Abteilung hat? Oft kann es hilfreich sein, einen Kompromiss für sich selbst zu finden. Zum Beispiel indem du auf den Feldern brillierst, die deinem Vorgesetzten am Herzen liegen – und andere dafür ein wenig vernachlässigst. Das Geheimnis ist an den richtigen Stellen initiativ zu werden, aber dem Chef nicht die Show zu stehlen. Denn denk immer daran: Cheffing beruht auf Gegenseitigkeit. Der Vorgesetzte vertritt die Abteilung nach außen und heimst in Vertretung seines Teams die Anerkennung ein. Und wenn es gut für die Abteilung läuft, profitieren schließlich alle davon.

#3 Verlässlichkeit einfordern

Was hilft, wenn der Chef unorganisiert ist und einfach nicht richtig führt? Möglicherweise ist er jemand, der keine konkreten Briefings erstellt, aber hinterher sauer ist, wenn Aufgaben nicht zu seiner Zufriedenheit erfüllt wurden. Oder jemand, der oft unterwegs und nur schwer erreichbar ist. Hier ist es wichtig Verlässlichkeit einzufordern. Denn was von Mitarbeitern vorausgesetzt wird, sollte selbstverständlich auch für den Vorgesetzten gelten. Zeig deinem Chef, dass er sich auf dich verlassen kann und Punkte mit deinem vorbildlichen Verhalten. Im Gegenzug kommuniziere deinem Vorgesetzten, was du von ihm erwartest und setzte verbindliche Deadlines.

#4 Feedback geben

Gerade am Arbeitsplatz erhöht offene Kommunikation nachweislich die Zufriedenheit im Job. Für einen konstruktiven Austausch spielt Feedback eine wichtige Rolle in Unternehmen. Hierbei ist es wichtig kurz nach dem ausschlaggebenden Ereignis das Gespräch zu suchen. Formuliere dabei deine Kritik konkret und sprich Verbesserungsmöglichkeiten gezielt an. Achte aber darauf Wünsche und Erwartungen aus deiner persönlichen Perspektive zu beschreiben und nicht zu verallgemeinern. Und zu guter Letzt: Nutze die Möglichkeit auch um Lob für deinen Vorgesetzten auszusprechen. Denn Anerkennung und Respekt dürfen an keinem Arbeitsplatz fehlen.

22. März 2018