Ausgestorben: Diese 6 komischen Jobs gibt es heute nicht mehr

Immer wieder sprechen wir von der New World of Work, dem modernsten Büro oder davon, welche Jobs es durch Roboter im Jahr 2030 schon gar nicht mehr geben wird. Zukunft ist Trumpf. Wir trauen uns aber und wagen heute einen Blick in die Vergangenheit. Trainiert schon einmal eure Lachmuskeln - wir stellen euch 6 komische Jobs vor, die mittlerweile ausgestorben sind.

Rattenfänger

Es gab sie nicht nur im berühmt-berüchtigten Hameln, sondern eigentlich auf der ganzen Welt: Die Rattenfänger. Die kleinen Nagetiere waren früher eine echte Plage und übertrugen gefährliche Krankheiten wie die Pest. Der Rattenfänger wurde deshalb von der Stadt angeheuert und sollte ausgestattet mit einem Gewehr auf die Jagd gehen. Nicht selten tauchten die Rattenfänger in die Irrungen und Wirrungen der Kanalsysteme ab und rotteten ganze Rattennester aus. Auf der Straße - und auch im Kanal - findet sich heute kein flötender Rattenfänger mehr. Dafür gibt es heute professionell ausgebildete Schädlingsbekämpfer - auch Kammerjäger genannt.

Klageweib

Mit so banalen Dingen wie Trauer wollten sich Wohlhabende im Mittelalter nicht mehr abgeben. Sie bezahlten Klageweiber, die am Grab des Verstorbenen aus voller Inbrunst jammerten, schrien und heulten. Dieser Brauch kam schon im alten Ägypten zum Einsatz, wo die Klageweiber ein quasi verpflichtender Teil des Beerdigungsritus waren. Damals verlangten die Klageweiber aber noch kein Geld, sondern ließen sich für ihre Dienste mit Naturalien entlohnen. Schon gewusst? Je mehr Klageweiber am Grab standen und je lauter sie waren, desto mehr Geld und Ansehen besaß der Verstorbene.

Der Beruf des Klageweibs ist übrigens nur in den hiesigen Breitengraden ausgestorben. In arabischen und asiatischen Ländern darf sie ihren Job weiter ausleben und über ihren Berufsalltag klagen.

Lachkonserve

How I Met Your Mother, Alf oder King of Queens - sie alle nutzen sie. Die Lachkonserven. LachWAS?! Richtig verstanden, Lachkonserven. Wenn wir in Serien oder Filmen im Hintergrund auf einmal lachende Menschen hören, ist das nicht nur lustig, sondern gleichzeitig ein bisschen creepy. Die Witzbolde sind nämlich schon seit Jahren tot. Die Aufnahmen wurden in den 1950er Jahren gemacht und seitdem immer aufs Neue wiederverwendet. Bedarf an einer Neuproduktion gibt es auch nicht, schließlich hat sich das Lachen der Menschen seither ja nicht geändert.

Du fragst dich immer noch, was das überhaupt soll? Es ging den Produzenten darum, dass die Zuseher einer Serie oder eines Films diese eher witzig finden, wenn bereits andere Personen darüber lachen. Lachkonserven eben.

Aufwecker

„Good morning in the morning“ schrie einst im Dschungelcamp schon Michael Wendler. Noch viel früher als der Schlagerstar plärrten aber die sogenannten Aufwecker durch die Gegend, um zum Beispiel Bauern oder Feldarbeiter pünktlich zu ihrem Arbeitsbeginn zu wecken. Es geht aber noch schlimmer als das Geschrei: Aufwecker stupsten die Langschläfer mit Holz- oder Eisenstangen durch das offene Fenster an. War das Fenster geschlossen, behalfen sie sich mit dem Werfen von Steinen. Ihre Erfolgsquote? Unbekannt. Wer den Chef aller Aufwecker aufgeweckt hat? Ebenfalls unbekannt. Wir wissen allerdings, dass die Aufwecker-Branche durch die Erfindung des ersten mechanischen Weckers von Antoine Redier im Jahr 1847 ziemlich schnell ausgelöscht wurde.

Schade eigentlich, es gäbe sicher auch im Jahr 2018 noch ein lustiges Bild ab. Aber einen digitalen Wecker kann man eben einfach viel besser wütend gegen die Wand schleudern.

Abtrittanbieter

Jedermann kennt das Problem: Man muss dringend pinkeln und keine Toilette ist weit und breit in Sicht. Im Mittelalter gab es noch keine App, die öffentliche WC-Anlagen in der Nähe anzeigt. Man wusste sich aber natürlich schnell zu helfen - nämlich mit den Abtrittanbietern. Abtrittanbieter trugen zumeist eine furchteinflößende Maske und einen langen, voluminösen Mantel. Gegen ein kleines Honorar lüfteten die unbeliebten Arbeiter diesen Mantel und breiteten ihn um die Person in Not. Diese konnte sich dann im vom Abtrittanbieter mitgebrachten Eimer mehr oder weniger bequem erleichtern.

Der Beruf war sehr verpönt und kaum jemand wollte ihn freiwillig ausüben. Die untere Schicht der Gesellschaft musste im Mittelalter jedoch alles tun, um sich selbst und die Familie am Leben zu halten. Irgendwann wurden aber die öffentlichen Toiletten auch noch in der letzten Stadt geschaffen und die ekelerregende Berufssparte fand ihr jähes Ende. Wir können jedenfalls so oder so verstehen, warum es heute keinen Abtrittanbieter mehr gibt.

Enzyklopädien-Verkäufer

Na, warst du schon einmal von penetranten Vertretern an deiner Haustür genervt und hast ihnen die schrecklichsten Verwünschungen an den Kopf geworfen? Beruhige dich, immerhin wollten dir die nur einen Staubsauger oder ein Zeitschriften-Abo andrehen. Viel sinnloser wäre doch in Zeiten von Google, Bing, Yahoo & Co. ein dickes Lexikon. Als die Digitalisierung noch nicht absehbar war, zogen vor allem in Amerika die Enzyklopädien-Verkäufer um die Häuser.

Der unglaubliche Wissensdurst der Menschen war nach der Erfindung des Internets jedoch sehr bald gestillt und die Geldquelle der Enzyklopädien-Verkäufer versiegte.