So rettest du dich vor miesen Meetings

Einen halben Arbeitstag pro Tag – so viel Zeit verschwenden wir jede Woche mit schlechten Meetings.[1] David Grady spricht in seinem TED Talk über fehlende Agenden und Spam-Einladungen und verrät, warum eine globale Epidemie daran schuld ist.

Terminzusagen als globale Epidemie

David Grady startet seinen TED Talk mit folgendem Szenario: Ein Arbeitskollege, den du vom Sehen kennst, kommt an deinen Schreibtisch und nimmt dir deinen Stuhl weg. „Es kümmert ihn nicht, dass Sie ihn brauchen könnten, um Ihre heutige Arbeit zu erledigen. Das würden Sie sich nicht gefallen lassen. Sie würden ihm hinterhergehen und fragen: Warum mein Stuhl?“

Wenn Arbeitskollegen hingegen unsere Zeit klauen, sagen wir nichts – wir sagen zu. MAS, kurz Mindless Accept Syndrom (Unüberlegtes-Zusage-Syndrom), nennt Grady das Phänomen, dass uns alle in den Wahnsinn treibt. Er beschreibt ihn als ungewollten Reflex, der uns im ganzen Körper zuckt, wenn eine Meeting-Einladung oben rechts auf unseren Monitoren blinkt. Ein Trigger, auf den wir nur mit einer Zusage reagieren können. Grund dafür ist unser jahrelang wiederholtes Mantra, dass Zusammenarbeit der Schlüssel zum Unternehmenserfolg ist und wir wissen ja selbst: Ein gutes Meeting kann durchaus tolle Ergebnisse liefern.

Die Antwort auf alles? Vielleicht.

Doch eigentlich sollten wir uns laut Grady eingestehen, dass viel zu oft Moderatoren ein Meeting führen, die keine Ahnung haben. Dass Teilnehmer in einer Runde sitzen, die nicht wissen, warum sie da sind. Und dass sich so viele Konferenzen in Katastrophen wandeln, die man sich eigentlich sparen kann. Das Problem hierbei: Wir gehen davon aus, dass wir schlechte Meetings über uns ergehen lassen müssen. Dass sie ein unausweichliches Übel sind, von dem wir nicht loskommen.

Grady sieht das anders. „Wir sind überhaupt nicht machtlos. Wir halten das Heilmittel sogar in unseren Händen. Es ist buchstäblich greifbar. Ich nenne es: ¡No MAS! Wenn ich es aus meinem Spanischunterricht richtig erinnere, heißt das: Es reicht! Schluss damit!" Seine Antwort auf alles: Vielleicht. Denn genau das ist das Wort, auf das wir das nächste Mal klicken sollen, wenn eine Einladung aufpoppt. Step Nummer 2: Wir sollen mit demjenigen sprechen, der das Meeting einberufen hat und ihn fragen: Was ist das Ziel? Was können wir beitragen?

„Wenn wir alle das oft genug und mit Respekt machen würden, würde sich mancher mehr Gedanken über die Art und Weise machen, wie er Einladungen versendet. Sie könnten besser entscheiden, ob Sie teilnehmen oder absagen. Wir hätten sogar Agenden. Stellen Sie sich das vor. Oder es gäbe keine Telefonkonferenz mit zwölf Teilnehmern, wenn es auch eine kurze E-Mail tun würde.“

Quellen:

[1] zeit.de

TED Talk von David Grady „How to save the world – or at leats yorself – from bad Meetings“