Pro & Contra: Musik am Arbeitsplatz

Musik am Arbeitsplatz – Fluch oder Segen? Bei den einen als unprofessioneller Störfaktor verpönt, bei den anderen als anregende Arbeitserleichterung gefeiert. Doch wie soll man es halten, ohne den Bürofrieden zu gefährden? Wir zeigen Euch die Vor- und Nachteile von Musik am Arbeitsplatz.

„Mach’ma lauter hier“ – dreht der Kollege die Laptop-Basemaschine wieder bis zum Anschlag, steht das ganze Büro Kopf. Mit dem richtigen Song im Ohr, geht selbst die mühseligste Arbeit leicht von der Hand. Doch nicht jeder ist begeistert, wenn sich das Großraumbüro plötzlich in eine 80’s-Love-Parade verwandelt. Von den stimmgewaltigen Eigeninterpretationen und der Suche nach dem richtigen Radiosender mal ganz abgesehen. Doch wie soll man es nun halten? kununu zeigt Euch die Pros und Contras zum Thema Musik am Arbeitsplatz.

Contra Musik am Arbeitsplatz

Die Frage ob Musik die Arbeitsleistung steigert, kann nicht einmal die Wissenschaft mit einem klaren „Ja“ oder „Nein“ beantworten. Studien belegen allerdings, dass Gesang und zu schnelle Musik die Konzentration hemmen. Sind die Tonfolgen zu stark voneinander abgesetzt, bedeutet das ebenfalls Stress für den Körper. Vor allem bei geistig anstrengenden Tätigkeiten stellt Musik dann eine Ablenkung dar. Sie beansprucht Teile der ohnehin schon beschränkten Gehirnkapazität und macht es so noch schwieriger, konzentriert zu bleiben.

Großraumbüros sind derzeit voll im Trend. Die kommunikative Arbeitsumgebung hat durch den hohen Lärmpegel aber einen entscheidenden Nachteil. Ein Radio oder Laptopmusik tragen dabei nicht unbedingt positiv zum Arbeitsklima bei. Nicht jeder Kollege teilt denselben Musikgeschmack. Für den einen der siebte Himmel, ist Celine Dion für den anderen die Hölle auf Erden. Die Suche nach dem grünen Zweig entwickelt sich dabei schnell zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Kopfhörer schaffen da selbstverständlich Abhilfe – jedoch auch nur bedingt.

Viele empfinden die Stöpsel im Ohr als unhöflich und unkommunikativ. Wird eine kurze Info benötigt, sind meist beide Parteien genervt. Noch unangenehmer wirds, wenn einem plötzlich der Vorgesetzte angeregt von hinten auf die Schulter tippt.

Doch nicht nur die Arbeitskollegen sind von der Musik während der Arbeit betroffen. Kunden und externe Partner kommen ebenfalls in den Genuss der Dauerbeschallung. Die kurze Unsicherheit ob Ballermann oder Büro kann schnell einen unprofessionellen Eindruck vermitteln. Telefonate können durch zu laute Hintergrundmusik einen dezent peinlichen Verlauf nehmen. Stimmen dann alle Hobby-Sängerknaben und Möchtegern-Adeles mit ein, ist die Party perfekt.

Tipp: Kann man das eigene Wort nicht mehr verstehen, ist die Musik möglicherweise einen Tick zu laut.

Pro Musik am Arbeitsplatz

Motivation ist das A und O im Arbeitsalltag. Der richtige Song zur richtigen Zeit schafft gute Stimmung und lockert die Atmosphäre im Büro auf. Selbst die eintönigsten Arbeiten gehen damit leichter von der Hand. Obwohl Musik keine direkte leistungsfördernde Wirkung auf uns hat, macht sie uns trotzdem glücklich. Und glückliche Mitarbeiter sind bekanntlich produktiver.

Damit das klappt, muss natürlich eine positive Einstellung zur gehörten Musik vorhanden sein. Und – wie überall im Arbeitsleben – gibt es auch beim Thema Musik am Arbeitsplatz Regeln.

Ob und wann Musik gehört wird, ist die Frage, die es im Vorhinein mit den Kollegen zu klären gilt – auch unmittelbar bevor man die Musikmaschine anwirft. Dabei handelt es sich nicht um einen demokratischen Akt inklusive Wahlurne. Die Frage: „Stört es jemanden, wenn wir Musik hören?“ – und drei Sekunden Bedenkzeit reichen. Eintönigkeit ist dabei ein Stimmungskiller. Regelmäßige Senderwechsel, neue Motto-Playlists oder Musik-Apps sorgen für Abwechslung.

Wie schon erwähnt, ist die Lautstärke ein entscheidender Faktor. Auch hier gilt es sich abzustimmen. Musik soll die Arbeit erleichtern – nicht ablenken. Sinnvoll ist, wenn der „DJ“ die Verantwortung übernimmt. Hängt der Kollege an der Strippe oder gibt es eine Besprechung, ist die Lautstärke dementsprechend anzupassen. Stichwort: Regeln.

Apropos Lautstärke im Büro – bei vielen sorgen genau die gängigen Bürogeräusche, wie Drucker, Lüftung & Co. für Ablenkung. Besonders konstanter Lärm irritiert. Kopfhörer sorgen für einen akustischen Rückzugsort, der fokussiertes Arbeiten ermöglicht. Wer abschalten möchte, sollte auf Klassische Musik zurückgreifen.

Natürliche Hintergrundgeräusche wie prasselnder Regen oder Meeresrauschen aus dem Kopfhörer eignen sich ebenfalls, um den Bürostress zu vergessen. Damit die Kommunikation nicht leidet, sollten die Kopfhörer allerdings nicht den ganzen Tag getragen werden. Bleibt greifbar für Eure Kollegen.

Tipp

Geräuschkulisse statt Musik: RainyMood und Noisli sind Tools, die einen direkt ins Grüne schicken. Mit RainyCafe oder Coffitivity kann der Hörer in die angenehme Atmosphäre des Lieblings-Cafés eintauchen. Entspannt Euch.

Musik kann eine Bereicherung im Arbeitsalltag sein. Meist hapert es dabei lediglich an der Umsetzung. Stellt Regeln auf, sprecht Euch mit den Kollegen ab und nehmt Rücksicht. So nutzt Ihr die Musik zu Eurem Vorteil. Stay tuned.