Sind Start-ups wirklich die besseren Arbeitgeber?

Start-ups sind die Angesagten unter den Arbeitgebern. Kein Wunder: Die Generation Y will Flexibilität und eine Wohlfühlatmosphäre. Dafür nimmt man ein bisschen Chaos gerne in Kauf. Doch: Sind Start-ups wirklich die besseren Arbeitgeber oder eilt ihnen ihr Ruf voraus?

Was junge Arbeitnehmer wollen

Einstige Start-ups wie Zalando, trivago und Flixbus prägen die Wirtschaft in den letzten Jahren. Und obwohl die Anzahl der Neugründungen nach dem Boom der frühen 2000er in letzten Jahren gering war, ist die Vielzahl an Innovationen ungebrochen. [1] Dabei ging knapp die Hälfte der Neugründungen im Jahr 2015 auf die Kappe der Altersgruppe < 34. Doch nicht nur für Jungunternehmer stehen die Chancen gut, sich am Arbeitsmarkt zu verwirklichen. Auch immer mehr Arbeitnehmer sehen in Start-ups die Chance, das berufliche Glück zu finden. Vor allem die jüngere Generation, möchte in der hippen Start-up-Szene Fuß fassen. Verständlich.

Laut einer Studie wünschen sich Arbeitnehmer zwischen 18 und 24 Jahren zwei Dinge von ihrem Arbeitgeber: Flexible Arbeitszeiten und eine angenehme Arbeitsatmosphäre. In der Gruppe der 25 bis 34-jährigen ist der Wunsch nach harmonischer Zusammenarbeit mit 70 Prozent sogar noch etwas ausgeprägter. Immer weniger von Bedeutung werden hingegen Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten. [2]

Was Start-ups können und was nicht

4-Tage-Woche oder Gehalt selbst bestimmen – in puncto Flexibilität ist vielen Start-ups nur schwer das Wasser zu reichen. Und bei einer durchschnittlichen Unternehmensgröße von 12 Mitarbeitern (ohne Gründer selbst) ist es verhältnismäßig einfach, einen guten Team-Spirit zu fördern. [3] Immer weniger von Bedeutung werden hingegen Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten. Sind Start-ups also die perfekten Arbeitgeber für die Generation Y? Hier seht ihr was Start-ups können und was nicht:

Vorteile

  • Selbständigkeit. Wer in einem Start-up anheuert, muss schnell auf eigenen Beinen stehen. Das positive daran: Man wächst mit seinen Aufgaben und kann das Unternehmen aktiv mitgestalten.
  • Aufstiegsmöglichkeiten. Wie schon erwähnt, arbeiten in einem durchschnittlichen Start-up 12 Angestellte. Hierarchien sind da meist wenig bis gar nicht spürbar. Es kann natürlich auch seine Nachteile haben, mit dem Chef per Du zu sein, in der Regel mausern sich Mitarbeiter der „ersten Stunde“ mit der Zeit zu Schlüsselfiguren im Unternehmen. Start-ups sind durchaus ein geeignetes Karriere-Sprungbrett. Rund 70 Prozent kooperieren mit etablierten Unternehmen. Auf diese Weise kann man ordentlich Vitamin B tanken.[4]
  • Kreativität. In den meisten Start-ups sind Prozesse und Strukturen nicht in Stein gemeißelt. Verbesserungsvorschläge und Ideen können aufgrund der kurzen Wege schnell umgesetzt werden. „Einfach mal probieren“ die Devise. Kreative Denker sind da immer willkommen.
  • Flexibilität. Start-ups sind junge Unternehmen – und wissen was junge Arbeitnehmer wollen. Sie sind Vorreiter, wenn es um das Testen neuer Arbeitsmodelle geht.

Nachteile

  • Gehalt. Rund 84 Prozent der Start-ups finanzieren sich anfangs durch eigene Ersparnisse. Das spiegelt sich häufig auch in niedrigen und unregelmäßigen Gehältern– zumindest so lange, bis der Laden läuft.
  • Überstunden. Genauso wie Flexibilität und die vielen Freiheiten gehören auch Überstunden und Nachtschichten zum Geschäft.
  • Risiko. Nicht alle Start-ups sind dazu bestimmt am Markt zu bestehen. Rund 10,7 Prozent der DSM-Studie beurteilten die aktuelle Geschäftslage als „schlecht.“ Ein Fünftel erzielte keinen Umsatz im Geschäftsjahr 2016. [4]
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[1] statista.com
[2] faz.net
[3] statista.com
[4] deutscherstartupmonitor.de
[5] deutscherstartupmonitor.de

*Auswahl aus Bewerbern für die NOAH17 Start-up Competition

25. Januar 2017