Ein Tag im Leben eines Customer Experience Designer bei IBM

Jan arbeitet seit September 2014 bei IBM Schweiz als Customer Experience Design Consultant. Seine Aufgabe ist es IBM Design Thinking in verschiedensten Projekten anzuwenden. Kurz gesagt, gestaltet und re-designed Jan Projekte und Services aus Kundensicht. Einerseits betreibt er User Research und gestaltet Workshops, andererseits entwickelt Jan Prototypen, die er validiert und optimiert. Zudem schafft er Voraussetzungen für Firmen, um kundenorientiert Dienstleistungen und Produkte oder auch Kommunikationsmittel und digitale Plattformen zu gestalten und weiterzuentwickeln.

Wann stehst Du an einem typischen Arbeitstag auf?

Pünktlich um 6.20 Uhr. Ich muss den Zug nehmen und von Tür zu Tür knapp 1.5 Stunden pendeln. Wenn ich also auf Snooze klicke, laufe ich Gefahr „nie“ im Büro anzukommen. Meine Frau hat mir auch angewöhnt beim ersten Ton aufzustehen und mir versucht abzugewöhnen während 20 Minuten im 2 Minuten Takt wieder einzuschlafen.

Wann kommst Du in der Früh zur Arbeit?

Als Consultant bin ich meist bei Kunden. Das ist aktuell die PostFinance. Da diese meistens um 7.30 im Büro sind, passe ich mich an. Ich bin aber alles andere als ein Morgenmensch! Bei IBM in Zürich, also in unserem Headquarter, bin ich in der Regel um 8.45 Uhr.

Was machst Du als erstes, wenn Du in der Arbeit ankommst?

Meistens stürme ich die Nespresso-Maschine für einen Kaffee – süß, soft, milchig und groß am liebsten. Dann fahre ich den Laptop hoch. Die E-Mails habe ich in der Regel bereits überflogen und teilweise beantwortet, da ich dies im Zug übers Handy mache.

Was sind Deine Hauptaufgaben bei der Arbeit?

Kunden und ihr Projekt und die Probleme zu verstehen, Meilensteine definieren, Kunden besuchen und beobachten, Workshops vorbereiten, Workshops nachbearbeiten und Mock-Ups evaluieren und entwerfen.

Welche Aufgaben machst Du am liebsten?

Konzepte von neuen Services entwerfen – oder Erkenntnisse aus dem Design Research besprechen. Dann den ersten Prototypen oder nur einen Mock-Up zu machen und zu versuchen die Requirements aus dem Research auch wirklich zu adressieren. Und dann den Usern zum ersten Mal zeigen.

Welche Aufgaben sind bei Dir weniger beliebt?

ADMIN! Damit kann man mich jagen. Oder all die Management E-Mails aus aller Welt, die wir bei IBM erhalten und unglaublich schlecht aufgearbeitet sind – und schon gar nicht aufeinander abgestimmt. Aber im Admin-Bereich bin ich tatsächlich dran mich laufend zu verbessern. Kann und will ja keine Diva sein.

Was stresst Dich während Deiner Arbeit am meisten?

Da gibt es zwei Sachen:

  • Wenn ich das Gefühl habe, dass ich an etwas arbeite, das auf Widerstand stößt.
  • Und Micro-Management, wenn das große Ganze aus den Augen verloren geht.

Wann beendest Du normalerweise Deinen Arbeitstag?

Meistens gehe ich um 6.30 spätestens aus dem Büro. Je nach Projekt und Phase kann es sein, dass ich zuhause nochmals etwas arbeite. Aber wirklich nur in Grenzfällen. Die Work-Life-Balance habe ich mittlerweile recht gut im Griff. Man wird ja nicht nur älter, sondern auch weiser.

Warum besitzt Du eine Leidenschaft für Deinen Job?

Weil ich als Consultant in unterschiedlichste Branchen und Firmen reinschauen kann – und weil ich Design Thinking in verschiedensten Projekten anwenden kann. Zudem habe ich dabei meistens das große Ganze im Auge, das reizt mich!! Nicht nur ein kleiner Part zu liefern, sondern das große Ganze zu definieren und dann zu orchestrieren, damit es in die richtige Richtung geht. Und es ist unheimlich kreativ!

Wie bist Du zu Deinem Job gekommen?

Meine Mentorin, die ich über alles bewundere, hat mir empfohlen, bei IBM Switzerland nach einem Job zu suchen, falls ich zurück in die Schweiz möchte. Unser CEO hier setzt auf Design Thinking und das war für mich mit ein ausschlaggebender Punkt.

Hast Du für Deinen Job eine bestimmte Ausbildung absolviert?

Ja, ich habe meinen Master in Design Management in Barcelona am Istituto Europeo di Design absolviert und ein Praktikum im Rahmen der Master Thesis in San Francisco im Outpost der Swisscom gemacht. Lunte gerochen habe ich aber längst vorher, als ich bei Swisscom im Bereich Human-centered Design und Brand Experience gearbeitet habe. Unsere Leiterin war unheimlich inspirierend und hat viel Silicon Valley Mindset in die Schweiz gebracht. Das Motto „Ask for forgiveness instead of permission“ hat sie vollends gelebt und mich damit mitgerissen – auch wenn ich weiß, dass ich damit manchmal im Corporate Umfeld etwas anecke.

Welche Aktivitäten unternimmst Du als Ausgleich zu Deinem Job?

Ich gehe gerne ins Fitness-Center, reise mit meiner Frau, wobei wir kürzlich an einer traditionellen Hochzeit in China teilgenommen haben und danach unseren Honeymoon in Hong Kong genossen. So sehr, dass wir beide davon träumen eines Tages dort zu arbeiten. Oder ich treffe Freunde, designe T-Shirts für meinen Onlinestore moustachemoss.com, mache Fotos mit Hipstamatic, lese gerne Artikel über Unternehmer und Unternehmertum – und verfolge meine Tausend Ideen, die ich zu Start-ups gestalten möchte. Und ja, wir haben 2 Katzen: Glück & Mozart in Anspielung an unsere Zeit in Wien.